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Puisnizer Aazelger — Ohorner «njei^tk Rr. 17 Seite 2 Sema»« köri«, 2S Sahre Wzier Generalfeldmarschall Hermann Göring begeht am heutigen Tag sein 25jähriges Offiziersjubiläum. * Schon in der frühe« Kindhcii stand die Neigung Her mann Görings für die Soldatenlaufbahn unumstößlich fest. Als die Schulzeit in Ansbach ihr Ende gesunden hatte, kommt er in die Kadettenanstalten Karlsruhe und Lichterfelde. Mit der besten Note, die ein Kadett erreichen kann, besteht er sein Examen. Am 20. Januar 1014 tritt Hermann Göring als Leut nant in das Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm" Nr. 112 in Mühlhausen (Elsaß) ein. Die Offiziere wissen in kürzester Zeit, daß sic einen „zackigen" Kameraden bekommen haben. Wenige Tage nach Kriegsausbruch bereits erhält Leut nant Göring als Führer einer schneidig durchgeführten Erkundung die Feuertaufe, und schon wenige Wochen daraus trägt er als erster Leutnant des Regiments das Eiserne Kreuz II. Klasse. Gefecht folgt aus Gefecht. Später kommt er zur Fliegerei, der er sich, nachdem er im Herbst 1915 in Freiburg t. Br. in nur vier Wochen das Piloten examen gemacht hat, mit Leib und Seele widmet. Bald fügt er einen Luftsieg zum anderen, und als Krönung seiner Auszeichnungen schmückt der Pour le merite die Brust Hermann Görings. Zwischendurch wird er schwer verwundet. Im Juli 1918 wird er zum Kom mandeur des Jagdgeschwaders Richthosen ernannt. Der Zusammenbruch des Reiches trift den Soldaten Hermann Göring schwer. So findet er, der sein Volk und Vaterlano über alles liebt, zwangsläufig den Weg zu Adolf Hitler. Hermann Göring, einer der ersten Soldaten des Drit ten Reiches und des Führers getreuer Gefolgsmann, bleibt auch als Staatsmann immer Soldat. Der Ausbau der Luftwaffe, nachdem der Führer seinem Reiche die Wehrhoheit wiedergegeben hat, ist Hermann Görings eigenstes Werk. In Kürze stellt er eine Lustslotte aus, die in der Welt einzig dasteht und dem Reich den nötigen Schutz gegenüber jedem Friedensstörer, wer cs auch sein möge, gewährleisten wird. Als Adolf Hitler ihm dann den Marschallstab verleiht und die grandiosen Aufgaben des Vierjahresplanes überträgt, hat er einem der größten und tapfersten Frontkämpfer eine Verantwortung übertragen, wie sie einem soldatischen Baumeister am Dritten Reich zukommt. Mit unverbrüchlicher Treue, von allen geliebt und verehrt, steht der Soldat Hermann Göring inmitten der nationalsozialistischen Geschichte des deutschen Volkes — ein leuchtendes Vorbild allen, die ihre ganze Kraft und ihr ganzes Können dem Führer nnd dem deutschen Vaterland geben. Ribbentrop fährt nach Warschau Der Reichsminister deS Auswärtigen, v. Ribben trop, wird sich am Mittwoch, dem 2 5. Januar, zu seinem bereits angekündigten Gegenbesuch nach Warschau begeben. Neichsaußenminister v. Ribbentrop wird sich voraussichtlich zwei Tage in der polnischen Hauptstadt aufhalten. M oielsagender Beschluß Moskaus Unselbständigkeit Auch in Moskau scheint die Erkenntnis zu dämmern, daj die verantwortlichen Kreise in London und Paris keine Nei gung verspüren, sich auf militärische und politische Abenteuer m Spanien einzulassen und den endlichen Abschluß der blutigen Kämpfe dadurch noch mehr hinauszuzögern. Jedenfalls läßt sich die „Information" aus Moskau melden, daß die Sowjetregie- rung beschloßen habe, die gleiche Politik wie bisher gegenüber Spanien beizubehalten. Dieser Beschluß sei parallel zu den Be- schlüsien der französischen und englischen Regierung ergriffen worden, die der Nichteinmischung treu bleiben. Er habe m den kommunistisch-spanischen Kreisen Moskaus lebhafte Unzufrie denheit hervorgeruken. Die Meldung der „Information" ist, so wenig sie die um fangreichen Material- und Truppentransporte für Rotspanien verschleiern kann ein neuer Beweis dafür, wie unselbstän dig Moskaus Außenpolitik ist und in welchem krassen Ge gensatz die bombastischen Phrasen der bolschewistischen Agitatoren zu dem wahren Bündniswert Sowjetrußlands stehen. Eine Konferenz vorgeschlagen Französisches Eingeständnis: Deutschland hat die modernste soziale Gesetzgebung Die französische Kammer setzte ihre außenpolitische Aus, spräche fort. Zu Beginn der Sitzung verbreitete sich der sozial demokratische Abgeordnete Planche über die Notwendigkeit einer internationalen Konferenz, die sich mit der Erzeugung, dem Kolonialproblem, dem Güteraustausch und der Währungssrago zu befassen hätte. Frankreich habe das Grab der Abrüstung rm Jahr 1934 besiegelt, indem es einen Vorschlag, der von London ausging, ablehnte, ohne etwas anderes vorzuschlagen. Der Rüstungswettlauf könne nicht ewig fortgesetzt werden. Der Radikalsoziale Elbel trat ebenfalls für eine inter nationale Konferenz mit einem sehr breiten Rahmen ein. Er wandte sich gegen die Einschränkung der Erzeugung, zumal Mil lionen Menschen Hunger und Elend litten und erklärte, daß br mit seinen Gedanken über eine internationale Wirt schaftskonferenz auch in Deutschland Aufmerksam keit gefunden habe. Auf alle Fälle könne die augenblickliche Lage nicht wette« bestehen, denn man gehe entweder dem Bankerott oder dem Krieg entgegen, und die Völker wollten leinen Krieg. Elbel begründete im Verlause seiner Rede viel Unbehagen der Gegen wart mit dem Versailler Vertrag und stellte im übrigen u. a. fest, daß da» Dritte Reich die mordernste soziale Gesetzgebung habe. Der sozialdemokratische Abgeordnete Izard verlangte die sofortige Oeffnung der Pyrenäengrenze, während der sozial demokratische Abgeordnete Bedouce die Teilnahme Frankreichs pn der von Roosevelt vorgeschlagenen Weltfriedenskonserenz fordert. Die Sitzung wurde auf Freitag vertagt. Wieder ei» Bombenanschlag verlacht In der Nähe von St. Helens in der Grafschaft Lancashire wurde wiederum eine Zeitbombe an einem Hochspannungsmast aufgesunden, die nur durch einen Zufall nicht zur Explosion gekommen war, da die auf Zeitzündung eingestellte Uhr vor zeitig stehen blieb. — 2n London gehen inzwischen die Nach forschungen und Suchaktionen fieberhaft werter. Beamte von Scottland Pards haben im Laufe des Tages weitere Wohnun gen von Irländern durchsucht. Die litauische Regierung überprüft jetzi die Aufenthalts genehmigung von Ausländern, die keinem Gewerbe nachgehen. Sie sollen die Hauptstadt Kowno verlassen. 4V Juden mußten bereits ihren Wohnsitz aus der Hauptstadt in die Provinz verlegen. Francos Truppen im Vormarsch 15 Kilometer Vormarsch in der Provinz Barcelona Burgos. Rach einem vorläufigen Bericht Les national spanischen Hauptquartiers besetzte das Maestrazgo-Korps des Generals Garcia Dalino, das im Abschnitt Cervera kämpft, in seinem weiteren Vormarsch den Ort Tarroja, 8 Kilometer nördlich von Cervera. Die Aragon-Armee, die südlich davon operiert, und zwar in einem Dreieck,, das von den Straßen Cervera—Jgualada und Pons—Jgualada begrenzt wird, be setzte folgende Orie, die ausnahmslos in der Provinz Barcelona liegen: Guardia, San Martin und Funil. 'Die Tiefe des Vormarsches in diesem Kampfabschnitt beträgt 15 Kilometer. Im Tarragona-Abschnitt drangen die Truppen des Ge nerals Vogue längs der Küste weiter vor und besetzten die Orie Salomo (20 Kilometer nordöstlich von Tarragona) und Piera. Auch am Donnerstag wurden mehrere hundert Aotspanier gefangen genommen und große Waffenbestände von den natio nalen Truppen erbeutet. Abgesehen von den erwähnten Ort schaften wurden mehr als 20 befestigte Stellungen der Roten besetzt. An der Front in Andalusien wurden feindliche Angriffe abgewir'en und bei dieser Gelegenheit die nationalen Stel lungen verbessert und mehr als 100 Gefangene gemacht. Aach einem weiteren Bericht aus Katalonien mutzte im nördlichen Kampfabschnitt, nordöstlich von Pons, heftiger feind licher Widerstand überwunden werden. Dabei konnten mehrere Schlüsselstellungen im Gebirge erobert werden, so daß die natio nale Argei-Armee nunmehr die gesamte Stratze Pons—Jgua- lada beherrscht, wodurch diese wichtige Kreisstadt in eine kritische Lage kommt. Im Küstenabschnitt von Tarragona stehen die Truppen des Generals Vagus unmittelbar vor dem wichtigen Knotenpunkt und Bahnhof Torredembarra an der Strecke Tarragona—Barcelona und etwa 15 Kilometer vor der Kreisstadt Dendrell. Verwirrung im roten Lager Hilfstruppen aus Madrid. — Bonzen an die Front! Die neuesten Erfolge der nationalspanischen Armee haben die Roten zu verzweifelten Maßnahmen gezwun- gen. Von der Madrid-Front sollen insgesamt 6V VVS Mann nach der katalanischen Front abtranSportiert worden sein. Die gewaltigen Verluste an Toten und Ge fangenen machen sich natürlich bemerkbar. Es vergeht lein Tag, ohne daß einige tausend Rotspanier aus die Verlust liste gesetzt werden müssen. Im Zusammenhang mit diesen Ersatzmaßnahmen lbird in dem Teil Spaniens, der sich in der Gewalt der Roten befindet, eine durchgreifende Inspektion vorge nommen, durch die alle Kräfte an die Front zurückgeführt werden solle«. Abgesetzte militärische Führer werden wie der in ihre Kommandostellen eingesetzt, so z. B. der berüch- tigte „Oberst" Campesino. In einem Leitartikel des bolschewistischen Blattes „Solidaridad" wird überdies angeregt, daß die roten Bon zen, von deren Reden man genug habe, endlich selbst an die Front gehen sollten. In den Lagern der ausländi schen roten Milizen ist es, als es wieder an die Front gehen sollte, zu heftigen Aufständen gekommen. Selbst diese Desperados haben wenig Lust, für die roten Machthaber die Kastanien aus dem Feuer zu holen. Heute fällt die Entscheidung Neutralitätserklärung in der französischen Bammer Außenminister Bonnet wird heute vor der Kammer über die auswärtige Politik Frankreichs und damit über die Haltung seines Landes gegenüber Spanien sprechen. Nach den bisher vorliegenden Informationen ist zu er warten, daß der Standpunkt der Regierung Daladier hinsichtlich der Nichteinmischungssrage nichtgeändert werden wird. Der Minlsterrat hat offenbar bereits be schlossen, sich jeder Einmischung in Spanien zu ent halten, und Außenminister Bonnet hat nun die Aufgabe, der Kammer dieses Ergebnis langwieriger Verhandlun gen vorzulegen. Ohne einen Sturm wird es dabei nicht abgehen, denn es gibt immerhin eine ganze Reihe von „Politikern" in Frankreich, die restlosen Einsatz für Rot spanien fordern. Eine auf der Pariser Winterradrenn bahn duchgeführte Kundgebung für die Oeffnung der Pyrenäengrenze, bei der der Kommunistenhäuptling Thorez, der Gewerkschaftsbonze Jouhaux und schließlich der jüdische Sozi Blum sprachen, zeigte klar, welchen Kurs die Linke zu steuern gedenkt. Es wurde in bewußter Weise noch einmal Propaganda für ein Ein- treten für die Barcelona-Bolschewisten gemacht. Die Mehrzahl der französischen Zeitungen indessen vertritt den Standpunkt, daß von einem Ein greifen unter allen Umständen abzusehcn s e i. Daladier, so schreibt man, sei sich auch darüber im klaren, hätte er Zweifel gehegt, so wäre er durch die Hal tung Blums umgestimmt worden. Wenn Blum Inter vention in Spanien verlange, so sei unzweifelhaft das Gegenteil richtig. Intervention in Spanien sei gleichbedeutend mit Krieg. De Kirhllis, einer der übelsten Hetzer gegen Deutschland, regte eine Geheimsitzuna an, in der, wie man sagt, die Chefs der drei französischen Heeresteile nach ihrer Ansicht gefragt werden sollten. Aus London wird gemeldet, daß die britische Re gierung in Paris eine Note überreichen ließ, in der eine bewaffnete Einmischung Frankreichs zugunsten Barce lonas in aller Form gemißbilligt wurde (?). In Rom wartet man in aller Ruhe die Erklärungen Bonnets ab. Die Nachricht von dem Neutralitätsbeschluß des Ministerrates wird als ein Zeichen dafür aufgefaßt, daß die Mahnungen Italiens, Deutschlands und Eng lands in Paris nicht ohne Wirkung blieben. Es sei nun Sache der französischen Regierung, ihren Standpunkt auch vor der Kammer durchsetzen. Moskau droht mit Angriffskrieg Neues Bekenntnis zum Weltumsturz. Die „Pro w da", das offizielle Parteiorgan der So wjets, erläutert in einer Abhandlung über die Auswir- kungen der „Lehre vom Aufbau des Sozialismus in einem Lande" die Bedeutung der Sowjetunion als Basts der Weltrevolution. Diese Ausführungen stellen das offen herzigste und zugleich aggressivste Bekenntnis Moskaus zum Weltumsturz dar. In dem Artikel wird davon aus gegangen, daß die bolschewistische Partei niemals die Revolution in ihrem eigenen Lande als Selbstzweck be trachtet habe. Weiter wird auf einen Ausspruch Stalins hingewiesen, der die Sowjetunion „als Basis und Zen trum der weltrevolutionären Bewegung" bezeichnet habe. Weiter heißt es, daß die V e r b i n d u n g, die zwischen der Sowjet-Union und den revolutionären Bewe- gungenimAuslande bestehen, „eine der Vorbedin- gungen der Macht des Sowjetstaates würde", denn das revolutionäre Proletariat aller Länder würde sich „bei dem bevor stehen de n Krieg zwischen der Sowjet-Union und den faschistischen Mächten" (!) auf die Seite der So wjet-Union stellen. Dieser „bevorstehende Krieg" werde „der gerechteste aller Kriege sein" und die „internationale Solidarität des Weltproletariats mit der Sowjet-Union" auf den Plan rufen. Die Sowjet-Union werde sich in diesem Kriege keines wegs auf die Verteidigung ihrer eigenen Grenzen beschrän ken. Sie würde vielmehr „umfangreicheAn griff s- operationen" auf dem Territorium der Feinde füh ren, „was dem Charakter des Defensivkrieges jedoch nicht widerspreche" (!). * Diese brutale Angriffsdrohung Moskaus ist ein über zeugender Beweis für die Notwendigkeit der Ab weh rfronr der Antikomintern-Mächte, die es sich zur Ausgabe gesetzt haben, der bolschewistischen Weltgefahr, wo auch immer sie in Erscheinung tritt, ent schlossen und rücksichtslos entgegenzutreten, Rote Armee — Armee der Weltreoolutioa Neben der „Prawda" beschäftigen sich auch andere Moskauei Blätter in langen Auslastungen mit der Frage der Vorberei tung des Weltumsturzes, wobei als besonders interessant di« Mitteilungen der Militärblätter „Krasnaja Swesda" und „No strache" zu bezeichnen sind. Die „Krasnaja Swesda" sagt, die Forderungen der neuer Eidessorme der Roten Armee müßten buchstäblich durchgeführt werden, denn nur so könne den „faschistischen Räubern" das Rückgrat gebrochen und nur so der Weg zum Siege des Kom munismus auf der ganzen Welt freigemacht werden. In einem weiteren Abschnitt seiner Ausführungen bekennt das Blatt des Kriegskommissariats ebenso offen: „2m Munde der Rotarmisten wird der neue Eid wie di« Verkündung der kommenden welthistorischen Siege der Rote» Armee klingen — Siege, die das Banner des Kommunismus auf der ganzen Erde auspflanren werden." In dem Blatt des Ostbaviachimverdandes heißt es, die Sow, jetunion sei die Heimat des internationalen Proletariats mM der Stützpunkt für die Entwicklung der Weltrevolution s«oi« der „nationalen Befreiungskriege" (!) m der ganze« Wek. Das ist Moskaus Arbeit Komintern hetzt in England. Die Vorgänge der letzten Tage, die ganz England in höchste Erregung versetzten und schließlich dazu führten, daß das Londoner Regierungsviertel nach zahlreichen Zwischenfällen zwischen der Polizei und Rotspaniendemon stranten gesperrt werden mutzte, erhalten durch einen Bericht der sowjetamtlichen Telegraphenagentur einen auf schlußreichen Hintergrund. In diesem Bericht heißt es hinsichtlich der Stimmung in der englischen Oeffentlichkeit, daß diese immer mehr nach der Seite einer akttyen Einmischung in die spanische Frage neige, um einen Endsieg des Generals Franco zu verhindern. Die Sowjetagentur erklärt, die Tätigkeit der Kommunistischen Partei nehme immer schärfere Formen an und mache immer mehr Fortschritte hinsichtlich der Ueberzeugung, daß die Ver- Hinderung eines Sieges Francos Mr Rettung des demokra tischen Gedankens eine unbedingte Notwendigkeit sei (!). Die Kommunisten, so rühmt man sich weiter, veranstalteten in allen englischen Industriezentren große Massenversamm lungen und setzten sich energisch dafür ein, daß die englische Regierung von der „unfruchtbaren Nichteinmischung" zur Politik der aktiven Einmischung in Spanien übergehe. Bombe gegen ein Belfaster Denkmal Auf dem Römisch-Katholischen Kirchhof der nordirischen Hauptstadt Belfast ist eine Bombe explodiert, durch die ein dort in Form eines keltischen Kreuzes aufgestelltes Denkmal beschädigt wurde. Die das Kreuz umgebenden Eiscngitter wurden völlig zerstört. Obschon Polizeibeamte den Friedhof die ganze Nacht bewachten, konnten die Täter unerkannt entkommen. Jüdische Bestallungen erloschen Ausschluß aus dem Zahn-, Tierärzte- und Apothekerberuf. Nachdem durch die Vierte Verordnung zum Reichsbürger, gesell den jüdischen Aerzten die Bestallung mit Wirkung vom 30. September l938 entzogen worden ist, bestimmt eine jetzt er schienene Achte Verordnung zum Neichsbürgergesetz das Er- löschen der Bestallungen bzw. Approbation auch der jüdischen Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker mit Wirkung vom 31. Ja- uuar 1939 Darüber hinaus ist den Juden die Ausübung ver Heilkunde einschließlich der Zahnheilkunde und der Tierheil kunde überhaupt verboten. Hinsichtlich der Ausübung der Tätigkeit als Hilfskräfte in der Gesundheitspflege sind die Juden auf ihre Raffegenossen beschränkt. Mit der Verordnung ist die Reinigung der gesamten Gesundheitspflege von Juden durchgeführt. Die Verordnung enthält weiter Bestimmungen über die außerordentliche Kündigung von Dien st Verträgen und Mietverhältnissen. Danach können die von der Verordnung betrofsenen Juden ihre Wohnungen oder Praxis- räume für den 28. Februar 1939 kündigen, die Kündigung muß dem Vermieter bis zum 31. Januar 1939 zugegangen sein.