Dienstnachrichten des Reichsnährstandes

• Bandzählung: 6.1939
• Erscheinungsdatum: 1939
• Sprache: Deutsch
• Signatur: 4Zf184
• Vorlage: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
• Digitalisat: SLUB Dresden
• Nutzungshinweis: Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
• URN: urn:nbn:de:bsz:14-db-id1820677834-193900004
• PURL: http://digital.slub-dresden.de/id1820677834-19390000
• OAI: oai:de:slub-dresden:db:id-1820677834-19390000
• Sammlungen: LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
• Bemerkung: Heft Nr. 16 in der Vorlage nicht vorhanden
• Strukturtyp: Band

• Digitalisat: SLUB Dresden
• Strukturtyp: Ausgabe

des nächstjährigen Kräftebedarfs durch Einholung von Vermittlungsaufträgen ordne ich folgendes an: 1. Mit der Hereinnahme von Aufträgen auf Ver mittlung von landwirtschaftlichen Arbeitskräf ten für das Jahr 1940 ist sofort zu beginnen. 2. Die Arbeitsämter fordern hierzu die Betriebs führer durch Rundschreiben, denen Auftrags scheine und Auftragsbedingungen beizufügen sind, auf, umgehend die erforderlichen Ver mittlungsaufträge zu erteilen. Den Landes arbeitsämtern bleibt es überlassen, für die von den Arbeitsämtern ihres Bezirks zu versendenden Rundschreiben einen einheitlichen Text vorzuschreiben oder die Ausarbeitung eines den örtlichen Verhältnissen und der Eigenart der Betriebe in den einzelnen Arbeits amtsbezirken Rechnung tragenden Rundschrei bens für jeden Bezirk den Arbeitsämtern zu übertragen. Die Rundschreiben werden von den Arbeitsämtern an alle Betriebsführer ver sandt, von denen dem Arbeitsamt nach seinen Unterlagen (Betriebskartei) und den Erfah rungen des diesjährigen Einsatzes bekannt ist, datz sie auch für das nächste Jahr Wander arbeiter oder Eesindekräfte benötigen. Darüber hinaus sind die nicht durch Rundschreiben des Arbeitsamts erfaßten Betriebsführer durch Hin weise in der Tagespresse und in den Mittei lungsblättern des Reichsnährstandes aufzufor dern, dem Arbeitsamt zur Deckung des für das Jahr 1940 noch bestehenden Bedarfs an Arbeits kräften beschleunigt die erforderlichen Vermitt lungsaufträge zu erteilen. Auftragsscheine und Auftragsbedingungen gehen den Landesarbeits ämtern in angemessener Zahl zur Verteilung an die Arbeitsämter durch die Druckerei Paetsch L Collin, Berlin SO 16, Köpenicker Str. 74, zu. 3. Das für den Auftrag zu verwendende Formblatt lehnt sich an den im Vorjahre benutzten und be währten Vordruck „landw. Arb. 1a" an. Die Angaben im Kopf des Vordrucks über die vor aussichtlichen Anbauflächen sind erweitert durch Angaben über die diesjährigen Anbauflächen und über den gegenwärtigen Bestand an Arbeitskräften im Betriebe. Diese erweiterten Angaben sollen dem Arbeitsamt und Kreis ernährungsamt die Beurteilung der Kräfte- anforderung des Betriebes erleichtern und dem Arbeitsamt die Möglichkeit geben, die bei ihm vorhandenen Unterlagen über den Betrieb zu berichtigen und zu ergänzen. 4. Bei der gemäß Abschnitt I Ziffer 2 der vor stehenden Richtlinien vorzunehmenden Prüfung der eingegangenen Vermittlungsaufträge und der Ermittlung des Eesamtkräftebedarfs im Arbeitsamtsbezirk ist der Einsatz der Kriegs gefangenen entsprechend zu berücksichtigen. Um Doppelzählungen zu vermeiden, ist ein zwar an sich im Betrieb bestehender, aber durch Einsatz von Kriegsgefangenen bereits befriedigter Kräftebedarf nicht mehr als Bedarf zu melden, dagegen ist am Schluß der Vedarfsmeldung des Arbeitsamts für den gesamten Arbeitsamts bezirk anzugeben, wieviel Kriegsgefangene a) in Wanderarbeiterstellen, b) in Arbeitsstellen für Eesindekräfte tätig sind, woraus dann ersichtlich wird, wieviel Kräfte für Wanderarbeiter- und Eesindestellen zusätzlich benötigt werden, wenn die Kriegs gefangenen - Arbeitskommandos zurückgerufen werden sollten. 6. Um die vollständige Erfassung des in den ein zelnen Betrieben bestehenden Bedarfs an Arbeitskräften zu sichern, wird auch der Reichs nährstand durch die Kreis- und Ortsbauern führer die Betriebsführer anhalten, den Arbeitsämtern die erforderlichen Vermittlungs aufträge zugehen zu lassen. Betriebe, bei denen von den Dienststellen des Reichsnährstands ein dem Arbeitsamt noch nicht durch Vermittlungs auftrag gemeldeter Kräftebedarf festgestellt wird, werden vom Kreisbauernführer dem Arbeitsamt listenmäßig gemeldet. Den so ge meldeten Betrieben sind dann vom Arbeitsamt sofort die nötigen Auftragsvordrucke zur Aus füllung und Rückgabe zuzusenden. 6. Die Vedarfsprüfung gemäß Abschnitt I Ziffer 2 der vorstehenden Richtlinien ist bis spätestens 10.1.1940 durchzuführen. Ihre Ergebnisse für die einzelnen Kreise sind von den Arbeits ämtern für ihren Amtsbezirk in einer Über sicht nach Muster zusammenzustellen und den Landesarbeitsämtern bis zum 12. 1. 1940 zu melden. 7. Die Landesarbeitsämter stellen die Meldungen der Arbeitsämter zu einer Eesamtübersicht für ihren Bezirk zusammen und legen diese mir in dreifacher Ausfertigung bis zum 15.1.1940 vor. Die Eesamtübersicht der Landesarbeitsämter ist auf einem Formblatt nach dem für die Mel dungen der Arbeitsämter vorgesehenen Muster aufzustellen, wobei an die Stelle der Bezeich nung des Arbeitsamts im Kopf der Meldung die Bezeichnung des Landesarbeitsamts und in Spalte 1 an Stelle der Kreise die zum Landes arbeitsamtsbezirk gehörenden Arbeitsämter aufzuführen sind. Am Schluß der Meldung des Landesarbeitsamts ist ebenfalls aufzuführen, wieviel Kriegsgefangene a) in Wanderarbeiterstellen, b) in Arbeitsstellen für Eesindekräfte im Landesarbeitsamtsbezirk tätig sind. 8. Sobald zu übersehen ist, wieviel landwirtschaft liche Arbeitskräfte in den mit Abschluß des Feldzuges in Polen unter die Verwaltungs hoheit des Reichs gelangten Gebieten für den Einsatz im Innern des Reichs gewonnen und wieviel ausländische Kräfte darüber hinaus für das Jahr 1940 hereingeholt werden können, werden den Landesarbeitsämtern auf Erund der mir erstatteten Bedarfsmeldungen Kontin gente zur Weiterverteilung an die Arbeitsämter zugeteilt. Hierzu und zur Einholung von Ar beitsverträgen für ausländische Kräfte ergehen zu gegebener Zeit weitere Weisungen."