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gehörigen der Landwirtschaft wieder Arbeit in ihrem Beruf ausgenommen haben. Soweit dies nicht der Fall ist, werden die Betreffenden sofort in geeignete offene Stellen vermittelt, erforderlichenfalls auf Grund der Verordnung zur Sicherstellung Les Kräftebedarfs für Aufgaben von besonderer staats politischer Bedeutung vom 13. 2. 1939 (RE. 137/39) und den dazu ergangenen Durchführungsanordnun gen für die Arbeit in der Landwirtschaft verpflichtet. Nach einer zusätzlichen Mitteilung des Herrn Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft find die Landesarbeitsamtspräsidenten fernmündlich angewiesen worden, im weitesten Umfange von der Möglichkeit zur Verpflichtung der aus dem Arbeits dienst ausgeschiedenen Angehörigen der Landwirt schaft für den Fall Gebrauch zu machen, datz sich aus den näheren Umständen ergibt, daß die Betreffenden nicht beabsichtigen, in landwirtschaftliche Betriebe zurückzukehren. An die Landesbauernschaften. — DN. 1939 S. 217. vorzeitige Entlassung von Ungehörigen Ser land wirtschaftlichen Sevölkerung aus Uusbil-ungs- gängen öes Heeres zur Zrühjahrsbestellung. — I k 414/39 vom 23. 3. 1939 —. Das Oberkommando des Heeres hat mit Rücksicht auf die Frühjahrsbestellung und den bestehenden Mangel an landwirtschaftlichen Hilfskräften am 9. 3. 1939 die Generalkommandos durch Fernschreiben auf die Möglichkeit hingewiesen, Angehörige der land wirtschaftlichen Bevölkerung, die vom 6. 2. bis 6. 5. 1939 kurzfristig ausgebildet werden, bei begründeten Einzelanträgen vorzeitig zu entlassen. Die Entlastung soll Anfang April durchgeführt werden. Ich bitte, diese Anordnung unverzüglich bekannt zugeben und darauf hinzuweisen, daß Anträge, ge gebenenfalls mit einer Dringlichkeitsbescheinigung des KBF., bei den in Frage kommenden Truppen teilen zu stellen sind. An die Landes- und Kreisbauernschaften. — DN. 1939 S. 220. Sorg. flnbau Ser seltenen ESelhölzer sowie -er Maulbeere inner- unü außerhalb -es wal-es. — II ? 342/39 vom 23. 3. 1939 —. Wie in den vergangenen Jahren, so ist auch bei der Aufforstungstätigkeit im Frühjahr 1939 beson dere Aufmerksamkeit der Anpflanzung der seltenen und wertvollen Holzarten, wie Walnutz, Pappel, Weide, Linde, Erle, Esche, Traubenkirsche, Akazie, Ulme, Eberesche, Wildobst usw., innerhalb und beson ders außerhalb des Waldes (an Wegen, Triften, Gräben, Viehkoppeln, Hofräumen usw.) zu widmen. Die Gründe, diesen Anbau noch stärker als bisher zu betreiben, dürften hinreichend bekannt sein. Zurzeit ist es nicht möglich, den Bedarf der deutschen Wirt schaft gerade auch an diesen Edelhölzern aus inner deutschem Einschlag zu decken. Um so mehr müssen wir darauf hinwirken, für spätere Zeiten auch in dieser Beziehung weitgehend unabhängig vom Aus land zu werden. Datz auf diesem Gebiet noch viel ge tan werden kann, ist nicht zu bestreiten. Ich ersuche deshalb vor allem die Forstämter und Bezirksförste reien, weitgehend Propaganda in Wort und Schrift hierfür zu machen und die Privatwaldbesitzer auch zu einer forstlich besseren Ausnutzung des vorhandenen Bodens anzuhalten. Uber den Anbau der Walnutz, die bekanntlich nicht nur wegen ihres Holzes, sondern auch wegen der fett- und eiweihhaltigen Früchte von grohem Wert ist, gibt die Versuchs- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau, Geisenheim a. Rh., stets gewünschte Auskunft, ebenso enthält die Fachpresse der letzten Jahre (z. B. im „Deutschen Forstwirt" Nr. 39/36) geeignete Hinweise. Die Vermehrung und Kultur der Pappel wird in einer kleinen Schrift von W. v. W e t t st e i n (erschienen in Sauerländer's Verlag, Frankfurt 37) behandelt, außerdem finden sich auch hierüber in der forstlichen Presse — so z. B. Forstarchiv Nr. 6, 7/1938 — wertvolle Hinweise. Unter Bezugnahme auf den Erlaß des Herrn Reichsforstmeisters betr. Förderung des Seidenbaues vom 6. 1. 1939 — I 121 — (RMBlFv. Nr. 2/39) weise ich auf die Notwendigkeit hin, auch der Anpflanzung von Maulbeerbäumen in Form von Hecken oder Einzelplantagen auf den dafür geeig neten Standorten volle Aufmerksamkeit zu widmen. Die Ausdehnung der an und für sich einfachen Sei denraupenzucht, die vielen Volksgenosten ähnlich wie die Kleintierhaltung zusätzliche Einnahmen bringen kann, scheitert häufig vielfach an dem Mangel des verfügbaren Maulbeerbaumlaubes. Es mutz deshalb dafür gesorgt werden, datz die Maulbeere weit gehend angepflanzt wird. Die Besorgnis, datz die Maulbeere hohe Ansprüche an Klima und Boden stellt und deshalb ihre Anpflanzung nicht möglich sei, ist in vielen Fällen unbegründet. Nähere Auskunft erteilt unmittelbar die Reichsfachgruppe Seidenbauer, Berlin W 60, Neue Ansbacher Str. 9, die ich gebeten habe, den LBschen — Forstabteilungen — eine ent sprechende Anzahl ihrer Werbeschrift „Warum Maulbeeren pflanzen?" zuzusenden. Ich bitte, diese Werbeschrift an die Forstämter und Bezirks förstereien alsbald weiterzuleiten. An die Landesbauernschaften und Forstämter, außer Alpenland, Donauland, Südmärk. — DN. 1939 S. 219.