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Hohenstemer Tageblatt Erscheint W U" Md W d Inserate leben Wochentag abends für den folgenden ^MWW nehmen die Expedition bis Vorm, lv Uhe Tag und kostet durch die Austräger pro M MADDKDMD AHA M WM M WWW 8 M sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl. Ouartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 N U alle Annoncen-Expeditionen zu Original stei ins Haus. V V Preisen entgegen, sür Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gers-ors, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wiistenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 10 Freitag, den 13. Januar 1893 43. Jahrgang Bekanntmachung. Nr. 47 uud 48 des Reichsgesetzblattes uud das 19. Stück des Gesetz- und Verord nungsblattes sür das Königreich Sachsen vom Jahre 1892 sind eingegangen und liegen auf unserer Rathsexpedition zur Einsichtnahme öffentlich aus. Der Inhalt ist folgender: a) des Reichsgesetzblattes: Nr. 47 Gesetz, betreffend die Einführung des 8 75a des Krankeuversicherungsgesetzes. Ver ordnung über die Führung der Reichsflagge. Verordnung wegen Ergänzung der Verordnungen vom 16. August 1876 und vom 22. Mai 189t, betreffend die Kautionen der bei der Militär- und der Marineverwaltung angestellten Beamten. Verordnung, betreffend die Einführung von Reichsgesetzen in Helgoland. Nr. 48 Verordnung über die Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend die Prüfung der Läufe und Verschlüsse der Handfeuerwaffen. Bekanntmachung, betreffend die Anwendung der vertragsmäßig bestehenden Zollsätze auf rumänische Erzeugnisse. b) des Gesetz- und Verordnungsblattes: 41. Stück. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadtgemeinde Sebnitz betr. Verordnung, die Vergütung für die Einziehung der Beiträge und für die Verwendung und Ent- werthung der Marken bei der Jnvaliditäts- und Altersversicherung betr. Ver ordnung, die Berechnung der Kosten sür die Fertigung geodätischer Unterlagen bei Grundstückstheilungen durch die technischen Steuerbeamten betr. Verordnung, eine Abänderung der Ausführungsverordnung über das Mobiliar- und Privat- Fcuerversicherungswcsen betr. Bekanntmachung, die Umbczirknng der Parochien Leipzig-Anger-Crottendorf und Leipzig-Neustadt-Neuschöneseld betr. Hohenstein, den 11. Januar 1893. Der Stadtrat h. vr. Backofen. R. Nutzholz-Versteigerung. HmeM, imi !>. Wim M, sollen im ea. und gegen Anzahlung von zu unter den vor der bekannt die pro 1892/93 auf nachgenannten fürstlichen Forstrevieren zum Verschlag kommenden Nadel- holzstämme und Klötzer an ca. 7350 Festmeter, größtentheils h anstehend, und zwar: Revier, Die vorstehende Reihenfolge wird bei der Auction beibehalten werden. Sämmtliche Hölzer können an Ort und Stelle besichtigt werden und wollen sich die Herren Kauflicbhaber deshalb an die betreffenden Verwaltungen wenden. Holzkäufer, denen noch kein specielles Verzcichniß über obige Hölzer zugegangen sein sollte, wollen sich gefälligst an unterzeichnete Stelle wenden. Waldenburg, den 5. Januar 1893. Gasthaus zum „Deutschen Kaiser" in Zwickau (Ende der Bahnhofstraße) von vormittags 11/2 Uhr an machenden Bedingungen 3 Mk. — Pf. pro Festmeter meistbietend verkauft werden. 315 F estmeter aus Streitwalder 625 „ „ Oelsnitzer 960 „ „ Pfanuenstieler 1175 „ „ Steiner 1155 „ „ Lichtcnsteiner 3005 „ „ Oberwaldenburger 216 „ „ Niederwaldenburger Fürstlich Schönbnrg'sche Forstinspection. Gerlach. Sächsisches. Hohenstein, 12. Januar. Bei dem am 11. Januar abgehaltenen Kinderconcerte sind im Ganzen 169 Mk. 30 Pfg. vereinnahmt worden. Für un vermeidliche Kosten (Textbücher rc.) kamen 23 Mk. 42 Pfg. in Abgang. Dem Zwecke des Unternehmens konnten mithin 145 Mk. 88 Pfg. zugeführt werden, was mit bestem Danke an alle Bctheiligten hiermit bekannt gegeben wird. Aus den Schneeregionen ist neue weiße Waare in statt lichen Massen auf uns herabgeschickt worden, so daß sich aber mals die Einstellung zahlreicher Hilfskräfte nöthig machte, um auf Straßen und Wegen durch die Beseitigung der Schnee wehen rc. für die erforderliche Aufrechterhaltung des Verkehrs entsprechend Sorge zu tragen. Dauert das Schneetreiben, welches sich besonders in den gestrigen Tagesstunden wieder recht lebhaft gestaltete, noch weiter an, so ergeben sich sicher auch erneute Schwierigkeiten für den Bahnverkehr, welcher schon in der letzten Zeit in den verschiedenen Theilen Deutsch lands wie nicht minder in den Nachbarländern wesentliche Störungen aufzuweisen hatte. Gedenkt der durch den starken Schneefall in große Noth gekommenen armen Vögel. Wirklich schlimm ist die Sorge unserer gefiederten Freunde, und Jung und Alt sollten daher beitragen, durch Ausstreuen von Futter an geschützten Stellen die entstandene bittere Noth lindern zu helfen. Die Tage beginnen bereits merklich länger zu werden. In der ersten Hälite des Monats Januar nehmen die Vor mittage um 7 Minuten, in der zweiten Hälfte des Januar um 21 Minuten zu, die Nachmittage in der ersten Hälfte um 19, in der zweiten Hälfte um 29 Minuten. Die Nachmittage sind während des ganzen Monats länger als die Vormittage, in der ersten Hälfte beträgt der Unterschied 8, in der zweiten Hälfte 28 Minuten. Die Schule der Stadt Rochlitz war im Mittelalter durch ihre Musikpflege weit bekannt und es haben sich darüber in den Archiven der Stadt und des Schlosses interessante Ueber- lieferungen erhalten. Im 15. und 16. Jahrhundert ließen die sächsischen Fürsten daselbst ihre Discantisten für die Hofkapelle ausbilden. Die Schulmeister zählten auch bedeutende Conipo- nisten unter sich. Zu ihnen gehörte Eulogius Pfnost, welche» man dem berühmten kaiserlichen Componisten Finke gleich achtete. Deutrich mußte die Kirche des Bischofs von Naumburg mit von ihm componirten Gesängen versehen. Ein guter Sänger und Componist wär aber auch der Rochlitzer Bürgermeister Andreas Draube, der eine gewaltige Baßstimme besaß Er war eine Zeit lang in Kaiser Maximilian's I. Camorei, der bei seinem Abgänge eine Mardcrschaube (Pelz von Marderfell) verehrte, die Andreas Draube dem Kaiser zu Ehren sein Lebelang ge tragen hat. Die Cantorei des Herzogs Georg zu Dresden beschenkte ihn seines unvergleichlichen Singens wegen mit eine SchaubevonSchamlott, innen Seidenstoffe. AndreasDraubestarb 1531 und blieb neben seinem Bürgermeisteramte der Kunst der Musik ergeben bis zum Tode. Auf dem Rangirbahnhofe in Kappel ist gestern bei dem gegen '/4k 1 Uhr Vormittag in Chemnitz ankommenden Güter zuge Zwickau-Chemnitz der in Zwickau stationirte Schaffner Keller tödtlich verunglückt. Die Genehmigung zur Einrichtung der Chemnitzer Straßenbahn mit elektrischem Betrieb ist von den königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen bekanntlich bereits im Sommer vorigen Jahres crtheilt worden. Es war aber noch zur Fortsetzung der Straßenbahn nach den Gemeinden Kappel und Schönau die besondere Entschließung der genannten' Ministerien cmzuholen. Die Genehmigung hierzu ist sicherem Vernehmen nach nunmehr auch eingetroffen. Schon seit Jahrzehnten macht alljährlich in Mittelsachsen die „Morgcnstern'sche Millionenerbschaftsangelegenheit" ernent von sich reden und läßt unter den vielen erbberechtigten Trägern des namentlich im Niedererzgebirge sehr verbreiteten Namens Morgenstern von Neuem die Hoffnung auflebcn, daß es doch endlich zu erreichen sein könne, die schon sagenhaft gewordene, angeblich 20 Millionen Mark betragende Hinterlassenschaft des vor ca. 145 Jahren (1748- in Batavia als holländischer Schiffs kapitän verstorbenen, aus Sachsen stammenden Johann Christoph Morgenstern zu erbeben. So hielten am Hohenneujahrstag Nachmittags von 3 Uhr ab im Böhme'schcn Gasthof in Flöha die Morgenstern'schen Erben wieder eine Versammlung ab. In derselben wurde mitgetheilt, daß der bisherige Berliner Rechtsanwalt die Vertretung der Erben niedergelegt und ein anderer dortiger Rechtsanwalt dieses Amt übernommen habe. Letzterer fordert einen Kostenvvrschnß von 1000 M., der aber von den Erben erst theilwcise aufgebracht worden ist. Wie in den früheren Versammlungen, so wurde auch diesmal wieder viel gestritten, zumal sich zwei Parteien (Pirnaer und Eppen- dorfeic Linie) um die Erbschaft bewerben. Von sächsischer amt licher Seite wurden bereits vor einigen Jahren die auf die Morgcnstern'sche Hinterlassenschaft gesetzten Hoffnungen als durchaus aussichtslos bezeichnet, da amtliche Nachforschungen nie eine Spur der Erbschaftsmasse ergeben hätten und übrigens nach niederländischem Rechte selbst bei Vorhandensein der Hinterlassenschaft und Nachweis der Erbberechtigung derartige Ansprüche regelmäßig in 30 Jahren verjähren, die Ansprüche der Morgenstern'schen Erben also bereits seit 1780 ver jährt wären. Zwei bedeutende Schadenfeuer wütheten am Montag in Schönerstadt bei Oederan. Nachdem I Uhr früh das Wohn haus der vorstorbenen Wittwe Rehn bis auf die Umfassungs mauern niebergebrannt war, wurde Abends in der 7. Stunde das umfängliche Thümer'sche Gut ein Raub der Flammen. In beiden Fällen wird Brandstiftnng vermuthct. Bei der in Zwickau zu erbauenden elektrischen Straßen bahnen berechnet sich der Herstellungspreis auf etwa 20,000 Mark pro Kilometer, der Preis für Glühlicht pro Brennstunde und Glühlampe auf ca. 4 Pfg. In: Vogtlande hat sich eine Bande eingenistet, deren Mit glieder darauf ausgehen, Schwindel mit falschem Gelbe zu treiben, in der Absicht, dafür gutes zu erhalten. Schon sitzen bekanntlich einige solcher Leute hinter Schloß und Riegel, neue stehen aber wieder aus. So wird aus Lengenfeld berichtet, daß am vorigen Sonnabend zu einer Frau in Abwesenheit ihres Mannes ein unbekannter gekommen sei, der ihr falsches Geld zum Kaufe angeboten habe. Leider ist es nicht geglückt, den Betrüger festzunehmen. So viel bekannt ist, führen diese Gauner Musterbücher mit anscheinend echtem Papiergelde. In Wurzln cursirt schon seit einiger Zeit das Gerücht, daß in einem dortigen Restaurant das Hazardspiel eifrig ge trieben werde. Es soll wiederholt vorgekommen sein, daß Arbeiter nicht nnr ihren ganzen Wvchenlohn verloren, sondern auch Uhren, Ketten und andere Werthsachcn versetzten, um weiter spielen zu können. Manche Familie soll dadurch in bittere Noth gekommen sein, denn der Mann brachte anstatt des Wochen oder vierzehntägigen Lohnes ein leeres Portemonnaie mit nach Hause. In der Nacht zum Sonntag gelang es, wie das dortige „Tageblatt" mittheilt, endlich der Polizei, das Spielnest aus zunehmen. Die Spieler, etwa 12 an der Zahl, hatten sich eingeschlossen, flüchteten aber eiligst, als die Polizei eintrat; doch konnte der Name des Bankhalters scstgcstellt und eine kleinere Summe Geldes beschlagnahmt werden. Der in Concurs befindliche Brodfabrikant S. Epstein in Dresden, dessen Passiven sich auf ca. 300,000 Mk. belaufen sollen, ist am Sonnabend verhaftet worden. Handel und Gewerbe. Oöffentliche Versteigerungen in den Königl. Amtsgerichten. Montag, den 16. Januar. Meißen: Anna Bertha verehel. Eckhardt geb. Wackwitz' Grund stück iznm Schmiedcrcibetriebe eingerichtetes Haus, Hof und Garten) in Mauna, 2000 M. Klingenthal: Caroline verehel. Lange geb. Frauke's Haus- und Gartengrundstück in Landcs- gemeinde, 1O(>6 M. Klingenthal: Gasthofsbesitzer und Spe diteur Franz August Weidenmüller's Grundstücke in Georgen thal: 1) Haus l Gasthaus mit Tanzsaal und überbautem Kegel schub) nebst Hofraum Feld und Wiese, 46,200 M.; 2) Haus nebst Hofraum und Wiese, 8550 M. Kirchberg: Zeugarbciter Ehregott Anton Fickert's Hausgrundstück mit Garten in Sau- persdorf, 6300 M. Scheibenberg: Friedrich Emil Wendler's Grundstück (Wohnhaus) in Walthersdors, 2700 M. Dienstag, den 17. Januar. Zwenkau: Ziegeleibesitzers Friedrich Moritz Dicter's Grundstücke: 1) Hans mit Wirthschaftsgebäuden in Kotzschbar, 6895 M.; 2) nnd 3) Ziegelei (Zieglerwohnung, Ziegelbrennofen mit Dampsschornstein und mehreren Ziegel trockenscheunen sowie Feld in Kotzschbar, 20,384 M.; 4) Wiese in Jmnitz, 1000 M.; 5) Wiese im Herrengarten, 1182 M.; 6) Wiese im Herrengarten, 1280 M. Chemnitz: Friedrich Moritz Fritzsche gehör., zum Betriebe der Schankwirthschaft eingerichtete Grundstück 'Eckwohngebäude mit Erkeraufbau, zwei Verkaufsläden rc.) daselbst, 94,000 M. Chemnitz: Amalie Auguste verw. Enge geb. Schubert gehör., zum Betriebe der Ziegelei eingerichtete Grundstück /bebaut mit einem Ringofen mit hölzernem Ueberbau, zwei Trockenschuppen rc.) in Burk hardtsdorf, 24,150 M. Grimma: Heinrich Hermann Fritzsche's