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mit die Resolution eine möglichst einstimmige Annahme erfahre. Nach längerer Besprechung, die wiederholt durch Schlußanträgc unterbrochen wurde, vertagte man das Schlußwort Liebknechts und Vollmars auf den Nachmittag. — Der Parteitag hat in der Nachmittagssitzung die Resolution Vollmars und Liebknechts gegen den Staatssoclalismus angenommen. Amerika. Newyork, 18. November. Ein heftiger Wirbelsturm wüthete gestern in Illinois. In der Nachbarschaft von St. Loms wurden viele Leute gctödtet und ein großer Schaden an Eigenthum angerichtet. In Redbud stürzten 35 massive Gebäude ein, wodurch 5 Personen gctödtet und 26 ver- lctzt wurden. Industrie und Handel. Chemnitz, 16. November. Es ist schon wiederholt darauf hingewiesen worden, daß unsere Strumpfindustrie trotz der Mac Kinley-Bill jetzt sehr flott zu thun hat und bis Ostern voll ständig beschäftigt ist. Leider ist es noch immer schwierig, die Preise wieder in die Höhe zu bringen, und mancher Fabrikant arbeitet mit gar keinem oder mit einem ganz geringen Gewinn. Die Handschuhindustrie, die ja weniger flott geht, zeigt doch auch einen kleinen Aufschwung und konnte wenigstens eine kleine Preiserhöhung für Seidenartikel durchsetzen, weil die Seiden preise in letzter Zeit gewaltig gestiegen sind; dennoch werden, wie der „Leipz. Mvnatschr. s. Tcxtilind." gemeldet wird, die Mehrkosten der Fabrikanten noch lange nicht bezahlt. Kanin zeigt sich eine kleine Besserung, so geht auch unter den Arbeitern wieder die Wühlerei los, und es ist gar nicht unmöglich, daß damit das ganze Wintergeschüst verdorben wird. Es werden jetzt höhere Löhne gezahlt als im vergangenen Jahre, aber eine weitere Erhöhung ist jetzt kaum durchzuführcu. Gera, 17. November. Für die Frühjahrs- und Sommer saison sind die Aussichten unserer Textilindustrie gute. Aus Süd- und Nordamerika sind im Laufe der letzten Wochen der „Ger. Ztg." zufolge wieder mehrfache Bestellungen eingcgangeu, darunter auch kleinere Aufträge für Coufection und Coatings. Besonders wurden von letzteren Mustcrstücke verlangt. In Confcctionsstoffen hat man in letzter Zeit eine Anzahl Neu- heiten, ripsartige Gewebe in Schwarz nnd den verschiedensten Variationen, auf den Markt gebracht. Vielfach sieht man diese Gewebe mit bunten Seiden- und anderen Fäden durchschossen; doch kann man nicht eben sagen, daß die Bestellungen hierfür zahlreich einginge». Das Hauptgeschäft dürste in Kleiderstoffen gemacht werden, wenigstens soweit bis jetzt zu übersehen, worin die Mustereollcetioncn allerdings mit den apartesten Sachen versehen sind. Was den Geschmack des Publikums betrifft, so erweist sich dieser ganz unberechenbar; so hat man die Bemerk ung gemacht, daß gerade das Muster, von welchem man am wenigsten erwartete, am liebsten gekauft wurde. Die Collectionen sind in Folge dessen so reichhaltig, daß der Grossist gezwungen ist, die verschiedensten Sachen zu bestellen. In Kleiderstoffen sind wieder hübsche Austräge für Sommerbeiges in den ge mischtesten Genres eingegangen. Auch in Staubmäntelstofsen sollen die Aufträge nicht unerheblich sein. Ferner hofft man, daß in feinen Foülös, Beige-Cheviot, mit bunten Blumen und Figuren bestickt, beigeartigen Geweben mit Panamafonds und Changeantstoffen ein gutes Geschärt zu machen sein wird. In Changeantstoffen aller Gattungen hat man bei der letzten Musterung Großartiges geleistet, indem man alle nur vorhandenen Materialien in den verschiedensten Abwechselungen verwendet hat. Endlich glaubt man im Frühjahre und Sommer ein gutes Geschäft' in Blousenstoffcn zu machen, da bedruckte Wollstoffe sich einer großen Beliebtheit erfreuen dürften. Vermischtes Aus Schlesien, 16. November. Der katholische Psarrer Thiel in Trautliebersdorf ist verhaftet worden. Ueber das Verbrechen, dessen er beschuldigt wird, schreibt das „Hirschb. Tgbl.": In Bezug aus den be treffenden Geistlichen hatte eine Frau seiner Gemeinde behauptet, er habe sich in einer von der Kanzel herab gehaltenen Rede der Majcstätsbe- leidignng schuldig gemacht. Der Pfarrer belangte die Frau gerichtlich und sie wurde in Folge der von dem Geistlichen beschworenen Aussage, daß deren Behauptung auf Erfindung beruhe, vom Schöffengericht ver- nrtheilt. Hierauf traten jedoch mehrere andere Gemeindemitglieder auf, welche die Majestätsbeleidigung iu der Predigt gleichfalls gehört haben wollten und legten sich für die nach ihrer Auffassung unschuldig bestrafte Frau ins Zeng. Gegen den Pfarrer wurde gerichtliche Anzeige erstattet und zwar war die Tenunziatioir mit einem derartigen Gewicht von Beweisen versehen, daß der Pfarrer wegen Verdachts des Meineides verhaftet nnd am Sonnabend nach Hirschberg überführt wurde, woselbst er ciue Nacht im Pvlizeigewahrsam zubringen mußte, um dann in das Untersuchungsgesüngniß ausgenommen zu werde». Der Pfarrer wurde gestern nach Stellung einer Kaution aus der Hast entlasse». Budapest, 16. November. Ueber eine auf der Straße gefundene Million meldet das „N. W. T." folgende Einzelheiten: Der Postwagen, ans dem die Werthseudung herausfiel, fuhr zum Ceutralbahuhof, iu dessen Nähe, und zwar in der Kercpeserstraße, er Halt machte. Der Postamtsdiener Melchior Szell, welcher den Wagen begleitete, machte in der Nähe des Volkstheaters die Wahrnehmung, daß eine Thür des Wagens offen stand, worauf er diesen sofort halten ließ und eine ge naue Durchsuchung vornahm. Dabei machte er die rmliebsame Entdeckung, daß der Geldsack, der mehr als eine Million Gulden in Werthsachcn enthielt, fehlte. Der Postamtsdiencr Szell machte sich sofort auf die Suche, allein von der verloren gegangenen Senduilg war keine Spur zu entdecken und so blieb ihm nichts anderes übrig, als von dem Vorfälle seiner vorgesetzten Behörde die Anzeige zn erstatten. Seitens der Polizei wurden sofort Beamte nnd Detektives nach allen Richtungen entsendet, um das verlorene Packet zu sucheii, allein die Recherchen erwiesen sich als ganz fruchtlos. Mittlerweile hatten sich zwei Marktweiber vom Laude im Hauptpostgebäude eingcsundcu und brachten den verlorenen Geldsack, von dessen kostbarem Inhalt sie nicht die geringste Ahnnng hatten. Nur au de» Poststempeln, welche das Packet trug, erkannte» sie, daß es eine Postsendung sei. Szell gab zu seiner Rechtfertigung an, daß er zu wiederholten Malen zwei Schlösser für den Wagen ver langt habe, welchem Verlangen man aber niemals nachkam. Interessant wird sich die Frage des Finderlohnes sür die beiden ehrlichen Frauen, welche selbstverständlich ans einen solchen Anspruch macheu gestalten. Nach hiesiger Gepflogenheit werden 10 pCt. Finderlohn ansbczahlt, so daß die Beiden 100,000 fl. bekämen. Es ist aber sehr fraglich, ob das Postärar in die Auszahlung eines so hohen Betrages einwilligcn wird. Paris, 17. November. Nicht Freifränlein Juliette vou Rothschild, sondern die Fran Baronin James von Rothschild ist dem „Figaro" zufolge zum katholische» Glauben übergetreten. Die Baronin James ist die Schwiegertochter der verwittwetcn Baronin Nathaniel von Roth schild. Sie ist 45 Jahre alt und seit 1661 verwittwet. London, 15. November Heute um die neunte Morgenstunde hat der Giftmischer Neill für seine fast beispiellosen Gräuclthatcn mit seinem Leben gebüßt. Hart noch vor der Schwelle des Galgens hat ihn die Hoffnung, als irrsinnig erklärt und begnadigt zu werde», nicht verlassen. Als die Flagge gehißt wurde, welche die Thatsache der vollzogene» Hin richtung der vor dem Gesängniß versammclten Menge verkündete, brach diese i» lauten Beifallssturm aus. Neill unterzeichnete gestern das vou seinem Anwalt vorbereitete Testament und dankte diesem sür seine Be mühungen. Beim Abschiede forderte der Anwalt den Verurtheilten ans, sich dein Caplan rückhaltlos anzuvertraucn. Ob er ei» Bckenntniß ab gelegt hat, ist nicht bekannt. ES heißt, er habe nichts cingestanden. Was Warner s Safe Cure heilt und warum. Es heilt: Congestion der Nieren; Entzündung der Nieren, der Blase und Harnorgane; Blasenkatarrh, Blasengries und Blasenstein; Wassersucht; Bright's Krankheit. Warum? Weil es das einzige bekannte Heilmittel ist, welches Harnsäure und Harnstoff aus dem Blute entfernt. Es sind diese beiden Stoffe die direkte Ursache aller oben ange- sührten Krankheitserscheinungen und die indirekte Ursache von scheinbarer Herzkrankheit und Rheumatismus. Dieses große Heilmittel hebt deu zu starken Blutandrang nach den Nieren auf, cutfernt jegliche Entzündung und restaurirt dieses Organ zu seiner normalen, gesunden Thätigkeit. Es heilt auch: Gelbsucht; Vergrößerung der Leber, sowie alle Lcberkrankheitcn; Katarrh der Gallcuröhrc; Gallenfieber; Gallensteine und Gallenkolik; Hartleibigkeit; Schlaflosigkeit; Kopfschmerzen: überhaupt jedes Leide», welches durch den krank haften Zustand der Leber verursacht wird. Warum? Weil es eine positive Heilkrast auf die Leber ausübt, den Abfluß der Galle aurcgt und regulirt, wodurch die ungesunden Formationen entfernt, in einem Worte, die natürliche Thätigkeit dieses Organs und dadurch die Gesundheit wieder herstellt. Warner's Safe Cure ist anerkannt auch der beste Blut reiniger, weil es auf die Nieren und die Leber einwirkt, durch welche gesunde Thätigkeit dieser beiden Organe alle unreinen und schädlichen Substanzen aus dem Blute entfernt und das selbe gereinigt wird. 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