Volltext Seite (XML)
9056 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 180, 5. August 1912. Preise aufgegeben hatte, bei der Klägerin telegraphisch bestellte, ohne hierbei ausdrücklich die Preise zu erwähnen, so ist doch die Bestellung offensichtlich nur auf der Grundlage der telephonisch aufgegebenen Preise erfolgt. (Aktenzeichen: 6k. V. 103/11.) 1. iateruatioualer Kongreß für christliche Erziehung. — Unter dem Protektorate des Erzherzogs Franz Ferdinand findet in Wien in der Zeit vom 8. bis II. September der 1. internationale Kongreß für christliche Erziehung statt, für den umfangreiche Vorbereitungen getroffen werden. Er wird vom katholisch.pädagogischen Weltverbande veranstaltet, der die katho lischen Lehrer- und Lehrerinnenverbände der katholischen Länder umfaßt. Auf dem Kongreß werden u. a. sprechen: Se. Eminenz Kardinal Mercier von Mecheln, Hof- und Burgpfarrer Di. Seydl, der Präsident des Katholischen Schulvereins für Österreich Direktor vr. Hornich, Prälat vr. Gießwein aus Ungarn, Professor Geister (St. Gallen, Schweiz), Universitäts-Professor vr. Demand (Freiburg), Universitäts-Professor vr. Boggiano (Genua), Professor vr. Jacques Mayers (Luxemburg), Universitäts-Professor vr. Coreoran (Dublin),Universität--Professor vr. Ritter von Straszewski (Krakau), vr. Roegiers (Genf), M A. Poelhekke (Holland), Lino Nello (Portugal) und Professor AladLr von Frimml (Budapest). Ein Zusammenschluß der iuternatioualeu Ttudeuten- Vereine Deutschlands. — Zum Zweck der Gründung eines Verbandes sind die internationalen Studentenvereine Deutsch lands in Göttingen zu einer ersten Tagung zusammengetreten, bei der die internationalen Studentenvereine von Berlin, München, Leipzig und Göttingen durch Delegierte vertreten sind. Die Tagung wurde durch einen Begrüßungsabend eingeleitet, bei dem auch die Universität und die Stadtverwaltung vertreten waren. Namens der Universität begrüßte der derzeitige Prorektor Ge heimer Regierungsrat Professor vr. Voigt die Erschienenen: Der Verband könne in der Förderung seiner Bestrebungen der Mit wirkung der Universität sicher sein. Stadtsyndikus vr. Warmbold überbrachte die Willkommcngrüße der Stadtverwaltung. Der Deutsche Schriftsteller-Berband wird seinen dies jährigen Kongreß vom 31. August bis 2. September in Wies baden abhalten. Der Verband für internationale Verständigung hält seinen I. Verbandstag vom 6. bis 7. Oktober in Heidelberg ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. ein Vortrag von Prof, vr. Lamprecht-Leipzig über »Auswärtige Kulturpolitik«. Außer dem halten Vorträge die Professoren o. Ullmann-München, Zorn- Bonn, Martin Spahn-Straßburg, Piloty- Würzburg, Nippold- Oberursel, Schücking-Marburg und Rade-Marburg. Sin thüringisches Predigerseminar. — Auf Antrag des Thüringer Pfarrervereins beabsichtigen die thüringischen Staats regierungen ein gemeinsames thüringisches Predigerseminar für alle thüringischen Staaten zu errichten. Als Ort dafür schlägt der Pfarrerverein Jena vor. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. L8S6k>gor. 8". 201 8. vsrliu ^v. 65, 1912. Verlag von kiobs-rck kalk. 6sb. 2 Asb. 3 orck. Zeitfragen im internationalen Buchhandel. Herausgegeben von Franz Kende. 1. Verteidigung der Schundliteratur. Von Franz Kende. Kl.-8°. 24 S. Paris-Leipzig, Verlag Heinrich Friedrich. 60 <Z ord. Visrredntsr ^Lbresberiebt cksr vanckt-lLlioebsebuIs ru VsipriA. Im 8itLt. 6r. 8". 29 8. vreslau 1912, vruok von Lmil Wintsr. Personalnachrichten. Auszeichnung. — Dem Seniorchef der Firma Jg. von Klein- mayr L Fed. Bamberg in Laibach Herrn Ottomar Bam berg sen wurde von Sr. Maj. dem Kaiser von Österreich das Ritterkreuz des Franz Joseph.Ordens verliehen. Paul DrewS -f-. — In Halle ist am 2. Aug. der ordentliche Professor der praktischen Theologie v. Paul Gottfried Drews, ein eifriger Förderer der evangelisch-sozialen Bestrebungen, im Alter von 64 Jahren gestorben. In die Wissenschaft führte er sich mit einer 1887 erschienenen Untersuchung über »Pirkheimers Stellung zur Reformation« ein, die er durch Studien über »Humanismus und Reformation« und über das kirchliche Volksleben jener Epoche ergänzte. Auch Peter Canisius, den ersten deutschen Jesuiten, die Disputationen Luthers an der Universität Wittenberg 1635—46, den Jrvingianer Heinrich Thiersch u. a. hat er zum Gegenstand eingehender Studien gemacht. Daneben nahm Drews lebhaften Anteil an allen kirchlich - sozialen Fragen und an allen auf die Kräftigung und Vertiefung des religiösen Volkslebens abzielenden Bestrebungen. Er begründete das Sammelwerk »Evangelische Kirchenkunde«, in dessen I. Band er »Das kirchliche Leben der evangelisch.lutherischen Landeskirche in Sachsen« schil- derte, und die »Studien zur Geschichte des Gottesdienstes und des gottesdienstlichen Lebens«, zu denen er Untersuchungen über die Entstehungsgeschichte des Kanons in der rö mischen Messe und über die sogenannte Clementinische Liturgie beisteuerte. Danebenher gingen zahlreiche kleinere Gelegenheits- schristen und Vorträge über die verschiedensten Fragen der prak tischen Theologie und des kirchlichen Lebens, wie »Die Predigt im 19. Jahrhundert« (1903), »Die Reform des Strafrechts und die Ethik des Christentums« (1905), u. a. Beiträge für theologische Fachzeitschriften und Sammelwerke. Sprechsaal. Konkurs Gnevkow L v. Gellhorn, Kiel. <VgI. 172 u. I7S.) Die im Börsenblatt abgedruckte, die Kommissionsware be treffende Benachrichtigung des Konkursverwalters habe auch ich erhalten und daraufhin — wie selbstverständlich — dem Gerichts vollzieher die Versteigerung der von mir in Kommission ge lieferten Bücher untersagt. Heute erhalte ich von dem Gerichtsvollzieher einen Nach nahmebrief, der mich 65 H kostet. Und welche wertvolle Mit teilung wird mir für diese 66 H? Daß ich mich wegen Freigabe meines Gates an die Gläubiger Stoltenberg — das sind jene Herren, die ihn mit Pfändung und Versteigerung der in Frage kommenden Werke beauftragten — zu wenden habe. Der in Frage stehende Brief ist gedruckt; man kann also annehmen, daß eine recht nennenswerte Anzahl von Verlegern den gleichen Weg eingeschlagen hat wie ich, und daß ihnen dieselbe verhältnismäßig recht kostspielige Antwort zuteil wurde. — ES mag ja sein, daß dem Gerichtsvollzieher von Rechts wegen diese Art zu antworten (er rechnet für den gedruckten Brief 20 H, die übrigen 35 -- sind Nachnahmekosten) zusteht, aber, so frage ich, wäre es nicht einfacher gewesen, die gesamte — anscheinend recht umfangreiche Korrespondenz den Herren Stoltenberg zur ge fälligen Nachachtung zu überweisen und so den Gläubigern un nötige Kosten zu sparen? Berlin, 2. August 1912. Louis Lamm. Vertragsstempel. <Vgl. Nr. 178.) In Ergänzung meiner Anfrage an die Herren Kollegen teile ich noch mit, daß auf erfolgte Reklamation hin da- Hauptzollamt folgende berichtigende Verfügung erlassen hat: »Da in dem Vertrage nur eine einmalige, von der Höhe und Anzahl der Auflagen nicht abhängige Abfindung an den Schrift- steiler vereinbart worden ist, hätte sich das Anbringen des Ver merks ,Bei jeder Neuauflage dem Hauptzollamte wieder vorzu legen' erübrigt. Mit ihm sollen nur die Verlagsverträge versehen werden, in denen zunächst nur hinsichtlich der ersten Auflage Ver einbarung über die entgeltliche Leistung des Verlegers getroffen worden ist.« Ein Verleger.