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^ 221, 23. September ISIS. Nichtamtlicher Teil, SSrs-iMaU s, d.Mtchn, «Ilchh-nd-t. 10907 ^ Is. ts-ills. 18". 5 kr. lg. wst-boäs ä'Ldrliod. 8". 1 kr. I'aurs, 1?raitö äs 1a ss^vseoIoAis wsäieo-okirurAioLls. 8°. 35 kr. Zrsküsr äu kg-rlsnisnk äs kg.ris. 1417—1435. I'ows II. 8°. 9 kr. Adolf Andre -f. Nachruf Der deutsche Musikalienhandel hat wieder einen herben Verlust erlitten. Am Abend des 10, September hat der Mitinhaber des weltbekannten Mustkalien-Berlags und -Sortiments Johann Andre in Offenbach a, M,, Herr Gustav Adolf Emil Andrb, im sechsundfünfzigsten Lebens jahre, nach kurzer Krankheit für immer die Augen ge schlossen, allzufrüh für das Geschäft und die trauernden Seinen, Adolf Andre war am 10, April 1855 geboren; — er ist ein Urenkel von Johann Andre, dem einstmaligen Gründer des Geschäfts, und ein Enkel von Anton Andre, dem bekannten Komponisten und Musikschriststeller, Von 1861—1871 besuchte er die Realschule zu Offenbach und trat dann in die Musikalienhandlungen von A, G, Lichtenberg in Leipzig und C, A, Andre in Frankfurt a, M, ein, um sich für seinen künftigen Beruf die nötigen Kenntnisse zu erwerben. Aus gleichen Gründen und insbesondere auch wegen des Studiums der französischen Sprache hielt er sich längere Zeit in Brüssel aus. Hierauf besuchte er von 1877—1879 das Konservatorium in Leipzig, wo er, haupt sächlich unter Professor Carl Reinecke, Harmonielehre, Kontra punkt und Klaoierspiel studierte, für welches Studium er durch geniale Begabung eine besondere Veranlagung zeigte. Auf den Wunsch seines Vaters, August Andre, trat er am 1, Juli 1880 in Gemeinschaft mit seinem älteren Bruder Carl als Teilhaber in das Geschäft ein. Dieses Verhältnis währte bis zum Tode des Vaters im Jahre 1887. Nun mehr ging das Geschäft auf die beiden Söhne Carl und Adolf über. Diese erwarben 1894 die Musikalien- und In strumentenhandlung von C, A, Andrb in Frankfurt a, M,, die früher im Besitz eines Onkels von ihnen war. Während Carl Andrb hauptsächlich dem Frankfurter Geschäft seine Zeit und Kraft widmete, führte der Ver blichene mit sachkundiger und sicherer Hand vornehmlich das Verlagsgeschäft, Dieses nahm einen ganz bedeutenden Aufschwung durch den Verlag zahlreicher neuer Werke, die sich auf alle Gebiete der Musik erstreckten, und erfuhr eine sehr ansehnliche Bereicherung und Erweiterung be sonders durch Erwerbung von Chorwerken. Ihre Zahl ist im Laufe der Jahre sehr erheblich geworden, und sie werden von Tausenden von Gesangvereinen gern und oft gesungen. Vor seinem Hinscheiden erfuhr das Verlagsgeschäft noch eine bedeutende Erweiterung durch einen stattlichen Neubau und durch die Anschaffung neuer, moderner Maschinen; leider sollte er deren Inbetriebnahme nicht mehr erleben. Seinem zahlreichen Personal gegenüber war der Ver storbene jederzeit ein sehr humaner, liebenswürdiger und ge rechter Chef und Berater, der ein warmes Herz für jeden seiner Nebenmenschen hatte, — Sein allzufrühes Hinscheiden wird deshalb nicht nur von jenen allgemein tief bedauert, denen er im geschäftlichen und gesellschaftlichen Leben näher trat, sondern auch von vielen Armen und Bedrängten, denen er, ganz wie sein Vater, im stillen aus der Not geholfen. I-tbrniris vnivsrsslls in ksris, llanärs, 1., Oontss äs blontmartrs st ä'aillsure. 12". 1 kr. 60 o. L. Illsarck st Ms in ksris. äs Uixorä, 11, l68 jssuitss ä'Lubsnas 1601—1762. 8". 10 kr. Uautbsrot, 6., 7bisr8 st ts^r. varbo^. 16". 3 fr. SO 6. I-ssusur, 0., ebaouns 80n rßvs. 16°. 3 kr. 50 e. 11 1'rivat in Noulouss. äs Uauvsis, bl., lss slsssss äirigsantse. Uoblsses, ari8tooratis, slits. 16°, 3 kr. Dem Deutschen Musikalien-Verleger-Verein und dem Verein der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig gehörte er als Mitglied an; bei dem elfteren war er auch Mitglied des Vorstandes und ist allezeit in tatkräftigster Weise fiir die besonderen Standes-Jnteressen als ein reger Vorkämpfer eingetreten. In seiner Vaterstadt war er ebenfalls Mitglied einer großen Anzahl von Vereinen, denen er, soweit es ihm seine Zeit erlaubte, mit Rat und Tat gern zur Hand ging; mehrere bedeutende Gesangvereine hatten ihn zum Ehren mitglied ernannt. Allen Einrichtungen, die wohltätige und gemeinnützige Zwecke im Auge haben, war er allezeit ein warmer Freund und hilfsbereiter Förderer. Sein Familienleben war ein sehr glückliches und wohl tuendes, stets fand er nach seinem anstrengenden Beruf im Kreise seiner Lieben, denen er treu zugetan war, die gewünschte notwendige Erholung und Ruhe, Es trauern um ihn die Gattin, ein Sohn und zwei Töchter, Ein guter, edler Mensch, der sich durch stille und emsige Arbeit ausgezeichnet hat, ist von hinnen geschieden Möge er in Frieden und sanft ruhen! Alle, die ihn kannten, werden ihm sicherlich ein treues Gedenken allezeit bewahren, l»Musikhandel und Musikpflege..) Geistiges Leben im Grotzherzogtum Luxemburg. Zweiter Teil einer auf dem Luxemburger Kongreß der Monographie,') Von Charles Dumont, Patentanwalt in Kapellen. Einheimische Literatur. Wir besitzen eine nationale Literatur, die zwar nicht sehr bändereich ist, aber einige auserlesene Werke zählt. Unsere Luxemburger Dichter haben zahlreiche Lieder im muntern Rhythmus verfaßt, in denen sich lebendiges Gefühl und herzliche Fröhlichkeit zu kaustischem Witz und etwas Nörgelei, den Hauptmerkmalen der Rasse, gesellen. Das Volk singt die Schlußreime gern, und die Liebhaber gesellschaften führen unsere besten dramatisch-musikalischen Werke manchmal mit Talent, stets mit Erfolg auf. Was die poetischen und satirischen Werke anbelangt, so kosten eigentlich bloß die Gebildeten deren Gehalt, Das Volk aber pflegt die Lektüre in sehr geringem Grade, Bei uns brauchte man nicht das Urheberrechtsgesetz zu refor mieren, sondern das Publikum, dessen Gleichgültigkeit das erlaubte Maß übersteigt. Buchhandel, a) Sortiment, Die Stadt Luxemburg hat vier Sortimentsbuchhandlungen, wo man hauptsächlich Verlags- »> Eine Ergänzung zum Bericht in Nr, 219 d. Bl, <vom 21, d, M> über den vom 2,—5, d. M, in Luxemburg gehaltenen 32. Kongreß der Lnsooiation littsrairg st artistigus international«. Mit gütiger Erlaubnis des Herrn Verfassers hier in deutscher Übersetzung mitgeteilt. Red. 1417»