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»SEM «EMI»«»'» Hohenstemer Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein Sonnabend den 1. October 18W vr. Backofen. vormittags 11—2 Uhr in Tetzners Nestauration, Den 15. October von nachmittags 3—6 vormittags 11—2 nachmittags 3—6 Golles (Sndcrlein's Wustlich'S sowie der zu Michaelis füllige 3. Termin der Ablösunstsrenten bis zum 3. October dieses Jahres an die hiesige Stadtsteuereinnahme — Stadtkassenlveal — abzuiührcn. Nach Ablauf dieser Fristen muß gegen die Säumigen das Zwangsvollstreckungs-Ver fahren eingeleitet werden. Hohenstein, am 26. September 1892. Der S t a d t r a t h. vr. Backofen. Bekanntmachung, die bevorstehende Stadtverordneten Ergänzungswahl betr. , durch den Bestimmungen in 8 44 8ub Z der Rcvidirten Städtevrdnung vom 24. April 1873 sind von der Ltimmberechtignng bei Stadtbcrordnctenwahlen ansflt- schlossen diejenigen Bürger, welche die Abentrichtnng der Staats- oder Gemeindeabgaben, einschließlich der Abgaben zn Schul- uud Armenkassen langer als 2 Jahre ganz oder theilweife im Rückstände gelassen haben. Mit Rücksicht auf die in einiger Zeit bevorstehende Ergänzuiigswahl der Stadtver ordneten werden alle diejenigen Bürger, welche mit der Leistung der bezeichneten Abgaben im Rückstände sind, zur alsbaldigen Erledigung ihrer Abgabenrückstände bei Verlust ihres Stimmrechts anigeiordert. Hohenstein, den 29. September 1892. Steuereinnahme Gersdorf, den 26. September 1892. Bochmaun, E. Bekanntmachung. Ter 3. Termin Landrente» und der 2. Termin Brandkasse, »Einheit zu 14/z Pfg., werden den 3. October von nachmittags 3—6 Uhr in Herolds Restanration vereinnahmt. Der 2. Termin Eittkommenstener, desgleichen Beiträge znr Handels- nnd Gewcrbekammer sind bis zum 21. Oktober d. I. zu entrichten. Einnahmestellen sür Einkommensteuer: Die Entrichtung der Staatssteuern betr. Ter am 30. September er. fällige 2. Termin der Einkommensteuer ist nebst dem Beitrage zur Handels- und Gewerbekammer spätestens bis zum 21. October dieses Jahres, ferner der am 1. Lctober er. mlligc 2. Termin der Brandkafsenbeiträge nach I^Pfg. iür jede Einheit längstens bis zum 14. October dieses Jahres, Meter Umfang, zählt 200 Gemächer und enthält 520 Fenster. Sein quadratischer Mittelbau wird von 4 Rundthürmen an den Ecken flankirt. Die Einstellung der znm Militärdienste ausgehobenen Rekrnteu findet, wie bereits erwähnt, in diesem Jahre statt: bei der Infanterie, Artillerie, den Pivniren, Schützen und Jägern am 5. November, bei der Kavallerie am 4. October, bei dem Train am 3. November dieses beziehentlich 2. Mai nächsten Jahres, bei der Eisenbahn-Kompagnie am 4. November. Die Oekvuomie-Handwerkcr, sowie Krankenwärter haben bereits am 1. Oetvber einzutreffen. Bei dein zum Vicrteljahresschluß stattfindenden Wechsel der Dienstboten wollen wir nicht unterlassen, darauf hinzu weisen, daß auch die Dienstboten außer beim hiesigen Ein- wohncramt noch ganz besonders bei der Invaliden- und Altersversicherung an- beziehentlich abzumelden sind. Für letztere Meldung ist die Dienstherrschaft beziehentlich der Arbeit geber verantwortlich, und es zieht unterlassene oder verspätete, d. h. erst nach Ablaus von drei Tagen nach cingctrctenem Wechsel erfolgte Meldung eine Strafe bis zu 100 Mark nach sich. Wenn die bekannten Anzeichen für einen strengen Winter, zahlreiche Vogelbeeren und Blüthenreichthum des Haidekrauts, in diesem Jahre Recht behalten, dann empfiehlt cs sich, daß man sich bei Zeiten ausreichendes Brennmaterial anschasft; denn die Vogelbeerbänme brechen fast unter der Last der rothen Trauben, und das Haidekraut hatte eine Blüthen- pracht entfaltet, wie sie in vielen Jahren nicht mehr erlebt worden ist. Ter Jahresbericht der Chemnitzer Handelskammer sagt in seinem allgemeinen Theile: Was zunächst den befürchten Aus fall insbesondere aus dem nordamerikanischen Absatzgebiete an langt, so ist leider zu betone», daß sich derselbe zu einer wahren Calamitüt, insbesondere für die Wirkwaarenindustrie und ihre H'lfsbranchen, gesteigert hat. Eine beigegebenc Tabelle, welche aus deu offieiclleu Publikationen des Vereinigten Staate»- Eonsnlates Chemnitz zusammengcstcllt ist, weist rund 17 Mill. Mark weniger Export aus im Jahre 1891 gegeu 1890, uud das nur in diesem einzigen Bezirke. Gegen 1889 betrügt der Ausfall rund 12 Mill, gegen 1888 rund 7 Mill., gegen 1887 rund 13 Mill. Mark. Schwerer noch als der Gesammtexport hat der Export in baumwollenen und seidenen Handschuhen und Strumpfwaareu gelitten, der Prozentsatz des Rückganges 189 l gegen 1890 berechnet sich für die Gesammtheit der Waaren aus 36 o/o, dagegen für baumwollene Handschuhe auf 41 Oh, für seidene Handschuhe auf 39 o^, ferner sür baumwollene Strumpfwaarcn aui 39 "ch, für seidene Strumpfwaareu auf 42 wenn schou geltend gemacht werden könnte, daß sür einzelne spezielle Erzeugnisse unter Umstünden da und dort auch einmal die herrschende Mode Einfluß geübt hat. Dieser enorme Ausfall für die Wirkwaarenindustrie zeigte sich, wie schon angedeutct, gleichschädigend auch für alle Hilfsbranchcn derselben, wie Spinnerei, Färberei, Maschinenbau rc. und be einflußte damit die Consumtionsfähigkeit der Bevölkerung über haupt iu nicht geringem Grade. Der Rückgang des Exportes nach den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1891 gegen 1890 beträgt für diese ca. 61 o/„. Ein ähnlicher Rück gang, wie auf dem amerikanischen Absatzmärkte, ist für die genannten Zweige auch auf vielen anderen einaetreten und nur spärlich sind Gebiete erhalten geblieben, auf welchen nicht gleiche Erscheinungen zu beklagen gewesen wäre». Eine Besserung der Exportverhältnisse nach den Vereinigten Staaten ist für den Bezirk Annaberg mit seiner Posamentenindustrie cinge- treten. Während 1889 der Werth der Ausfuhr 5,734,990 M. und 1890 5,535,510 M. betrug, ist die Zister sür 1891 auf 7,925,553 M. gestiegen, hat also wieder den Stand von 1888 mit 7,865,413 M. erreicht, bezw. um ein Kleines überholt. Der Absatz nach Spanien hat im Jahre 1891 einen gewissen Aufschwung genommen, doch liegt die Befürchtung nahe, daß derselbe nnr vorübergehend eine so günstige Gestaltung erfahren habe und von den spanischen Zollerhöhungen bald wieder in mäßige Grenzen gebannt werde. Die Einbußen auf dem amerikanischen Markte wurden noch verstärkt durch die pan amerikanischen Abmachungen nicht »linder wie durch die Ab- schlicßungsbestrebungen europäischer Staaten, die bislang als Absatzgebiete gelten konnten. Kein Wunder daher, wenn alle Welt mit äußerster Spannung der Publikation, dem Inkraft treten der neuen Vertrüge zwischen den drei Bundesstaaten und den zollvolitischcn Angliederungen an diese Verträge entgegen sah, in oer Hoffnung, die so dringend nothwcndigc Stärkung der eigenen Position durch jeue auf lauge Zeit hinaus grund- legeudcu Abmachungen endlich hcrbeigeführt und verbürgt zu scheu. Es ist nicht zu verkennen, daß der Vortheil der durch jene Vertrüge gewonnenen Stabilität in den Zollsätzen in ge wisser Beziehung günstig wirken dürfte, die Uebereinkommen sind daher aus diesem Gründe dankbar zu begrüßen, denn die Sicherheit der Berechnung aus eine längere Reihe von Jahren hinaus ist durch sie nach jeder Richtung hin in der Hauptsache erbracht und dem Erwerbsleben förderlich. In verschiedenen Fällen wird allerdings die zwölfjährige Stabilität dauernd ungünstig wirken. Niemand unter unseren Industriellen wird zweifeln, daß die Reichsregierung vom besten Willen beseelt gewesen ist, zu Nutz und Frommen des heimischen Erwerbslebens bei jenen Vertragsabschlüssen zu handeln, Keiner wird behaupten wollen, daß die deutschen Unterhändler ihre verantwortungsvolle Stellung mich nur einen Augenblick nicht so ausgcfüllt hätten, wie sie es nach besten Kräften zn thun in der Lage waren, uud doch hören wir aus fast allen Branchen Klagen, daß die Verträge keine nennenswerthe» Vortheile für sie gehabt hätten. Die Maschinenindustrie gleichermaßen wie die Spinnerei, die Weberei in Möbelstoffen, Kleiderstoffen, Flancllwaaren, die Wirkerei und andere ergehen sich unter dem ersten Eindrücke des Inkrafttretens der Vertrüge in Klagen hierüber, und nicht selten wird der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Vertrauenslosigkcit iu die allgemeine Lage eher eine Zunahme als »eine Abnahme hierdurch erfahren habe. Eine stete enge Fühlung der Reichsregierung während der Vertrags- Verhandlungen mit den herorragendstcn Vertretern der einzelnen Jndustriegruppcn in deutschen Landen selbst würde nach viel fach geäußerten Absichten wohl geeignet gewesen sein, viele solcher Klagen hinfällig zn machen. Nur ganz vereinzelt sollen bestimmte Jndustriecentren der Ehre gewürdigt worden sein, daß ihren Vertretern Gelegenheit geboten wnrde, ihre Wünsche direkt an maßgebender Stelle so zu Gehör zu bringen, daß bei den Verhandlungen in unmittelbarster und bevorzugter Weise auf sie Rücksicht genommen wurde. Es würden in jeder einzelnen Jndustriegruppe Männer zu finden gewesen sein, welche freudig dem Rufe nach Berlin gefolgt wären, um auf das Eingehendste ans dem Schatze ihres Wissens und ihrer Erfahrung Rede und Antwort zu stehen über das, was ihren Suchst sch es. Hohenstein, 30. September. Der Handel an Sonn- und Festtagen. Für den Handel mit Brod- und weißer Backwaare, sowie mit Fleisch und Flei schwaaren, hat die Königl. Krcishaupt- mannschast^Zwickau bis auf Weiteres die Verlegung der bisher an Sonn- und Festtage» nachgelassene» Geschäftszeit i» der Weise gestattet, daß bei dem Handel mit de» bezeichnete» Waaren Gesellen, Lehrlinge nnd Arbeiter statt wie bisher in de» Nachmittagsstuildcn zwischen 12 nnd 2 Uhr nunmehr Abends zwischen 6 und 8 Uhr im Winter, 5 und 7 Uhr im Sommer beschäftigt werden dürfen. Demnach ist 1. der Verkauf von Brod und weißen Back- waaren, — ausschließlich der Conditoreiwaaren — an allen Sonn- und Festtagen in der Zeit von 5 Uhr Vormittags bis zu einer halben Stunde vor Beginn des Vornüttagsgottesdicustes, von 11 bis 12 Uhr Vor mittags, 2 bis 3 Uhr und 6 bis 8 Uhr (bcz. 5 bis 7 Uhr) Nachmittags gestattet: 2. Der Handel mit Fleisch und Fleischwaarcn darf an allen Sonn- und Festtagen 2 Stunden vor dem Bormittagsgottesdienste, und zwar bis stz Stunde vor dessen Beginn, nnd 1 Stunde im unmittelbaren An schlusse an den Vormittagsgottesdienst, Nachmittag» aber von 6 bis 8 Uhr (im Winter), von 5 bis 7 Uhr (im Sommer) stattfinden. Die vicrwöchentliche Nachkur, welche Ihre Majestät die Königiu — vom 19. Septeniber beginnend, geplant bis 10. Oetvber — in dem Jagdschlösse Moritzburg gebraucht, lenkt das Auge unwillkürlich auf diesen imposanten Residenzsitz, den zuletzt eiuc Königin des Hauses Wettm, Ihre Majestät die Gemahlin König August's UI. von Polen (Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen, regierte von 1733—63) geb. Erz herzogin Maria Josefa von Oesterreich, längere Zeit bewohnte, da sonst Moritzburg meist uur je aus einen oder ein paar Tage als Absteigequartier Benutzung fand. Genannte Königin hielt in Moritzburg nach der Geburt des Prinzen Albert (geb. in Moritzburg am 11. Juli 1738), des späteren Herzogs von Sachsen-Teschen (st 10. Februar 1822 in Wien), ihre Wöchneriu- zcit ab. Schloß Moritzburg wurde seit seiner Fertigstellung zu Anfang des 17. Jahrhunderts von 5 Kaisern und 10 Königen besucht. Die große Zahl der seit Kurfürst Johann Gevrg's III. Zeiten hier einkchrcndcn fremden Fürstlichkeiten weisen die Willkommens-Register nach. Prinz Georg, königliche Hoheit, hielt vor seinem Einzuge iu Dresden nur 28. Mai 1859 mit seiner Neuvermählten Gemahlin das letzte Nachtquartier im Schlosse zu Moritzburg. Der Plan zum Schlosse, welches nach ihm auch seinen Namen erhielt, ging vor 350 Jahren (1542) vom Kurfürsten Moritz aus. Die Kapelle des Schlosses erhielt vor 220 Jahren ihre Weihe (1672), wurde darauf später zur katholischen Kapelle (unter König August dem Starken) und erst in neuerer Zeit dem protestantischen Ge brauche wieder eingeräumt. Aus der Geschichte Moritzburgs ist u. A. noch hervvrzuhebcn, daß hier Kurprinz Friedrich Christian am 16. März 1763 niit dem Preußenkönig Friedrich dem Großen eine Zusammenkunft hatte, nachdem er bereits mehrere Monate vorher in Meißen über den Friedensabschluß verhandelte und den Frieden von Hubcrtusburg vom 15. Fe bruar 1763 vorbereitete. Jagdschloß Moritzburg hat über 2600 Erscheint d J-serat- ^eden Wochentag abends für den folgenden M dUW MM nehmen die Expedition bis Vorm. tO Uh, Tag und kostet durch die Austräger pro MDMU W« U WW W W W GMA 8 K 7^ M R 8 KU U sowie für Auswärts alle Austräger, deSgl, Quartal Mk. 1,40; durch die Post Mk. 1.50 N APHUA N alle Annoncen-Expeditioncn zu Originär frei ins Haus. V 7 Preisen entgegen. für Hohenstem-Ernstth al, Oberlungwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim Kuhschnappel, St. Egidien, Hiittengrund u. s. w. j - §