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Hohenstemer Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Mittwoch den 2!. September 1692 42^ HsdrMNk und i S Prante. wieder cinzuheimsen gedenkt. Damals gab das Treiben der Me ab, heute wird es leicht sein, durch das Treiben der um iS - f 8 ! - r Baissepartei deu „^Nachweis" zu führen, daß die im vorigen Jahre abgeschlossenen Handelsverträge das Brod verbilligt haben. Nebenbei aber ist, wie die freisinnige Presse predigt, der Preisabsturz des Getreides ein-weiterer Schritt zur „Ver- nichtung" der Landwirthe, die endlich den „kapitalkräftigeren" Elementen Platz machen sollen. Die Freihandels- und Fort schrittspresse läßt die Börsenspeculation mit schlauem Lächeln gewähren. Vergeblich suchen wir in dem führenden Blatte der : „ein hoher und eyfsriger Liebhaber wahren Evangelischen Religion" war, und wußte auch Z ah l u u g s e i n st e l l u n g en. Th. Reißing, in Firma Zippel und Reißing, Weinhändler, Berlin. Gewerkschaft Wasser- untere Schule aus dem untern Turnplatz Donnerstag, den 22. September, nachmittags von 4—6 Uhr ftir die geheimst hat und die sie auch bei der gegenwärtigen Campagne I manche Zeugen übrig: Außer dem jetzt als Amtsgericht rc. be- wieder cinzuheimsen gedenkt. Damals gab das Treiben der nutzten Schloßbau z. B. verschiedene Ausstattungsstücke der Haussepartei die Unterlauge für den Ansturm auf die Getreide- Stadtkirche, zwei schon geschnitzte Hausthüren von Bürgerhäusern, ^ welche sich jetzt im Prvvinzialmuscum zu Halle befinden rc. rc.) Mit dcn städtischen Behörden hatte er übrigens vielerlei kleine Zwistigkeiten, wovon ein im Stadtarchiv vorhandenes Acten- ley, Trimbs. Franz Clemens Büttner, Fleischernleister und Restaurateur, Obergruna. — Auigehoben : Edmund Adolf Jahrmärkte rc. aufgehoben hat, ist von vielen Seiten der Wunsch rege geworden, anch das Verbot der Leipziger Messe rückgängig gemacht und die Messe, wenn auch erst am 3. Oc- tvber beginnend, abhalten zu sehen. Wie verlautet, hat uun der Leipziger Gastwirthsverein die Initiative ergrissen und an den Rath der Stadt Leipzig eine Petition zu richten be schlossen, in der auf die Noth hingewiesen wird, die in dem nahenden Winter eine wahrscheinliche Folge des gänzlichen Ausfalles der Messe sein würde. Ferner soll in der Petition daraus hingewiescu werden, daß die Cholera in Hamburg be reits nachgelassen habe, daß bei den vortrefflichen sanitären Verhältniszen Leipzigs und der großen Umsicht der Behörden, die Gefahr einer Einschleppung der Seuche kaum vorhanden sei, und daß im Jahre 1866, obgleich damals die Cholera verhältnißmäßig stärker auftrat, als jetzt, die Leipziger Messe bund ergötzliche Beispiele berichtet: sonst aber floß seine „Re gierungszeit" friedlich und still dahin, bis ihn am 27. März 1715 auf Schloß Zörbig der Tod ereilte. Die Leiche wurde vorläufig in einem Gewölbe beigesetzt; erst am 8. nnd 9. Mai 1715 fanden mit großem Pompe die Leichenieierlichkeiten und die Ueberftihrung des Sarges in die Familiengruft zu Merse burg statt, wobei wir aus der Leichenrede des Hvipredigers Lange erfahren, daß der Verstorbene den sinnigen Wahlspruch hatte: ^lles Herr Lur Seligkeit «Angfangsbuchstaben — August Herzog zu Sachsen). — Nach Augusts Tode blieb die Linie Sachsen-Zörbig in zwei weiblichen Gliedern noch 32 Jahre lang bestehen; beide rcsidirten bis zu ihrem Tode in Zörbig, nämlich seine Wittwe Hedwig, gest. 19. Angust 1735, und seine Tochter Karoline Auguste, das einzige ihn über lebende von seinen acht Kindern, geb. 10. März 1691, gest. unvermählt 23. September 1747, mit der die Linie endgültig I erlosch. Sächsisches. Hohenstein, 20. September. Im JohanniSgartcn findet morgen Donnerstag das Aus fischen des Teiches statt, an? das auch wir Liebhaber der artiger Vergnügen aufmerksam machen wollen, zumal der Teich dies Jahr eine große Menge Fische besitzt. Das Fischen be ginnt früh 10 Uhr und ist somit Jedem Gelegenheit geboten, demselben beizuwohnen. Fischtiebhaber seien auf das im Restau rant stattfindende Fischessen aufmerksam gemacht. Nicht uur iu Dresden, soudern auch hier iu Hohenstein haben die Kastanien ein zweites Mal ausgeschlagen. Nachdem das königliche Ministerium das Verbot der Geldvortheile gespendet würden; hier handelt es sich vielmehr! Durchl. Sächß. Angustus das zuvor stroherne Zörbig, Steinern um politische Vortheile, welche die Fortschritts- und Frei-«hinterlassen habe." (Aus jener Glanzzeit Zörbigs, wo es in Handelspartei in der vergangenen Speculationscampagne ein-!Titel und Wirklichkeit eine „Residenzstadt" war, sind noch trotzdem ohne Nachtheil abgchalteu wurde. Daß die Michaelismesse nicht abgehalten wird, ist den meisten Bewohnern der Stadt Leipzig recht angenehmaber desto mehr betrübt sind die, bei denen die Messe den Hanpt- verdienst bringt, nämlich die Wohnungsvermiethcr in der Peters-, Hain-, Katharinen- und Grimmaischen Straße, dem Markte, dem Neumarkte rc. In den letzten Tagen ist in den dortigen Blättern von Juristen die Frage beleuchtet worden, ob die Ermiether von Laden und Wohnungen, die sich diese Räume meist für alle Messen sichern, trotz des Ausfalles der Messe die Miethe bezahlen müßten, und es ist ernstlich be hauptet worden, daß diese Bezahlung erfolgen müsse, vbwoh die meisten Anwälte anderer Meinung sind. Ein Hotelier, der die Miethe von den Meßbesuchern verlangte, sie aber nicht erhielt, hat sogar einige Processe angestrengt, und möglicher- , .. . , weise wird sich sogar das Reichsgericht mit der Frage beschäs-!die Zeit von 1689 bis 1691 in Mecklenburg zu, wo er das!Schlachtgewicbt. Hammel 30—33 Ak. für 100 Pfd. lebend tigen müssen. ... Amt Alt-Stargard „i" h-"-" Die Handelskammer hat hinsichtlich der Meßwcchsel ent-! theit seiner Gemahlin verwaltete), und kehrte erst mit dem am Schule zu Oberlungwitz. Zum Schlüsse des Sommerhalbjahres wird hierselbst ftir die beiden ersten Knaben- und Mädchenklassen eine Turnprüsung, vornehmlich in Frei und Ordnungsübungen be stehend, stattfinden und zwar ftir die Warnung. Dem Grünwaareuhändler Herrn Liebmann hier ist die Erlaubnis ertheilt worden, im Garte» des bisher Opperman»'s<1zcn Grundstücks an der Lichrensteiner Straße Fnstangeln zu legen. Hohenstein, den 19. September 1892. Der S t a d t r a t h. vr. Backofen. obere Schule im Saale des „Kasino" Freitag, den 23. d. M., zu derselben Zeit. Alle Eltern nnserer Kinder und alle Freunde unseres Schulwesens werden dazu hierdurch ftcundlichst eingeladen. Oberlungwitz, den 21. September 1892. Tas L e h r e r k o l l c z i u m. Otto Haupt. Lcbensmittcl-„Vcrbilligcr", in der „Freisinnigen Zeitung", eine Rubrik: „Zur Brodverbilligung", vergebens suchen wir den vom Vorjahr gewöhnten Börsenausweis. DaS Richter'sche Blatt will eben die zwischen Bäckern und deu Großspeculantcn vermitteluden Personen nicht in Verlegenheit bringen! — Be trachtet man aber das Börsentreiben von heute und vom ver gangenen Jahre im Zusammenhänge, dann muß erst recht das! Gefühl: „Sv kann es nicht mehr weitergehen!" allseitig lebendig werden. Landwirthe wie Brodesser sind in gleicher Weise daran intercssirt, daß der Börse die „regnlirende Thätigkeit" gelegt wird und daß die Lebensmittelspeculation, durch welche von Seiten eines kleinen Theiles der Bevölkerung die große Ge- sammtheit ausgesogen wird, aus dem Bereiche der Börsen ¬ zuständigkeit entfernt werde. In der Zeit, als das Kursürstenthum und spätere König reich Sachsen in mehrere Theile zersplittert war, gab es auch! Börner, Produktenhändler, Pirna. Karl Oestreicher, Kaufmann, etwas über ein halbes Jahrhundert lang eine Linie Sachsen-!in Firma: „Hirschfeld u. Oestreicher", Plauen i. V. Zörbig, deren wir hier gedenken möckiten, weil ihre Gründung I Chemnitzer Schlacht- u. Viehhof vom 19. Sept, vor jetzt 200 Jahren erfolgte; übrigens war es keine souveräne! Auftrieb: 285 Rinder, 454 Landschweine, 562 ungar. Schweine, Linie, weshalb sie sich nur iu Specialwerken erwähnt findet.!81 Kälber, 274 Hammel. Zu verkaufen waren heute 60Rin- Jhr Stifter war Herzog August aus der 1656 entstaudenen! der, 7 Landschweinc, 20 ungar. Schweine mehr, dagegen 8 Linie Sachsen-Meyeburg, geb. 15. Februar 1655 (alten Stils)! Kälber und 60 Hammel weniger als vorige Woche. Infolge zu Merseburg als Sohn Christians 1., welcher als junger Ides großen Rinderauftriebes war das Geschäft hierin langsam, Mann eine längere Reise durch verschiedene Theile Deutsch- in deu übrigen Viehgaltungen mittelmäßig. Mit Ausnahme lands, durch Dänemark nnd Oesterreich gemacht, 1677 Kriegs- des Preisrückganges iu Rindern sind wesentliche Preisänder dienste genommen und die damaligen Feldzüge gegen Frank-!ungen gegenüber der Vorwoche nicht vorgekommen. Preise: reich bis zum Frieden von Nimwegen (5. Februar 1679) als! Rinder 1. Qual. 64—66 M., österr. bis 7o M., 2. Qual. 50 Capitän, Major, Oberstlieutenant und zuletzt Commandeur im bis 60 M. und 3. 44 47 M. ftir 100 Pfd. Schlachtgewicht. Regiment Mortaigne mitgemacht hatte. Nachher lebte er am Landschweine 62—64 M. für IW Pfd. leb. Gewicht bei 40 I elterlichen Hofe in Merseburg, vermählte sich am 1. Decembcr Pfd. Tara pro Stück. Ungarische Schweine 50—53 M. für j 1686 mit Prinzeß Hedwig von Mecklenburg-Güstrow, brachte 1100 Pfd. Schlachtgewicht. Kälber 54—56 M. für 100 Pfd. getheilt wird. . „Da soll uun wieder die Börse schuld sein! ...... „ gegenwärtig die freisinnigen Blätter, wenn jetzt in landwirth-Ikunn. Er machte zunächst das in Zörbig vorhandene alte schastlichen Kreisen geklagt wird, daß die Getreidepreise so rapid l Schloß durch einen umfangreichen Neubau, durch Anlage eines gesunken sind und daß es selbst bei billigem Angebot nichtigroßen Gartens und viele andere Verbesserungen wohnlich, immer möglich ist, die beste Waare abzusctzen. Gewiß ist «richtete später auch eme eigene Schloß - Parochie mit einer daran die Börse schuld — die Börse und die ihr ergebene I Capelle und einem Predigerhause ein, that ferner sehr viel für freisinnige Presse. War im vergangenen Jahre die Hausse am «Wiederherstellung der in schlechtem Zustande befindlichen Ruder und verstand sie es, die Preise so zu regeln, daß sie! Stadtkirche, da er „ein hoher und eyfsriger Liebhaber möglichst viel verdiente und daß auch für den Deutschfreifinn I der wahren Evangelischen Religion" war, und wußte auch für Agitationszwccke etwas abficl, so dictirt gegenwärtig die «sonst das Aeußere des Städtchens bedeutend zu Hebei«, Baissepartci die Preise, und auch ihrerseits wird für die deutsch-!so daß der in« Jahre 1727 schreibende Zörbiger Chro- sreisinnigc Agitation mancher Brocken abfallcn. Es soll nicht > nist Elteste von ihn« rühmt, „daß wie der Römische Augustus, etwa behauptet werden, daß den« Freisinn seitens der Börse! das zuvor steinerne Rom, Marmorn: Also unser Weyland der Stadt übergeben. Am Sonnabend ist aus den« Wochcnmarkte zu Meerane der dortigen Schutzmannschaft ein guter Fang gelungen. Bei Revision der zu««« Verkaufe ausgestellten Obstsorte«« entdeckte sie ii« mehreren Weidcnkörben des Händlers Hesse aus Schmoll«« unreife Pflaumen, woraus die Körbe consiscirt wurden. Bei näherer Durchsuchung derselben stellte cs sich den«« heraus, daß nur einige Schichten Pflaumen in dei« Körben obenauf lagen; darunter befand sich schlechtes, übelriechendes Pferdefleisch. Vor mehreren Jahren wurde der nämliche Hesse wegen Verkaufs von Würstchen, welchen auch Pferdefleisch beigemengt war, bereits bestraft; weshalb er diesinal Pferdefleisch unter den Der 3. Termin Renten iull -^1 vormittags von 8 12 Uhr in Ackermann s Restauration, M Mnrwoa), dcn -1. Qcpt., „ 2 -6 „ in« Gasthof zum 2amm nnd Donnerstag, „ 22. „ „ „ 2 6 „ in Borwert s Restauration vercinuahmt werden. Oberlungwitz, de«« 17. September 1892. ^den Wochentag abends für den folgenden 88 8 ^A8 nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uh lag und konet durch die Austräger pro NKHMMU W F AHA 88^8 88887 8. sowie Nir Auswärts alle Austräger, detgl. ^Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 U 88D88 U 8888^ alle Annoncen-Expeditionen zu Origütal- frei ins Haus. 7^7 ' S? O W Preisen entgegen. für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rüßdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim. Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. f. w. Amt Alt-Stargard „in Pension hatte" (d. h. wohl als Erb-«Gewicht. ..... , ) , " H , 7 > In vergangener Nacht ist es im Hofe des Gasthofes zu schieden, daß diese bezahlt werden müßten, wenn auch die Messe 118. Octobcr 1691 erfolgenden Tode seines Vaters nach Sachsen Wüstenbrand zu einem Streit gekommen, der in Thätlich- nicht ftattfindet, und cs ist wohl mit Sicherheit auzunchmen,! zurück. Bei der Erbtheiluny fiel ihm das Amt Zörbig (die! keilen ausartete und hierbei wurde ein Mann aus Oberlungwitz, daß diese Auffassung anch von de«« Gerichte«« und BehördenIStadt dieses Namens und eine Reihe umliegender Dörfer) zu,!angeblich Bierschröter, mit dein Messer arg verletzt. Schon " ' ' lund 1692 nahm er hier seinen dauernden Aufenthalt, so daß heute früh wurden vier Theilnehmer an der Schlägerei dem — so schreiben! man voi« da an dcn Beginn der Linie Sachsen-Zörbig rechnen Königl. Amtsgericht Limbach zugemhrt. Leider war dies eine ' - - - -- - ---- - . " arge Störung unserer Kirmessreude. Ain Sonntag nachmittag wurde die städtische Wasserleitung in Stollberg von der Erbauerin, der Königin Marienhütte