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ein Tumult entstand, wobei etwa 50 Personen, keine jedoch schwer, verwundet wurden. Die Wahlurne wurde fortgenommen. Paris, 10. Mai. Der Maire des 10. AroudisskmentS wohnte dem Begräbniß HamondS als Regimentsvertreter bei und legte auf dem Sarge einen Kranz nieder. Außerdem wohnten zahlreiche officiclle Personen der Feier bei. Paris, 10. Mai. Wie der „Courier de Loire" behauptet, wäre Hamond kein Opfer eines Attentats gewesen, sondern ein Mitattentäter. Belgien. Lüttich, 10 Mai. Der Gemeinderath votirte 25000kr für Verstärkung der Polizei und zu Gratificationen. Lüttich, 10. Mai. ES wurden hier 4 neue Verhaftungen vorgenommcn. Bei dem Verhafteten Touille wurde eine Dy- namitbombe entdeckt, mit welcher er, wie er eingestand, ein großes, zweideutiges Haus hatte in die Luft sprengen wollen. Der verhaftete Anarchist Maineau hat gestanden, daS Attentat auf den Geheimrath Rensou im März verübt zu haben. Brüssel, 10. Mai. In einer Grube bei Gilly ist das Seil des Schachts zerrissen, infolgedessen der Fahrstuhl io unterirdisches Wasser stürzte. Vier Bergleute fanden dabei ihren Tod. England. London, 10. Mai. Das bekannte Mode-Restaurant Stott bei Piccadilly ist durch großes Feuer zerstört worden; vier Menschen sind dabei ums Leben gekommen. London, 10. Mai. Aus Petersburg wird gemeldet, daß der Polizciminister Gresser hoffnungslos darniederliege. Wie eS heißt, soll derselbe durch Geheimpolizisten, welche der nihi listischen Partei angehörten, vergiftet worden sein. Man nahm 3 Verhaftungen daraufhin vor. Rußland. Der Petersburger Correspondent des „Standart" weiß wieder einmal von alarmirenden Kriegsvorbereitungen in Ruß land zu erzählen. Er schreibt: „Trotz der von Zeit zu Zeit über die Friedfertigkeit des Kaisers abgegebenen Versicherungen sind die Rüstungen in Rußland niemals lebhafter betrieben worden als jetzt. Von den südöstliche» Districtev und dem Kaukasus findet eine ununterbrochene Truppenverschiebung nach der westlichen Grenze statt, und die Einberufung der Reserven im Innern hat, wie auf Grund sicherer Informationen feststeht, bereit- begonnen. Die aufeinanderfolgenden Contingente der selben werden der Reihe nach den Concentratiouspunkten zuge- sührt werden, von denen aus sie am leichtesten zur Verstärkung der an der polnischen und der deutschen und österreichischen Grenze stehenden Armeen vorgeschoben werden können. Die Reserven der militärischen Grcnzdistricte werden erst im letzten Augenblick cingczogcn werden, doch liegt Alles zu ihrer Aus rüstung bereit. Auch die Vorbereitung zum Transport einer ziemlich bedeutenden Truppenmacht durch die Flotte sind bei nahe vollendet. Die im Kaukasus leer gewordenen Garnisonen erhalten Ersatz durch aus der Umgegend eingezogene Rekruten und Reservisten." Petersburg, 10 Mai. Nikolay GierS, der Sohn des russischen Staatsmannes, ist für den GesandtschaftSposteu in Stuttgart auSersehen. Petersburg, 10. Mai. Die Kaiserin wird am 16. Mai hier wieder eintreffen; die Abreise der kaiserlichen Familie nach Kopenhagen wird am 20. Mai erfolgen. Lodz, 10 Mai. Durch den hier ausgebrochenen Streik ist die Geschäftslage eine außerordentlich traurige. Biele Zahlungs einstellungen werden befürchtet; der Schaden der Fabriken all ein ist enorm. Die Nachrichten laufen nur spärlich ein, da die Dcpeschcncensur sehr scharf gehandhabt wird. Türkei. Konstantinopel, 10. Mai. Großes Aufsehen erregt eine angeblich ncuentdeckte Bombensendung nach Konstantinopel, welche die Verhaftung einer. großen Anzahl von Armeniern mit sich gebracht hat. Es siad indeß Bomben nicht vor gefunden worden. Vermischtes Stuttgart, 8. Mai. Gestern Abend 9 Uhr wurde die freiwillige und Berufsfeuerwehr zu Hilfe germen. Im könig lichen Residenzschlosse war ein Brand ausgebrochcn, der durch das rasche und thatkräftige Eingreifen der Wehr auf seinen Herd beschränkt blieb und nach zwei Stunden vollständig be wältigt war. Das königliche Schloß war zur Z:it nur von der Königin-Wittwe Olga nebst deren Hofstaat bewohnt, das Kölligspaar, das gestern Vormittag nach der Sommerresidcnz Marienwahl bei Ludwigsburg übersiedelte, bewohnt den Wil- helmSpalast. Nur bei festlichen Anlässen wird das Residenz schloß benutzt und fürstliche Besuche pflegen in demselben Wohnung zu nehme». Zur Zeit werden die nach der Plante zu gelegenen Zimmer des Schlosses von den vorgestern zum Besuche des Hofes hier angelangten herzoglich Tcckschen Herr schaften bewohnt und in diesem Theile des gewaltigen Ge- bäudes war das Feuer offenbar infolge einer Unvorsichtigkeit entstanden. Einige Zimmer sind ausgebrannt und der ent standene Schaden ist jedenfalls nicht unerheblich. Oldenburg, 9 Mai. In den Bahnhofsanlagen des be nachbarten Badeortes Zwischenahn fand man heute Morgen die Leiche eines jungen Mannes mit durchschnittenem Halse. Der Ort der Thal zeigt Spuren heftigen Kampfes. Betreffs des Thäters fehlt bisher jeder Anhalt. Nagymy:d in Siebenbürgen, 9. Mai. Ein plötzliches Hochwasser stürzte gestern mehrere Menageriewagen um; drei Leoparden, ein Puma und mehrere Affen entkamen. Ein Leo pard verwundete eine Frau am Kopfe; die Leoparden wurden nach lebhafter Jagd erschossen, die anderen Tyiere wurden lebendig eingefangen. Ein Gendarm ward leicht verwundet. Newyork, 6. Mai. Nach den neuesten Nachrichten ist das auf der Atchison, Topeka und Santa Fo Eisenbahn geschehene Unglück das schrecklichste, das seit langer Znt in den Ver einigten Staaten vorgekommen ist. Der verunglückte Zig, einer der besten Schnellzüge jener Linie, geht am Abend aus Kansas-City ab und fährt oie ganze Nacht hindurch bis zu dem 540 Meilen entfernten Chicago. Gegen Mitternacht trar stürmisches Wetter mit Regenschauern ein, und da die Flüsse bedeutend angeschwollcn waren, beobachtete der Maschinen- führcr alle nöthigen Vorsichtsmaßregeln. Bald nachdem der Zug Medhill passirt hatte, erreichte er, ungefähr 225 Meilen vor Chicago, die über den Fox-Fluß gelegte Brücke. Diese galt für völlig sicher, doch waren vermuthlich die Stützen durch den angcschwollencn Strom geschwächt worden. In dem Augenblicke, als die Brücke zusammenbrach, befand sich fast der ganze Zug darauf. Die Locomotioe hatte gerade das jenseitige Ufer erreicht, und der letzte Wagen, ein Pullmauschcr Schlaf - Wagen, befand sich noch auf dem andern U'er. Beide blieben aui den Schienen stehen, während der gesammte übrige Zug, bestehend aus einem Kohlen wagen, einem Gepäckwagen und drei Personenwagen. 36 Fuß tief hinabstürzte. Die Wagen fi.len auseinander, doch gelang es einer großen Anzahl der unter den Trümmern Begrabenen, sich ans Ufer zu retten. Sieben Personen sind umS Leben gekommen und zwanzig haben Verletzungen erhalten. — Fünf zehn Städte in den Thälern des Illinois und Fox-RiverS sind in Folge des seit vier Tagen ununterbrochen niederstiömenven Regens überschwemmt. Der dadurch entstandene Schaden ist ungeheuer. Verschiedene Eisenbahncnlinien haben den Dienst einstcllcn müssen. Der Chicago-River ist seit 15 Jahren nicht so hoch angcjchwollen gewesen, wie jtzt. Petersburg, 9. Mai. Die Verbindung deS Hafens von Kronstadt mit der offenen See ist wiederhergestellt. Gestern sind bereits drei Dampier vor Kronstadt eingetroffen London, 9. Mai. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus aus Kairo ist der aus Frankfurt a. M. flüchtig ge wordene Kassirer Jäger in voriger Woche in Kairo unter falschem Namen angekommcn und am Freitag angeblich nach Griechen land weitergereist. * Verkäufer: „Für die Vortrcfflichkeit dieses Wanzen-Ber- tilgungsmittelS leiste ich Garantie." — Käufer: „Und wenn es sich doch nicht bewährt?" — Verkäufer: „Na — dann — dann taugen Ihre Wanzen Nichts!" Marktpreise. Chemnitz, vom 7. Mai 1892. Weizen russische Sorten 10 Mark 40 Pfg. bis 11 Mark 10 Pfg. pro 50 Kilo - weiß und bunt — - sächj. gelb u. weiß 10 60 - - 10 - 11 - 80 - - - Weizen 11 Roggen preußischer 10 s — s - 10 - 50 s - s - sächsischer 10 - — - 10 s 40 s -- - - > russisch. 10 s — s - 10 s 40 - s - K - türkisch. — - — s s r- — - s s s Braugerste 7 - 85 - - 9 s 25 s - - s Futtergerste 7 s 50 s - 8 - 25 s - - - Hafer, sächsischer 7 - 30 s - 7 s 50 s - -- -- Hafer, preußischer — - — - s -- — r- s -- - Erbsen, Koch- 10 - 50 k- - 11 -- 50 - s s - Erbsen, Mahl- u. 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Mai die irdische Hülle unseres lieben Gatten, Vaters, Schwieger- und Großvaters 8milM ÄWß Amä dem Schooße der kühlen Erde über geben worden ist, können wir nicht unterlassen, für die vielseitigen Be weise der Liebe und Achtung, welche dem theueren Vollendeten nicht nur im Leben, sondern auch bei dem Be gräbnisse zu Theil wurden, unseren herzlichsten Dank auSzusprccheu. Daher Dank der steiwill. Turner- Feuerwehr für die am Vorabend des Begräbnisses, sowie am Begräbniß- lage dargebrachte Trauermusik, sowie für Geschenk und Begleitung zum Grabe; desgleichen dem Sparverein „Frohsinn" und dem entomologischen Verein für Geschenke und ehrenvolle Begleitung zu seiner Ruhestätte. Dank aber auch allen lieben Freun den, Verwandten und Nachbarn für reiche Schmückung des Sarges und die zahlreiche Begleitung zum Grabe. Gott möge es Ihnen Allen mit seiner Gnade lohnen. Oberlungwitz, den 10. Mai 1892. Die trauernde Familie Lämmel. Druck uud Vertag von I. Stuhr, Hohenstein. — Berautwortlich sitr die Redaktion: Paul Ruhr.