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i. sowie iefert. ll^ iberg. r ical. norar ostl. ' für ü. r ^11. chlai- r. 24. 4Ng, ovkn, «pul !7. i, am t, ist Be eiden tz. nscrer kön- lkach- liclen : den sttgcr Srabe r die misse. Ber- SächlUches. Hohenstein, 8. März. Landtag. Die Zweite Kammer nahm in ihrer gestrigen Sitzung durch Abg. Starke den Bericht der Finanzdeputation über den Etar der sächsischen Landcsanstalten entgegen und bewilligte ohne jede Debatte sämmrliche für die H-il- und Pflegeonstalten, dis Anstalten sür Blinde, sür schwachsinnige und sittlich-geiährdete Kinder und die Siras- und Koneklions- anstalten eingestellten Postuiate unverändert nach der Regier ungsvorlage, ebenso 1,190,000 Mk. als einmalige nutzer- gewöhnliche Ausgabe zur vollständigen Umgestaltung der Landesirrenanstalten Svnnenstein, Zschadraß, Hubertusburg und Hochweitzschen, sowie 155,000 Mk. zur Erweiterung des Zellenhauses dec Anstalt Zwickau. Ferner lag eine Petition des Landesvereins für innere Mission um eine Unterstützung von 60000 Mk. zur Erweiterung der von ihm begründeten Anstalt sür epileptische Kinder m Kleinwachau zur Berathung vor. Die Deputation verkannte keineswegs die gute Absicht des Vereins für innere Mission, d:r Pflege der Epileptischen zu Hilse zu kommen; im Hinblick daraus aber, dog sich noch nicht abschen läßt, wie sich die Anstalt entwickelt, andererseits die vom Staate in Hochweitzschen begründete Anstalt sür Epi leptische noch keineswegs vollständig besetzt, vielmehr noch Raum kür epileptische Kinder vorhanden ist, endlich aber in Rücksicht darauf, daß der Deputation die derzeitige Finanzlage des Lan des nichr gestaltet, Ausgaoen zu empfehlen, welche außerhalb der Regierungsvorschiäge liegen, sieht sie sich zu ihrem lebhaften Bedauern nicht in der Lage, für diese Ftnanzperiode helfend eingreifcn zu können, während sie es dem Vereine überlassen will, zu einer späteren Zeit sein Gesuch zu wiederholen. Es beantragte daher d«e D-putatwnsmehrheit (Abgg. Uhlemann, Kölnisch, Fritzsche, Dr. Mehnert, Härtwig und Starke) die Pe tition am sich beruhen zu lassen, die Minorität (Abgg. Georgi, von Oehlschlägel, Stiper, Kellner) dagegen, welche der Ansicht ist, es erscheine zweckmäßig, daß die Regierung die Angelegen heit im Auge behält, beantragte, die Petition zur Kenmmß- nahme zu überweise». Abg. Georgi begründete das Minori tätsvotum und wies hauptsächlich darauf hin, daß die bei den srühercn Verhandlungen in der Kammer geltend gemachten Voraussetzungen jetzt vorhanden seien, die es rechtfertigen, dem Verein nunmehr eine Unterstützung zu gewähren. Abg. Hähnel trat gleichfalls sür den Antrag der Minorität ein. Ec ver kenne keineswegs, daß die Fürsorge für die Epileptische» in wirksamster Weise vom Staate in die Hand genommen worden sei. Wenn man sich aber vergegenwärtige, welche Mosse von solchen Kranken es giebt, so werde dre einzige Anstalt ra Hoch weitzschen alle Ansoiderunaen auch nicht erfüllen können. Dann aber halte auch eine gew sse Scheu viele Familien zurück, ihre Epileptisch Kranken rn eine Staatsanstalt unterzubringen; sie zögen vielmehr Pnvatanstalten vor. Er halte es deshalb für «»gezeigt, da man staatlicherscits nicht die gejammte Fürsorge in die Hand nehmen könne, die Anstalt Kleinwachou zu unter stützen. Das Ministerium des Innern habe es selbst ausge sprochen, daß es nur mit Freuden zu begrüßen sei, wenn durch private Veranstaltungen ihm ein Theil der Fürsorge cpilcpti- scher Kinder abzenommen würde, zumal 1889 in Sachsen 864 epileptische Schulkinder gezählt worden sind. Er (Redner) hätte lieber Ueberwcisung zur Erwägung gewünscht, er wolle indcß sich auch mit dem Mmoruätsvomm bescheiden. Abg. Uhlemanr.-Göilitz begründet den MojoruätSantiaq. Er erkenne gern die Thatigkcil des Vereins mr innere Mission voll und ganz an, aber inan solle nicht Hoffnungen erwecken, die v ei- leichc spätere Landtage nicht erfüllen. Vielmehr erscheine es angezeigt, die Fürsorge für diese Kategorie von Kranken den Stäaisanstalten zu überlassen. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Georgi und Starke wurde der Antrag der Drpu- iatwnsmindcrheit mit 36 gegen 21 Stimmen abgclehnt und hierauf das Majoritätsvotum einstimmig angenommen. Den letzten Verhandlungsgegenstand bildete die Schlußbcrathung über den VerwaltungSdericht über die Königs. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft auf die Jahre 1888 und 1889 (Berichterstatter Abg. Esche.) Nachdem die Abgg. Klemm und Opitz entgegen der Auffassung der Deputation sich für die Auf hebung der Garderobegelder, Abg. Bönisch dagegen für die Bei behaltung derselben ausgesprochen, beschloß die Kammer ohne weitere Debatte, dem Anträge der Rechenschaflsdeputation ent sprechend, sich durch den genannten Verwaltungsbericht für de- fnedtgt zu erklären. — Nächste Sitzung Heine Vormittag 10 Uhr. Chemnitzer Schlacht- und Viehhof, vom 7. März. Auftrieb: 196 Rinder, 403 Laudschwcine, 504 ungar. Schweine, 81 Kälber, 326 Hammel. Gegenüber dem Schlachtviehauftriebe von vor acht Tagen befanden sich h?ute 8 Rinder, 37 Land schweine, 121 ungar. Schweine, 20 Kälber mehr und 126 Hammel weniger auf dem Markte. Das Geschäft war in allen Biehgattungcn ein mittelmäßiges, wogegen die Preise sich durchgehends etwas fester gestalte'en. Größerer Ueberstand blieb in Schweinen und in Hammeln. Prelle: Rinder 1. Qual. 63-67 M., 2. Qual. 55-61 und 3. 45-5l Mk. mr 100 Pid. Schlachtgewicht. Landschweine 56—60 M. für 100 Pfd. leb. Gewicht bei 40 Pfd. Tara pro Stück. Ungar. Schweine 50—52 Mk. für 100 Pfund Schlachtgewicht. Kälber 55—57 Mark 'ür 100 P'd. Schlachtgewicht. Hammel 26—30 M. für 100 P'd. leb. Gewicht. Nach sachverständigem Gutachten ist voraussichtlich ein massenhaftes Auftreten der Raupen bez. der Gefpinstmotte zu envirtcn Deshalb empfiehlt eS sich, daß die Besitzer von Obstbäumen ungesäumt und längstens Mitte März die Bäume von den auf denselben befindlichen Raupen und Larvevnestern sorgfältig säubem und den Abraum in geeigneter Weise gründ lich vernichten. Auch empfiehlt sich die sorgfältige Säuberung etwa in der Nähr von Obstbäumen befindlicher Weißüornhecken, da erfahrungsgemäß das erwähnte Ungeziefer mit Vorliebe sich in solchen Hecken auchält und sich von da aus immer wieder auf die Obstbäume verbreitet. Aus Chemnitz, 6. März. Ein fester Bau war es nicht, welcher zu der vor der ersten Strafkammer des hiesigen Land gerichts gestern abgehaltcncn Hauptverhandluug Veranlassung qegeb-n bat. Zunächst waren der Wirthschastsbesitzer Car! Gotthilf Gerlach aus Griesbach und der Kautechniker Ernst Orwald Wiltzsch aus Thum angeklagt und sür schuldig zu er achten, im October vorigen Jahres vor dem G.'schen Wohn gebäude ein Kellergewölbe ausgeführt zu haben, ohne daß sie die hierzu erioiderliche baupolizeiliche Genehmigung eingeholt, und im weiteren war Wiltzsch beschuldigt, bei der Ausführung dieses Kellergewölbes gegen die allgemein anerkannten Regeln der Baukunst gehandelt zu haben. Am 30. October vorigen Jahres ist das von Wiltzsch erbaute Kellergewölbe eingestürzt und dadurch wurde auch der Einsturz eines über der nach dem Keller zu führenden Thüiöffaung befindlichen Bogens sowie des Haurflurgcbäudes des G.'schen Wohnhauses verursacht. Die Hausocwohner wurden durch diesen Einsturz in nicht un bedeutende Gffahc gebracht. Die Untersuchung dieses Vorfalles hat nun ergeben, daß Wiltzsch als Widerlager des K-ller- gewölbcs auf der einen Seite eine ca. 100 Jahre alte Lehm- umtassung benutzt und ferner ein Widerlager überhaupt nicht oder nur ganz mangelhaft hat Herstellen lassen. Weiter hat Wiltzsch zur Herstellung des Gewölbes sehr mangelhaftes Bau material verwenden und bas Gewölbe ausschaalcn lassen, ehe der Mörtel hurt geworden war. Auf Grund der ziemlich um fänglichen Beweisaufnahme gelangte der Gerichtshof zur vollen Ueberzeugung von der Schuld der Angeklagten und deßhalb wurden dieselben verurtheili: Gerlach zu 30 Mark Geldstrafe oder 3 Tagen Gefänguiß und Wsttzfch zu 30 Mark Geldstrafe oder 3 Tagen Gesängniß, sowie zu 500 Mark Geldstrafe oder 6 Wochen Gefänguiß. Au! Zschopau wird untcrm 5. d. M. geschrieben: In der Nacht zum Mittwoch ist im benachbarten Weißbach auf der Donstraße der 15 Jahre alte Fabrikarbeiter Gustav Her mann Rößler von dem 17 Jahre alten Fabrikarbeiter Franz Albin Emmrich überfallen und durch Messerstiche schwer ver letzt worden. Grund zu dieser That scheint Eifersucht gewesen zu sein, denn beide sind in Begleitung der 18 Jahre alten Fabilkaibeilerin Hulda Richter aus Weißbach nach Hause ge gangen und als Emmrich mit derselben vor der Thür ihrer elterlichen Wohnung gestanden, hat Rößler an die Hinterthür des Hauses gepocht, so daß die Ellern der Richter erwachten, worauf sich die letztere mit Emmiich in das Haus begab und Rößler den Nachhauseweg antrar. Als Emmrich jedoch be merkte, daß Rößler sich entfernt hatte, ist er ihm nachgeeilt, hat ihn überfallen und mit dem Taschenmesser drei Suche — je cinrn in den Hals, die rechte Seite und rechte Hand — veigebracht, so daß Rößler in Folge der schweren Verletzungen und de» großen Blutverlustes zusammenbrach und liegen blieb Den Emmrich mag aber die von ihm begangene That gereut haben, denn er har den Schwerverletzten noch in seine Wohn ung gebracht. Emmrich ist gestern durch die hiesige Gendarmerie sestgcnommen und in das königliche Amtsgericht zu Zschopau eingelirfert worden. Aus Mittweida, 7. März. Gestern Sonntag, Abends kurz nach 8 Uhr bemerkten die Bewohner der höher gelegenen Ltadtlhcile hinter der Kirche eine mächtig aufsteigende Feuer- jaule. Die Spritzen der beiden Feuerwehren waren bereits Hohensteiner Tageblatt für Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtrathes zu Hohenstein. Nr. 57 Mittwoch, den 9. März 1892 42- Jahrgang chm. >mt rs, ische enden l bei- D Inserate nehmen die Expedition bis Vorm. 10 Uhl sowie für Auswärts alle Austräger, desgl. alle Annoncen-Expeditionen zu Original- Preisen entgegen. aus den Depots herausgeschafft, als auch vom Thurme da- entstandene Feuer signalisirt wurde. Den Brandherd bildeten die aus vier aneinandcrgebauten, an der Chemnitzer Straße belegenen Scheunen. Noch ehe es möglich war, daS etwa 500—600 m weit liegende Wasser zu beschaffen, hatte die Gluth eine etwa 10 m querstehende Doppclscheune entzündet, so daß an ein Retten der in Brand stehenden Scheunen nicht mehr zu denken war. Eine zweite, nur etwa 5 w entfernt stehende Scheunenreihe wurde durch die günstige Luftströmung und Deckung der Feuerwehr schadlos gehalten. Der Grund der Entstehung des Feuers dürfte zweifelsohne auf Brandstiftung zurückzuführen sein. Am Sonnabend Nachmittag 3 Uhr ereignete sich auf der Straße von Arnsfeld nach Mildenau ein bedauerlicher Un- alückffall. Als um diese Zeit ein Mehlfuhtwerk des Herrn Mühlenbesitzers Flath aus Annaberg auf der Höhe der Straße angekommen war, schlug ein Pferd über die Deichsel, wodurch beide Pferde scheuten und dann in rasender Eile mit dem schweren Lastwagen in der Richtung nach Mildenau davon jagten. Als die P'erde in Mildenau beim nieder« Gasthofe mit dem Wagen, welchem inzwischen die Deichsel abgebrochen und ein Rad verloren gegangen war, zum Stehen gebracht wurden, prallte eins der Thicrc auf einen dort stehenden Wagen und verletzte sich am Hinterkörper. Der Geschirrlührer und ein Mann aus Arnsfeld, welcher auf dem Trittbrette auf der Hintern Seite des Wagens gesessen hatte, wurden später auf der Straße verletzt und bewußtlos aufgefunden und dann sofort in ärztliche Behandlung genommen. Die bekannte Firma Schuckert L Co. in Nürnberg hat sich bereit erklärt, eine elektrische Eisenbahn Zwickau - Wilkau unter der Bedingung zu bauen, daß sie damit eine Anlage für elektrische Beleuchtung für die Stadt schaffen darf. Die Stadt verordneten haben beschlossen, den Stadlrath zu ersuchen, er möge die Angelegenheit derart fördern, daß schon am 1. No vember Elektricität an Private sür BclcuchtungSzwccke oder als Ketriebskraft abgegeben werden kann. Es scheint demnach, als sollte Zwickau die erste Stadt Sachsens sein, die eine elek trische Eisenbahn bekommt. Die Sradtvertretung zu Zwickau beabsichtigt, die Steuer sür Lvxushunde, sowie für Hunde von 45 cw Schulte,höhe von 15 auf 30 Mark zu erhöhen. Infolge der neuerdings in Oelsuitz i. V. und in der Um gegend so beträchtlich überhandnchmenden Brände macht sich j'tzt in den vogtländffchcn Städten em erfreulicher Andrang zu oem Institut der freiwilligen Feuerwehr unter den Bürgern bemerkbar. So wurden am 3. d. M. in erstgenanntem Octe 60 neue Feuerwehrleute feierlich verpflichtet. Der „Beziiksanzeiger" in Borna theilt mit, daß die Ver legung der 3 und 5. Erkadcon des Königl. Karabinier-Regi ments von Pegau nach Borna genehmigt und mit allerhöchster Genehmigung auch bereit» für 1. Oktober 1893 angcordnel ist. Für diesen Termin müßte denn auch die Kaserne fcrtiggcstelll jein, für welche die städtische Verwaltung der Militärbehörde vas westlich am Gnandorjer Wege, hinter den am Görmtzer Wege anstehenden Scheunen gelegene Gebäude als Bauplatz oocgeschlagen hat. Bekanntlich soll in Borna das ganze Re giment vereinigt werden. In der Nacht zum Montag ist in einer Villa in Neu- gruna ein Verbrechen verübt worden. Die Besitzerin dieser Villa, Frau Hartmann in Dresden, bewohnt im Winter die Villa nicht, hat aber zur Bewachung ein Dienstmädchen zurück- gelassen, dem für die Nacht die DicnstmannS - Ehefrau Lortz beigegcbcn wurde. In der Nacht war das Dienstmädchen, wohl ohne Eclaubsiß, zu Tanze gegangen und die vcrchel. Lortz allein im Hause. Gegen '^12 Uhr Höne sie ein auffälliges Geräusch und als sie sich unschickle, wegen desselben nuchzu- sehe«, kam ihr ein Mann entgegen und schlug ohne Weiteres mit einem Beile aus sie ein und verletzte sie schwer am Kopse. Die Flau raffle sich noch einmal aus und vermochte um Hilfe zu schreien, worauf der Verbrecher entfloh. Dieser war bei >einer Arbeit gestört worden, er hatte den im Hause stehen gebliebenen eisernen Gcldjchrank schon ziemlich geöffnet, als er von Frau Lortz gestört wurde. Die eiserne Füllung war be reits yerauSgcmcisclt und die vordere Wand handbreit loSge- sprengt. Der schwer verwundeten Flau wurde ein Nothver- vand angelegt, woraus diese noch dem Sladtkrankcnhause ge bracht wurde. Der Ott der That ist Gruna. Merkwürdiger weise hat sich aber während der amtlichen Verhandlung des Ereignisses von ^12 nachts bis srüh Uhr nicht eine amt liche Person von Gruna cmgrfuuden. Die ganze Angelegen heit wurde zunächst von den in Blasewitz und in Striesen stationirten Gendarmen und den Schutzleuten in Blascwitz W Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdors, Lugau, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Leukersdorf, Seifersdorf, Erlbach, Kirchberg, Pleisza, Reichenbach, Grumbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Hüttengrund u. s. w Quartal Mk. 1.40; durch die Post Mk. 1.50 V UPDGU ff frei ins Haus. V V