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Hohensteiner Tageblatt : 08.03.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id184110793X-189203080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id184110793X-18920308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-184110793X-18920308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohensteiner Tageblatt
-
Jahr
1892
-
Monat
1892-03
- Tag 1892-03-08
-
Monat
1892-03
-
Jahr
1892
- Titel
- Hohensteiner Tageblatt : 08.03.1892
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"i-A junge Itz - i» b Kußn tirten. ES gi bczüg sparn> Stärk Woch rischci fitz s unten stattgl Schal jenig 186k versö eine puoki gieru dem der s mit die s tage dem Berz zu g weit, Font kam« Vorl im s hatte treffe frühe j- wie e tröffe tag maßi unvcr Darn mit t gelret welch ung ! andai erhalt tag), Prinz treffen Vieto Eugll häufe Präl fasser schuft teress Tret nehn Ngai werd viel schlm richte dieser portn Bure sich t famil Dis um mach reicn ab, k alten Nove Leich bring werd, Land gieru dieser Bis Schu ander Bure uns rigkei Bure Wirb Fein! so w dann erst i war, ließ wend komn Ford schlos so n nicht maße ist, d zeigt Bure Mach unser zu kö Der Gemeinderath von Liebcrtwollwitz hat mit Mehrheit beschlossen, das Rittergut Liebertwolkwitz vom Kammerherrn von Watzdorf auf Störmthal käuflich für die Gemeinde zu er werben, und -war für den Preis von 137,400 Mark. In der am 5. d. M. abgehaltenen Sitzung des Bezirksausschusses -u Leipzig wurde jedoch dem KaufSprojekt im Hinblick auf die Verhältnisse die Genehmigung versagt. Einen schrecklichen Tod fand in voriger Woche der 8 Jahre alte Sohn des aui dem Krugschachte in Königshütte be schäftigten Maschinenwärters Luczik. Der Knabe brachte seinem Vater das Vefperb>od und ging dann au' dem Nach- kausewege bei der Kesselanlage vorbei. Dort war em eiserner D ekel über eine Einsteigeöffnung des Rauchkanals von unbe fugter Hand verschoben worden, und der Knabe fiel, als er über den Deckel ging, in den Rauchkanal, in welchem eine Hitze von über 300 Grad herrscht, hinab und verbrannte. Die Elrern suchten nach ihrem Kinde und fanden, durch den Kaffeekeug auf die Spur geleitet, die verkohlten Ueberreste des verunglückten Knaben. Durch eine falsche Anschuldigung seitens einer Frau in Löbtau, welcher vor Kurzem eine größere Summe Geldes ab handen gekommen war, wurden der Neffe und die Nichte der Frau in das Geiängniß gebracht. Jetzt aber hat die angeblich Bestohlene das vermißte Geld beim Füllen der Strohsäcke in einem derselben wieder vorgcfnndcn. 'N Z Z Hl ft i?' 's S'l - i Deutscher Reichstag. Berlin, 5. März. Der Reichstag behandelte den auf die Schutzgebiete be züglichen Theil des Budgets des Auswärtigen Amtes. Es handelte sich zunächst um die Etatstittl „zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen in Ostaftika". Berichterstatter Prinz Arenberg cmp'abl die Zunahme des Titels, d. h. die Bewilligung von 2,500,000 Mk. zu den obigen Zwecken. Abg. Bamberger erklärte, die Gegner der Coloniatpotuik sähen sich in dieser ihrer Gegnerschaft, je länger sie dauere, um so mrhr bestärkt. Sie begnügten sich jedoch, statt 21/2 Millionen nur I'/^ Millionen zu bewilligen; diese Summe werde um so mehr ausreichen, da wegen Mangels an geeigneten Leuten an größere Unternehmungen nicht ge dacht werden dürfe. Ec erwarte wegen der Ausweisung des Benchcerstatters E. Wolff von der ostafrikanischen Küste eine Ecklärung seitens der Regierung. Die wirthichafillche Ent wicklung der Colonien lasse noch auf einen Zuschuß der deut schen Steuerzahler für eine weitere Reihe von Jahren schließen; die für die Colonien geopferten Summen ständen in keinem Vergleich zu den Früchten, die man von ihnen e'.warte. Reichskanzler Gra' Caprivi nahm die Verantwortung für die Ausweisung Wolff- für sich selbst ui Anspruch; er habe ihn ausgewiesen wegen der fortgesetzten Angriffe aus den Gouver neur Soden, die zuletzt in persönliche Gehässigkeiten ausgearlcr seien. Formell sei er zu der Ausweisung berechtigt gewesen, und auch die Frage, ob sie praktisch gewesen sei, müsse er be jahen. Unzufriedene in den Colonien zu finden, sei nicht schwer, aber wenn man daraus einen Vorwurf gegen den Gou verneur bilde, jo kehle ihm für solches Benehmen jede Bezeich nung Die Berichte Wolffs hätten aus die Aufrechterhaltung der Disciplin in schädlichem Sinne cingewirkt. Der Reichs kanzler nahm Herrn v. Soden als einen klaren, zielbewußien Beamten in Schutz, dec durchaus nicht als Vogel Strauß den Kopf in den Busch stecke oder schlimme Zustände verheimlichen wolle. Herr 0. Soden erörterte in einem kürzlich ciogetroffencn Berichte seine Z ele. Zunächst spreche er von der Nothwendig- kcit von gelegentlichen Strafexp.ditioncn; seine Absicht gehe dann dahin, die Küste sicher zu stellen durch Anlegung mili tärischer Stationen. Er wolle weiter eine völligere Civiloer- waltung cinsühren, Karawanenstraßen ins Innere anlegen und weiter nach den Seen zu einzelne Expeditionen energischer Äirikarciscndcr ausrüsten oder unterstützen. Graf Caprivi glaubte, mit einem solchen Vorgehen könne Jedermann ein verstanden sein und zur Unzufriedenheit gegen Soden liege kein Grund vor. Abg. Graf Arnim bemerkte, daß ein großer Theil der Nation anderer Meinung über unsere Colonien sei als Herr Bamberger und sprach die Hoffnung aus, daß, wenn im nächsten Jahre größere Mittel nöthig sein sollten, die Regier ung diese in den Erat einstellcn würde. Auf einige Acußer- ungen des Abg. Graf Hoensbroech vom Centrum führte Geh. Rath Kayler aus, daß die Regierung mit allen Mitteln die Branniwempcst von Afrika sernzuhalten suche. Was die Steuern anlange, so seien diese wesentlich dieselben wie unter dem Sultanat, es sei nur eine Regulirung der Sätze ernge- trcten; die Ein- und Ausfuhr sei in fortwährendem Steigen begriffen. Auch Abg. Hammacher betonte, daß cm Grund zum Mißtrauen gegen die Entwicklung unserer Colonien nicht vocliege. Die Abgg. Barth und Rickert wiederholten ihr ab- spccckcndes Urtheil über die Colonialpolitik und schrieben Herm Wolff zu, daß er nur aus Patriotismus gehandelt habe. Reichskanzler Graf Caprivi gab das Letztere zu, meinte aber, baß dieser Patriotismus ein mißverstandener gewesen sei. Ec sei nach Wissen und Gewissen sür einen Untergebenen und für die deutsche Sache cingetrcten; wenn sich da die öffentliche Meinung gegen ihn wende, so garautire er vollständige Un empfindlichkeit. Die Abgg. Graf Mirbach und v. Kaldmff traten für die Nothwendigkeit der deutschen Colonialpolitik ein. Die Forderung sür Ostafrika wurde unverändert bewilligt. Am Montag steht außer der Fortsetzung der heutigen Verathung die Anfrage Siegle über den Schutz des Urheberrechts auf der Tagesordnung. Tagrsgvfchtttztk. Deutsches sMich. Aus Berlin wird der Wiener „Polit. Corresp." geschrieben: „Der in der letzten Landtagsthronrede augckündigte Gesetzent wurf, betreffend die Revenuen des beschlagnahmten Vermögens des vormaligen Königs von Hannover, wird nun wohl dem nächst an den Landtag gelangen. Gutem Vernehmen nach dürften alle Versuche, Vie Frage des Welsenfonds in befrie digender Weife zu regeln, an der Hartnäckigkeit des Herzogs von Cumberland scheitern, obwohl ihm seitens der preußischen Regierung ein sehr weitgehendes Entgegenkommen bezeigt wird. ES war eine hoch ancrkermenswerthe Großmuth der Regierung, daß sie sich auf Verhandlungen solcher Art überhaupt einge lassen hat. Die versönlichen Motive, mit denen die pieußische Regierung bei der Regelung der Abfindungtfrage im Jahre 1868 vorging, sind dem welfischen Hause gegenüber auch jetzt zur Anwendung gelangt. Bekanntlich war schon damals ci- klärt worden, daß cs gleichgültig sei, ob König Georg entsagt habe oder nicht, die Regierung wollte eben vor Allem die- Kiel. Heinrich Menzel, Gerbermcister, Lauban. Ludwig Jahn, Kaufmann, Mannheim. Firma Lantz u. Söhne, Offen bach. Ludwig Lantz, Fabrikant, Offenbach. Wilhelm Lange, Zimmermcistee, Lerbach. Wilhelm Engmann, Kaufmann, Parchim. W. Ammon, Kaufmann, Ratzeburq. Johann Stephan, Kaufmann, Oberhausen. Süßmann Lcwek, Kauf mann, Santomischel. Heinrich Janz, Kaufmann, Tilsit. Lina Maric verw Pirnbaum geb. Baldauf, Putzmacherin, Nachlaß, Grand. Conrad Gustav Ferdinand Comnick, Fabrikbesitzer, Rochlitz. Friedrich Hermann Kunde. Material- und Delica- t-ffen-Waarcnhändler, Burgstädt. Paul Apitzsch, Conditor, Riesa. Carl Moritz Müller, Fabrik- und Webercibcsitzer, all einiger Inhaber der Firma: „Carl Mv'itz Müller," Mylau. Hedwig Minna verehel. Schöne, Inhaberin eines Material- maarcngcschäftcs, Klcmbauchlitz. Heinrich Friedrich Oswald Klemmer, Kohlenhändler, alleiniger Inhaber der Firma: „H. Klemmer jun", Sebnitz (Zwangsvergleichstermin 28 März d. I) Gustav Otto Lehmann, Scilermeister, Stadt Wehlen (ZwangSvergleichstermiu 19. März d. I) Ein riesiger GoldtranSport ist am 15. Februar auf der Warschauer Bahn in 6 Waggons 2. Klasse nach St. Peters burg geschafft worden. Vom Bahnhof zum Münzhof ist der Transport auf 28 Lrstschlitten befördert worden. Dem Vorständen des im Januar d.J. ausgelösten social- demokratischen Wahlv-reins für Chemnitz und Umgegend ist die Begründung des gegen ihn ergangenen Verbots zugcgangen. In demselben heißt es u. Ä.: Der Wahlverem verfolgte im Allgemeinen den Zweck, die gemeingefährlichen Bestrebungen der socialdcmvkratischen Partei zu fördern und zu vertreten. Dies ergiebt sich aus dem Namen, den der Verein im December 1890 angenommen halte, aus Punkt 1 des Vereinsstatuts und aus dem ganzen Auftreten der Leiter und Wortführer des Vereins. Der Wahlverein hat das Programm der socialdcmvkratischen Partei vollständig zu dem seinigen gemacht und dementsprechend im August v. I. ein Glückwunichtelegramm an den in Brüssel tagenden socialdemokratischen Congrcß, ingleichm im Oclobcr v. I. ein Beqrüßungstelegramm an den soc-aldcmokraiisckcn Parteitag in Erfurt abzulassen beschlossen. Von einem hervor ragenden Mitglied des Wahlvereins, Binncberg, ist am 26 September 1890 am Schluß einer von ihm geleiteten öffent lichen Versammlung ein Hoch aus die internationale revolutio näre Sozialdemokratie ausgebracht worden, welches in der Versammlung stürmischen Wiederhall gesunden hat. Die dics- sallsize Anpassung des Wahlvereins ist auch dadurch gekenn zeichnet, daß in der Vercinsversammlung vom 20 März v. I die Berliner Märzrcvolte vom Jahre 1848, die „gefallenen Kameraden" und die Pariser Kommune verherrlicht worden sind. Seit einiger Zeit hat der bereits erwähnte Walther May die Rolle des „aufklörendcn, belehrenden" Sprechers in den VereinSversammlungen übernommen. Die anmaßenden und aufreizenden Aeußerungen, welche dieser junge Mann über die Beseitigung der monogamischen Ehe mit dem Aufhören der heutigen Gesellschaft, über die Nothwendigkeit der Einführ ung der sozialistischen Wirthfchaft, über die Verpflichtung Ser Frauen, gerüstet zu sein, wenn die Stunde schlage rc. gethan hat, konnten nur noch übertroffen werden durch das, was ein feit Kurzem hier aufhältlicher Apotheker vorgcbcacht hat. In Erwägung aller dieser actcnkundigcn Umstände ist man zu der Ueberzeugung gelangt, daß der sozialdemokratische Wahlvcccin feinem Wesen nach cs sich zur Aufgabe macht, durch Aufreiz ung der Arbeiter gegen ihre Arbeitgeber, der besitzlosen Klassen gegen die Besitzenden, durch Schmähungen und gehässige Ent stellung staatlicher und kirchlicher Einrichtungen, durch Anpreis ung und Verherrlichung sozialdemokratischer Lehren und Grund sätze, sowie der wegen verschiedener Vergehen bestraften Partei genossen eine Thätigkeit zu entwickeln, welche auf die Unter grabung der gesetzlichen Ordnung im Staate und die Er schütterung der rechtlichen, sittlichen und wirthschaftlichen Grundlagen d-sselben, auf Unterdrückung des sittlichen Gefühls und der Achtung vor dem Gesetz gerichtet ist, somit aber zu Gesetzesübertretungen oder unsittlichen Handlungen aufzuiordern oder dazu geneigt zu machen, und war hiernach der Verein der gesetzlichen Vorschrift gemäß zu verbieten. Aus Lengenfeld schreibt der „Vogtl. Anz.": Der am Frei tag gemeldete Jungenstreich ist dahin richtig zu stellen, daß der betreffende Junge an den erhaltenen Brandwunden nicht gestorben ist. Derselbe befindet sich auf dem Weg« der Besse rung. Ferner wurde auch der Ofen durch die Entladung des Pulvers merkwürdigerweise nicht zersprengt, sondern der starke Luftdruck zcrdrückec einige Fenster und verursachte verschiedene Sprünge an den Wänden. Aus der Umgegend von Torgau, insbesondere Schnecken- dors, Licbenwerda Falkenberg, wurden in den Monaten Sep tember v. I. bis Januar d. I. verschiedene EinbruchSdicbstähle gemeldet, ohne daß es gelingen wollte, der Thäter habhaft zu werden. Hcimgesucht wurden hauptsächlich Rittergüter, ge stohlen aber vorzugsweise Silberzeug, sowie KleidungS- und Wäschestücke. Kürzlich nun fand ein Leipziger Polizcibeamter gelegentlich einer Revision im Leihhause einen Theil der ge stohlenen Silbersachen im ungefähren Werthc von 150 Mark daselbst versetzt vor, worauf es alsbald gelang, den Urheber der vielfachen Einbruchsdiebstähle zu ermitteln und festzunehmen, ES ist eine 33jährige, in der Brüderstraße wohnhafte Hand abeitersehefrau aus Schncckendorf bei Torgau, die früher in der gedachten Gegend bedienstet und daher mit den örtlichen Verhältnissen völlig betraut war. Bei einer in ihrer Wohnung vorgenommenen Nussuchung wurden noch große Mengen dec gestohlenen Sachen vorgefunden und beschlagnahmt. Die Handelskammer zu Leipzig hatte sich an verschiedene Firmen, die einen bedeutenden AuSlandSverkehr haben, ge wendet, um zu erfahren, wie sie sich zur Canalfrage stellen. Die Antworten darauf lauten meist dahin, daß man einen direkten Wasserweg nach der Elbe wünscht, daß man aber den Umweg über Creybau, den der Elster-Saale-Canal macht, nicht billigt. Besonders geht aus den beigebrachten Zahlen auch deutlich hervor, daß man den Canal von Leipzig ab so bauen muß, daß große Schiffe darauf verkehren können. Wenn die Saale als Zwischenglied gewählt wird, so ist das nicht möglich. Da aber ein Staatszuschuß vom Landtage nicht ge nehmigt wird, so wird die Frage der Canalverbindung ohne hin noch mehrere Jahre ruhen. Die Handelswelt hier wird sich dabei gern beruhigen, wenn sie dann desto sicherer einen Wasserweg erster Güte erhält. Freilich ist dabei noch zu be rücksichtigen, daß dcr Canal nur auf eine kleine Strecke auf sächsischem Gebiete bleibt, daß er in dcr Hauptsache auf preußisches Gebiet kommt. Es muß deshalb auch die preußische Regierung dazu gehört werden. Deren Zustimmung wird allerdings leicht zu erlangen sein; ob aber auch ein großer Beitrag zu den Anlagekostcn von Preußen zu erwarten ist, bleibt fraglich. und Milde als ein wahrer Vater übet seil! Volk herrsche. Mit stürmischer Begeisterung stimmte die Versammlung in das drei fache Hoch ein, welches der Redner auf Kaiser Wilhelm und König Albert autbrnchte. Herr Dr. Gensel erinnerte an das Jahr 1869, in welchem die n.-l. Partei im sächsischen Landtage nur über eiy kleine- Hänflei» »»ter der anerkannten Führer- schäft Biedermann'- verfügt habe. Damals habe man den Vorwurf „LandeSverräther" zischeln höre». Dcr Kernpunkt der Rede Bennigsen'- beim Parteifcste in Berlin habe in den Worte» gelegen: ES ist nicht Alle- national, waS sich so nennt oder so erscheint. Die Losnng dcr Partei müsse auch heute sein: schwarz-weiß-rolh, nicht blo-schwarz Parallel mit der preußischen Schulgesetzvorlage liefe» in Sachsen Forderun gen hochkonscrvativer Männer, welche vcrlsn-tcu, daß zu allen Aemter» im Staate, nur Männer von positivem christlichen Bekenntniß berufen werde» sollten. Demgegenüber habe die Partei ein Recht, zu bestehen, »nd sie werde auch eine Zukunft haben. Sein Hoch galt den anwesenden Rcichstagsabgeord- neten Osann und Holtzmann. Der Letztgenannte sprach herz lichen Dank au- für die voraufgezangene Ovation und gedachte des herzlichen Zusammenhanges, welcher zwischen den n.-l. Fraktionen im Reichstage and in den Einzellandtagen bestehe. Er ließ seine treffliche Rede in einem Hoch auf die sächsische LandtagSfraktion auskliage», um welche sich besonders die Abgg. Georgi und Niethammer verdient gematzt hätten. Dc. Vogel verlas hierauf mehrere Telegramme Abg. Niethammer be dauerte, durch Unwohlsein an dcr Feier verhindert zu sein, und wünschte, daß diese zur Kräftigung der Partei in Sachsen bei tragen möge. Ferner sandte Tröadlin herzliche Grüße und Wünsche. Partelgenoffe» aus Reichenbach, dem alten Wahl- kreise Gcorgi's und Niethammer'-, sprachen den Wunsch auS, daß in dem bevorstehenden Wahlkampfe die Partei als Sieger hervorgchen und damit eine Jubliläumsgabe darbriugen möge Osann meinte, daß es im Hinblick auf dar preußische Bolks- fchulgesetz berechtigt sei, wenn sich in den kleineren Staaten ein PartikulariSmus geltend mache, der nicht gewillt sei. die er- rungenen Güter abzugeben und sich nach dem Winde zu drehen, der von Berlin aus wehe. Sein Hoch galt dem Führer Bennigsen. Abg. Kellner dankte für den Trinkspruch, welcher auf die n.-l. Landtag-sraktion Sachsens auSgcbracht worden, und überbrachte im Namen .des 23. sächsischen Wahlkreise» herzliche Grüße. Sein Trinkspruch gipfelte in einem Hoch auf den Abg. Bettinger als den Vertreter dcr n -I. Partei im preu ßischen Landtage. Oberlehrer Dr. Maaß gedachte dcr Mit wirkung der n.-l. Partei bei dem Zustandekommen der Ver fassung des Norddeutschen Bundes, dcr Justizgesctze und des Septennats. Stets habe es die Partei unter Führung Ben- nigsen's verstanden, durch vermittelnde Nachgiebigkeit und unter Hintansetzung der Partei-Jntcrcsftn dem Wohle des deutschen Vaterlandes za dienen. Redner schloß mit einem Hoch aus das deutsche Vaterland. Dcr Höhepunkt der Fcststimmung wurde erreicht, als Dr. Ritter nach glanzvoller Rede ein Hoch auf den Fürsten Bismarck auSbrachte. Abg. Bettinger dankte im Namen seiner Fraktionsgcnosscn und versicherte, daß diese der Volksschulvorlage gegenüber nicht gewillt seien, um eine Nagclbreite nachzugcbc«, wen« cs sich um die geistige Freihrit handele. Sein Trinkspruch endete in einem Hoch auf das schöne Sacksenland. In humorvoller Weise verglich Stadtrath Nagel in Leipzig seine Stellung als Kassirer des LandeSvcreins mit der eines Finanzministcrs und richtete einen kräftigen Appell an die Anwesenden, die Partei mit pekuniären Mitteln zu unterstützen, da ma» nicht vom Idealismus allein leben könne. Dr. Gensel, auf welchen Dr. Bogel ein Hoch ausbrachte, theiltc mit, daß telegraphische Grüße an die drei Biedermänner, an Bismarck, Bennigsen und Biedermann abgehen würden. Handclskammersekretär Schulze ließ die Gäste, insbesondere die Presse, leben. Osann gedachte in humorvoller Weise der Da men, wobei er hcrvorhob, daß die deutschen Frauen und Jung frauen unserer nationalgesinntcn Kreise ost mehr Interesse und Verständuiß für die G>öße des deutschen Vaterlandes und ein wärmeres Herz für Bismarck hätten, als viele weibische Männcrseclcn. Dr. Ritter forderte zu einem dreifachen Hoch auf den anwesenden, um unser engeres Vaterland hochverdienten Geschichtsschreiber Flathc aus Meißen auf, welcher stets von nationaler Gesinnung beseelt gewesen. Das Fest, welches noch durch manchen Trinkspruch von beredten Lippen verschönt wurde, verlies in bester Eintracht und Geselligkeit und legte beredtes Zeugniß ab von dem nationalen Geiste, welcher die Anhänger der nationallibcralen Partei in Sachsen beseelt. Dem Reichstage sind bekanntlich ca. 3000 impfgegnerische Petitionen mit etwa 100,000 Unterschriften zugegangen. In der RcichstagSkommission für die Petitionen hatte Abg. Dr mcd. Höffcl über diese Bittschriften einen ziemlich abfälligen Bericht erstattet. Dcr Dresdener Jmpfzwanggcgnerverein hat nun eine Antwort auf diese Arbeit des Dr. Höffcl abgefaßt, in welcher dem letzteren in scharfer, aber sachlicher Weise eine Reihe von starken Jrrthümern nachgewieseu werden, während der impfgegnerische Standpunkt eine geschickte Vertheidignng fi idct. In der von dem genannten Dresdner Verein hcrauS- gegcbcncn Monatsschrift: „Der Jmpfgegner" kommt jene Ant wort zum Abdruck. Bei dcr am vorigen 28. Dccember in Chemnitz staltge- sundencn landwirthschaftlichen Delcgirtcnvcrsammlung hatte das Kceisvercinsdirectorlum des KrcisvereinS im Erzgebirge den Antrag gestellt auf Emsührang einer Trichinenversicherünq der Schwcme für alle Mitglieder des KrciSvercins. Dieser Kreis- Verband zählt gegenwärtig 223 Vereine mit 10 141 Mitgliedern. Wenn nun bisher ein Mitglied jährlich 20 Pf. zur Kreis- vercinskasse zahlte, so sollte bei cinzu'ührendcr Versicherung dcr Betrag um 10 Pf. erhöht werden. Die Abstimmung, ob eine derartige Einrichtung erwünscht fei, wurde den einzelnen Zweig- vereincn überlassen. Mit Majorität hat man sich dafür ent schieden, und gewiß wcrdeu Viele freudigst diese wohlwollende Absicht des Direktorium- begrüßen. Bereits mit dem 1. Januar 1892 ist diese Versicherung in Kraft getreten. Alle Land- winhe, die bisher noch außerhalb eines landwirthschaftlichen Vereins gestanden haben, dürften nur klüglich handeln, sich einem solchcn anzuschlicßen; werden doch auch noch viele andere Interessen gewahrt, für welche leider noch so Viele kein Ver- ftändruß haben. Darum Landwirihe, wacht aus Euerm Glcich- muth auf und schließt fest an ein Ganzes Euch an! Ucbcrall kommt die hohe Staatsrcgierung der vaterländischen Land- wirthschaft fördernd entgegen, aber immer wird hierfür seitens der Glieder dieses Berufszweiges noch nicht die rechte Gegen- liebe gezeigt. ES seien nun noch die Bestimmungen angeführt, welche die Mitglieder der einzelnen Kreisvereine angehcn. Zahlungseinstellungen. Aug. Sommer, Möbel- Händler, Eisenach. Bernh. Buckatzsch, Rittergutsbesitzer, Hüncrci. Max Simon, Kaufmann in London, Inhaber der Firma E. F. Haake, Hannover. M. Ed. Th. C. Kitzler, Kaufmann,
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