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gau die Familie der Fürsten Schwarzenberg gekommen, die prit Jubel von den Fischern und dem Publikum begrüßt wurde Auch die landwirthschastlicke Lehranstalt in Tabor hatte sich mit seinen Lehrern und Zöglingen einqcfunde». Der Fang hatte ein glänzendes Ergebniß. Schon der erste Zug förderte an 500 Centoer Fische zu Tage. Vier Tage lang wurde die Abfischung fortgesetzt. JnLgcsammt wurden an 2000 Centner Fische, zumeist prächtige Karpfen, Hechte und Zander, gefangen Auf der Rosenberger „Basta" (Hütte der Fischwächter) ging eS während dieser Zeit lustig zu. Da wurde geschmort und gebraten, gebacken und gekocht, und wer als Gast kam, erhielt nach altem Brauch die köstliche Fischsuppe und einen tüchtigen The«! Fische nach eigener Auswahl. Ein besonders günstiges Ergcbniß hatte der Fischfang im Jahre 1864. Damals wur den nicht weniger als 5000 Centner abgefischt. Die diesjährige Ausb Ute wird theilS nach Wien, theils ins Ausland gebracht. Schortewitz i. Anh., 15. Februar. Sonnabend, den 13. d. Mts., Abends 8^4 Uhr, bei Plötzlich eintretendcm Schneegestöber mit Sturm wurden wir durch ein beharrliches Läuten des Fernsprechers, durch welchen die hiesige Zucker- fabrik mit Köthen verbunden ist, an den Apparat gerufen. Auf Anfragen wurde uns vom kaiserlichen Postamt daselbst mit- gctheilt, daß soeben aus der Richtung Gerlebogk, Biendorf gleiche Anfragen gerichtet seien, daß aber ein Anrufen vom Postamt aus nicht ergangen wäre; vielmehr müßte diese ein- getretene Unregelmäßigkeit auf eine Naturerscheinung zurück- zu^ühren sein. Dies mag auch der Fall sein, da vom Schrei ber dieser Zeilen bei dem Wege nach dem Apparat ein scharfer Schlag, wie sie bei einzeln auftretenden Donncrschlägen Vor kommen, gehört wurde. Gleich nach dem Schneestürm war der Himmel ganz klar. In derselben Nacht kurz vor 1 Uhr rief der Wecker wieder fortwährend. Auf Anrufen war keine Antwort zu erhalten; zu bemerken war aber, daß ein fort dauernder Strom durch die Leitung ging. Hierauf trat ich ins Freie und sah am nördlichen Himmel einen rothen, zu Zeiten strahlenförmigen Schein und merkte, daß dies nur vom Polar licht hcnühren könüe. Die Strahlen erschienen in Zeiträumen von ca. 10 Minuten, um dann allmählich wieder zu ver schwinden, traten aber dann um so stärker wieder empor. Kurz vor 2 Uhr verschwand das Licht. Während der ganzen Zat weckte die Glocke des Fernsprechers nnunterb ochen; mit dem Verschwinden deS Lichtes hörte sic auf. Paris, 13. Februar. Während gegen Georges Hugo, den Enkel deS Dichters, der gegenwärtig in der Marine-Infanterie seiner Wehrpflicht genügt, von einem G nser Juwelier ein Proceß wegen Bezahlung einer Schuld von etlichen Tausend Francs, die er als Minderjähriger während eines schweizer AuSflugS machte, angestrengt ist, sucht die Polizei einen seiner ehemaligen Zechbrüder, den Sohn des großen Juweliers Mcllörio. Der junge Mann hatte solche Verschwendung ge trieben, daß er vor einiger Zeit unter Curatel gestellt wurde. Seitdem schien er sich soweit gebessert zu haben, daß er sich auf eine einzige Geliebte beschränkte. Die „Dame" hätte nach ihren Jahren seine Mutter sein können, wußte ihn aber so zu fesseln, daß er alle Stunden, die er nicht im Juwelicrladcn seiner verwittweten Mutter zubrachte, ihr widmete. Die Mutter war hocherfreut darüber, daß der verloren geglaubte Sohn sich so brav deS Geschäftes aunahm, das er als Dandy lauge ver achtet hatte. Sie glaubte sich daher einige Tage die wohl verdiente Ruhe gönnen zu dürfen und überließ ihm die Leitung deS HauscS in der Rue de la Paix. Zuerst ging Alles recht gut; letzten Dienstag aber war der Kassirer nicht wenig er staunt, als er nach dem Weggehen des Herrn den Kassen schlüssel stecken sah. Er schloß den Schrank auf und fand ihn leer: 875,000 Francs in Gold und Titeln waren verschwunden. Während er Frau Mellscio benachrichtigte, fragte man in der Wohnung der Geliebten nach dem Verbleiben des jungen ManneS; aber auch die Dame war abgereist, nachdem sie in aller Eile ihren HauSrath verlaust hatte. Man hofft die Flüchtigen noch in London eiuholco zu können. Wie bereits bekannt, wird auch die Weltausstellung in Chicago mit einem „Eiffelthurm" Aufsehen erregen, zumal der nach dem Erbauer genannte „Morisonthurm" den Eiffelthurm noch weit überragen wird. Der Thurm hat am Fuß eine Breite, die etwa 2/5 der Höhe beträgt. Die erste Bühne, 67,1 m über dem Erdboden, soll Wandelgänge, Wirthschaften und verschiedene andere Vcrkchrsräuwe aufnehmcn, welche, in großen dreistöckigen Gebäuden untergebracht, schon hoch genug liegen, um einen Überblick über die gesammten Anlagen der Aus stellung zu bieten. Die zweite Bühne liegt 61 m über der ersten und soll nur Vcrkehrsräumc enthalten. Die dritte Bühne, der eigentliche AuSsichtSort, liegt noch 152,5 m höher, also 280,6 in über dem Erdboden und wird noch vom Leuch- thurm und dem Flaggenstock mit 503m überragt. Die Spitze deS Morisonthurmes liegt also 330,9 m über dem Erdboden, also mehr denn doppelt so hoch als die Kreuzblume des köl nischen Domes. Stadt-Theater Penig! Stimmen aus dem Publikum. „Joseph in E ypten." Mit großen Erwartungen saß eine Kopf an Kopf gedrängte Zuschaucrmenqe nn Saale. Nach der von Herrn Musikdirektor Hahn dirigirtcn Ouvertüre, welcher Alles andächtig lauschte, erhob sich die Gaivme. Fremdartig stellte sich das Bild „Jakob mit seinen Söhnen" dar. Von Akt zu Akt erhöhte sich das Interesse an der Aufführung, man lauschte spannend der Hand lung des heiligen Buche». Die Leistungen der Schauspieler waren durchweg gut. Die Garderoben waren reich und ge schmackvoll, die Arrangements der Bühne, die Aufstellung der lableaus geradezu tadellos. Somit ist der künstlerische Erfolg 00» „JostpH in Erypten" ei» hochbedeutsamcr, wie derselbe wohl, seit reisende Tyeatergesellschaflen unsere Stadt besuchen, nicht voigekommcu. Die Directiou Uhle hat gehalten, wat sie versprochen, denn io einer zustiedcneo Stimmung verließ man das Theater. Joseph io Egypten, wie da« Stück bei uns oorgesührt wurde, würde jeder großen Bühne zur Zierde ge reichen und haben wir daraus ersehen, daß man auch in be° icheiüeneo Verhältnisse« mit Umsicht und Fleiß großen Erfolg erzielen kann. Unsere Einwohner haben von jeher stets regen Antheil an gute« Leistungen der Künstler genommen. Herr Direktor Uhle, der bei uns seit Jahren bestens bekannt ist, hat diesmal ganz besonders eine Zusammenstellung seines Personals ungeordnet die auch vcrwöynteo Anisrüch^n genügen dürfte. Oswohl es auch in kleinen Städten Leute giebt, die die Nasen rümpfen und meinen, was kann denn hier geboten werden? Das haben wir io Dresden oder Leipzig viel besser gesehen. Nun denen möchten wir Musin, der Aufführung von Joseph in Egypten beizuwohoen und sie werden wohl eines anderen belehrt werden. Denn für einen kleinen Eintrittspreis wird uns hier ein herrlicher genußreicher Abend geboten. Eingesandt. Wenn auch die Nachrichten über das gcheimnißvolle Walten in der Hüttenmühle, welche bald mehr oder minder greifbar in die Orffentlichkeit drangen, etwas Außergewöhnliches vorauS- schen ließen, so hat doch das G-Wand, welcher die wohlbe kannten Räume zu dem gestrigen Maskenfest angelegt hatten, alle Erwartungeo weit hinter sich gelassen. Künstleihändc sind es in der That, welche es verstanden haben, uns in die üppige Vegetation der Tropen zu versetzen und ein Bild hcrvorzu- zaubero, welches von ebenso überraschender wie eigenartiger Gesammtwilkung ist und in wohlihuender Weise von den sonst üblichen sogenannten MaSkenballbecorationcn absticht. Der wohl allseitig geäußerte Wunsch, dem Saale diesen Schmuck auf längere Zeit erhalten zu sehen, wird leider nicht erfüllt werden können, dagegen hören wir, daß die Besucher des morgen statifindenden letzten Abonnement-Coucertes Gelegen heit haben werden, das ganze Arrangement unverändert zu be wundern Wir versrhlen nicht, hierauf besonders aufmerksam zu machen Bildet doch der Saal der Hüttenmühle gegen wärtig eine Sehenswürdigkeit, wie sie bald nicht wieder ge-' bocen werden dürfte UMM Uittivoelr, den 17. I^druru- a. e., IV. gnossvs tlkannsmvnl- (8in§oniv-) Oonvvnl iter gessMen zMkclm ÜMlte siu kkeWitr unter «ütioer Llit'rvir^uuA 6er Opein^rinAsrin Inl. AnNÄ Llrkf vom Ztadttlioator Oliomnitx. Linfonis bin. 5 0-moU von D. v. Lectkovcn. Hriv: „Occrrn du Uimckcuei-" a d. Oy : „Oberon" f - von 0. kl. v. KV ob er. kräulcin tknna LIrcr. Im frükling, grosse Oonccrt-Ouvcrturc von 0.6old- mark. Blöcken am Olavicr: a) „^euo Diebe" von iV. Uubinstcin, b) „Uorgcn-b'cnstcrl'n" von II ?rocb. Fräulein ^.nna Llrcr /lndanib a cl. Violin-Oonccrt D-moll von Kl. Lruck. Herr Oonccrtmcistcr 11 Sebicmanu. Vorspiel 2. Op: „Dolien^i-in" von II Wagner. Ungarische lUiapsodw blr. 2 von IV Dis^t, instru- mentirt von 0. Klüller-IleiAbans. 8 IIn. Hs-oD äom Oonoort Da es nur mit bedeutenden Opfern möglich geworden ist, eine so hervorragende X, alt für die (lesallgspieyen ?u gewinnen, so erhöht sieh das Dntree für dieses Ooncert um ST K»t^. pro Lillet. Ausserdem wird höflichst gebeten, während des ersten Umiles das Rauchen ?.u unterlassen. Rür üooükeioe Speisen und deträuLe ist bestens Lorge getragen. Um Zahlreichen Lesuelr bittet hochachtungsvoll O. »KL8. (»680lliift8fiiIlI t^I'. Heute -WM S chweinschlachttn. 10 Uhr Wellfleisch. Ii»i>ü1«r. Mr Clavier! Neu! „Was sich ösrlin vrräklt", „Oircus Konr-Kavotto", „Der 6. lungs" u. dral. m. bei Paul Eibisch. Ein feiner Rennschlitten ist preiswert!) zu vc,kaufen. Webcrgaffc 15. Mantel und Winterüver- zieher billig zu verkamen Wetiinerstroße 345. 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Wum WZ, bi Ur mMG ab 2 Pferde, 11 Kühe, 5 Stück Jungvieh, 5 Schweine, 7 Gänse, 10 Hühner und 1 Hahn, sowie die vorhandenen Vorrärhe an Korn, Hafer, Heu, Grummet, Stroh und Kartoffeln gegen Baarzahlung nm das Meistgebot versteigert werden. Hohenstein, am 13. Februar 1892. Der Concursverwalter. Rechtsanwalt li^inllrirü. Mechiis Kchchin. Die für heute Mittwoch angesagte Vor stellung der »aiLrbaLSiL-MSSSif- - ILaraHVLLi»«- findet erst MM" morgen Donnerstag "TU statt. Anfang MMsg Z W und abends 8^s Ur. Entree: 1. Platz 50 Pf., 2 Platz 30 Pi. Die Schüler und Schülerinnen zahlen zu der Nachmittags-Vorstellung 5 Uhr: 1. Platz 20 Pf., 2. Platz 10 Pf. Kuch sekcnsvserik und nickt anstössig für Damon und ssamilisn. Zu zahlreichem Besuch ladet ergebens! ein Urb»«!», Impresario und Asrikareisender. Eine erste deutsche Lebe»s-PerW)erungs-Aetien-Gesell^ schäft, die höchste Dividende zahlt, sacht für Hohenstein-Ernstthal einen tüchtige» Vertreter. Gefl. Offerten unter ki. ki. 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Musikdirektor äKanrnarrn. Joseph in MM, großes vibusches Gernaloe in 6 Vor gängen mbst einem Vorspiel: Iakob und seine Söhne in 2 Vorgängen. Nach der Bibel bearbeitet von Hermann Birau Erscheinungen: D»t siehst ihn wieder. Krau aufihn. Her Segen des Kerrn. Nach Gustav Lmc's Prachtvibel. 1. Vorgang: Jakob und seine Söhne. 2. Der Verrath am jüngsten Bruder. 3. Des Statthalters Weib und sein Sklave. 4 Joleph in schwerer Kerker hast. 5. KönigPharaoundderTraum- deuter. 6 Dis KömgS Liebling und Berathcr. 7. Benjamins Abschied vom Vaterhaus. 8. Joseph giebt sich seinen Brüdern zu erkennen. Die neuen Dekorationen sind von Arendscn in Berlin gemalt. Die orientalischen Gewänder angefenigt von Fne in Dresden. Das Rauche» ist au diesem Abend untersagt. Kassenpsinung 7 Uhr. Awang 8 Uhr. Um zahlreichen Besuch Hillel Friedr. UKIs, Theaterdirector. Druck und Verlag von I. Stugr, Hugeuirriu. — Lerantlovrüich für die Rcdactiou: Paul Stuhr.