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WeiMiwr Tageblatt. jeden Wochentag abends für den folgenden s nehmen die ExoE°""s Bormittag II Tag und loste! viertelMrUch durch die ' Uhr, sowie di- Ausiräger, desgleichen all- Expedawn und durch dw Trager Mk. I-a, Annoncen-Expedilionen ,u Originalpreisen durch die Post M. 1.50 frei ms Paus. sur entgegen. HchiD-WA, AtilNWitz, Utei-AeckWitz, GkrÄks, HtMsSblf, 8»ru, ÄiWk«, ssilklii, NmAuf, «WmS, Klich Mbn«, IIisMch BmÄus, WÄch, AM«, Wlltqml ,c. 2lmtsb!aLt für den Verwaltungsbezirk des Ltadtraths zu Hohenstein. Nr» 197. Sonnabend, den 27. August 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Sonnabend, den 27. August: Heiteres, trockenes und wärmeres Wetter bei mätzigem Südwinde. Hecker'scheu Hause, Br.-Cat. 147 für Oberlungwitz, die zum Nachlasse der verstorbenen verehel. gew. Hecker gehörigen Mobilien. Oberlungwitz, den 25. Anglist 1887. Neubauer, Ortsrichter. A lt e t i o n. Im Auftrage des Königlichen Amtsgerichts Hvhenstcin-Er. versteigere ich nächsten Montag, den 2i). August, von vormittags 9 Uhr ab in dem namentlich Wechsel cintretcn finden. Wenn die bekannte Erbswurst 1870 und 1871 als eiserner Vcrpflegsbestand und erster Versuch einer Conservenverpflegung sich bei verschiedenen Gelegen heiten und namentlich während der siebentägigen Schlacht von Le Mans so überaus vorthcilhaft be währt hat, so scheint auch noch gegenwärtig sür die deutsche Fcldverpflegung der schon damals verfolgte Plan festgehaltcu zu werden, den Truppen die Mög Hauptvorthcile der ncncn Zusammenstellung beruhen darin, daß durch dieselbe cm weit geringerer Mann schaftsbestand in Anspruch genommen wird und eine viel höhere Zahl von größeren Kreuzerschiffen für den Fall einer plötzlich cinlretendcn Verwickelung in den heimischen Häsen znr Verfügung sicht. Wahrscheinlich schon Ende dieses Monats wird in Bremen der Stapellauf des auf der Werft der dortigen Schiffbau- gesellschast „Weser" seit vorigem Jahre in Bau be griffenen neuen Avisos U erfolgen. Derselbe ist ein Schwesterschiff des Avisos „Greif" von 2000 Tons Deplacement nud Maschinen von 5400 Pferdckraft, welche ihm eine Fahrgeschwindigkeit von 19 Seemeilen in der Stunde verleihen sollen. Die Zahl der Aviso neuer und neuester Construction wird nach Fertig- tellung des Schisses aus sechs angcwachsen fein. Berlin, 25. Augnst. Der Betheiligung Deutsch lands an der pariser Weltausstellung im Jahre 1889 wird jetzt nur noch an einer Stelle das Wort geredet. Das socialdcmokratische „Volksblatt" fordertdieStaaten Europas und vor Allem Deutschland auf, aus ihrer schmollenden Stellung herauszutreten. Unfehlbar würde in Paris beschlossen werden, daß die folgende Weltausstellung dann in Berlin stattfände. Das ist nicht sehr wahrscheinlich nach den Erfahrungen, die wir bei anderer Gelegenheit gemacht haben. Als aus dem medicinischen Congreß in Kopenhagen Berlin als nächster Congreßort in Vorschlag gebracht wurde, er hob sich von französischer Seite der lebhafteste Wider spruch gegen denselben. Im klebrigen ist das eifrige ein österreichischer Erzherzog befinden. Man spricht davon, daß eventuell der König von Sachsen einen Theil der Rcpräscntativnspflicht des Kaisers übernehmen würde, um den greisen Monarchen vor Anstrengung z» bewahren. Mit dem vor einigen Tagen in Wilhelmshafen erfolgten Stapellani des dort im Bau begriffenen neuen Kreuzers ist die Zahl dieser kleinen Enlsendnngs- fahrzeuge nunmehr ans sechs gestiegen. Den Stamm derselben bilden der „Albatroß" und „Nautilus", die ursprünglich als eine besondere Klasse von Kanonen booten erbaut und bezeichnet wurden. Einer derselbe» Kreuzer ist noch im Bau begriffen. Alle diese Fahr zeuge führen bei einer Maschine von 600—050 Pferde kraft und einer Bemannung von je 115 bis 127 Köpfen vier bis fünf Geschütze. Neuerdings werden dieselben im Verein mit den Kanonenbooten erster Klasse ausschließlich als Stationsschiffe iu den Colonien benutzt. Bon den bezeichneten Kanonenbooten neuester Construction sind zur Zeit vier vorhanden, welche bei einer Maschine von je 840 Pferdckraft und einer Bemannung von je 87 Köpfen durchgehends 4 Geschütze führen. Als unmittelbar bereite Reserve dient diesen kleinen Kricgsfahrzeugen das Kreuzer Ge schwader, das gegenwärtig aus der Kreuzer-Fregatte „Bismarck" und den drei Kreuzer-Korvetten „Carola", „Olga" und „Sophie" zusammengesetzt ist. Bis jetzt hat sich die Stativnsbesetzung mir dnrch diese kleinen Kreuzer und Kanonenboote als vollkommen ausreichend, und, abgesehen von dem weit geringeren Kostenpunkt, auch in mehrfachen Beziehungen vorthcilhafter als die frühere Zusammensetzung der Stations-Geschwader aus Kreuzer-Fregatten und Korvetten ausgewiesen. Die Eagrsgelchichtr. Hohenstein, 26. August. Deutsches Reich. Berlin, 22. August. Wie all jährlich werden auch in diesem Jahre wieder mit den Kaiscrinanövern umfassende Vcrpflegungsversuche ver bunden werden. Für die Manöver des 1. Armeecorps sind, wie berichtet wird, daneben auch noch Versuche mit Feldschlüchtereien, mit Feldkvch- und Feldbacköfcu in Aussicht genommen. Ob die Versuche mit den Fcldkochöfen, welche in verschiedenen Constructionen zur Prüfung stehen sollen, bei dieser neuesten Erpro bung ein günstigeres Ergebniß erzielen werden, al dies bei anderen Armeen der Fall gewesen ist, muß dahingestellt bleiben; den Feldschlächtereien undFeld- vacköfen dürften für ihre Ausführung und Anwendung hingegen weit geringere Hindernisse und Schwierig keiten entgcgenstehcn, als den Feldkochapparaten, die bestimmt sind, den Mannschaften während des Marsches gleich die Mittags- und Abendmahlzeit auf mitge- führtcn, eigens construirten Kochgefährten zu bereiten. Es erhellt freilich noch nicht, ob die deutscherseits für die Erprobung gewählten neuen Kochöfeu mit den in der französischen, österreichischen und englischen Armee seit länger als zehn Jahren in Versuch gezogenen ver schiedenen Arten neuer Kochapparate in so weit übcr- einstimmen, daß sie eine ähnliche Fahrconstruction wie diese besitzen. Letztere Habenalle, ohne Ausnahme, sich einmal zur Bereitung der Mahlzeit für ein Ba taillon oder Cavallcriercgimcnt aus Kriegsstärke als nicht entfernt fähig und zweitens bei schleunigen, längeren Märschen "als nicht mitsührbar, oder minde stens doch als nicht dauerhaft leistungsfähig erwiesen. Als zuverlässig kann dagegen erachtet werden, daß grade auf dem Gebiet des Fcldverpflegnngswescns die in der deutschen Armee seit 1870, oder in der ncußischen Armee eigentlich schon seit 1867 unausge- etzt auf Verbesserungen gerichteten Bestrebungen bereits ehr günstige Erfolge ergeben haben. Keine Armee dürfte sich durch die Rücksichten auf die Verpflegung weniger als die deutsche Armee in ihren Operationen und der Verwendung ihrer Trnppentheile behindert lichkeit zu sichern, in schwierigen Verpflegungslagen auf den von jedem Mann mitgcsührten eisernen Ver pflegungsstand zurückzugrcifcn, und überhaupt sür solche Lagen eine, wo nicht ausschließlich, mindestens doch überwiegende Conservenverpflegung eintrctcn zu lassen. Längst ist man jedoch zu der Absicht gelangt, diese letztere erforderlichenfalls auch auf die Pferde auszn- dchnen, und eine Reihe von bewährten Vcrpflegungs- stoffcn würde cs überdies ermöglichen, auch den bei der Truppenverpflegung so wünschenswerthen und entlich in sanitärer Beziehung so vorthcilhaften js' ' i zu lassen. Das „Deutsche Tageblatt" schreibt; „Wir hatten vor einigen Tagen mitgetheilt, daß die Theilnahme des Kaisers an den Manöver» in Prentzcu und Pom mern zweifelhaft sei, weil die großen Strapazen, denen Se. Majestät sich bei dieser Gelegenheit ausznsetzen hätte, wahrscheinlich ein abrathendes Botnm der Aerzte veranlassen werden. Sollte der Kaiser aber trotzdem an den Manöver» theiluchme», so wird sich eine große Gefolgschaft fürstlicher Personen ihm anschließen. Wir nenne» i» erster Linie den König von Sachsen; ferner werden ein österreichischer Erzherzog und zwei russische Großfürsten daran theilnchmen. Bon anderer Seite werden noch genannt: die Prinzessin Wilhelm und Prinz Albrecht. Daß Graf Moltke und der Kriegsminister anwesend sein würden, ist selbstver ständlich. Von den Ministern werden noch Herr von Puttkamcr und Herr von Goßler genannt." — Fer ner meldet dasselbe Blatt an anderer Stelle: „Wie wir erfahren, wird Ihre Majestät die Kaiserin, falls der Gesundheitszustand des Kaisers die Reise zu den Manöver» gestattet, wozu »ach den neuesten Mel dungen die gegründetste Hoffnung vorhanden ist, ihren Gemahl nach Königsberg begleite»; jedoch dürste die Kaiserin von einem Besuche Danzigs und Stettins Abstand nehmen und sich vielmehr nach Beendigung der Königsberger Festlichkeiten direct über Berlin zum Herbstaufenthaltc nach Baden-Baden begebe». Bo» den königlichen Prinzen wird, soweit ans bekannt, bei Wie verlautet, hat der Monarch sich erst im letzten Augenblicke dazu entschlossen. Dem hohen Herr» soll der Ausflug vortrefflich bekommen sei». Morgen will der Kaiser den Ucbungen der zweiten Caval- lcrie-Division (Garde du Corps, Garde-Husaren, erstes und drittes Garde-Ulancn-Regiment) und Sonnabend dem Rennen des Potsdamer Ncitervcrems inSpcrlings- lust beiwohnen. Noch am Sonnabend soll dann die Uebersiedelnng nach Berlin erfolgen. — Mit dem leb- hastesten Interesse spricht der Kaiser über seine be vorstehende Theilnahme an den Manövern in Ost- und Westprcußen und in Pommern, während dieUm- cbung des Monarchen bemüht ist, schon jetzt für fernhaltung aller Ucberanstrengung zu sorgen. In der nächsten Umgebung des Kaisers werden sich der König von Sachsen, der Großherzog von Sachsen- Weimar, einige andere regierende deutsche Fürsten und den großen Herbstübungcn in Ostpreußen weder Sc. königl. Hoheit Prinz Wilhelm, noch Se. königliche Hoheit Prinz Albrecht von Preußen und Prinzregcnt von Braunschweig zugegen sein, da Ersterer durch die Monöver beim Gardecorps, Letztere durch jene des 10. Armeecorps dienstlich verhindert ist, nach Ostpreußen zu reisen. Den Manövern beim 2. Armeecorps in Pommern wird Se. königl. Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen hingegen beiwohne»; z» diesem Zwecke wird der Prinz, wie aus Stettin gemeldet wird, da- clbst am 11. September zum Empfange Sr. Maje stät des Kaisers eintrcffcn." Berlin, 25. August. Das Erscheinen des Kaisers bei dem gestrigen Adlerschießen des ersten Garderegi- mcnts in Potsdam hat nach den von dort eingcgangencn Berichten die Festtheilnehmer nm so mehr überrascht, als es Niemand dort erwartet hatte. In hiesigen öoskreisen wußte man bis zur späten Nachmittags- tnnde, daß der Kaiser dem Feste fern bleiben würde.