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(Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet vierteljährlich durch die Expedition und durch die Träger MI. 1.25, durch die Post M. 1.50 jrel ins Haus. Geschäfts-Anzeiger für Inserat« nehmen die Expedition bis Vormittag II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Ännoncen-Expeditionen zu Originalprciscn entgegen. Wchju-krnWsl, NlÄWitz, Mci-Mckngch, ktBm, HnüisHurf, Liigs«, Laiigriibm, Falkcn, Minsers, Wsisttüöl-i!!^ Kilbülh, Kichderg, UrsprW, Zernsdorf, Wendch, Ärslßhtim, MhschnapStl, ölittrngrund rr. 2lintsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. Nr. 134. Mittwoch, den 15. Juni 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht auf Mittwoch, deu l5. Juni: Zunächst noch heiteres, trockenes und warmes Wetter, später Zunahme der Bewölknn,i mit Gewitter, Gewitterregen und sinkender Temperatur bei mätzigen westlichen Winden. Hohensteiner Stadtanleihe betr. Die von der hiesigen Stadtvertretung beschlossene und von den zuständigen hohen Regierungsbehörden genehmigte 3> zotige Anleihe im Gesammtbetrage von Zweihundert Tausend Mark soll in einzelnen Schuldscheinen und zwar mit 40 Stck. Int. /V n 1500 80 - - U ä 1000 - 200 - - 6 n 3l>0 - zum Curse von 98 »/o nunmehr ausgegeben werden. Die Schuldscheine, welche mit '/jährigen Zinscoupons am die Zeit vom 1. Januar dies. Js. bis vorläufig Ende 1809 versehen sind, können von hente ab gegen Baarzahlung des obigen Courswcrthes und unter Begleichung der Stückzinsen bei der hiesigen städtischen Sparkasse — Rathhausanbau Zimmer Nr. 12 — entnommen werden. Hohenstein, am 13. Juni 1887. Der Stadtrath. Pfotenhauer, Bürgermeister. Z. Bekanntmachung. Nächsten Freitag, den 17. Juni und die nächstfolgenden Freitage von Nachmittags 3—5 Uhr öffentliche nnentgeldliche Impfung im Gasthof zum grünen Thal. Jmpfpflichtig sind: 1) diejenigen Kinder, welche im Jahre 1886 geboren, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugniß die natürlichen Blattern überstanden oder bereits geimpft sind; 2) diejenigen Kinder, welche im Jahre 1886 wegen Kränklichkeit zurückgcstellt oder ohne Erfolg geimpft worden sind. Diejenigen Eltern, Pflcgeeltern und Vormünder, welche ohne gesetzlichen Grund ihre Kinder nicht zur Impfung oder Revision bringen, sind nach tz 14 des Reichsimpfgesetzes vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder bis zu 3 Tagen Haft zu bestrafen. Gersdorf, den 13. Juni 1887. Jorvan, G.-B. Bekanntmachung. Zur Kenmniß der Ortseinwohncr wird hiermit gebracht, dass Herr Gmil Robert Haupt, gebürtig aus Gersdorf, am I I. Juni d. I. als Ortspolizei- diener hier verpflichtet worden ist. Hermsdorf, am 14. Juni 1887. ' Götze. Holzauktion auf Oberwaldenburg-Rüs-orfer Revier. Freitag, den 24. Juni 1ttk7, von vormittags u Uhr an sollen im „Hotel zu den drei Schwanen" in Hohenstein die in den Abtheilungeu Schulwiese 3, Pfarrgrund 7 und 8, Kiererberg l l lind 12, große Ebene 15, Steinberg 17, Hohensteiner 18—22, Goldfvrst 23 25, Schindel graben 26 nnd 27, Todtengraben 28 30, Baumgarten 35—37, Haubler 41, Eisenberg, 49, Blauborn 55 und 56, Gräienviertel 60, Salzlecke 62 und 63 au'bereiteten 182 Nadclholfftümme von 10 - 34 ein Mitlenstärke, 4 kieferne Röhren .. 12-19 „ Oberstärke, 18 Nadelholz-Klötzer , 15 42 „ 900 „ Stangen - Uuterstärke, 2130 3-4 1290 5—6 926 7—9 325 10-12 I 45 13 15 „ 2 Raumm. fichtene Nutzscheite, 80 Raumm. Nadelholz-Brennrollen, 36 „ Ndlhlz-Nutzrollcn,4wlang, 200 Astreißia, 2 „ Laubholz-Brennscheite, 2,^ Wellentzdr. Laubholz Reißig, 79 „ Nadelholz- „ 3 „ Laubholz-Brennrollen, 137,^ „ Nadelholz- „ sowie ferner einige Theile Stöcke in den Abtheilungen 3, 7, 8 und 29 unter den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden. Mstl. TWmg'scht Mstmmltung vbtmliltnbulg. Siichlilchev. Hohenstein, den 14. Juni. Das „Variölö-Theatcr" des Herrn R. Weiffen bach war auch gestern wieder zu jeder Vorstellung stark besucht, ja der Reiz, den es auf das Publikum übt, war derart, daß nach Schluß der letzten pro grammgemäßen Aufführung sich das geschmackvoll ein gerichtete, geräumige und gut ventilierte Zelt noch einmal zu einer Extra-Vorstellung füllte. Wenn man einer Darstellung bcigewohnt, wundert man sich nicht. Herr Weiffenbach versteht seine Experimente durch Eleganz, Präcision und Humor über das Gewöhnliche zu heben, und die Leistungen sümmtlicher Künstler und Künstlerinnen, welche durchgehends durch gewählte und geschmackvolle Costümierung sich auszcichnen, sind außerordentlich. Man sehe selbst! — Nur die Tur ner seien an dieser Stelle auf die Leistungen des Herrn Petronclli ganz besonders ausmcrksam gemacht. Der Stellmacher Karl Gustav Tittes in Langen berg wurde am 29. März d. I. von dem König!. Schöffengerichte zu Hohenstein-Ernstthal wegen vor sätzlicher, mittels gefährlichen Werkzeuges begangener Körperverletzung zu Gefängnißstrafe in der Dauer von 3 Wochen verurtheilt, legte gegen das Strafurtheil Berufung ein und cs wurde dieselbe in zweiter In stanz verworfen. Die Königliche Gencraldirection der sächsischen Staatsbahnen hat auf das Seitens des Landes-Aus schusses sächsischer Feuerwehren an dieselbe gerichtete Gesuch beschlossen, den Feuerwehrleuten, welche den 11. sächsischen Feuerwehrtag in Pirna besuchen, eine Fahrpreis-Ermäßigung in der Weise zu bewilligen, daß denselben auf die unter Vorweis ihrer Festkartcn vom 1. Juli d. I. ab in der Richtung nach Pirna gelösten, entsprechend abzustempclnden Tonrbillets bis mit 5. Juli freie Rückfahrt gestattet wird. Die Be nutzung der Schnellzüge und die Gewährung von Freigepäck ist ausgeschlossen. Wenn Falbs Wettcrprophezeihungcn für 1887 cintreffcn, dann haben wir im laufenden Monat noch am 21. und 28., im Juli am 20., 24. und 25., im August, am 3., 19. und 29., im September am 17. und 18., im Oktober am 16., im November am 6., 14. nnd 15. und im Decembcr am 12., 13. und 14. größere Niederschläge zu erwarten. Der Berücksichtigung empfehlen wir ferner eine längere Veröffentlichung der kaiserlichen Oberpost direction zu Dresden hinsichtlich der Beschädigung von Telegraphen-Anlagen bez. der hierfür gellenden Straf bestimmungen. Es wird dabei zugleich bemerkt, daß Demjenigen, welcher die Thaler vorsätzlicher oder fahr lässiger Beschädigungen der Tclegraphen-Anlagen der art ermittelt und zur Anzeige bringt, daß dieselben zum Ersätze und zur Strafe gezogen werden können, Belohnungen bis zur Höhe von fünfzehn Mark in jedem einzelnen Falle aus dem Fonds der Reichs- Post- und Telegraphen Verwaltung gezahlt werden können. Da im Anfang des vorigen Monats unter den Obstväumen namentlich die Kirschbäumc eine außer gewöhnlich große Blüthenfülle zeigten, so war man s wohl berechtigt anzunehmen, daß wir uns Heuer einer ganz ähnlich reichen Kirschenernte würden er'reuen können, als z. B. 1870, 74,82 rc. Diese Hoffnung ist jedoch durch das im Mai mehrere Wochen hindurch anhal tende naßkalte Wetter gründlich vernichtet worden. Sonntag fand in Glauchau das Missionssest des dortigen Missionsvcrcins in dcr Hauptkirche statt. Bei demselben, das durch eine trefflich ausgc'llhrle Kirchen musik wesentlich gehoben wurde, predigte Herr k. Eckardt aus Lugau über Jes. 49 v. 5 wlg. In dcr mächtigen herzandringcndcn Predigt mhrte er aus, wie das Bewußtsein „Wir sind Knechte des Herrn, unsre Missionsarbcit mache zu einem Werke demülhigen Gehorsams und zu einem Werke des segnenden gött lichen Wohlgefallens." Die Collccte, die nach dem Schlüsse des Gottesdienstes gesammelt wurde, ergab den reichen Ertrag von 353 Mk., worunter 160 Mk. aus einer Hand. — Um 4 Uhr begann die Nachver- sammlung in der Gottcsackcrkirche, welche auf allen Plätzen gefüllt war. Nach einem einleitenden Gcbets- und Begrüßungswort des Herrn Diak. Rosenkranz er stattete Herr Obcrpsarrcr Thomas ans Waldenburg den Bericht, indem er ausführte, wie das hochbegabte reiche tamulischc Volk doch arm sei vlmc Christum, und von uns reich gemacht werden müßte. Dann be richtete Herr Missionar Faber aus Leipzig über seine Erlebnisse bei dcr Missionsarbcit unter den Juden. Herr I'. Eckardt rief die anwesenden Ellern auf, auch ihre Kinder schon zur Theilnahmc am Missionswcrk zu erziehen, woraus Herr Sup, Weidauer das Schluß wort sprach. Die einzelnen Ansprachen wurden von