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MMcimr Tageblatt Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Stadtraths zu Hohenstein. 37. Jahrgang Sonnabend, den 14. Mai 1887 kamer und Cvmmissare. der Regierung geforderten Höhe bewilligt. Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfs, betreffend Abänderung der Gewerbeordnung iJmmngs- MMiil-krilM, AnlWDitz, MMerluiWitz, Gtrsilslf, HtMsilsrf, 8llW, ^nütnbtrg, ^lktn, Mmsöirrf, WWbMÜ, Wach, KirOtlü, Wrang, Verashars, Rtichenbach, ArsDei», SahschnGtl, Wltimi- ». Witterungs-Aussicht auf Sonnabend, den 14. Mai: Fortdaner des kühlen, ziemlich trüben u. regnerischen Wetters bei mäßigen nördlichen Winden. In höheren Lagen Nachtfrost. Anzeichen baldigen Witterungswechsels treten ans. Srselnint jeden Wochcmag abends sür den folgenden Tag »nd tostet durch die Expedition und durch die Träger Mt. l.25, durch die Post Mt. I.bv frei ins Haus. Jassrat« neh«eu die Expedition bis Vormittag It Uhr, sowie die Austräger, desgleichen oll« Annoncen-Expeditionen xu vriginalpreis« entgegen. Sitzung des Reichstages. Berlin, 12. Mni. Geschäfts Anzeiger für Nr. 109 Einrichtungen für selbst bezahlten nur wenige Hundert Mark per Jahr meinheit der Handwerker, aber nicht blos von einem Ausbildung der während der größte Theil der Kosten durch städtische kleinen Theil, sür nvthmendig und nützlich erachtet wie die Vorlage bestimme. Das fei gradezu der Ruin der Innungen, denn sie seien rettungslos den discretionären Ermessen der Behörden unterstellt, von denen man nie im Borans wisse, ob sic den Innungen günstig oder ungünstig gestimmt seien. Nach der Begründung sollen Nichtinnungsmeister bewogen iw er den, in die Innung cinzutreten, aber nach der Vor lage würden sic von dem Eintritt geradezu abgchaltcn. Es werde ihnen ausdrücklich ein Wink gegeben, wie sie ihre Opposition gegen die Jnuungen organisircn schinenindttstrie sich in letzter Zeit grade auf die Fa- sollteu. Damit werde mau dem Handwerk, das am brikation kleiner Arbcitsmaschinen gelegt habe, die sich Rande des Ruins stehe, nicht geholfen. Wo es sich der selbstständige Handwerker in der Wohnung aus- Am Tische des Bundcsraths: v. Bötticher v. Putt- um eine Radicalcur zur Rettung des Mittelstandes stellen könne, daß ferner häufig der Handwerker die kamer und Commissnre. handle, da dürfe man nicht zu solchen kleinen Pallia- Gelegenheit benutze, sich Theile einer Dampfkraft zu Präsident v. Wedell-Piesdorf eröffnet die Sitzung tivmitteln in homöopathischen Dosen greifen. Trotzdem miethen, um sich so die Vortheile der großen Jndu- um 1') Uhr mit geschäftlichen Mittheilungen. wolle er nach dem alten Wahlspruch: „Wer den Pfennig strie nutzbar zu machen. Auch auf dem Gebiete Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die nicht ehrt, ist den Thaler nicht wcrth" als Hand- des Kunsthandwerks mache sich ein so starker Fort zweite Berathung des Nachtragsetats für 1887/1888. werter die Vorlage nicht rundweg ablehnend sondern schritt zu Gunsten des Handwerks, der Handarbeit Dieser Nachtragsetat enthält nur die für den Umbau sie als eine Art Abschlagszahlung hinnchmeu. Er be- geltend, daß man annehmcn dürfe, daß die Epoche des der Gebäude der deutschen Botschaft in Paris crfor- antrage, die Vorlage einer besonderen Commission zu Ueberwiegens des Maschinenbetriebes vorüber sei. derlichen Ausgaben. Auf Antrag der Budget-Com- überweisen, die den Versuch machen müsse, die Bor- Prof. Lessina habe über diesen Gegenstand jüngst Mission (Berichterstatter Abg. Hammacher) werden diese läge zu verbessern. Nach dem Beispiel des Abg. einen sehr bemerkenswcrthen Vortrag gehalten, den Ausgaben ohne Besprechung unverändert in der von v. Meyer-Arnsmalde wolle er mit den Worten schließen: er der allgemeinsten Beachtung nnr empfehlen könne, der Regierung geforderten Höhe bewilligt. Öotorum eonsoo, die Gewerbefreiheit muß fallen. Möge man dem Handwerk helfen, dem Maschinenbe- Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfs, (Bravo.) trieb gegenüber sich selbstständig zu machen, aber betreffend Abänderung der Gewerbeordnung iJmmngs- Abg. Baumbach weist darauf hin, daß die nllgc- möge man nicht alte Zöpfe wicdcrherstellcn und Zwangs vorlage). meine deutsche Handwerkerzeitung, das Organ der innungen cinzuführen suchen, die in unsere Zeit nicht Abg. Metzner (Centn) erklärt die Vorlage für Jnnmigsmeistcr, dicVorlagedankbar entgegeugenounnc» mehr hincinpaßten. Die freisinnige Partei könne der- überaus dürftig nnd bedauert, daß die Regierung die habe. Davon, daß 90 Proc. der deutschen Hand- artige Bestrebungen der Zimmer nur bekämpfen, wie Hosfnnngen der Arbeiter so arg getäuscht habe. Die werter hinter den Jnnungsmeistcrn ständen, könne sie es stets gcthan habe. Handwerker Hütten nach den in der Thronrede gc- keine Rede sein, denn selbst die Begründung gebe zu, Bundcscvmmissar Geh. Rath Lohmann spricht machten Ankündigungen mit Recht erwarten dürfe», daß eine sehr große Zahl von Handwerkern den sein Bedauern darüber aus, daß der Abg. Metzner daß ihre berechtigten Wünsche in ganz anderer Weise Innungen fremd und thcilnahmslos gegenüberständen. so maßlose Forderungen ausgestellt habe. Er habe erfüllt würden, als cs jdurch die Vorlage geschehe. Diese letzteren wolle man anziehen, indem man die dadurch nichts anderes erreicht, als daß die Freunde Die Begründung der Vorlage lasse erkennen, daß Innungen, um ein Wort des Abg. v. Kleist-Retzow der Innungen und des Handwerks, die mit den Vcr- mnn zuerst ein viel schärferes Vorgehen zu Gunsten zu gebrauchen, „crstrebcnswcrthcr" mache. Wenn man hältuissen nicht ganz vertraut seien, stutzig würden, der Innungen beabsichtigt habe und erst nachträglich dies aber mit Hilfe des Geldbeutels versuche, dann Die Regierung könne diesen Forderungen nicht bci- die in Aussicht genommenen Maßregeln bedauerlicher sei das doch recht verfehlt. (Sehr richtig.) Uebrigens treten, weil dieselben nur von einem Theil der Hand- Weise so bedeutend nbgcschmächt habe. Wenn einer- sei von kostspieligen Jnnungseinrichtungen keine Rede, werter ausgestellt würden. Die Regierung habe die kamst werde — nnd dies sei in der Begründnng der In Berlin, wo die meisten Fachschulen beständen, Pflicht, die Handwcrkerbcwegnng stets genau zu vcr- Fall daß die Nichtimmngsmeister zu den Kosten seien die Kostenbeiträgc sehr gering. Die Innungen folgen und geeignete Maßregeln, die von der Allgc- der von den Innungen getroffenen Einrichtungen '—' Die Zugczoaenen, welche noch keine Zettel, die kirchl. Unterredungen be treffend, erhalten haben, mögen sich einen solchen bei einem der Geistlichen holen. Zu einem recht zahlreichen Besuch dieses vierten Jugendgottesdienstes muntert mit herzlicher Bitte am Hohenstein, 13. Mai 1887. Zimmermann, 25. Bekanntmachung, die hiesiae diesjährige Impfung betr. Montag, den 16. Mai, Nachm. 5'/^ Uhr Erstimpfung aller 1886 geb. Kinder im Gasthof znr Linde hier, Mittwoch, den 18. Mai, Nachm. 4 Uhr, ebenda Wiederimpfung der 12jührigen, sowie gleichen Tages Nachm. 5^ Uhr Impfung der 1875 und 1886 geb. Kinder zu Oberhermsdors in der Voitclschen Schankwirthschaft. Alle Eltern, Pflcgecltcrn und Vormündern der impfpflichtigen Kinder werden „bei Vermeidung der 8 l4, Absatz 2 des betr. Gesetzes gedachten Strafest" angewiesen, mit ihren Kindern in den anberaumlen Impfterminen zu erscheinet., oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliches Zcugniß bei dem Termin selbst nachzuweisen. Hermsdorf, den 14. Mai 1887. Götze, G.-Vrstd. Anmeldungen zu Einrichtung von Gas- unv Wasserleitungen. Die Anwohner der Wcinkellerstraße, des Markles, am Teich, Waisenhaus straße, welche Gas- und Wasserleitung ins Haus zu nehmen wünschen und dies bezügliche Anmeldungen bis jetzt unterlassen haben, werden hiermit nochmals aufgefordert, sich unverzüglich und längstens bis 16. d. Mts. Mittags dieserhalb Rathhaus im Zimmer der städtischen Casse bei Herrn Controleur Zimmermann zu melden, da die früher ausgesprochene Vergünstigung der freien Legung der Leitung bis an das betr. Grundstück auf die ffch später Meldenden keine An wendung findet. Hohenstein, am 13. Mai 1887. Der Ausschuß für Erbauung ver Gas- und Wasser-Leitung. Bekanntmachung. Nächsten Sonntag Rogatc Nachmittag > .2 Uhr ist die vierte? dies jährige kirchliche Unterredung mit der gcsannntcn confirmirten Jugend, Jünglinge und Jungfrauen, über „Opfer und Gelübde", enth. 1. Mos. 22, Richt. 11, 30, Ruth 1, 16, Joh. 3, 16, Matth. 26, 42 und Röm. 8, 32. Hcrbergswescn, Arbeitsnachweis, „ , , .... .. „ .. Meister, Gesellen und Lehrlinge und für schicdsrichter- Zuschüsse gedeckt würde. Weshalb sollten nun die würden, zur gesetzgeberischen Durchführung dem Rcichs- liche Entscheidungen Heraufziehen seien, so sei es Nichtinnungsmeister zu deu Kosten beitragen, zumal tag vorzuschlagcn. Dieser Pflicht habe sie durch die gradezu unerfindlich, daß die Innungen zunächst auf in den Junungsschulcn nur Schüler zu finden seien, Vorlegung dieses Gesetzentwurfs genügt und sic hoffe, eigene Kosten hcrzustcllen verpflichtet werden sollten, die bei Jnnungsmeistcrn beschäftigt seien. Das Letz- daß derselbe zm Annahme gelangen würde. Wenn von tere sei die Folge der Engherzigkeit und des zünftle- den Gegnern des Jnnungswcsens behauptet werde, rischen Geistes, mit dem diese Schulen seitens der daß sich das Jnnmigswescn bisher trotz aller staat- Jnnungen geleitet würden. In dieser Beziehung könn- lichen Unterstützung doch nur schwach entwickelt habe, ten sich die Jnnungsschulcn ein Beispiel an den Fach- so müsse er dem gegenüber feststellen, daß die Zahl schulen des berliner Handwcrkervereins nehmen, der der neu errichteten Innungen von 813 zu Ende 1885 jeden Schüler gerne anfnähme. Die Klagen über die aus 1305 zu Ende 1886, die der rcorganisirten In- Vernichtung zahlreicher Handwerker-Existenzen durch die nungcn von 2273 zu Ende 1885 auf 4271 zu Ende Großindustrie erkenne er theilwcise als berechtigt an; 1886 gestiegen sei. Die Zahl der alten noch nicht demgegenüber aber weise er darauf hin, daß die Ma-ireorganisirten Jnnnngcn war Ende vorigen Jahres