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HohMmcr Tageblatt. Urschet«« jeden Wochentag abends für den folgenden Tag nnd kostet durch die Expeditiö» und durch die Tröger Mk. I.2ü, durch die Post MI. 1.5,0 frei ins Haus. Geschäfts Anzeiger für Inserat» »ebmen die Expedition bis Vormittag 1l Uhr. foioie die Austräger, desgleichen ave Annoncen.Expeditionen zu Originalpreis» entgegen. HchtHm-WW, tberlVWjtz, MttiÄtckiiDltz, GMsrf, HeMsrf, 811m ÄiWdm, Alst», MM, Mümd, kikch, «irOn,, IlchtW, SmM, Wnkt, AMm, Wf-UDä, Wuimd n. Amtsblatt für bei» Verwaltungsbezirk des StadtkathS zu Hohenstein. Nr. 60. Dienstag, den 15. März 1887. 37. Jahrgang. Witterungs-Aussicht aus Dienstag, den 15. März: Auffrischender Nordost, mittlere Bewölkung, trocken, keine wesentliche Temperaturänderung. Anzeichen baldigen Witterungswechsels treten auf. «Up«.- - 5 - >> » l "> Bekanntmachung. Es wird, sobald die Witterung cs nur einigermaßen gestattet, mit dem Verlegen der Gasröhren begonnen werden. Diejenigen Einwohner, welche gesonnen sind, Gasconsumenten werden zu wollen, sind gebeten, unter Angabe der etwaigen Flammenzahl dies während der Expeditionszcit im Rathhaus, bei Herrn Stadtcassen-Controlcur Zimmermann thunlichst bald schriftlich abzugebcn. Hohenstein, März 1887. Der Ansschutz für Erbauung der Gasanstalt. Bekanntmachung. Mittwoch, den 16. März, soll der 1. Termin Renten Bormittag in Engel s Restauration, Nachmittag im Gasthof zum grauen Wolf und Donnerstag, den 17. ds. Mts. in der Gemeinde-Expedition vereinnahmt werden. Oberlungwitz, den 12. März 1887. Lindner, Ortssteuereinnehmer. Auction. Mittwoch, den 16. März, von 9 Uhr an sollen im Bochmann'schen Hause in Gersdorf verschiedene Nachlaßgegenstände, als Möbel, Kleider, Wäsche, Betten u. s. w. gegen Baarzahlung versteigert werden. Die Ortsgerichten. Gasthofsversteigerung. Das auf Folium 15 des Grund- und Hypothekenbuchs von Wcidensdorf und im Brandversichcrungskataster dieses Ortes unter No. 16, sowie im dasigen Flurbuche unter No. 12 eingetragene, mit 12280 Mk. versicherte, mit Real- Concession versehene, der hiesigen Stadtgemeinde gehörige Gasthofsgrundstück znr guten Queue in Weidensdorf soll Montag, den 2». März 1««7 von uns freiwillig versteigert werden. Die Vcrstcigerungsbedingungen hängen in dem vorbezeichneten Gasthof« und in unserer Expedition im Rathhause zu Glauchau zur Einsicht aus, auch kann Abschrift derselben gegen Erlegung von 50 Pfennigen von unserem Regist rator, Herrn Speiscbechcr, bezogen werden. Erstchungslustigc wollen sich obgedachten Tages Vormittags 11 Uhr n im inehrbczeichnctcn Gasthofe einfinden und nach Ausweis über ihre Zahlungs fähigkeit der Versteigerung gewärtig sein. Glauchau, am 22. Mürz 1887. Der Stadtrat h, Martini, Bürgermeister. Holzauktion. Im .Hainholze bei .Hohenstein sollen Dienstag, den 15. dieses Monats, von Vormittags 16 Uhr an 600 Stück Nadelholzstämmc, von 11—37 em Mittenstärke, 43 „ Nadelholzklötzcr, „ 12—26 „ Stärke, 700 „ Nadelholzstangen, „ 5—15 „ Unterstärke, 40 Wellenhundcrt hartes ) 35 „ „ weiches s bissig meistbietend gegen Baarzahlung an Ort und Stelle im Walde ver kauft werden. Zusammenkunft im Forsthause Hainholz. Gräflich Schönbnrgische Forstverwaltung und Rentamt Hinter-Glanchau, den 5. März 1887. ISoldberg. Schmidt. Sächsisches. Hohenstein, 14. März. Im hiesigen Naturhcilvcrein spricht nächsten Mitt woch, wie aus dem Inserat des Vereins in voriger Sonntagsnummer zu ersehen ist, Herr Hieke- Berlin über Skrofeln, Rachitis," Masern und deren naturge mäße Heilung. Da zu diesem Vortrage auch Gäste Zutritt haben, so sollte niemand versäumen diesen sehr zeitgemäßen Vortrag anzuhören. Alle 3 genannten Krankheiten stehen in innigem Zusammenhänge und befallen meistens unser Thcuerstes) unsere Kinder. Da die Masern in unserm Orte jetzt epidemisch aus getreten sind, so werden cs viele Eltern, in deren Familie dieser garstige Gast sich eingefundcn hat, dcm Vereine Dank wissen, daß ihnen gerade jetzt Belehrung von einem tüchtigen Vertreter der Naturheilkundc ge boten wird. — Schließlich wollen wir nicht unterlassen darauf aufmerksam zu machen, daß der Vortrag nicht im Drei Schwanen, sondern in Ernstthal, Rathskellcr, stattfindet. Am 7. d. M. und folgende Tage hat eine aber malige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgcfundcn, von welcher die 40/„ Staatsschulden- Kasscnscheine vom Jahre 1847, Zo/g Staatsschulden- Kasscnschcine vom Jahre 1855, ingleichen die am 1. Juli 1887 mit kl"/" Prämicnzuschlna rückzahlbar wer denden 4«/, sächsisch-schlesischen Effenbahnacticn be koffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf uoch besonders mit dem Hinzufügcn aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ver öffentlicht , auch bei sämmtlichen Bezirkssteuer- Gnnahmen und Gemeindevorstänocn des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgclcgt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in frühere» Terminen aus- gelostcn, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen über sehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dcm Jrrthume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheinc haben nnd diese unbeanstandet einge löst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staats kassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirtcn Zinsscheinc nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Ver zinsung ausgcloster Kapitale über deren Fälligkeits termin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werde» die von den Bcthciligtcn in Folge Unkenntniß der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nach- theilc sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der rcstirende» Nummern) schützen können. Geh. Rcgicrungsrath d'Alinge, der, bevor er vor einiger Zeit in den Ruhestand getreten, mit vollster Berechtigung als die Seele unseres sächsischen Ge- fängnißwesens bezeichnet werden konnte, hat soeben an seine früheren Beamten und „Mitarbeiter in dem schwere» Beruf" einen Abschiedsgruß gerichtet, der, getragen von dem Geiste echter Humanität, die von ihm vertretenen und znr Geltung gebrachten Grund sätze unseres Strafvollzugs in prägnuntester Form zum Ausdruck bringt. In dcm Schreiben Hecht u. A.: Gottes Segen war mit uns, indem wir bestrebt ge wesen sind, für den Strafvollzug eine das Gemein wohl fördernde Richtung zu finden und denselben der wissenschaftlichen Sphäre anzurcihcn. Ein vorurthcils- freier, von christlicher Liebe geschärfter Blick ließ uns erkennen, daß in jedem Verbrecher noch ein guter Keim vorhanden ist, der aus verschiedenartigsten Ursachen lerstickt oder niedergehaltcn wird. Nach solcher Er- kcnntniß wurde es uns heilige Pflicht, in allen Fällen jenen guten Keim aulzusuchen und zu pflegen. Dieser Aufgabe konnten wir nur dadurch Rechnung tragen, daß wir treu unserem Grundsätze: „Besserung auf dem Wege der Jndividualisirung", den nach den Reichsgesetzen gerecht aber empfindlich zu strafenden uns Anvcrtrautcn vor Allem den vollen Ernst ihrer Lage erkennen ließen, dabei aber auch je nach Bedürf- niß Lehre und Unterricht wohlwollenden Herzens ver mittelten. Wenn auch diese letzteren hochwichtigen Factorcn eines rationellen Strafvollzuges von denen, die mehr der Bequemlichkeit folgend und ohne Herz für das wahre Wohl ihrer Mitmenschen schon genug gethan zu habcu glauben, wenn sic den göttlichen und menschlichen Satzungen ihren Buchstaben nach Rech nung gcrragcn, weniger gewürdigt worden sind, Sie meine Freunde, haben diese Factorcn hochgchalten. Sie haben mein Wort: „Ich habe keinen Begriff von Strafe, die nicht auf Erziehung nnd Besserung beruht", gar wohl verstanden. Sic haben opferwillig und opferfreudig das Göttliche zur Anschauung gebracht und keine Mühe gescheut, auf die Bildung der Denk art, der Gesinnung und der Sitten der Ihnen An- vertrauten bedacht zu sein, aller Art guten Samen für die Gebiete der Industrie, Gewerbe, Landwirth- schaft re. auszustreuen gewußt nnd damit vielen Tau senden Fundgruben sür das Wcltleben geöffnet. Wir viffen, das wird nicht vergeblich gewirkt haben. Un- ere Zöglinge zum großen Theil haben es erkannt md tharsächlich erwiesen; ihre Väter, Mütter, Brüder haben segnend unserer gedacht. Im sächsischen Vogtlande gicbt es nicht weniger als 83 Ortschaften, die auf „grün" endigen, und zwar in den Amtshauptmannschnftcn Auerbach 23, Oelsnitz 28, Plauen 17, Schwarzenberg 7, Zwickau 8.