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M EäffestöchMAugc gefaßlcu wissenschaftlichen Aufgaben? Hie Pfle; Hellen Flammen der Wissenschaften im Allgemeinen sei aber nick zu erklä von ibn Dc und an seelenalle umgeben von Palmen und hochstämmigen Blattge wächsen, von 40 Wachskerzen beleuchtet, die Leiche Lagcsgcschichtc. Hohenstein, 17. Juni 1886. wirthschaftlichen Arbeiterbewegung Nordamerikas einen politischen, revolutionären Charakter aufzu- drücken. Er gehörte mit zu den 20 socialistischen Delegirtcn, die im October 1883 auf dem Pittsbur ger Parteicongreß die amerikanische Förderation der weilenden Baiern reisen viele zum Leichenbegräbniß Zn Ehren des vorstorbenen Ober-Medicinalraths v Gudden, der sich in wissenschaftlichen Kreisen eines Reichs-, sondern Landessache, und es bestehe für die Einzelstaaten Veranlassung, an diesem Grundsätze festzuhalten. weißes Kreuz, welches die ganze Höhe der Kirche einnimmt. Ueber dem Paradcbette erhebt sich ein gewaltiger Trauer-Baldachin, welcher auf seiner Spitze die Köuigskcone trägt. Der Sarg selbst steht auf einer Hermelindecke. Auch das Haupt des Kö nigs ruht auf einem mit Hermelin überdeckten Kissen. Der Leichnam ist mit dem schwarzen Sammetoruat des Hubertus-Ritterordens bekleidet. Zur Linken des Königs liegt das Schwert, während die Rechte, welche ein Jasminbouquet hält, auf die Brust gelegt ist. Das Antlitz des Todten zeigt friedliche Ruhe, und verräth nichts von der entsetzlichen Krankheit, welche den Geist des Monarchen gänzlich zu zer stören im Begriff wär. Zu beiden Seiten des Sar ges halten sechs Gardisten der Leibwache mit Helle barden die Ehrenwache, während in den Betstühlen an den Längsseiten die General- und Flügeladju- tantcn, die königlichen Kämmerer, sowie einige Georgs- ritter den Ehrendienst versehen. Wie heute werden auch an den folgenden Tagen Messen an dem Sarge gelesen werden. München, 16. Juni. Das Leichenbegängniß des Königs wird aller Voraussicht nach Sonntag Mittag stattfiudcn und zwar sollen die irdischen Ueber- rcste des Königs in die Fürstengruft der St. Mi- chaclshoskirche beigesetzt werden. Die Bestattung in der Familiengruft erwies sich als nnthunlich, weil die Aufnahme eines neuen Sarkophags einen Umbau bedingt hätte. M ünchen, 16. Juni. Ein Erlaß des Erz ¬ hohen Ansehens erfreute, wird die medicinische GM Kurier" sellfchaft zu Berlin in ihrer nächsten Sitzung eii^ Theilnahme-Kundgebung veranlassen. Man glaub zu wissen, für die Familie des Herrn v. Gudd« Mhstifir werde der baierische Landtag auf Anregung de^ Prinz-Regenten Liutpold eine angrmesseneJahresremi auswerfen. — Die Verhandlungen der Landtags-Com Mission in München werden, wie man annimmt, nu^ in so weit ihren streng vertraulichen Charakter zi bewahren haben, als über die Leiden des Königs nicht, so entfernt. Auftrag entsprech der Kün Meister, Weise K finanziell zum grist sogar, d der Bast Künstlers und die seiner L stellungei König n nnd zwa chischer E tisch ano im Gros Königs c Einfluß Ein solch unmögliä den Kims zehn Jah schäft die Zeit als tete. All gierung aus seine sich auch königliche Reihe kat Schmuck i auch die narchen l durch bed Der Preußische Hof legte am 15. Juni für Se. Majestät den König von Baiern auf 3 Wochen die Trauer an. In Folge des Ablebens des Königs von Bayern wird bei dem am 17. d. M. in Berlin in den Räumen des Ausstellungsparks stattfindendcuKünstlerfest weder der Kaiser, noch sonst ein Mitglied des preußischen Herrscherhauses oder ein Angehöriger des Hofstaates zugegen sein. Die Erbauung des Kaiserpavillons unterbleibt aus diesem Grunde. Nach der Rückkehr des Kaisers von den Manöver» wiid eine Wieder holung des Festes dem Kaiser, resp. dem Hofe zu Ehren stattsinden. Dem Vernehmen nach wird Se. Majestät der Kaiser und König am 18. d., Abends, Berlin ver lasse» und seine Cur- und Badereisen antreteu. Zu nächst begicbt Allcrhöchstderselbe sich, wie alljährlich, wieder zur Cur nach Bad Ems. Se. Majestät der Kaiser conferirte am 16. dss. Vormittags mit dem Reichskanzler Fürsten Bis marck, welcher am Abend zuvor aus Friedrichsruhe in Berlin eingetroffen war. auf Spiritus der Flamme zu nahe, die h " erfaßten plötzlich ihre Kleider und erlitt die Frau dadurch schwere Brandwunden. Obwohl ihr bald s Zu den Gegenständen, mit welchen der Reichs tag, wenn er wieder in Thätigkeit tritt, sich noch in der gegenwärtigen Session wird beschäftigen müssen, ! gehören die Rechenschaftsberichte über die auf Grund - des Socialistengcsctzes getroffenen Maßnahmen. Von l socialdemokratischer und demokratischer Seite wird dein Reichstag jetzt schon ein Vorwurf gemacht, daß ' er die Besprechung dieser Rechenschaftsberichte nicht ' schon früher auf die Tagesordnung gesetzt hat. Daran > waren bekanntlich nur äußere Umstände und die Dringlichkeit anderer Geschäfte schuld. Wir wüßten in der That nicht, was die Reichstagsmehrheit ver anlassen sollte, die Besprechung dieser Angelegenheit zu scheuen, und auch der Regierung kann es nur er wünscht sein, ihre Entschließungen vor dem Reichstag zu rechtfertigen. Geschieht es nicht, so wird sich die radicale Agitation aller Voraussicht nach dieser Unter lassung bemächtigen nnd sie zu Agitationszwccken reichlich ausnutzen. Die „N. A. Z." schreibt officiös: Die Deutschen hetze in Frankreich fährt fort wunderbare Blüthcn zu treiben. Einige Zeitungen haben jetzt besondere Rubriken eröffnet, in den täglich auf die Gefahren hinqewiesen wird, welche den Franzosen aus der An wesenheit der Deutschen in Frankreich erwachsen sollen. Die Lügen und Verdrehungen, die dabei zu Tage treten, sind äußerst boshaft und aufregend, gleichzeitig aber auch so kindisch, daß sie sich jeder ernsten Wider legung entziehen. So erfindet z. B. die „France", daß der deutsche Generalstab ein Heer von Kellnern, Blumenmädchen (me!) und Versicherungsagenten in Frankreich unterhalte, welche dem Grafen Moltke reg-lmäßig darüber berichten müßten, was sie auf der Straße, in Häusern, in Casos und auf Gütern in Erfahrung gebracht hätten. — Die Geschichte der letzten 16 Jahre hat wiederholt gelehrt, daß derartige plumpe Speculauonen auf die durch erstaunliche Un wissenheit geförderte Leichtgläubigkeit vieler Franzosen durchaus nicht ganz verfehlte sind. Danach ist in der That jeder Deutsche, der sich heute nach Frank reich begiebt, der Gefahr ausgesetzt, dort verdächtigt und — kraft des neuen Spionagegesetzes — verfolgt und bestraft zu werden. Sogar in England hat man bereits die Gefahr, welche allen Fremden aus der vagen Fassung jenes Gesetzes erwächst, erkannt, und die englische Regierung hat eine ossiciöse Warnung an das reisende englische Publikum ergehen lassen, dem nnter Anderem besonders empfohlen wird, in der Nähe befestigter Plätze nicht zu photographiren und zu zeichnen und keine Schildwache nach dem Wege zu fragen. Auch deutsche Reisende würden wohl daran thun, sich diese Warnung zu Herze» zu nehmen. Die socialdemokratische Presse berichtet mit einer Art von Genugthuung über den Ausgang der nichts nutzigen Agitation, die Herr Johann Most in Nord amerika betrieben hat. Aus diesen Mütheilungen st zugleich zu entnehmen, daß ein gleiches Geschick Zaul Grottkan ereilt hat, der sich in Milwaukee im Gcfängniß befindet, obschon für seine Freilassung ine Caution von 5000 Dollars angeboten war. Saul Grottkau hat wie Most in der berliner Ar. eiterbewegung eine Rolle gespielt, und er ist mehr noch in Nordamerika hervorgetreten, wohin er sich, bischofs von München und Freising ordnet an, daß ferner in ollen Kirchen des Sprengels baldmögligst perien tragen Schilder- König von Baiern, Pfalzgraf bei Rhein rc." In mitten der Rückwand der Kapelle prangt ein großes nebst L Seclcnc ein feil räglich vertrau Erzbist Anordn Gott o auch de druck gl unseren schuldet M »Presse des Ki verösfeil fci »ich wurde, achten „Allgen Gntacht dürfte k empsunt ling ge> daß er Dienste jener M ließ, ist führt n zwar n zustrebei wenige und übe des gew ihren A Gobelin- Möbel, hatte, sii stellnng ders die schah fas bezüglich vorgeleg dieser K gekomme führung dingnngi über dc zu lassen plastische nachdem er nach Erlaß des Socialistengesetzes aus Berlin ausgewiesen war, gewendet hatte. Als im December 1882 auch Most den Boden der Bereinig ten Staaten betrat, gehörte Grottkau zu den Ersten, die dem „Führer" ihre Kräfte z»r Verfügung stellten. Mit Most war Grottkan dann bemüht, der mehr Leute zu Hilfe eilten, sie auch selbst bemüht war, die an ihrem Körper lodernden Flammen zu löschen, so war es doch nicht möglich, sie vor den schrecklichen Brandwunden zu retten, denn sie mußte leider in Folge der erlittenen schweren Wunden nach einigen Tagen sterben. Ein schon längere Zeit verwittwet gewesener Strumpfwirker in Niederrabenstein hat sich am 2. Pfingstfeiertag an einem Grabstein des dortigen Gottesackers durch Erhängen entleibt. Lebensüber druß in Folge längerer Krankheit mochte den Be- dauernswerthcn zu dieser traurigen That veranlaßt haben, denn unmittelbar an der Stelle, an welcher man ihn auffand, befand sich das Grab feiner ver storbenen Frau. Der Betreffende stand im 70. Lebensjahre. Am ersten Feiertag in der Mittagsstunde er eignete sich im Schweizerthal bei Burgstäot ein be dauerlicher Unglückssall. Eine Anzahl Turner aus Reichenbrand passirten, vom Carola-Park kommend, den über die Chemnitz nach Schweizerthal führenden Steg. Infolge der Last brach der Steg ein und zehn Zur Katastrophe in Baiern. M ü n chen, 16. Juni. Tausende und aber Ludwig Details gegeben werden, die ihre,! Namrwegen nicht zum Bekanntwerden sich eignen! Im Uebrigen würde wohl nichts so wenig angebracht sein, als noch andere Dinge Geheimniß bleiben zu lassen. Die Vorgänge sind viel zu ernst und wich tig, um etwa dem Klasch auch weiterhin Vorschub ze leisten. Schweiz. Zürich, Mittwoch, 16. Juni Nach dem gestern Mittag in Folge der Verhaftung zweier tumultuireuder streikender Schlosser vor der Haupt- wache ein Anlauf llattgehabt hatte, entstand Abends 7 Uhr bei der Ueberführung des einen Schlossers in das Gerichtsgebäude ein erneuter großer Auflauf, wobei mit Pflastersteinen geworfen wurde. Die Polizeiescorte war genöthigt, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Zwei Knaben wurden ver wundet, ein Tischler getödtet. Da die Polizeiwache von der Polizeiwache belagert wurde, ließ die Po lizei den Platz mit gefälltem Bajonct räumen. Das! Militair ist in der Caserne consignirt Vom Balkan. Fürst Alexander von Bul garien wird nächstens eine Reise durch Europa ma chen, um allen Cabinetlen für bisherige Sympathien zu danken und um Unterstützung zu bitten gegen i ortdauernde russische Jntriguen. Turner stürzten in den Fluß. Zwei trugen schwere und fünf leichte Verletzungen davon. Die Verletzten wurden per Wagen in ihre Heimalh befördert. Als am ersten Feiertag Se. Hoheit Prinz von Weimar, welcher als Premierlieutenant bei den Grimmaer Husaren befindlich, von einem Spazierritt heimkehrte, scheute das Pferd und sprang mit den Vorderfllßen in das Schaufenster eines Kaufmanns- ladens nnd richtete daselbst unter den dort befind liche» Senfbüchsen und Kaffeebehältern eine arge Verwüstung am Der Reiter selbst trug irgendwelchen Schaden nicht davon. Dcr Stadtrath von Lengenfeld hat beschlossen, vom 1. Januar 1887 ab den Zinsfuß für alle Ein lagen in die Sparkasse von 4 auf 3,6 Prozent herab zusetzen. Gestern Vormittag wurde in Plauen von einem Schutzmann ein junger Mann (Kaufmann) wegen Bettelns verhaftet, der, wie sich bei seiner Durch suchung herausstellte, in seinen Kleidern eine größere Anzahi Wechsel, zum Theil mit gefälschten Unter schriften versehen, trug. Fräulein M. in Leipzig ist ein junges Mädchen, und wenn sie auch nicht gerade zu den Schönheiten ihres Geschiechts zählt, so hat die allgütigc Mutter Natur doch einen Theil aus dem Vorrath ihrer An- muth über sie ergossen, sodaß ein schmucker Freiwilliger über diesen Vorzug die Strengen und Widerwärtig keiten des Dienstes vergaß und sich in die kleine Schönheit verliebte. Die Verlobung erfolgte schnell und Beide waren ein hübsches Brautpaar geworden, welches in voller Lust und Freude, tändelnd und schäkernd, ans dem vollen Becher der irdischen Glück seligkeit schlürfte. Wie Alle, welche sich in der glücklichen Lage einer baldigen Verheiralhung be finden, so mied auch dieses Pärchen gern die Oeffent- iichkeit, wenigstens ließ es sich nicht gern zuschauen, wenn Beide Kuß und Händedruck wechselten. So hatten sie es bisher immer gehalten. Aber einmal ließen sie cs doch an Achtsamkeit fehlen. Als sie wieder eines Tages zusammen kamen, forderte die blinde Liebe ihren Tribut. Am offenen Fenster küß ten sich die Beiden nach Herzenslust, aber leider be obachtet von drei Arbeitern, welche in einer, jenem verhängnißvollen Fenster gegenüber befindlichen Fa brik arbeiteten. „Das können noch mehr werden," meinte dec Eine nach dem ersten halben Dutzend. „Da müssen wir zählen." Und richtig, der Eine zählte, der Andere machte nach jedem Kuß einen Strich und der Dritte notirte. Als sie fertig waren, hatten sie sieben Dutzend oder 84 Küsse hintereinan der gezählt, wie sie vor dem Leipziger Schöffen gericht in einer Klage, zu welcher weitere Combi nationen von dieser Kuß-Affaire Anlaß gegeben hatten, auf ihren Eid beschwören konnten. er ward dann auch wegen s/ine.- SprachkenuutniD die Tos in das „Jusormationsbureau" der neuen Füderati als Secrctär gewählt. Dann überwarf er sich ny' Most und in den letzten Jahren wurde er in dc „Freiheit" aus das Heftigste angegriffen, in derselbe Weise wie der übrige „Literatenrinz", wie das jüngj erst noch Herr Bebel und Liebknecht widerfahren ist als Herrn Most zu Ohren gekommen war, daß st sich herausgenommen haben sollten, seine vermein, liche Domäne unsicher zu machen. Nach Privatmiltheilungen aus München ist dar ein so starker Andrang von Fremden, daß alle Du jenigen, welche, von weither kommend, am Sonnig der Leichenfeier als Zuschauer beiwohnen wollen, gn thun, sich bei Zeiten nach einem Unterkommen umzu- lhun. um nicht ohne Obdach zu sein. Wie man hön, verläßt der Kronprinz mit großem Gesolge Berli, am Sonnabend und trifft am Sonntag früh in München ein. Von den in Berlin Deutsches Reich. Als vor Kurzem gemeldet wurde, daß der Bundesrath sich mit der Einstellung der zur Errichtung eine physikalisch-technischen Reichs- anstatt für die experimentelle Förderung der exacten Naturforschung und der Präcisionstechnik erforderlichen Geldmittel in den Reichshaushaltsetats des künftigen Jahres einverstanden habe, wurde zugleich mitgetheilt, daß Bayern gegen den Antrag gestimmt habe. Bei der hohen Wichtigkeit des in Aussicht genommenen Instituts, die von allen Seiten anerkannt wird, hat diese Stellungnahme Bayerns überrascht. Man er fährt jetzt, daß der Bevollmächtigte Bayerns aus drücklich erklärte, seine Regierung verkenne weder sdie dankenswerthe Absicht des in Frage stehenden Aner- bietens des Dr. Siemens noch die Bedeutung der ins f internationalen Arbeiter-Association begründeten, und des Königs aufgebahrt ist. Die Wände des düsteren s Raumes sind in tiefes Schwarz gehüllt; dunkle Dra- i 'silder mjt der Inschrift; Ludwig II., Tausende drängten sich heute zur Hofcapelle in die i und an königliche Residenz, wo auf einer schwarzen Estrade 8 verstäubt