Volltext Seite (XML)
futter, Kosten Gedenktag: Die Preußen rucken in Ungarn ein, 1866. 28. tten- Ctr. W er- uns "tag, jubi- uns viel- agen und Dank Ein- »ede, Dank den !ach- >aus )ank jöne rten enk- und )ank für die nrH die nke. Iter 1885 die militärischen Revuen auf dem Longchamp aus fanitären Rücksichten unterblieben, hatte die Pa riser Bevölkerung am Mittwoch Gelegenheit, die na tionale Armee zu begrüßen Sowohl die Prinzen von Orleans als auch deren Freunde in Senat und Kammer haben es in den letzten Tagen und noch am 13. d. versucht, Zwischenfälle zu provociren, welche einen Schatten auf das Fest werfen und dieRepubiik in den Augen der Armee discreditiren sollten. Um 9 Uhr Bormittags fand die Revue der Schulbatail- lone vor einem General und zahlreichen Officieren und in Gegenwart des Präsidenten der Kammer statt. Ungeachtet des strömenden Regens umgab viel Publikum den Platz vor dem Stadthause, wo die Revue abgehalten wurde. Das Publikum munterte die Schüler durch Beisall auf und rief: ..Hoch die Republik!", als die Fahne vorbeigetragen wnrde. Um 1 Uhr wurden in allen Theatern nnd Circussen Lorstellungen mit freiem Eintritt abgehalten Alle öffentlichen Gebäude waren geschmückt und Abends bengalisch beleuchtet. Die Hauptsache aber war die Nachmittags 4 Uhr abgehaltene Revue, bei welcher den aus Tonkin heimgekehrten Truppen Ovationen aller Art bereitet wurden. Au dec Revue nabmen 15 000 Mann Infanterie, 3000 Mann Cavallene und 18 Batterien mit 111 Kanonen Theil. trotz ! st- xped. Deutsches Reich. Es unterliegt der „Kr.-Z." zufolge jetzt keinem Zweifel mehr, daß der Bundes- rath am heutigen Sonnabend seine letzte Sitzung in dieser Session abhalten wird. Die Arbeiten über die Ansführungsbeslimniungen zur Zuckersteucr sind in den Ausschüssen so weit vorgeschritten, daß deren Abschluß unmittelbar zu erwarten ist. Es ist bereits mitgetheilt. daß die Arbeiten zur Ausführung des Nordostsee-Cauals alsbald in An griff genommen und möglichst beschleunigt werden sollen. Welchen Zeitraum sie indessen beanspruchen werden, läßt sich bis jetzt anch noch nicht annähernd absehen und es sind deshalb die Angaben, wonach der Canal schon in 4 bis 5 Jahren fahrbar sein soll u. dergl. m., durchaus werthlos. Der Kaster machte gestern Vormittag in Mainau mit dem Großherzog von Baven einen Spaziergang und nahm darauf den Vortrag des Chefs des Mili- taircabinets, General-Lieutenants v Aibedyll, ent gegen. Um 1 Uhr Nachmittags traf der König von Württemberg zum Besuche des Kaisers ein. Nach mittags fand große Hoftafel statt, zu welcher gegen 50 Einladungen ergangen waren. Nach dem Diner kehrte der König von Württemberg nach Friedrichs Haven zurück. Aus Ems wird unterm 14. Juli gemeldet: Nach dem am Sonntag der Kaiser und gestern sein Gefolge uns verlassen haben, ist es hier stiller geworden, dennoch zählt unsere Badeliste immer noch über 5000 anwesende Curgaste. Am Sonntag Vormittag verab schiedete sich der Kaiser von allen ihm hier vorgestellteu Persönlichkeiten und beehrte auch die Künstler, die ihm manche Abendstunde mit ihrem Spiel gekürzt, auf der Promenade init Ansprachen. Namentlich zeichnete er Frl. Odillon, die muntere Liebhaberin, Tugeggeschichte. Hohenstein, den 16. Juli 1886. Die Pariser Presse, so flink sie bei der Hand ist, ihren Lesern, selbst auf Kosten der Wahrheit, etwas Angenehmes zu fügen, ist verzweifel: zurück haltend, bei Dingen, welche den Parisern unangenehm sind. An dem Schweigen dieser Blätter über die Niederlage der Protestpartei in den Reichslanden er kennt man am besten, wie mächtig der Eindruck der selben gewesen ist. Kurze Meldungen geben von dem Resultate allein Kunde. Das Schweigen ist um so beredter, wenn man sich die spaltenlangen frohlocken den Berichte in die Erinnerung zurückrust, die allemal dann in den Bonlevardblättern erschiene», wenn früher einmal in Elsaß-Lothringen eine Niederlage der Deutschen und ein Erfolg der Protestler zu verzeichnen war. Man null die Bevölkerung eben nicht hinter den Vorhang der Wahrheit schauen lassen. Der Herzog von Anmale hat mit seinem Briefe erreicht, was er wollte. Er ist ausgewiesen und hat schon den französischen Boden verlassen. Der Kriegs minister Boulanger hatte seinetwegen einen kleinen Stnrm in der Deputirtenkammer zu bestehen, sich aber gut aus demselben herausgezogen. Die Er scheinungen, die sich bei der Prätendenten-Ausweisung zeigten, haben sich auch jetzt wiederholt: Das fran zösische Volk in seiner Allgemeinheit nimmt kaum Notiz von der ganzen Sache. Diejenigen Nicht- Monarchisten, die für den Grafen von Paris noch ein Gefühl des Bedauerns hatten, haben dasselbe beim Herzog von Aumale nicht, da man kaum mit Unrecht behauptet, der Herzog habe lediglich um als neuer Märtyrer gefeiert zu werden, die Ausweisung durch jenen Brief erzwingen wollen. „Die Prinzen sind wir los, aber ihre Güler liegen noch in Frankreich!" schreien die Radicalen jetzt und sofort wird das Gerücht laut, man beab sichtige einen Antrag auf Confiscation der orleani- stischen Liegenschaften einzubringen. Die Orleans werden darüber nicht böse sein. Wenn man ihnen auch tausendmal nachsagt, daß sie nichts gelernt und nichts vergessen hätten, — zu rechnen haben sie trotz dem gelernt. Ganz abgesehen davon, daß eine solche Eonfiscation ein tadelnswerther Eingriff in bürger liche Rechte wäre, müßte diese Maßregel auch für unklug gehalten werde», da die Orleans Zeit gefun den haben, ihrer Wirksamkeit vorzubeugen. Es ist bekannt, daß sie ihren Grundbesitz gewissermaßen mo- bilisirt, das heißt scheinbar mit Hypotheken überlastet haben, deren nominelle Inhaber von einer Confis ration freilich nicht getroffen werden können. Die Möglichkeit ist gar nicht ausgeschlossen, daß die Hy- pvtheken so hoch sind, daß bei einer etwaige» Con- fiScation die Orleans noch ein gutes Geschäft machten. Das republikanische Frankreich feierte am 14. dss. ein großes nationales Fest, den Jahrestag der Erstürmung der Bastille, der als der Geburtstag der Republik gilt. Während in den Jahren 1884 und aus, die anch in der That durch ihr natürliches frisches Wesen zu den besten ihres Faches gezählt werden muß. Aus den letzten Tagen des Aufent haltes des Monarchen erzählt man sich noch allerlei kleine Züge, die von der grotzen Güte und Liebens würdigkeit des greisen Heldenkaisers Beweis geben. — So hatte der Kaiser bei einer Modistin einen schönen Fächer eingekauft, als ihm die Verkäuferin einen kostbaren Theaterschleier vorlegte. „Was soll - der kosten?" fragte der Kaiser. „2000 Fres.. Maje- > stüt!" „Das kann ich nicht bezahlen, so reich bin ich : nicht!" replicirte der Kaiser lächelnd und ging grüßend ! von dannen. Vor einem anderen Laden blieb der > Kaiser stehen und besah sich eine Photographie, die > ihn an der Wiege seines Urenkels darstellte. „Ja welcher ist das nun?" fragte der Kaiser launig, „Nr. 1 oder Nr. 2?" — Welcher Rüstigkeit sich der ge liebte Monarch erfreut gegen voriges Jahr, ivo er nur kleine Promenaden machte, bewies er am letzten Tage seines Hierseins, wo er 1'g Stunden ununterbrochen auf den Füßen war, die Anlagen bis zu Ende durchschritt und dabei fortwährend ihm be kannte Personen in die Conversatio» zog. Wie mir einer der Leibärzte mittheilt, hat Se. Majestät iu den drei Wochen seines Hierseins um 1hg Pfund Körpergewicht zugenvmmen. Gestern an dem denk würdigen Tage, wo vor 16 Jahren der Kaiser das entscheidende Wort auf der Emser Promenade zu Benedetti aussprach, fand sich der diese Stelle kenn zeichnende Gedenkstein herrlich bekränzt und dabei folgendes Gedicht von M Osterwald niedergelegt: Zum 13. Juli 1886. „Daß unser der Sieg, geschlagen der Feind, Das soll uns der Stein nicht bekunden, Wodurch wir gesiegt und was uns geeint, Dem sei heut' der Kranz hier gewunden. Ein Wort und ein Ruf, von Fürsten so hehr, Gott mit uns — mit ehrlichen Waffen, Ein Volk und ein Schwur, ein Mann, eine Wehr, Das hat uns der Stein hier geschaffen. Wir können natürlich nicht wissen, schreibt das „B. T.", was an den Gerüchte» ist, wonach Fürst Bismarck und die bairischen Minister in Kissingen Besprechungen über den Reichs-Eisenbahnplan ge pflogen haben, aber Thatsache ist, daß weder Fürst Bismarck noch Herr Maybach diesen Gedanken jemals aus den Augen verloren und daß lediglich die Hal tung Baierns die Schuld daran getragen hat, wenn derselbe nicht vor drei Jahren verwirklicht wurde; jetzt würden die Verhältnisse günstiger liegen. Mit der Persönlichkeit des Königs, von dem man früher einen energischen Widerspruch gegen das Aufgeben von Reservatrechten erwarten zu müssen glaubte, ist nicht mehr zu rechnen, die ultramontane Kammer mehrheit ist gespalten und scheint noch immer mehr zerrissen werden zu sollen und was die Hauptsache ist, das unselige Ereigniß in Würzburg hat in Land und Volk das Vertrauen zu der Münchener Leitung des Eisenbahnwesens stark erschüttert. Das Aus scheiden des Leiters Herrn v. Hvcheder würde über dies einen sich von selbst darbietenden Anlaß geben, die Organisation von Grund aus zu ändern. Aus der Erklärung, welche das Reichs Eisenbahnamt vor Alt c., im »g über findende ing im lt! migung , früh in Jrr- ies zur »stein, eklplatz, st IL. rn« NND »«>»-, intel) Mu- »t. «I. ühtiMmr TiigMtt Geschäfts-Anzeiger WHÄ-KnM MlnWitz, WMerlnWitz, AO-rs, HmBsrf, 8ilW, LaMbtrii, Fulkt», McksiUf, krlbch llrspruiig, BmisiUs, NkiWach, ÄWmn, MMGtl, WtkMnii rl. Amtsblatt für den Verwaltungsbezirk des Ttadtraths zu Hohenstein. Inserate nehmen die Expedition bis Bormittag II Uhr, sowie die Austräger, desgleichen alle Amwncen-Expcditioncn zu Originalpreiscn entgegen. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Expedition und durch die Träger Mk.1.25, durch die Post Mk. 1.50. Sonnabend, den 17. Juli 1886. Nr. 126. 36. Jahrgang. Witteruugs-Ausstcht auf Lonnabend, der» 17. Juli: Veränderliche Bewölkung mit zeitweisen Regenschauern und wenig veränderter Temperatur bei mässigen Südwestwinden. Bekanntmachung. Sonntag, den 18. Juli a. c., nachmittags 4 Uhr, sollen in Drechsler's Restauration hier, die zum Walzen der Straßen erforderlichen Walz-, Wasser- und Sandfuhren an den Mindcstfordernde» jedoch mit Auswahl der Licitanten vergeben werden Oberlungwitz, den 16. Juni 1886. Der Straßen b au ausfchuß. Otto Drechsler, Bors.