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Einkommens gehört doch nicht blos die Echcbnng, sondern vor allem die Vcranlagnng und die dazu er forderliche Organisation. Diese sür die gegenwärtige Lage der Steuergesetzgebung in den Bundesstaaten einheitlich von Rcichswcgcu so nebenbei ordnen zu wollen, kann einem ernsthafte» Politiker nicht cin- sallcn. Zu der Uuausmhrbarkeit aus Gründe» der Reichspolitik gesellt sich bezüglich des Planes einer progressiven Reichseinkommensteucr sonach auch die Unaussührbarkeit aus stcucrtechuischen und organisa torischen Gründen." Die ultramontanc Presse, welche Anfangs den Gedanken einer Reichseinkommensteucr mit Befriedigung begrüßt hatte, zieht sich bereits wieder vorsichtig zurück; sic interprctirt die ursprüng liche Bestimmung dahin, daß in den einzelnen Bundes staaten eine Erhöhung der Einkommensteuer cintrcten sollte, während der Ertrag derselben als Matrikular- beiträgc dem Reiche zuflicßeu wurde. Diesen Vor schlägen gegenüber muß immer wieder auf die noch einer ganz bedeutenden Steigerung fähige Besteuerung von Tabak und Branntwein hingewiesen werden. Der Wiener Cvrrcspondcnt des „Daily Ehronielc" tclegraphirt seine»! Blatte unter»! 26. d. M.: „Wäh rend der letzten wenigen Tage hat die bulgarische Frage eine neue und nnerwartetc Wendung genommen, worüber mir erst heute Mitthcilungen zugegangen sind. Die Folge davon ist, daß die Lage ernster und ver wickelter geworden ist. Leider bin ich daran verhindert, die Nachrichten zu tclcgraphircn, die mir soeben zuge- gangen sind, und ich kann deren Bedeutsamkeit nur andcuten. Es mag indcß als ausgemacht angesehen werden, daß, wie die Dinge stehen, Fürst Alexander von Battenberg sich entschlossen hat, nach Bulgarien zurückzukchrcn, nnd zwar in einer Weise, die sicherlich in Berechnung zu ziehen ist, nämlich in Folge seiner Wiedercrwählung. Dieser, Umstand hat die völkische Welt bereits mit in Berechnung gezogen. Da, wie ich insvrmilt werde, die Bulgaren vollkommen begriffen haben, daß nicht die mindeste Aussicht vorhanden ist, Rußlands Zustimmung zu erlangen zu der Wahl irgend eines Fürsten sür Bulgarien, der nicht eine russische Kreatnr ist, werden sic aller Wahrscheinlichkeit nach Fürst Alexander einstimmig wiedmvählcn, und wenn dies stattgcsuudcn hat, darf erwartet werden, daß Sc. Hoheit plötzlich wieder in Sosia auftaucht. Als der Fürst in England war, sand zwischen ihm und den bulgarischen Delegirten, d. h. vor der Abreise der letzteren von Berlin, ein wichtiger Depeschenwechsel statt. Nachdem die Mitglieder der Deputation die deutsche Hauptstadt verlassen, trennten sic sich. Stoi low ging nach Darmstadt und Grekow und Kaltschcw begaben sich nach Köln. Die Unterredung zwischen den Delegirten, Stoilow ausgenommen, und Fürst Alexander sand am Donnerstag thatsächlich in Köln statt; der Begegnnngsvrt war der Bahnhof Der Fürst befand sich dort auf seiner Rückreise von London. Alle Drei — die zwei Delegirten und ihr früherer Herrscher — begaben sich alsdann nach Frankfurt, wo sie mit Stoilow zusammcntrafen. Es fand sodann eine weitere Bcrathung statt, bei welcher ein end gültiger Beschluß erzielt wurde, dessen Einzelhcircu zu enthüllen ich jedoch nicht befugt bin. Die drei Delegirten reisten sodann nach London und nicht nach Paris, wie sic anfänglich beabsichtigt hatten. In diplomatischcn Kreisen wird gcsolgcrt, daß Fürst Alexanders Gesinnungswechsel der Ermunterung und Unterstützung Englands direct zuzuschreiben ist. Was im Zusammenhänge mit Fürst Alexanders möglicher Rückkehr nach Bulgarien am Meisten ge fürchtet wird, ist, daß die Türkei von Rußland nngc- porut wird, Rnmclien besetzen dürfte. In solchem Falle dürfte keine Macht sich einmischcn, da die Pforte dadurch gewissermaßen lediglich ein legitimes Recht ausübcn würde. Ich habe indes; Grund sür die An nähme, daß dies aller Wahrscheinlichkeit nach das Signal für den TvdeSstrcich der Herrschaft des Snltans in Enropa jein würde. — Aehnliche Nachrichten sind in den letzten Tagen auch von anderer Seite verbreitet worden. Ob sie begründet sind, wird sich wohl bald hcransstellem Berlin, 29. Dcccmber. Wir haben, wird der „M. Z." geschrieben, vor längerer Zeit über gewisse Rückforderungen berichtet, wclchc der Herzog von Cumberland aus dein Privatvcrmögcn des verstorbenen Herzogs von Braunschweig verlangt hat. Diese Mit- tyeiluug, welche vfsiciös nngczwcifclt worden ist, halten wir gleichwohl in vollem Umfange aufrecht. Verhandlungen über diese Angelegenheit, welche in' Auftrage des Herrn Ur. Windthorst von dem Ge heimen Justizrach Breithaupt in Braunschweig geführt werden, nehmen eine» äußerst schleppenden Gang; es handelt sich darum, iesizustcllen, wie weit die Forder ungen überhaupt an das Privatvcrmögcn des ver storbenen Herzogs gemacht werden können. Es ist deshalb die ziemlich umfangreiche und schwierige Auf- stellnng des Besitzstandes n. dergl. erforderlich geworden und znnächst noch gar nicht abzusehen, wann die Sache zum Abschluß gelangen wird. Eine überraschende Wendung würde die englische Cabinetskrise nehmen, wenn sich folgende Nachricht bewahrheiten sollte, die der „Vosi. Ztg." aus London zngcht: Obwohl neueren Nachrichten zufolge Harting- tvn erst am Donnerstag in London cintreffcn kann, findet doch schon heute ciu Cabinetsrath statt, da eine telegraphische Antwort Hartingtons erwartet wird. Viele glauben, falls Hartington das Anerbieten Salis- bunxs ablehnt, werde versucht werden, Churchill zum Wiedereintritt in das Cabinet zn bewegen, waü natürlich den Austritt Smith's (des Kriegs- miuistcrs) und Hamilton's (des Marincministcrssherbei- iührcn würde. Dieser Ausgang der Ministerkrise wird sür um so wahrscheinlicher gehalten, als die Hochtories zcgcn die Verbindung mit den liberalen Unionisten ind. Ans Mainz. 22. Dcccmber, wird der „Gciscnh. Ztg." geschrieben: Es treffen ganz bedeutende Pnlver- transpvrte in unserer Festung ein und werden die Vorräthe in die Forts cingcladcn. Am 15. d. traf allein hier ein Extrapnlvcrzug ein, welcher etwa 30 Wagen mit Pulver mit sich führte. Rußland. Die Musikkapelle der französischen Garde Röpublicninc ist von der Moskauer Gemeinde behörde zu einem Gastspiel in Moskau cmgcladcn worden und geht am 2. Januar dorthin ab. Sie er hält 30000 Francs, freie Reise und Erstattung der Kosten des Aufenthalts in Moskau. „Zer praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau" — Illustriere Wochenschrift für Gärtner, Gartenliebhaber und Landwirte) Redacteure Böttner und Mengelberg) — schliesst das erste Jahr seines Bestehens mit LG LOO Abonnenten ab. Der praktische Ratgeber erscheint an jedem Sonntage und lehrt in schlichter, Jedem verständlicher Form, wie Gartenbau und Obstbau am vorteilhaftesten betrieben werden. 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