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Frankreich und Nordafrika ,en in t- I»«kr0^ s««-0 von t, gab - 7^" ^e-4 ssttoro «nv Frankreichs Anteil: 2. Tunesien. Gesamthandel: Frankreichs Anteil: 3. Marokko. Milliarden Frane« ' 7,1 Milliarden Francs 2,8 Milliarden Fran« 1-6 Milliarden Frane« Wetterbericht de» Relchswetterdienfte» i vom 27. Dezember Ueber Milderung in West- und Nordwestdeutschland Tem peraturen zeitweise etwa» über 0 Brad und Niederschläge teilweise al« Regen. Im übrigen Reich größtentetl» bedeckt und verbreitet Schneefälle. tzuup«schniN»tt»rr Dr. für. Pao tue OÜarhtlb tn Schnerbera; Ttellvtttretn nnd vnvn«wort!ick kür Politik/ Aus S»ad» und Land, Sport und Bilderdienst: Schriftleiter He inrich Schmidt; Stellvertreter: Dr. Hellmuth Schmidt, beide in Au»: für tun adrigen Tert: Sckristlelteri« Anna Martina Gottschick '» Schneede«: nlr d. Aneetnenteil: Alder »Georg« »n Zschorlau. Druck und Oerlag: G M Gärtner in Au» Dresdnrr Lckrikt- leltunar Malter Schur In Dresden, Fernspr. 428S0. D.-A. XI. 88: über N 200 Bezirtsbeilagen XI. 88: Auer Unterhaltunasblatt fein» 'um! «Lchentlich: Donnerstag») über 8200, Lößnitzer Gtadtanzeiger .einmal wöchentlich: Donnerstags» über lM» Scknri-bera-r Anzeiaer (einmal wöchentlich: Freitags) Über MüG SchmavnLeraer «»zetO« (einmal »Lchuülich: S«I1a»») üb« 8VVL g. Zt. gültig Pl. G Die Handelsstatistik der drei französischen Belitzunaei Rpröasr^a, Algerien, Tunesien und Marimo, bietet für Jahr 1937 da» folgende Bild: 1. Algerien. Gesamthandel: gugznsammenstotz in Thüringen. Am Heiligabend fuhr im Bahnhof Wartha (Werra) ein Leerpersonenzug auf einen Eilgüterzug auf, wobei zwei Wagen des Güterzuges in Brand gerieten und weitere drei Wagen entgleisten. Ein Zugführer und ein Schaffner aus Frankfurt a. M. wurden verletzt und ins Eisenacher Krankenhaus ge bracht. Die Verletzungen des Schaffners waren so schwer, daß er inzwischen verstorben ist. Am ersten Weihnachtsfeiertag wurde bei den Aufraumungsarbeiten unter den Trümmern des Zuges eine verkohlte Leiche gefunden. Es wird angenommen, daß es sich um den Reichsbahngehilfen Hötzel aus Gerstungen handelt, der den Eilgüterzug zur Heimreise benutzt hat und seit dieser Zeit vermißt wird. Zugunfall ans dem Lahnhof Helmstedt. Die Reichsbahndirektion Hannover teilt mit: Am 28. De- zember um 18 Uhr fuhr der Schnellzug Berlin—Köln im Bahn- Hof Helmstedt auf eine Rangierlokomotive auf, wobei Löko- motivpersonal verletzt wurde. Beide Lokomotiven und ein Wagen entgleisten. Reisende wurden nicht verletzt. — Explosion in «ine« Spielwarengeschäft. Zn einem Spielwarengeschäft der Stadt Puebla (Mexiko) ereignet« sich am Heiligabend eine Explosion, durch di« 12 Kinder schwer und viele andere leicht verletzt wurden, di« vor den Schau fenstern standen. Lie Ursache der Explosion ist noch nicht geklärt. «Lin Attentat ist jedoch »richt ausgeschlossen, zumal «US einem fabrenden Auto ei» Paket geschleudert wurde, worauf nach Wentgen Sekunden die Explosion erfolgte. Ehrlicher Amerikaner mir- totgeschwiegen Der demokratische Senator Reyno l d «, der soeben einer sechswöchigen Reise durch Europa zurückgrkehrt ist, , Erklärungen ab, die sich stark von den Schmähungen unter- schtide», die in letzter Zeit laut wurden und di« den Stempel der Dummheit und des bösen Willen« auf der Stirne trugen. Reynolds betonte, Amerika müsse seinen Hatz gegen die auto- ritären Staaten aufgeben, sonst werde « eine« Tag« auf- wachen und dabei entdecken, daß sein Außenhandel zum Teufel und seine Fabriken geschloffen seien. E« brauch» Deutschland Große Fortschritte der nationalspanische« Offensiven 28 Sowjetflugzeuge abgeschoffe«. Salamanca, 27. Dez. Nach dem Heeresbericht haben die nationalen Truopen ihre Offensive an der katalanischen Front erfolgreich fortgesetzt. Die Vormarschbreite beträgt durchschnitt lich sieben Kilometer südlich von Lerida sowie im Abschnitt Tremp. Die bolschewistischen Stellungen am Ebro sind im Rücken bedroht. Unter der erheblichen Beute befinden sich ganze Batterien, große Munitionslager und wertvolle Dokumente der roten Heeresleitung. Die Luftwaffe hat in zwei großen Luft- kämpfen 23 sowjetspanifche Maschinen abgeschossen. Der Heeres- bericht der Bolschewisten spricht von „leichten Fortschritten" der Nationalen bei Lerida. Die kommunistische Zeitung „Mundo Obrero" in Barcelona fordert erneut umfassende Verhaftungen und Erschießungen, „da die Feinde im Ittnern für die Erfolge des äußeren Feindes verantwortlich seien". Die Oberbonzen treffen bereits Vorbereitungen, um sicherere Plätze aufzusuchen. Erledigung von Streitfällen. Al« nächster Kvnftrenzort wurde Bogota bestimmt. «eryork, LS. Dez. AN« Zeitungen sprechen ärgerlich von Argentinien al« dem „Hauptschuldigen", der die Pläne Washington« durchkreuzt habe, feine eigene Auffassung überall durchsetze» konnte und sich Einflüsterungen bezüglich einer „totalitären Invasion" gegenüber störrisch, ja nach hiesiger Auf- faffung geradezu empörend gleichgültig* gezeigt habe. nicht zu fürchten, höchstens wirtschaftlich. Die Amerikaner müßten endlich ihre Augen und Ohren öffnen und sich dar über klar werden, was in der Welt überhaupt vorgehe. „Wir wissen nichts und beschimpfen jeden, der anderer Ansicht ist", bekannte Reynolds. Damit kämen die Amerikaner nicht weiter. Hitler habe viel für sein Land getan, z. B. das beste Straßennetz der Welt gebaut. Deutschland und Italien seien blühende Länder, jedermann habe dort Arbeit und genügend zu essen. Besonders Deutschland mache Riesenfortschritte. Es sei daher für Amerika höchste Zeit, sich um das eigene Volk zu kümmern. Reynolds ironisierte dann die von der Roose- velt-Regierung und der Iudenpresse neuerdings mit über- triebener und dabei höchst durchsichtiger Gefühlsduselei propa gierte englisch-amerikanische Freundschaft. Wenn England, so sagte er, Amerika seine freundschaftlichen Gefühle beweisen wolle, dann solle es seine Schulden bezahlen oder den Ver einigten Staaten wenigstens als Teilzahlung Bermuda oder einen 50 Meilen breiten Landstreifen zwischen USA. und Alaska abtreten. Diese Erklärungen des Senators werden in den Zeitungen bezeichnenderweise entweder totgeschwiegen oder nur verstümmelt und unauffällig veröffentlicht. Kritik an Icke«. Neuyork, 26. Dez. Der demokratische Senator Burke erklärte, daß ein Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland nur möglich sei, wenn Minister wie Ickes Brandreden hielten, die die Vereinigten Staaten so weit brächten, daß auch Männer mit gesundem Menschenverstand nichts mehr ausrichten könnten. Ickes gehöre zu jener Art von Menschen, die einem anderen fröhliche Weihnachten nur in einer Art und Weise wünschen könnten, daß man ihnen sogleich in die Fresse schlagen möchte. Unverständliche Aufregung." London, 28. Dez. „Tvening Standard" schreibt, daß man schwer die Entrüstung der Vereinigten Staaten über die Rässenvolitik in Deutschland mit der gewohnten Art in Ein- klang bringen könne, in der die Juden in Amerika behandelt würden. Kaum ein Golf- od« Landklub nehme Jude« ql» Mitglied« auf, und eine ähnliche Haltung herrsche auch in den schr einflußreichen Klubs in den Städten, wo di« Juden besonders einflußreich seien. Während die politischen Seiten der Zeitungen mit heftigen Angriffen gegen die „Pogrome" in Deutschland airgefüllt seien, machten die Hotels auf den Anzeigensriten durch den Zusatz ,-beschränkt" darauf aufmerk, sam, daß Juden nicht «wünscht seien. Das magere Ergebnis der Lima-Konferenz Awa, 26. Dez. Nach langwierigen Besprechungen hinter den Kulissen kam die Lima-Konferenz am Sonnabend zu einem Abschluß, der nach außen hin in einer gemeinsamen Erklärung die Meinungsverschiedenheiten überbrückte, wahrend immerhin auch die Reden in der letzten Sitzung die Verschiedenartigkeit der Auffassungen erkennen ließen. Staatssekretär Hull ver suchte das für Nordamerika außerordentlich magere Ergebnis zu beschönigen. Der Wahrheit widersprechend erklärte er, USA. Abe nie den Abschluß eine» Militärpakte» beabsichtigt. Mello Franco konnte nicht umhin, da« Ergebnis im wesentlichen theoretisch zu nennen. Die einzelnen Punkte, die für di» Be- ziehungen der amerikanischen Länder untereinander aufgestellt wurden, beschränken pch auf di» diplomatischen Methode» zur GesamthanLel: 2,9 Milliarden Franc» Frankreichs Anteil: . i,2 Milliarden Franes Diese Ziffern ergeben, daß rund fünf Siebentel des Han dels von Französssch-Nordafrikä auf den Verkehr mit dem Mutterlands einschließlich dessen Kolonien, entfallen. Am stärksten herrscht Frankreich in Algerien, das schon über ein Jahrhundert den Franzosen gehört. In Tunesien fällt, wenn auch in starkem Abstand hinter Frankreich, noch der italienische Handel ins Gewicht; in Marokko der englische, , belgische, ameri- ramsche und deutsche. Es ist also zunächst die handelspolitische Bedeutung Rord- afrikas für Frankreich, wegen der die Franzosen so großen Wert auf diesen Besitz legen. Man kennt außerdem die fran- zösische Tendenz, die wirtschaftlichen Beziehungen zum Mutter land und Kolonien möglichst für das erstere zu monopolisieren. Das französische Kolonialreich gewinnt in vieler Beziehung für Frankreich immer mehr eine ähnliche Bedeutung wie das englische für England. ' ' Was die Methoden und den Stand des wirtschaftlichen Aufbaus betrifft, so sind auch tn dieser Beziehung die statisti schen Ziffern lehrreich. In Algerien balancieren die Aus- und Einfuhrwerte annähernd, mit einem gewissen Ueberschuß der Ausfuhr. In Tunesien überwiegt die Einfuhr die Ausfichr merk lich und in Marokko tut sie es ganz bedeutend. Daraus geht hervor, daß in diesen Gebieten — Tunesien wurde 1881 er- worben, Marokko endgültig erst durch den Weltkrieg — noch bedeutende Investierungen im Dienst einer Aufbauwirtschaft stattfinden. Die früher herrschende Meinung, daß die Fran- zosen an kolonialwirtschaftlicher Energie nicht besonders hoch einzuschätzen seien, muß durchaus aufgegeben werden. Wer das Bild des marokkanischen Haupthafens Casablanca jetzt und noch vor 15 Jahren ve gleicht, der staunt über die inzwischen geschehene Veränderung. Auch Tunesien schreitet fort. Bevor Lie „Compagnie Franco-Africaine" in dem Hauptolivengebiet von Tunesien zu arbeiten begann, stand dort eine halbe Million Oelbäume. Heute sind es 14 Millionen! Man muß sich diese Zahl vorstellen, 14 Millionen Bäume, um zu ahnen, welch eine Bodenfläche da erst bearbeitet, umgebrochen, getränkt und tragfähig gemacht werden mußte. Länger als eine Stunde fährt der Zug durch diese Baumreihen; jeder Baum steht vom nächsten 25 Met« entfernt, und zwischen den Bäumen wogen Getreidefelder. Die drei nordafrikanischen Gebiete «ganzen die Getreide- Produktion des europäischen Frankreichs auch in ungünstigen Jahren bis zur vollen nationalen Bedarfsdeckung. Auch die Karte zur uatlonalspaukschc« vffcusiv^ (Gchexl»Blldudienst-M.) Wilhelmshaven, 27. Dez. Die «ationalspanische Stadt Ibiza, vor deren Strand bolschewistische Flieger die „Deutsch. Ignd" heimtückisch mit Bomben LeÄarfen, sandte zum Weih- nachtsfest einen prächtigen Kranz für bi« Gefallenen des Panzerschiffes. Der Kommandant, Kapitän z. S. Wenecker, legte den Kran- am Ehrenmal der „Deutschland"-Eefallenen auf dem Ehrenfriedhof nieder. Burgos, 27. Dez. Der nationalspanische Minister für die öffentliche Ordnung, Generalleutnant Martinez Anido, ist im Alter von 67 Jahren nach kurz« Krankheit gestorben. Eisenbahmunfälle. In RnmLnieu SS Todesopfer ein« AugzusamMettstohes. Au» Bukarest wird gemeldet: 3« der Nacht zu« ersten Weihnachtstag stieße« zwischen Frecatei und Gtulea auf der Bahnstrecke von Galatz «ach Bessarabien zwei Personeuzüge zu sammen. Sieben Personenwagen und die beide« Lokomotive« wurden zerstört. SS Personen wurden getötet und 142 »er, letzt. Die Eisenbahndirektiou hat zwei Hilsszüge mit Aerzte« und Verbandsmaterial avgesaudt. Die Mehrzahl der Verletzte» befindet sich lni Krankenhaus der Stadt Belgrad in Bessarabien. Zu dem folgenschweren Eisenbahnunglück wird mitgeteilt, daß bereits seit Tagen zahlreiche telegraphische und tele phonische Verbindungen durch schwere Schneestürme unterbrochen waren. Der Verkehrsminister, der Gesundheits minister und die Direktoren der Staatsbahnen begaben sich sofort an den Unglücksort. Als Ursache des Zusammenstoßes wurde folgendes festgestellt: Der Bahnhofsvorsteher von Galatz hatte dem einen Lokomotivführer den schriftlichen Auftrag ge- geben, bei eingleisiger Strecke nicht, wie sonst üblich, bei Frecatei auf den entgegenkommenden Zug zu warten, sondern erst in der nächsten Station Etulea, wahrscheinlich, well der Gegenzug Verspätung hatte. Dieser aber wartete nicht in Etulea, da er ohne Kenntnis war. So kam es zu dem Zu- sammenstoß. Die Bahnhofsvorsteher vo« Galatz und Frecatei sind verhaftet worden. Ein andere« Eisenbahnunglück «eignete sich am Freitag in Siebenbürgen. Der Schnellzug Bukarest—Groß- wardein führ in Cisteiul auf einen Personenzug, der sich auf einem falschen Glejs befand. Zwei Fahrgäste und ein Heizer wurden getStet, siebe» Person»,« «litten Verletzungen. Zwei Bahnarbeit« i« Bayer« tödlich verunglückt. Am Heiligabend sind die Bahnarbeiter Rottmeier und Ritzelt von Fünfstetten in Mündling zwischen den Gleisen liegend tot aufgefunden worden. Sie waren zum Schnee schaufeln angefordert worden und haben allem Anschein nach bei dem Schneetreiben und der Dunkelheit einen herankommen den Zug nicht beachtet, von dem sie dann überfahren wurden. Rottmeier war Vater von sieben Kindern, Ritzelt hinterläßt drei Kinder. Jude« und Kommunist«« provozieren i« Uruguay. Montevideo, 26. Dez. Als Matrosen des italienischen Kreuzers „Eugenio di Savoia" Freitag mit Omnibussen die Stadt besichtigten, wurden sie von Kommunisten durch Rufe provoziert. Die Matrosen antworteten mit Heilrufen auf Mutolkni, worauf der rote Mob mit Steinen warf. Die Matrosen sprangen aus den Wagen und setzten sich zur Wehr, Polizei griff ein und verhaftete etwa 50 der bolschewistischen^ Störenfriede, unter, denen sich «ine große Zahl Juden befand. Haupträdelsführer war der polnische Jude Duransky. > Mehrere Matrosen wurden verletzt. Die kommunistischen Radaubrüder haben auch den von den Italienern am Denkmal des Generals Artig« niedergelegten Kranz zerstört. — Die Kundgebungen murrten über die Feiertage an. Es wurde von kommunisti- chem Pöbel versucht, die italienischen Offiziere und Mann- chasten durch beleidigende gumfl herauszufordern. afrikanischen Erzvorräte find bedeutend. Dazu liefern Dine- fien und Algerien zusammen «in Drittel der gesamten Welt erzerzeugung än Phosphaten, ungerechnet die noch kaum in Angriff genommenen marokkanischen Phosphatlager. Für das französische Bewußtsein find diese wirtschaft lichen Werte aber nur die eine Seite des großen nordafrika- nischen Besitzes. Die andere ist die bevölkerungspolitische, das heißt in diesem Falle besonder» die militärische. Algerien hat 7Z Millionen Einwohner, Tunesten 2,6, Marokko 6Z Mil lionen. Das find zusammen mvhr als 16 Millionen, zwei Fünftel der Einwohnerzahl des europäischen Frankreich». Mehr als 90 Prozent davon sind Eingeborene: Araber, ara. bisterte und reine Derber, die letzteren namentlich in den Ge birgsgegenden. Ms Soldatenmaterial gelten die Berber, der Hauptstock der Bevölkerung, gleichviel od sie noch ihre alte, eigene Sprache od« arabisch sprechen, als gut- Es gibt auch französische Stimmen, die sich darauf berufen, daß zwischen dem Berber und dem Südeuropäer physisch kein großer Unter- schied besteht, und daß, wenn nur das Hindernis des Islam überwunden werden könnte, eine Assimilierung z.B. der grundtüchtigen berberischen Bauernbevölkerung Ler Großen und Kleinen Kabylei keine geringe bevölkerungspoli tische Hoffnung für Frankreich bedeute. Auf jeden Fall ist es Var, was 16 Millionen Seelen für die Rekrutie- rung des französischen Heere« ausmachen! In diesem Bild Nordafrikas gibt es einen dunklen Punkt, und das ist die französische Siedlung. Frankreich ist zu menschenarm, um außer mit seinem Geld auch mit seinem Blut zu kolonisieren. Don den 900000 Europäern, die in Algerien wohnen, ist noch nicht die Hälfte französischer Her kunft. West-Algerien ist stark mit Spaniern durchsetzt, in Ost- Algerien gibt es Italiener. Der Druck auf Annahme der französischen Staatsangehörigkeit ist noch nicht gleichbedeu tend mit Assimilierung. Unter den französischen Kolonisten in Algerien trifft man viele Elsässer und auch Nachkommen deutscher Einwanderer, die chon vor langer Zeit auf den Ruf französischer Agenten dorth n gegangen sind. Von den rund 100 000 Europäern in Marokko sind 70 000 Franzosen. Marokko ist für Frankreich eine große Hoffnung, und man ist stolz darauf, was man dort mit französischem Kapital und französischem Unternehmungsgeist geschaffen hat. In Marokko geht es sozusagen „französisch-amerikanisch" her. Eine Sorge ist Tunesien. In Algerien fühlt sich der Franzose zu Hause, in Tunesien nicht. Hier hat sich auch, wie es heißt, infolge der großen Menschenverluste Frankreichs im Welt krieg, durch die auch die Kolonisten in Afrika dezimiert wur den, der französische Grundbesitz gegen das Andrängen der italienischen Siedler nicht voll behaupten können. Ueber die nationale Statistik ist tn Tunesien viel Streit. Blutmäßig ist jedoch das französische Element unzweifelhaft in der Minder heit gegen das italienische, während allerdings auf der Kapi- talseite der Wirtschaft der Einfluß der Franzosen weitaus überwiegt. Die Idee, irgend ein Stück Nordafrika aufzu- geben, würde ganz Frankreich in Auflegung bringen.