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Diese ungünstigen Einwirkungen trockener Luft lassen sich indessen dadurch ausschalten, daß die Pflanzen in einen abgeschlossenen Raum, dessen Lust ständig feucht gehalten werden kann, gebracht werden. Werden dann noch Erde und Luft mäßig warm gehalten, dann haben hier Pflanzen überaus günstige Lebensbedingungen, unter denen sie sich wohl fühlen, wachsen und gedeihen. Ein solch abgeschlossener Raum wird durch ein Zimmertreibhäuschen geschaffen, wie es die Fig.1 veranschaulicht. Das Treib häuschen besteht, je nach dem Zwecke, dem es dienen soll, aus einem höheren oder nie deren, beliebig breiten und langen Glaskasten mit einem Zinkeinsatz zur Aufnahme oer Erde. Die Erde, die für das Treibhäuschen zu verwenden ist, soll derart zusammengesetzt sein, daß sie möglichst lange die Feuchtigkeit hält. Man belegt deshalb den Boden zu nächst mit einer ziemlich starken Schicht Torfmull und Holzkohlenstückchen. Darüber bringe man noch eine Lage Sumpfmoos und dann erst wird nahrhafte Mistbeeterde ein- gesüllt. Will man indessen das Treibhäus chen hauptsächlich zur Anzuckt von Steck lingspflanzen benützen, so füllt man statt der Erde eine Schicht von Torfmull und Flußsaud (je zur Hälfte) ein, während man Sämereien besser in flache Schalen aussät und diese in das Treibhäuschen stellt. Eine solche Vorrichtung, die man bei Es ist also ähn- ' einigem praktischen Geschick leicht selber Her- Fig. 2. Fensternische, eingerichtet zur Heranzucht von Setzlingen. lich wie ein Aquarium od. Terrarium ein gerichtet, nur mit dem Unter schiede, daß an der Hinteren Seite eine Tü re zum beque men Hantieren an den Pflan zen angebracht istu.eineGlas- scheibe den ganzen Glas- kast.abschließt. Diese läßt sich auf einer Seite beliebig hoch stellen, damit die zu heiß werdende Luft abgelassen werden kann. Das Treibhäuschen kann auch zum Heizen stellen kann, bietet noch den Vorteil, die darin stehenden Pflanzen beliebig zu gießen und zu bespritzen, ohne Zimmer und Möbel zu benässen. B. C. Unkräuter-Heilkräuter. Von Iulius Parsche. Im Freiland. 27. Der Odermennig (ZtZrimonm eupatoria; ZZrimonia. entstanden aus ar^emon-^weißer Fleck im Auge oder auf den Nägeln der Finger, ivogegen die Pflanze als Heilmittel diente; eupstoris nach dem Pflanzenkundigen MtürLäates Uuxmtor, König in ?ontu8, ch 64 v. Ehr.), Ackerkraut, Leberklette, Steinwurz, Hagenmännchen, ein Rosenblütler, aus dessen ausdauerndem Wurzelstock ein 40 bis 90 cm hoher Stengel aufsteigt, der wie die Blätter (Unterseite) oft mit weichen Härchen besetzt ist. Die bis 15 cm langen Blätter sind unter brochen gefiedert und bestehen aus großen und kleinen, eirunden, gezähnten Fieder eingerichtet werden. In diesem Falle genügen schon zwei Lämpchen, um Erde und Luft auf einen für das Wachstum hinreichenden Wärmegrad zu bringen und zu erhalten. In einem ständig geheizten Zimmer ist übri gens eine solche besondere Heizvorrichtung nicht unbedingt notwendig. Die Treibhäus chen werden entweder nur zum Einstellen zarter Pflanzen in Töpfen oder in flache Schalen gemachter Aussaaten benutzt. Auch Pflanzen können in das Häuschen aus gepflanzt werden. In diesem Falle ist es unbedingt nötig, daß für den Abfluß des überschüssigen, am Boden sich ansammelnden Wassers gesorgt wird. Das geschieht durch ein Abflußrohr, welches an der tiefsten Stelle des etwas schrägen Bodens anzubringen ist. blättchen. Die zwischen ihnen stehenden, ganz kleinen, dreizipfeligen, ost eingeschnitten ge sägten oder auch ganzrandigen Nebenblätt chen umfassen den Stengel. Die kleinen, gel ben Blüten bilden an den Zweigen- oder Stengelspitzen lange Aehren. Unter jedem Blütchen befindet sich ein dreizähliges Stütz blatt und an dem kurzen Blütenstiele haften zwei kleine, dreizählige Deckblättchen. Nach dem Verblühen zeigen sich am Samen haken förmige Borsten, mit denen sich dieser gern an anstreifende Tiere anklammert, wodurch für die Verbreitung des Gewächses gesorgt wird. Da die Behaarung, die Größe der Blüten und die Form des Fruchtkelches an verschiedenen Standorten beträchtliche Ab weichungen aufweisen, unterscheidet man