Als beste Frühsorte hat sich bei mir seit vielen Jahren die Pahlerbse kentisk invictu, bewährt. Sonst baue ich noch die acht Tage später reifende Wunder von Amerika und für später die sehr gesunde und fruchtbare grünbleibende Folge rerbse. Noch vor Ende Funi sind die Früherbsen abgeerntet, der Boden wird stark mit Stall mist gedüngt und umgegraben, hierauf mit vorgezogenen Pflanzen von Karfiol, Kraut, Wirsing usw. bepflanzt. Der frische Samen der Xentwb invicta kann gegen Ende Fuli und Anfang August wieder ausgesät werden und gibt in der Regel noch eine gute Ernte in grünen Schoten. Für das Ausstreuen von Holzasche auf die frischgelegten Reihen sind sie sehr dank bar. Ambros W o n k a-Sternberg. Anmerkung der Schriftleitung: Wenn auch die vorliegende treffliche Abhandlung mehr den Erb senanbau im Großen betrifft, so wird auch der Klein gärtner in ihr nützliche Winke für seinen Betrieb finden. Erdbeerkultur in Töpfen und Käst chen. Frühzeitige Erdbeeren von bedeuten der Größe erhält man durch Topfkultur. Statt Blumen können dieselben zum Teile oder nur vorübergehend zur Verschönerung der Blumenbretter oder Fenster dienen. Nach Fig. 12. Erdbeeren im Kistchen. Aberntung ist für Aufstellung von Blumen in der Regel noch Zeit genug. Zur Topf kultur nehme man zweijährige und in der Fugend öfter verpflanzte und reichlich ge düngte Erdbeerbüsche. Die beste Pflanzzeit sind die Monate August und September. Fm Notfälle kann man auch im Frühjahr Erdbeerbllsche mit Wurzelballen in Töpfe oder Kästchen pflanzen. Je nahrhafter die Erde im Kulturgefäße, desto größer werden die Früchte. Rasenerde, Kuhdung und Lehm eignet sich am besten. Die Gefäße können bis zum Winter im Garten aufgestellt werden. Gegen den Herbst zu gießt man wenig und stellt sie bei Frosteintritt in einen frostfreien Raum (Keller oder Zimmer). Fm zeitigen Frühjahr kann man im Zimmer am Fenster die Pflanzen vortreiben zur schnelleren Entwicklung. Zur Blütezeit stelle man sie bei Sonnenschein an das offene Fenster oder außerhalb desselben. Oeftere Dunggüsse mit aufgelöstem Kuhmist usw. vor und nach der Blüte bringen viel und größere Früchte. Kopfsalat. Schon die Perser zur Zeit des Kambyses kannten den Salat. Die Griechen und Römer labten sich daran, und bei Plinius finden wir bereits die meisten der bei uns angebauten Varietäten. Die Kultur des Gartenfalats ist nicht so schwer, wie manche denken. Fm zeitigen Frühjahr säet man den Samen in ein Mistbeet. Hat man keins, so kann man auch die Aussaat in Blumentöpfen oder Schalen vornehmen. Anfang oder Mitte April pflanzt man die Pflänzchen aufs freie Beet, hoch müssen die dazu verwendeten Pflanzen abgehärtete sein. Die Erde des Beetes sei möglichst locker und enthalte kräftige Humuserde. Besonders empfehlenswerte Sorten zum Treiben auf Frühbeete sind: Kaiser-Treib-Salat, Whee lers Tom Thumb. u. a., während sich zur freien Landkultur beson ders Trotzkopf, Dresdner, Berliner, Maikönig und der Forellensalat mit seinen rotgefleckten und marmo rierten Blättern eignen. Zur Anlage der Mist beete. Die Zeit der Anlage der Mistbeete ist gekommen. Dabei macht man nicht sel ten die Erfahrung, daß der Pferdedünger, den man da zu verwendet, sich schwer erwärmt. Gewöhnlich sucht man Viesen Uebelstand da durch zu beseitigen, daß man ihn mit heißem Wasser begießt. Ein anderes Mittel hat sich aber besser bewährt. Man nehme für jedes Fen ster 1 bis 1Vz kg ungelöschten Kalk und begieße denselben wiederholt mit Wasser; sobald er sich erhitzt, bringe man ihn 25 bis 30 Zensimeter tief in den Dünger und decke das dadurch enstandene Lock fest mit Dün ger zu. In 24 bis höchstens 36 Stunden hat man sodann einen warmen Kasten. Erdbeerbeete müssen im Laufe des Win ters öfters durchgesehen werden. Wo eine oder die andere Plauze vom Frost gehoben ist, muß sie alsbald fest angedrückt werden, da mit sie nicht eingeht.