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Seite 30 „Der Gartenfreunv". Nr. 2 gend ist der Halbstamm, welcher einen Stamm zwischen 1 bis 1'25 m hat. Auch diese Baumsorm eignet sich für große Flä chen und wird vielfach dem Hochstamm vor gezogen, weil er einige Vorteile gegenüber dem Hochstamm bietet. Er ist dem Wind nicht so ausgesetzt, bildet schöne Kronen und trägt vielfach früher. Dort, wo intensive Unter kulturen betrieben werden, wird die niedrige Krone allerdings als Hindernis empfunden. Für Gärten und namentlich für den Klein gartenbau werden die niedrigsten Formen gezogen, die Niederstämme und die Formbäume. Sie sind nicht auf Wildling, sondern auf Zwergunterlage veredelt, bilden daher kleine Kronen und bekleiden sich bald mit Fruchtholz. Größere Formbäume des Apfels wie Pyramiden, stehen in der Regel auf Doucin (Splittapfel), kleinere, z. B. Kordone, auf Paradiesapfel, welcher beson dere Schwachwüchsigkeit gewährleistet. Die Unterlage für Formbäume der Birne ist die Quitte. Niederstämme auf Zwergunterlage werden auch Buschbäume genannt. Vermeh rung der Jo hannisbeere durch Steck linge od.Ab- leger? Beide Vermehrungs arten werden geübt. Manche Fachleute ge ben der Äb- legervermeh- rung den Vor zug, weil sie dadurch kräfti ger entwickelte Pflanzen er halten. Bei die ser Methode werden im zei tigen Früh jahr, wenn das Wachstum ein setzt, junge, ein jährige Triebe flach auf die Erde gelegt und mit Häkchen festgehackt. Aus den Blatt knospen entstehen dann aufrechte Triebe, die man, sobald sie handhoch geworden sind, leicht mit Erde onhäufelt. Mit fortschreitendem Wachstum werden die Triebe weiter behäufelt. Gegen Herbst mag man die bewurzelten Triebe einzeln abtrennen und dann zur Weiterpflege auf gut vorbereitete Beete verpflanzen. Kultur der Gurten im Treidhause. Wenn die Abteilung eines Treibhauses Mitte Februar leer wird, dann ist die nächste Arbeit gründliches Reinigen, Abwaschen des ganzen Hauses, Schwefeln und Räuchern. Beide Stellagen an der Ost- und Westseite werden dann mit Dachziegeln abgedeckt, um eine bessere Zirkulation der Wärme und Ausdünsten der Erde herbeizuführen. Dann kommen Erdhügel in 80 cm Abstand. Die Erde besteht aus Mistbeeterde, Kompost mit Hornspänen und kurzem Dünger, alles schon im vorhinein zusammengemischt und mit Fauche tüchtig getränkt. Wenn die Erde durchwärmt ist, erfolgt die Bepflanzung der Hügel mit den bereits in Töpfen vorkulti vierten Gurkenpflanzen. Die sind Mitte Fanuar in Stecklingstöpse ausgesät und einmal verpflanzt und müssen beim Auspslanzen Ballen haben, damit eine Wachstumsstörung nicht eintritt. Es ist jeden falls richtig, die Hügel nicht gleich zu groß zu machen, da sonst bei trüberem Wetter die Fig. 4. Querschnitt eines Gurkenhauses.