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Seite 386 „Der Gartenfreund". Nr. 24 schuppten Blättern, die vielleicht auch leder artig sind, sollen weniger bekommen als solche, die sehr schnell wachsen, große Blätter erzeu gen und dicke, fleischige Stengel und Stiele haben. Vom September ab gibt man ab- nebmend, in der Winterruhe nur wenig, zu- nebmend aber Wasser im Frühjahr, wenn die Gewächse wieder zu treiben beginnen und mit der steigenden Sommersonne immer le bensfreudiger werden. W. Warum die Blatter der Palmen gelü werden. Entsetzt erblickt das Auge eines Tages an den Palmen gelbe Verfärbungen, die auf ein ernstliches Erkranken wichtiger Pflanzenteile schließen lassen und mit bekümmertem Herzen sucht man nach Abhilfe um diese Lieblinge des Pslanzenfreundes vor dem Verderben zu reiten. Gewöhnlich gibt man dem Gärtner die Schuld, daß die Palme, die Araukarie oder die anderen Zimmei pflanzen gelbe Blät ter bekommen oder sonst wie erkranken. Mancher Pflanzenfreund äußert unmutig: „Was nur mit der Pflanze sein mag? Ich habe sie doch vor einem Fahre gekauft. Sie war sicher schon krank, als sie der Gärtner sandte", Sorgsam wird dann jede Einzelheit der Krankheitsanzeichen untersucht und un tersucht und ungläubig mit dem Kopf ge schüttelt. Könnte aber so eine Pflanze spre chen, so würde sie sagen: „Ich habe Hunger, gib mir etwas zu essen; ich bin seit einem Fahre nicht mehr gewaschen worden, reinige mich mit lauwarmem Wasser! Fch bin stark erkältet! Dn hast mich rücksichtslos der Zug luft ausgesetzt! Ein großer, gräßlicher Wurm nagt seit Wochen an meiner Wurzel und wie lange habe ich die liebe Sonne nicht gesehen, weil stets die Vorhänge zugezogen sind. Lie ber, guter Gott schätze mich vor solchen Blu menfreunden, die so wenig Verständnis für das aufbringen, was ich zum Leben brauche." Amaryllis. Eine schöne Pflanzenart, die bei der Kultur keine großen Sckwierigkeiten bielen.sind die Amaryllis. Sie erfreuen durch das lebhafte Grün der Blätter, sowie der schönen sechsblättriaen Blüten mit den gelben Staubbeuteln den Menschen. Die im W nter ruhenden Zwiebeln werden im Dezember — Fänner in nicht zu große Töpfe gesetzt, in eine Erdmischiing von Mistbee'erde, Lauberde und etwas scharfen Sand. Auch kann man gut venottelen Kuhdung hinzufügen. Die Amaryllis sind wärmeliebende Pflanzen und dürfen während der Entwicklungszeit keinen allzu großen Temperaturschwankungen aus gesetzt werden. Aus der Zwiebel kommt seit lich die Knospe hervor, die nach acht Tagen die Höhe der Blätter erreicht, sich zu einem Döldchen entwickelt und vier bis sechs schöne. große, weitleuchtende Blüten hervorbringt. Die Blüüzeit ist verschieden und fällt in die Monate Feber bis Mai. Es gibt auch eine ziegelrot blühenden Gattung, die ihren Blll- tenschmuck im August — September entfaltet. Schutzmittel gegen Wildverbiß. Fn kalten und schneereichen Wintern geht all jährlich eine größere Menge von Obstbäumen und Beerensträuchern und anderen wertvollen Kulturpflanzen zugrunde. Fm kleinen Betrieb fucht man die Bäume durch Einbinden mit Dornen, Reisig usw. zu schützen oder man wendet auch Anstriche mit scharf riechenden Stoffen wie Teer, Tieröl usw. an. Für grö ßere Baumanlagen, Baumschulen, Forstkul turen usw. ist jedoch diese Art von Baum schutz nicht nur zeitraubend, sondern auch ver schwenderisch im Verbrauch von Material, abgesehen davon, daß die Anstrichstoffe auch bald durch Regen und Sonne unwirksam gemacht werden. Ein gutes Wildverbißmittel soll aber sparsam im Verbrauch sein, leicht anzuwenden sein und auch einen scharfen Geruch besitzen, der über den Winter an hält und durch Sonne, Wind und Regen nicht leicht unwirksam wird. Ein Spritzmittel mit diesen Eigenschaften ist das Wildverbiß mittel „Höchst" das sich im Wasser leicht löst und das auch die wichtige Eigenschaft besitzt, daß die Spritzflecken auf den Pflanzen un-