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Auch in meinem Garten finde ich sie unter der Erde, auf der Erde und in der Luft. Leider fügen sich oft diese Helfer nicht ganz dem Willen des Herrschers. Der Maulwurf sucht sich seine Engerlinge dort, wo er sie eben findet; fragt nicht, ob seine aufgeworfene Erde paßt oder nicht. Die flinken Eidechsen suchen Gewürm. Die summende Biene be fruchtet durch ihr Suchen nach Süßigkeiten die Blüten, und endlich wäre noch der Vögel zu gedenken, welche meine Schützlinge von Raupen befreien helfen. Nur der freche Spatz frißt mit an meinen Kirschen, die ich ihm zwar durch Spiegel'cherben verleiden könnte. Er erfreut m ch aber durch sein keckes Be nehmen und ich gönne ihm die Kirschen gerne. Meine Gartenarbeit kann ich in Ruhe be sorgen, keine Hast, kein Zwang treibt mich, meine Nerven beruhigen und stärken sich. Müne Lungen atmen reine Luft, mein Geist erfri'cht sich. Der Garten ist das Bad der Seele. Mein Garten bietet mir daher Gesundheit, Zufriedenheit und Freude an der Natur. I. P. S. Zer Baum des Nordens. Pflanzenkundliches über die Weibnachtstanne von Wilhelm H. Hübner. Die Behauptung geht kaum zu weit, daß die Mehrzahl aller Menschen, vor einen Nadel baum gestellt, nicht imstande ist, mit völliger Bestimmtheit die Tanne, geschweige denn die echte Wechnachtstanne zu erkennen. Denn den Nadelhölzern fehlen jene auffallenden Kennzei chen, die es auch dem größten Laien in der Na tur ermöglichen, mit Sicherheit eine Eiche von einer Birke zu unterscheiden. Indessen lassen sich bei einiger Uebung auch die Nadelbäume weniastens in ihren Hauptgruppen auseinan derhalten Sind die Nadeln zu Bündeln von 2 bis 7 vereinigt, lo hat man eine Tanne vor sich; zählt man in den BündUn mehr als zehn Nadeln, so handelt es sich um eine Lärche (oder Zeder): sieben die Nadeln ein zeln, so ist es eine Fichte, Sumpfzypresse, Taxus oder Rottanne, die keine echte Tanne ist. Die Nadeln der Tannen sind flach, nach vorne stumpf, sogar eingekerbt, während Fichtennadeln spitz und kantig sind. Will man unter den Tannen unsern Weihnachts baum herausfinden, so hat man darauf zu achten, daß die Nadeln in Bündeln zu zweien vereinigt steh n und ziemlich kurz sind. Die Rinde ist im Gegensatz zur Fichte grau. Durch ihre Neigung, am liebsten in dichten Beständen zu wachsen, drückt sie ganzen Landschaften, ja Ländern ihren Stempel auf. Nordische Gebiete, z. B. Spitzbergen, die heute aus Mangel an Licht und Wärme keinerlei Wald mehr kennen, geben durch fossile Reste von früherem Nadelholzwuchs Kunde. In der Tertiärzeit war die Tanne auf Spitzbergen der Baum, bis die Eiszeit kam und alles pflanzliche Leben bis an die Gebirgsränder Mitteleuropas vernichtete. Kaum zogen sich die Gletscher zurück, so folgten die Tanne ihnen hart auf dem Fuße, während Eiche, Buche und andere Laubhölzer erst viel später und zögernd nachkamen. Die Tannen sind düster wie das nordische Klima; herbe ist selbst ihr Lenzgewand. Wenn sie freilich ihre jungen Triebe schießen lassen und in autzerordentlilen Mengen so ver schwenderisch Blütenstaub umherstreuen, daß nach hefiigen Regengüssen der gelbe Staub in dicken Schichten bergabgespült wird und die Naturunkundigen von Schwefelregen reden, dann fehlt auch der Tanne nicht ganz die lenzliche Note. Der Rest des Jahres aber ist düstere, wenn auch immergrüne Herbheit. In keinem Wald lastet die Stille so schwer wie im Tannenwald. Die Nadeln rauschen nicht; Blumen und Insekten sind karg ver treten, da die Tanne wenig Unterbolz duldet. Selbst die Vögel scheinen die Nadelwälder zu meiden; die Eichhörnchen scheinen oft die einzigen zu sein, die sich in ihnen wohl fühlen. Das ist indessen nur Schein; der aufmerk samere Beobachter findet auch hier reiches Leben, aber mehr im Verborgenen. Ein moderner Arbeitergarten für Reihenhäuser. Der Garten ist hier haupt sächlich als Nutzgarten ausgestaltet. Das ZMeifamilienhaus besitzt einen gemeinsamen Eingang (Weg), von dem aus sich eine Auf teilung der Gartenfläche ergibt. Der Teil vor dem Gebäude wurde reicher ausgestaltet. So befindet sich längs des Hauses an der Wand eine breite Staudenrabatte mit aus gepflanzten Iris germanica, Phlox decussata, Arabis alpina, Lychnis, Delphinium, Lupi- nus u. s. w. Beim Hauseingang wurde auf eine kleine Sitzgelegenheit Rücksicht genom men und auch dieser Teil mit Stauden, eini gen Rosenhochstämmen und geschnittenen Koniferen etwas reicher ausgestaltet.