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Nr. 23 „Der Gartenfreund". Seite 371 Anemone japonica Alice: eine Ver besserung der beliebten und guten Sorte Königin Charlotte, deren Rosa von dem frischen, warmen Rosa der Anemone Alice übertroffen wird. Anemone japonica Königin Char lotte: zeigt aber wunderbar modellierte, 10 Zentimeter Durchmesser haltende Blu men von seidig glänzender rosa Farbe. Anemone japonica Honorine Jo bert: ist eine bekannte reichblühende weiße Sorte. Anemone japonica Schneeköni gin: ist wohl die starkwüchsigste und edelste unter den großblumigen weißen Herbstanemonen. Der Durchmesser der ein zelnen Blüte beträgt oft 11 Zentimeter. AnemonejaponicaWhirlwiud: eine englische Züchtung, ist eine halbgefüllte weiße Sorte. So gibt es noch eine ganze Reihe von Sorten, unter denen Anemone japonica Max Vogel: halboolle Blüten von prächtiger, rosa silbriger Farbe, und Anemone japonica Mad. Marie Manshardt: große halboolle Blüten zu erwähnen wäre. Neuere Arten von Anemonen, die noch viel weniger bekannt sind als Anemone japonica, sind folgende: Anemone vitifolia: aus dem Hima laya stammend, zeigt üppigen Wuchs und dürfte zunächst in ihren wilden Formen sür Steingartenplätze, Ende Juni bis in den September hinein die einzige Anemone in rosa Farbe bei 60—80 Zentimeter Höhe sein und durch ihre absolute Winterhärte mancherlei Zukunft haben. Anemone hupehensis: eine herrliche, 30—70 Zentimeter hoch werdende, neue chinesische Art, deren rosa Blüten sich schon vor Anemone japonica entfalten. Anemone Lawalei: eine von C. Schnei der in Iunan entdeckte Art von ungemein üppigem Wuchs, mit weißen, außen bläu lichen Blüten. Blütezeit ist Juli—Sep tember. Die drei letztgenannten, noch sehr wenig verbreiteten und bekannten Arten erfreuen sich alle einer großen Unempfindlichkeit gegen Frost und sind deshalb hoch einzuschätzen, da alle die japanischen Anemonen-Sorten oft und oft in unseren Gegenden ausfrieren. Es empfiehlt sich daher, diese durch eine Laubschüttung von 10 — 15 Zentimeter oder mit Fich tenreisig zu decken. Die Ver mehrung aller Anemonen ge schieht entwe der durch Tei lung im zeit lichen Früh jahr (Herbst teilung ist nicht anzuraten, da viele Pflanzen schlecht an wachsen und über Winter zugrunde gehen) oder durch Wurzelschnittlinge. Ungefähr 3—4 Zentimeter lange Wurzel stücke werden im Winter oder zeitlichen Frühjahr in leichte, sandige, humose Erde eingelegt und feucht gehalten. Nach einiger Zeit sieht man, daß fast alle Wurzelstücke zu treiben beginnen. Eintopfen und nachher auf Beete von sandigem Humusboden aus pflanzen ist selbstverständlich. Die weitere Kultur ist leicht, nur will ich nochmals aufmerksam machen, daß sämtliche Anemonenarten leichten, sandigen Humus boden, der vielleicht mit Moorerde oder Torfmull vermengt werden mutz, bevor zugen.' Die Nose von Jericho. (^lEtaticn kwrocNuntiLa.) Zu jenen botanischen Merk würdigkeiten, denen tiefe Symbolik eine ge radezu religiöse Bedeutung verleiht, gehört die tieferstehende abgebildete „Rose von Jericho". Es ist natürlich keine Rose, son dern ein anspruchsloses Wüstenkraut, das in trefflicher Weise dem trockenen Wüstenklima angepaßt ist. Bekommt die Pflanze kein Wasser, so ballt sie sich zu einem apfel förmigen Klumpen von graubrauner Farbe zusammen, der sich wie trockenes Besenreisig ansühlt und unter Umständen jahrelang in diesem Zustand verharren kann. Legt man Fig. 9. Die Rose von Jericho.