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Seite 358 „Der Gartenfreund". Nr. 22 Speise als Nachtisch ein gehaltvolles Mittag essen zu ergeben, besonders wenn vorher noch eine Suppe gereicht wird. M. S. Nübensalat. Kohlrüben, gelbe Rüben, Petersilienwurzel, sowie Sellerie schneidet wan nudelig und kocht jede Gattung für sich in leicht gesalzenem Wasser weich. Man kann zuerst Peiersilie abkochen, abseihen und das Wasser für Kohlrüben und Sellerie weiter verwenden, nur gelbe Rüben müssen separat gekocht werden. Sobald ein Gemüse weich ist. macht man es noch warm mit etwas Essig und Oel zu Salat und gibt Gattung für Gattung dazu. Will man etwas rote Rüben untermengen, so muß man diese in ganzen Stücken kochen, dann erst schälen, schneiden und zuletzt beimischen, oder, noch besser, man garniert den Salat nur damit, j" Spinatrisolen. Dünne Frittaten werden mit gekochtem, ganz wenig eingebranntem Spinat bestrichen, eingerollt, in Ei und Brö seln gedreht, auf ein befettetes Blech gegeben, mit Fett betropft und in der Röhre gebacken. Man kann auch gedünstete Schwämme oder beliebige Gemllsereste einfllllen. Der Winter vor der Türe. Nur we nige Wochen, vielleicht nur Tage trennen uns vom kalten Winter mit Schnee und Eis. Die wenigen schönen und trockenen Tage ge ben noch zu mancher Arbeit Zeit. Ist es noch lind, sind die Nächte nicht zu kalt, dann warte man noch mit dem Zudecken und Ein- binden, damit sich die Pflanzen noch etwas abhärten. Empfindliche Nadelhölzer und Sträucher werden mit Fichten oder Tannen reisig, evtl, auch mit Stroh und Leinen, oder alten Teppichen geschützt und eingebunden. Rosen werden vorsichtig niedergelegt und mit Erde bedeckt. Gut bewährt haben sich mit Oel oder Firnis getränkte Papiere oder Düten, die mit Bindfaden zusammengehalten über die Rosenkrone gehüllt werden. Stau den deckt man mit Laub oder Reisig. Im merhin sollen alle Schutzmittel so sein, daß sie den Pflanzen das Leben erhalten lind erst bei sehr starken Frösten verstärkt werden. Um die Bäume lege man Dünger oder Laub und steche vorher die Baumscheiben um. Borkige Baumstämme kratze man ab, damit die Schlupfwinkel des Ungeziefers zerstört werden. Noch vorhandene Wundstellen an Bäumen sind noch zu verschmieren, damit der Frost nicht schädlich wird. Erdbeeren sind auch leicht zu bedecken. Ad. Fieber. Das Edelobst im Elbetal, dessen Güte in bezug auf Geschmack, Aroma und Weinsäure vornehmlich im Auslande geschätzt wird, ist dieses Jahr besonders gut gediehen. Ueber die Sommer-- und Herbstsorten war allgemein, aber insbesonders im Auslande, wohin zwei Drittel der Ernte zur Ausfuhr kam, nur Lob zu kören. Vom Winterobst kann das gleiche gesagt werden. Der Obst- und Gar tenbauverein für das deutsche Elbetal in Böhmen setzt sich zur Aufgabe, für die Ver breitung besten Tafelobstes in guten, halt baren Aepfel- und Birnensorten aus dem Elbetal zu wirken und vermittelt deshalb den Bezug dieses Obstes an jedermann. Es sind fehlerfreie Früchte wertvoller Edelsorten, wie Goldparmänen, Goldreinetten, Rambur, Rosen- und Winterkalville usw., dann die Alexander Lukas- und Liegels Winterbutter birnen, die außerordentlich gut im Eibetal gedeihen. Anfragen dieserhalb sind an den Obst- und Gartenbauverein für das Deutsche Elbetal in Aussig zu richten. Zur Frage 3SS b. Zur Beantwortung der Frage im Heft Nr. 17, Frage 355 b, teile ich mit, daß es eine eigene Rosen-Rasse gibt die mit dem Namen Lambertiana bezeichnet wird u. zw. die von Herrn Peter Lambert gezüchtete remontwrende Kletterrosen. Diese Rosen stammen von der Kreuzung der einmalblühenden Kletterrosen mit den Bielblumigen Zwerg- oder Polyantha- Rosen. Es ist eine sehr dankbare Rasse der Kletterrosen, das sie bis zum Spätherbst in schönen langen Rispen blüht. Im Wuchs ist sie etwas schwächer, wie die einmalblühenden, da die an den Svitzen der Triebe erscheinenden Blülenrispen den Wuchs ziemlich beeinirächtigen. Man kann aber durch frühzeitiges Entfernen der ersten Blütenknospen bemerken, daß der Trieb weiter wächst und die Blüten trotzdem bringt, wenn auch etwas später. So ist es dann möglich schon in kurzer Zeil ein zirka 2 m hohes Spalier zu bekleiden. Außer zu letztgenannten Zwecken kann man sie auch zu Zierhecken, Solitär-Strauch und tzochstämmchen verwenden. Ganz besonders sind sie zu Zierhccken geeignet, da ihre Blüte in eine Zeit fällt, wo gewöhnliche Wildrosen schon längst verblüht sind. In Kultur ist sie anspruchslos und verträgt das Klima ebenso als gewöhnliche Kletterrosen.