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„Der Gartenfreunv". Nr. 1 häufig schon den größeren Genuß der Beere untersagt, sind seine Folgeerscheinungen nicht so arg. Immerhin kann auch diese Frucht schwere Vergiftungserscheinungen hervor bringen. W.-Sch. Zur Anlage von Schrebergärten. Sehr oft kann man hören, daß Schrebergärten nicht nur nichts einbringen, sondern Jahre hin durch Geldkosten verursachen, selbst wenn sie nur aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus gepachtet wurden. Aber wie wenig Wert wird auch oft auf die Lage und Beschaffenheit des Bodens gelegt, der bebaut werden soll! Wie schlecht versteht sich mancher aufs Rigolen (Umgraben), Düngen und auf die rechte Be pflanzungsweise ! Welche Versehen unterlaufen dem Schrebergärtner oft bei der Wahl und Aufzucht der Samenpflanzen, sowie beim Auspflanzen! Wie mangelhaft ist oft das Jäten und Bewässern im Sommer! Und wie häufig verpaßt er schließlich auch noch den rechten Zeitpunkt des Erntens und Einsam melns von Samen . . . Alles will eben ge lernt sein und wenn es nur die Pflege eines Schrebergartens ist. Erst nach Zahlen vieles Lehrgeldes gewinnt man die Summe Er fahrungen, die nötig ist, ein Gärtchen mit Praktischem Erfolge zu bebauen. Exotische Delikatessen. Die Ansichten über das, was als eßbar anzusehen und als besonders wohlschmeckend zu schätzen sei, gehen innerhalb der verschiedenen Völker unseres Erdballs ganz erstaunlich weit aus einander. Auf der Tafel der Chinesen und Japaner erscheinen — nach unserem Ge schmack — die seltsamsten „Leckerbissen"; afrikanische Stämme verzehren mit Vorliebe Heuschrecken und sogar Termiten und Skor pione. Sehen wir uns einmal die Speisekarte eines Eingeborenen von Samoa etwas näher an. Verspürt der fischende Samoaner Hunger, so nimmt er einen Fisch, befreit ihn von den Flossenstacheln und verzehrt ihn dann „mit Haut und Haaren". Eine Holothurie oder Seegurke (Stachelhäuter von Wurmform mit lederartiger Haut) ist ihm auch willkommen; er befreit diese von der Haut und dem In halte und das dabei übrigbleibende, weißrote „Fleisch" ist derart kalkhaltig, daß es knirscht. Jedoch auch im Urwalde kann man Hunger bekommen, aber hier ist gleichfalls für ein kräftiges Mahl gesorgt, dem zuzuschauen starke Nerven erfordert. Die Made des größten und seltensten Borkenkäfers Samoas lebt in vermoderten Baumstämmen. Bei der Stärke eines Daumens erreicht diese Made eine Länge von über 10 cm, und durch ihr Auftreten wird der stärkste Stamm in kurzer Zeit zerstört. Entdeckt der Samoaner einen heimgesuchten Stamm, so läßt er alles stehen und liegen, um sich mit Axt und Haumesser des verlockenden Gerichtes zu versichern. Diese Tiere werden nun mit wahrem Be hagen bei lebendigem Leibe verzehrt, wie ich oft zu sehen Gelegenheit hatte. Nur der winzige Kopf bleibt auf dem Schlachtfelde. D. S. im „Kosmos" 1910. Haltbarmachung des Bindfadens zum Flechten von Strohdecken. Man lege den Bindfaden, den man zum Stroh deckenflechten verwenden will, in ein Gefäß mit Leinöl und lasse ihn solange darin liegen, bis er völlig davon durchzogen ist, was ge wöhnlich in einem halben Tage geschehen wird. Dann wird derselbe über das Gefäß derartig angebracht, daß das Oel gut ab- tropsen kann. Es muß diese Arbeit selbst verständlich schon einige Tage bevor man mit dem Flechten beginnt vorgenommen werden, damit das so widerwärtige Reißen der einzelnen Maschen in den Strohdecken infolge des schnellen Faulens des Bind fadens nicht so häufig vorkommt. 184.Frage. Welcher Unterschied ist zwischen Engelmanni, Beitchi und Ampelopsis Beitchi? Welche Gattung patzt besser für meine Gegend? Mein Hof liegt schatten seitig, in einer Meereshöhe von 7VV Meter. Der Boden ist lehmiger Sand und Geröll grund. S. o. K.-Inzing (Tirol). Die beiden Arten der Jungfernrebe, die Sie meinen, heißen /Iwpelop^is Lngelmannii (eigentlich ^artnenocissus kederaceL var Lnxel- mamm) und tVmpelopsig Veite KU (eigentlich ^artkenocissus 1ric»8pidstg). Die erste entwickelt 6—12 Rankenäste, und treibt rötlich aus. Blätter fingerig, 3—7 blättrig. Die Blattstiele sind anfangs zerstreut-zottig, später kahl. Die Laubknospen sind im Frühjahr rosen rot. Die zweite hat im Iugendstadium und an den Endtrieben herzeiförmige, kaum gelappte Blätter, manchmal dreizählig, während an älteren Pflanzen die meisten Blätter herzei förmig tiefdreilappig sind und manchmal bis 20 cm breit werden. Die Ranken sind sehr kurz, aber vielzweigig mit starken, guthaftenden Haft scheiben. Beide haben kahle Laubsprosse und blauschwarze Beeren. — In einer Meereshöhe von 700 m werden beide Arten durch Frost leiden. Sie sind auch schon in tieferen Lagen erfroren. 183. Frage. Habe wohl rechtzeitig aus Holland diverse Blumenzwiebeln (Tulpen, Hya zinthen re.) bestellt und find selbe erst jetzt