Volltext Seite (XML)
Wert des Kalkanstriches bei Obst- biiumen im Winter. Seit altersher wird das Anstreichen der Baumstämme mit dicker Kalkmilch empfohlen. Dieser Anstrich soll nicht nur die Insektenbrut abiöten, sondern auch den Baum gegen Wildtierbiß und Frostschäden schützen. Die Insektenbrut, also die Eier, Larven und Puppen werden aber durch den Kalkanstrich nicht abgetötet, wie zahlreiche Versuche in den letzten Jahren bewiesen haben, Kalkmilch wirkt wohl auf Bakterien desinfiszierend, aber nicht auf Insektenbruten. Da muß man stärkere, ätzende Mittel wie Obstbaumkarbolineum, Den- drin (Neo-Dendrin) usw. nehmen. Unter der Kalkschichte bleiben die Obstbaumschädlinge unversehrt; durch das Berührungsgift Den- drin wird aber die Haut der Schädlinge verätzt und sie gehen zugrunde. Einen Vor teil hat der Kalkanstrich: seine weiße Farbe wirft die Sonnenstrahlen im Winter zurück, es kommt nicht so leicht zu Erfrierungen. Wer seine Bäume also mit Kalk anstreichen will, kann das ja tun. Um aber einen voll ständigen Erfolg zu erzielen, muß er der Kalkmich eine 8—10prozentige Dendrin- lösung beigeben. Dann wird der Anstrich seinen Zweck voll erfüllen. W. Fangrohr für Wühlmäuse. Ein ge wöhnliches Eisenwasserleitungsrohr mit 30 cm Länge 4''z cm innerer lichten Weite. Der Rand des Rohres beiderseits wird 2 mm mit dem Hammer Hineingetrieben, damit die Klappen, welche beiderseits am Ende des Rohres angebracht werden, nicht herausfallen können. Die Klappe muß muldenartig nach Fig. 7. Fangrohr für Wühlmäuse. vorne gebogen sein, damit sie beim Einschlupf der Maus ganz leicht nach oben sich be wegen kann, dieselbe wird mit Blumendraht bei der Klappe oben mit zwei, und beim Rand des Rohres mit zwei Loch leicht spielend angebunden und das ganze Kunst werk ist fertig. Es ist meiner Ansicht nach das beste gegen Wühlmäuse. Engelbert Gütl in Eggenberg bei Graz. Mittel gegen den Gummifluß bei Steinobst (Zwetschken, Aprikosen usw.) Aus Zweig- und Stammstellen treten gum miartige, honigfarbige, an der Luft hart werdende Massen unter gleichzeitigem Ab sterben der Rindenpartien an diesen Stellen auf. Die Ursache ist ein in der Rinde leben der Schmarotzerpilz. Um diese Krankheit wirksam zu bekämpfen, schneide man die kranken Stellen aus und verbinde die Wun den mit essiggetränkten Lappen. Im Früh jahr und Sommer werden die Bäume mit Kupferpräparaten (1°/» Kupfervitriol-Kalk mischung) bespritzt. Stickstoffdüngung ist zu unterlassen; also keine Jauche, keinen Stall mist, Chilesalpeter usw.! Kl. Unkraut im Weg sieht unordentlich aus und sollte von Gärtner und Gartenfreund nicht geduldet werden. Schwierig und zeit raubend ist es, aus dem Pflaster solches zu entfernen. Statt es mit dem Messer auszu kratzen, kann man solches mit Vitriolöl, Kochsalzlösung, Natron, Seifenlauge, Gas wasser, verdünnter Salzsäure begießen, die Lösungen müssen allerdings, wenn sie wirken sollen, ziemlich konzentriert sein. Auch Ueber- streuen mit Gaskalk und wöchentliches Aus reißen der Triebe verleidet ihm das Weiter wachsen. Seifenwafser hat wegen seines Kali gehaltes einen ziemlich hohen Dungwert. Nur darf es keinenChlorkalkenthalten. Man kann damit Obstbäume, Weinstöcke, Rosen und Rasenflächen düngen. Besonders emp findlich sind die Regenwürmer gegen das Seifenwasser; sie kommen nach dem Begießen massenhaft an die Oberfläche. Auch zur Bekämpfung der G e m ü s e r a u p e n, sowie der Erdflöhe und Blattläuse hat sich das Seifenwasser wegen seiner Schärfe als wirkungsvoll erwiesen. Langes Nohaufbewahren vonAepfeln und Birnen. Die frühen Sorten halten nicht lange, aber auch beim Winterobst ist es schwer, dieses bis etwa zur nächsten Ernte aufzubewahren. Dazu gibt es nun ein ganz einfaches Verfahren, nämlich jenes nach E. Stahel (Schweiz). Es ist erprobt und billig. Die Hauptsache ist, daß die Früchte gut ausgereift gepflückt werden und daß sie nicht die geringste Beule haben dürfen. Ge schüttelte Aepfel oder Birnen halten natur gemäß nicht. Es wird also das beste, fehler-