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ich 20 Zentimeter tief in meine tiefgelockerte Rosenschule und überließ sie ihrem Schicksale. Im Frühling und Sommer wurde das Erd reich um dies lben einigemale gelockert, wobei sie wegen der engen Pflanzung manchen Puff mit der Hacke aushalten mußten. Von acht Stecklingen sind sechs vertrocknet, aber zwei haben sich eingewurzelt und einer davon hatte Ende August, schon die dritte Blüte, es ist die Remontantrose Lohn Laing. Ich be absichtige, die wurzelechten Stecklinge als Topfrosen zu verwenden. Zur selben Zeit machte ich aus den zur Pflanzung ungeeigneten Wildlingen ebenfalls Stecklinge und behandelte sie wie die edlen Stecklinge: von denselben haben sich etwa 40 Prozent bewurzelt und konnten im Laufe des Sommers am Wurzelhals okulicrl wer den. Hätte ich diese Stecklinge über Winter zugedeckt und sonst besser gepflegt, so hätte sich wahrscheinlich ein größerer Prozentsatz bewurzelt. In früheren Jahren habe ich im Frühjahr Stecklinge geschnitten und gepflanzt, jedoch ohne Erfolg. Wer also im Herbst seine Rosen schneidet und die angeschnittenen Triebe nicht weg werfen will, möge dasselbe tun, er wird sich freuen, wenn er ohne besondere Mühe junge Rosen heranzieht. I. Kaderschafka. Auch während des Winters bedürfen unsere Zimmerpflanzen aufmerksamer Pflege. Am meisten haben eine solche Pflege unsere Blattpflanzen nötig. Ihre Blattflächen bedecken sich oft mit Staub und Schmutz, der mehr, als man gewöhnlich glaubt, den Pflanzen schadet. Er verstopft die zahlreichen, dem Auge nicht sichtbaren Poren, durch die die Pflanzen atmen und stören auf diese Weise wichtige Lebensvorgänge, die auch im Winter nicht ruhen. Darum sind die Blätter mindestens jede Woche einmal mit einem weichen Schwamm und lauwarmem Wasser abzuwaschen. Wenn auch, so oft als es mil des Wetter erlaubt, die Fenster des Blumen zimmers geöffnet werden sollen, damit frische Luft zu den Pflanzen dringen kann, so muß doch die Lüftung bei kaltem Wetter unter bleiben, oder die Pflanzen sind während der selben in einen Nebenraum zu bringen. Sie erhalten erst dann wieder ihren alten Stand ort, sobald sich das Zimmer einigermaßen erwärmt hat. Besonders schädlich wirkt kalte Zugluft im Winter auf die besseren Pflanzen ein, die sie augenblicklich zu Grunde richten oder wenigstens ein langes Siechtum herbei führen kann. Auch mit dem Gießen sei man recht vorsichtig: es dient in den meisten Fällen nur dazu, den Wurzelballen vor dem Austrocknen zu schützen. Deshalb gieße man nur so oft als notwendig ist und dann nur mit lauwarmem Wasser. Winterschmuck. Betrachten wir nun ein mal den einst so stolzen Blumenkasten, der sieht nach seiner Entleerung recht mitleids voll aus. Auch das Haus hat an Traulich keit verloren, das einst den Wanderer so freundlich zuwinkte. Ein banger Schmerz erfüllt den Liebhaber und oft wird die Frage laut: Könnte man den Blumenkasten nicht auch im Winter schmücken? Diese Frage ist zwar schwer zu beantworten, da man ja doch keine blühenden Gewächse hat, welche winterhart wären. Aber auch des Winters braucht der Kasten des Schmuckes nicht zu entbehren. Man pflanzt kleine Ballenfichten oder immergrüne Gewächse, die infolge des Frostes und der Trockenheit bis zum Früh jahr zu gründe gehen. Auch kann man die Außenseite mit Reisig zieren in den Kasten Frühlingsblüher pflanzen, wie: Schneeglöck chen, Hyazinthen, Narzissen, Azaleen usw. Aber auch mit Reisig und Strohblumen kann man den Blumenkasten schmücken (Bindearbeiten) was jedenfalls schön wirken würde. B. H. Zer Mbgürtel, eine sinnreiche Vorkehrung zum Fange des Frost- Mnners. Eine der merkwürdigsten Erscheinungen in der Infektenwelt ist das späte Auftreten des Frostspanners, der erst seinen Hochzeits slug unternimmt, wenn bereits seine Ver wandten längst das Zeitliche gesegnet haben. Gefeit gegen Nässe und Kälte, tritt dieser kleine Schmetterling erst im Spätherbste auf, sobald die ersten Fröste verheerende Ver nichtungen in der Pflanzenwelt angerichtet haben. Je nach Klima und Witterungsver hältnissen kann sich die Flugzeit sogar bis Weihnachten ausdehnen. Eine zweite Eigen tümlichkeit dieses in seiner Lebensgewohn heit abseits stehenden Schmetterlings besteht darin, daß das Weibchen nur verstümmelte Flügel besitzt, also nicht fliegen kann: es ist zum Kriechen verdamnn. Kriechend schleppt