Nr. 20 „Der Gartenfreund". Seite 323 die Grube mit Latten oder Brettern zuge deckt, worüber eine Decke Laub oder Stroh, später bei anhaltend stärkerem Frost auch Erde gelagert wird. An milden Tagen ist die Miete zu lüften. Unsere Zeichnung gibt im Durchschnitt eine solche Erdgrube wieder. Wer über Mistbeetkasten verfügt, kann auch diese zur Ueberwinterung von Kopfkohl und Wirsing verwenden. Statt der Fenster werden Bretter aufgelegt und der Schutz gegen Kälte wird nach dieser entspre chend mit einer Lage Laub oder Stroh ver stärkt, wobei auch den Seilenwänden des Kastens ein Laub- oder Mistumschlag zu geben ist. Kleine Mengen Gemüse werden am besten in einem frost freien Raume, elwa in dem Keller untergebracht. Gelberüben und Schwarzwurzeln werden in Sand kegelför mig aufgeschichtet in der Weise, daß stets auf eine Lage Wurzeln eine zentimeterhohe Sandschicht kommt. Vorher wird sämtliches Laub bis auf die Herbstblätter abg> schnitten i beim Aufschichten kommen diese nach außen. Im Keller können auch Blumenkohl und Endivien, ebenso Kohlrabi sämtlich mit Wurzeln in Sand ziemlich dicht nebenein ander eingeschlagen werden. Geschieht dies bei Blumenkohl und Endivien mit gutem Wurzelballen und hält man den Sand mäßig feucht, dann wachsen beide noch nach. Na mentlich bilden sich die angesetzten Käse des Blumenkohls noch nachträglich aus. Unterdessen verwende man stets solches Gemüse in der Küche, dessen Dauerhaftigkeit durch seinen Zustand irgendwie gefährdet ist- denn nur das vollkommen st e Gemüse übersteht die Winteraufbewahrung gut. Es dürfen daher nicht eingewintert werden Kohl köpfe die in ihrer Entwicklung nicht fertig sind, also nicht fest schließen, oder Faulstellen aufweisen, oder infolge ihrer Ueberreife ge platzt sind. Ebenso sind geplatzte Kohlrabis und Gelberüben (Möhren), die beim Aus machen verletzt wurden, aufgerissen und von Würmern zerfressen sind, von der Ueberwin terung auszuschließen, da sie bald dem Ver derben anheimfallen. Alpenpflanzen im Garten. Alpenpflanzen gedeihen an allen möglichen Orten, nur die Lage muß gut gewählt sein, wenn gute Kulturerfolge erreicht werden sol len. Ein Alpinum, d. i. eine Felsenanlage zur Kultur der Alpenpflan zen, muß in erster Linie frei gelegen sein. Eine Böschung ist für diesen Zweck immer am besten geeignet. Bei steilen Hängen bietet sich noch der Vorteil, daß der Felsenaufbau das Ab schwemmen der Erde durch Wasser verhin dert. Wichtig bei jederFel- senanlage ist die An bringung einer durch lässigen Unterlage, be stehend aus Mauer schutt mit recht viel Ziegelbrocken oder Schlacke mit Felderde gemischt. Dieser Unter bau muß schon im Herbst gemacht werden, damit er sich ordent lich setzt. Im Frühjahr'wird dann der Aufbau fortgesetzt. Auf die Schuttunterlage kommt die Erde, bestehend aus je einem Drittel alter Kom posterde, Sand und Torfmull. Wichtig ist, daß die Mischung keine frischen Dungstoffe enthält. An die Stellen, wo Heide-, oder Fig. 5. Alpinum im Garten des Herrn F. X. Reitterer in Gutwasser bei Budweis.