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Seite 306 „Der Gartenfreund". Nr. 19 25 cm langen und etwa 10 cm breiten Brett chen ein Dach über dieselbe errichte, hierauf wird alles mit Erde bedeckt und Reisig daraufgelegt. Während des Winters soll man die Rosen (Okulanten) bei schneelosen Boden und mil den Wetter einmal lüften damit sie nicht schwarz werden und stocken und dann wie der zudecken. Ende März anfangs April wird alles aufgedeckt, einzelne Edelaugen werden schon treiben. Selbst durchgeführte Veredlungen machen viel Freude, Freilandokulierungen aber ge deihen besser als gekaufte, rasch im Warm haus gemachte Veredlungen. I. K a d e rs ch a f ka. Jie Verwendung des üdermangan- sanren Kali (Kaliumpermanganat) im Garten- und Feldbau. Nach Anweisungen von Dr. Hanish, Los Angeles (Cal.) von Adolf Frey, Nürnberg. Es ist noch viel zu wenig bekannt, daß sich das übermangansaure Kali (Kaliperman ganat) wegen seiner antiparasitären Eigen schaften im Garten und Feldbau mit größtem Vorteile anwenden läßt. Das Kaliumpermanganat wirkt äußerst stark desinstszierend, weshalb es bei der Körperpflege, in Krankheitsfällen und ander weitig schon längst allerart Verwendung fin det, z. B. beim Gurgeln, zu Spülungen, Wa schungen usw. Seine reinigende Wirkung macht sich bei der dauernden Anwendung in Gärten und auf den Feldern in erster Linie durch das Abnehmen der Parasiten und des Ungeziefers bemerkbar. Dann aber zeigen sich die günstigen Resultate insbesondere in der Qualität und im seinem Geschmack der Gewächse. Es ist ein starkes Hilfsmittel zur Aufzucht völlig gesunder Pflanzen, also von außer ordentlicher Wichtigkeit. Zu stark mit Mist und Jauche gedüngte Gewächse bilden kaum oder doch weit weniger Vitamine als rein gezogene Qualitätsgewächse, die unter Verwendung von ganz verrottetem Kompost oder gleichwertiger Dünger, mit Hin zuziehung künstlicher Düngemittel und des Kaliumpermanganats erzeugt sind. Erstere vermitteln, dem Konsumenten unter Umstän den sogar eine Menge krankheiterregender Substanzen, was sowohl für Garten als auch für Feldfrllchte gilt, also auch für die wichtigste Feldfrucht, das Brotgetreide. Wer einen seinen, unverdorbenen Geschmack besitzt, merkt den Unterschied in der Güte zwischen stark gemisteten und rein gezogenen Vegeta- bilien und Früchten beim Essen leicht heraus. Vielfach muß doch bei der Zubereitung das Kochwasser weggeschüttet werden, weil es zu scharf ist, unangenehm riecht und schmeckt. Zum Beispiel bei Spinat und Spargeln. Leider gehen damit auch die Nährsalze und die lebensspendenden Chemiekalien verloren. Für die Erreichung bester Qualität kann nun das Kaliumpermanganat die besten Dienste tun. Der Verfasser dieser Abhandlung verwendet es im Garten schon seit zwölf Jahren mit ausgezeichnetem Erfolge. Dazu trägt auch die für die Wurzelbildung sehr schätzbare düngende Eigenschaft des über mangansauren Kali bei. Die Einwirkung des Kaliumpermanganat auf dem Blüten- und Fruchtansatz ist äußerst günstig. Erst neuer dings konnte die belebende Wirkung des Kaliumpermanganat ganz besonders deutlich festgestellt werden. Beispielsweise bei einem neuerworbenen und verpflanzten Rosenstock, der nach vier Wochen noch keinerlei Leben zeigte, also am Absterben war. Er bekam alle 3 bis 4 Tage Güsse mit einer starken Lösung Kaliumpermanganat, im Ganzen vier Güsse. Schon nach dem zweiten Gusse fing er an zu treiben und etwa 4 Wochen nach eingesetzter Behandlung hatte er die gleich zeitig gesetzten gesunden Stöcke nahezu ein geholt. Das gleiche Ergebnis hatte die Be handlung eines Dahlienwurzelstockes, der drei Wochen nach der Pflanzung noch nicht an gewachsen war, während die zur gleichen Zeit gepflanzten Kameraden schon stattliche Triebe gebildet hatten. Man verwendet das Kaliumpermanganat zweckmäßig im Gießwasser aufgelöst. Für den Gartengebrauch nimmt man pro Gieß kanne mit 12 Liter Inhalt 10 bis 15 Gramm. Bei stark verseuchten Böden kann man die Lösung stärker nehmen, oder mehr Güsse an bringen. Die Begießung im Gartenland kann nach dem Umstechen geschehen und auch gleich nach dem Setzen der Pflanzen: bei deren An gießen, bezw. nach dem Ausstreuen der Saat. Weitere Güsse mit der Brause können je nach der Bodenbeschaffenheit in kürzeren oder längeren Abständen verabreicht werden. Also nach etwa 3 bis 4 Tagen wöchentlich, oder zweiwöchentlich und besonders in der Hauptentwicklungszeit. Nach den gemachten