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den die Pflanzen mittels eines Tauspenders öfters überbraust. Nach 8 Tagen merkte man. daß die Wurzeln ihre Tätigkeit wie der ausgenommen hatten. Es regte sich neues Leben. Die älteren Blätter waren ab gefallen, Dadurch gewannen die Stöcke zwar nicht an Schönheit, aber ich war froh, daß ich sie überhaupt errettete. Nun wurden sie auf ein etwas schattig gelegenes Fenster gestellt und nach einigen Tagen dieses mit einem sonnig gelegenen vertauscht und dort begannen sie bald um die Wette zu blühen, wobei sich die genannte Sorte besonders auszeichnete. Es erschien eine Blutendolde nach der anderen und auch im Winter konnte man von einer Ruhe nichts merken. Im nächsten Frühjahre wurden davon Stecklinge geschnitten und die daraus er zogenen Exemplare zeigen genau dieselbe außergewöhnliche Blühwilligkeit wie die Mutterpflanze. „Käthe Schwabel" ist eine Schönheit, die ihresgleichen sticht. Die gro ßen, lachsfarbenen Blüten bilden wahre Rie sendolden. Nur von kräftigen, gesunden Pflanzen darf man diese auch im Winter erwarten. Um solche zu erhalten, muß man ihrer Behandlung erhöhte Aufmerksamkeit schenken. Für erfolgreichen Pelargonienkul tnr gehören: Sonne, frische Luft, Wasser und Bodenkraft. schon sein Name, denn Verium, vom neu griechischen nero---Wasser. Der Oleander hat das Bedürfnis, den Fuß ins Wasser, den Kopf aber in die Helle Sonne zu halten. Nur unter dieser Bedingung öffnet er seine Blüten. Diese sind verhältnismäßig groß und be sitzen eine trichterige, am Grunde zerschlitzte Schüppchen tragende Krone. Am häufigsten Sind diese Bedingungen erfüllt, zeigen Fig. 9. Oleanderzweig. sie sich als unermüdliche, dankbare Blüher. Bom Neander, einer zu wenig beachteten Schönheit. anzutreffen sind die rotblühenden Arten, es gibt aber auch solche mit sehr schönen weißen, gelben, rosafarbenen, einfachen oder gefüllten Blüten. Wenn diese während der Sommer monate die lockere Krone überschütten, dann Von Viktor Pottmann. „Das gute ist nicht immer neu, das Neue nicht immer gut", kann wohl auch der Blumenfreund feststellen, wenn er seine Lieb linge einer strengen, sachlichen Kritik unter zieht. Viele, die marktschreierisch als „Wun der" angepriesen wurden, halten einer solchen nicht stand. Sie entpuppen sich später als minderwertig, wenn nicht gar als wertlos. Beim Fagen nach „Neuheiten" gerät aber leider manches gute Alte in Vergessenheit. Dieses Schicksal ereilte auch den Oleander, Verium oleänäer. Er ist unmodern geworden. Großvater und Großmutter wissen von ihm noch begeistert zu erzählen, aber die Jüngeren kennen ihn oft nur vom Hörensagen. Der mannigfachen Vorzüge wegen, sollte seiner Kultur mehr Beachtung geschenkt werden. Die Pflege ist sehr leicht. Als ein aus dem Mittelmeergebiete stammender Uferstrauch liebt er Wasser und Sonne. Dies sagt auch ist das eine Pracht, wie sie nicht viele Schmuckpflanzen bieten können. Ein weiterer Vorzug ist, daß Verium nicht nur eine prächtige Blütenpflanze gibt, sondern auch als Blattpflanze nicht zu unterschätzen ist. Die quirlständigen, lineallanzettlichen, lederigen Blätter sind immergrün. Der Oleander gehört zur Familie der Sinngrün (Fmmergrün)-gewächse (Ztpoczmäceae). Man bezeichnet sie auch als Hundsgiftgewächse, denn der Venetianische Hundstod ^poczmum venetum, ist ein Vertreter dieser Familie. Wenig bekannt ist, daß auch der Oleander in allen Teile giftig ist. Diese Eigenschaft wird oft Haustieren, die die Rinde benagen, gefährlich. Vor vielen anderen Topfpflanzen zeichnet sich der Oleander durch seine leichte Ueber- winterung aus. Da er einige Kältegrade verträgt, braucht er erst im November in die Winterquartiere gebracht zu werden. Dort wird er hell, kühl, luftig und trocken ge-