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ihnen nicht zu empfehlen. Hauptsache ist, daß sie in der zweiten Sommerhälfte mög lichst trocken stehen. Bei andauerndem Regen - weiter deckt man sie vorteilhaft mit Fenstern oder Brettern zu, damit die Triebe gut aus- Fig. 11. Pelargonie aus dem Freiland. reifen. Dann schaden ihnen auch leichte Fröste nicht und man braucht sich mit der Einwin terung nicht so zu beeilen. Zur Ueberwin- lerung dieser Pflanzen genügt ein frostfreier Heller Raum, etwa eine Glasveranda, immer hin wird ein mäßig geheiztes Zimmer mit guten Lichtverhältnissen den besten Ueber- winterungsraum abgeben. Pelargonien stecklinge sollen immer in geheizten Räu men überwintert werden. Der Kampf gegen die kleinen und großen Frostspanner im September, Oktober und November. Der Frostspan nerschmetterling, auch Reisemotte genannt, gehört zu den gefährlichsten Feinden der Obstbäume und Sträucher. Die Weibchen dieser Schädlinge haben nur kurze Flügel stumpfen, so daß sie nur kriechend in die Baumkrone gelangen können, wo sie im Oktober und auch noch später ihre Eier ab legen. Um nun den Weibchen den Weg in die Baumkrone zu versperren, müssen vor Eintritt der ersten Herbst- und Winterfröste, sowohl die Baumstämme selbst, als auch die Baumpfähle, Stützen usw. mit Leimringen versehen werden, an denen die hinaufkrie chenden Weibchen kleben bleiben. Der Soto Raupenleim wird auf einen etwa 10cm breiten fettdichten Papierstreifen mit einer Holzspach tel gestrichen. Diese Papierstreifen werden in Brusthöhe um die Bäume gelegt und durch starke Bindfäden so befestigt, daß die Schäd linge nicht etwa von unten durchkriechen können. Nachdem ein Frostspannerweibchen bis 350 Eier legt, ist es erklärlich, daß Bäume, die gegen diesen Schädling nicht geschützt werden, im Sommer von den Rau pen oft kahlgefressen werden. Uebrigens blei ben an den Sotor-Leimringen, die mehrere Monate lang fängisch bleiben und nicht ein trocknen, auch noch andere Schädlinge, wie Apfelblütenstecher, Blutlauslarven usw. kle ben. Um die in der Erde ruhenden Puppen abzutöten, gräbt man den Boden schon im August oder September unter den Baumkronen tief um und versetzt ihn mit Aetzkalkstaub. Am Palmen von Schildläusen zu be freien, hilft nur eine gründliche Reinigung mit Schwamm, zugespitztem Holz und war mem Seifenwasser. Die trockenen Fasern suche man möglichst zu entfernen, dann reibe man mit dem Holze, so gut es geht, die Läuse ab und wasche mit Schwamm und Seifenwasser nach. Die Manipulation ist langwierig und beschwerlich, es ist aber das einzige wirksame Mittel; der Gärtner macht es ebenso. An gesunde Pflanzen kommen nicht so leicht Läuse, man trachte also darnach, die Pflan zen möglichst gesund zu erhalten. Kalkstickstoff gegen Kohlhernie. Im heurigen Jahre habe ich Kalkstickstoff gegen die Kohlhernie mit Erfolg angewendet, leider mußte ich auch eine weniger erfreuliche Er fahrung von der ätzenden Wirkung des Kalkstickstoffes machen. Ein für Blumenkohl in Aussicht genommenes Beet wurde im Herbst mit Stalldünger, etwas später mit Thomasmehl und im zeitlichen Frühjahr mit 40°/°igem Kalisalz gedüngt. Den noch zur Bolldüngung gehörigen Kalkstickstoff wollte ich zur Desinfizierung der Pflanzlöcher ver wenden. Am 25. April wurde das Beet her gerichtet und um die beabsichtigten Pflanz stellen die Erde in einem Umkreis von 15 cm und etwa 12 cm Tiefe mit einer reichlichen Gabe Kalkstickstoff gut vermengt. Am 3. Mai, also nach 8 Tagen, wurden die pikierten Karfiolpflanzen ausgesetzt. Schon nach we nigen Tagen fingen die Pflanzen an welk zu werden und starben ab. Am 16. Mai wurden sie durch frische Pflan zen ersetzt, diese entwickelten sich sehr gut und ergaben prächtige Karfiolrosen. Beim Herausnehmen der Strünke zeigten sich nur