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Außer der gewöhnlichen Schwarzwurzel baut man in neuerer Zeit die „Neue russische Riesen-Schwarzwurzel" an. die wegen ihrer starken Wüchsigkeit unter günstigen Ver hältnissen schon im Herbste schöne, starke Wurzeln, wenn sie frühzeitig bereits im März, ausgesät wurden, entwickeln. Auch die Sorte „Vulkan" kann wie diese einjährig angebaut werden. Früher wurden die Schwarzwurzeln allgemein zweijährig kultiviert. Die Aussaat wurde in diesem Falle im Fuli oder August vorgenommen. Die jungen Pflanzen über winterten unbeschadet auf den Beeten, die noch nicht einmal bedeckt zu werden brauch ten. Fm Frühjahr lockerte man das Land und reinigte es von Unkraut. Zu dicht stehende Pflanzen wurden verzogen. Da die Samen oft schlecht keimen, sind sie recht dicht, am besten in Reihen von 20—25 Zentimeter Abstand zu säen und später auf 10 Zentimeter zu verdünnen. Sind die im März gesäten Wurzeln jedoch im Herbst noch zu dünn, dann läßt man sie noch im folgenden Jahr zur Winterentwick lung stehen. Die Blüten sind, wenn man nicht Samen ziehen will, stets zu unter drücken, da sie der Entwicklung der Wurzeln schaden. Da die Pflanzen, wie schon erwähnt, nicht frostempfindlich sind, können sie den ganzen Winter bei offenem Boden geerntet werden. Dabei ist aber vorsichtig zu arbeiten, damit sie nicht verletzt werden. Am besten wirft man erstens einen Graben längs der Reihe, wie unsere Abbildung veranschaulicht, aus und sticht dann mit dem Spaten auf der anderen Seite der Pflanzen in den Boden und zwängt sie in den Graben. Aus der gelockerten Erde lassen sich die Pflanzen unversehrt herausziehen. B. C. Wie kann man im Herbste günstige Bedingungen für eine gute Erdbeeren ernte im nächsten Fahre schaffen? Zu nächst ist dazu unbedingt eine reiche Bewässe rung der Erdbeeren im Nachsommer not wendig, wenn kein ergiebiger Regen sie be sorgt. Gleichzeitig müssen aber auch den Pflanzen die erforderlichen Nährstoffe zum Ansatz der Blütenknospen zur Verfügung gestellt werden. Das geschieht in regnerischer Zeit am einfachsten durch eine Decke von kurzem Miste. Der Regen laugt dann all mählich seine Nährstoffe aus und führt sie den Pflanzen zur Verarbeitung zu. Ist aber der Herbst trocken, dann tut sie ebenfalls gute Dienste, indem sie den Boden feucht hält und eben ihr, wenn sie ab und zu reichlich begossen wird, ununterbrochen Nah rung zuführt. Hat dagegen der Boden unter der Trockenheit des Sommers zu leiden — was ja in diesem Jahre nicht der Fall war — so ist es am besten, mit der Bewässerung gleichzeitig flüssigen Dünger (I Liter gute Fauche auf tO Liter Wasser) oder ebenso viel .Gülle von Stallmist oder Hühnerdünger zu geben. Den flüssigen Dünger bringt man vorher in ein Faß und läßt ihn vergären Da zu dichslüssige Dunggüsse die Pflanze leicht schädigen können, muß man sie zu nächst verdünnen und dafür etwas öfters, jede Woche einmal reichlich verabfolgen. Vor diesen Maßnahmen muß der Boden um die Erdbeeren leicht gelockert werden. Dadurch werden die Wurzeln zu lebhafter Tätigkeit und dementsprechend zur Aufnahme der Nährstoffe angeregt. Schaffen wir diese günstigen Bedingungen den Erdbeeren, dann vergelten sie durch eine gute Ernte im nächsten Jahre diese ArbeitenEreichlich. . . . r. Kennst du die schönste IMie? Von Gartentechniker Erwin Zimmermann. (Schluß.) Nun will ich aber noch etwas, nur einige Worte über die Kultur verlieren, die im großen Ganzen keine Hexerei ist, doch oft für ganz leicht gehalten wird. Sie ist vor allem nicht als winterharte Staude zu betrachten und die Knollen sind nach dem Erfrieren der oberirdischen Pflan zenteile aus dem Boden zu nehmen und gänzlich srostfrei zu überwintern. Als mehr oder weniger winterharte Staude ist sie nur in wenigen Gegenden unserer Republik zu betrachten — im ausgesprochenen Weinklima oder im Weinklima mit starken Schneefällen. Doch müssen sie da mindestens m tief gepflanzt werden und im Herbste mit schon ganz verottetem trockenem Dünger überschüt tet werden, der dann im Frühjahre beim Lockern des Bodens mit demselben vermengt werden muß, da sonst binnen wenigen Fah ren ein Zurückgehen in der Blühwilligkeit und in der Größe der Blumen sowie im Wachstum der Pflanze zu bemerken ist. Es ist auch sehr vorteilhaft, im Frühjahre mit Kalk, Chilisalpeter und Phosphorsäure zu düngen. Ein Faucheguß ist unbezahlbar, doch muß man achten, daß die Flüssigkeit nicht mit den Pflanzenteilen in direkte Berührung kommt.