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349. Frage. a) Habe voriges Jahr Campanula ausgesät, im Herbst pikiert. Heuer im Früh jahr auf Beete gepflanzt. Die Hälfte davon kommt nicht zum Blühen. Setzten einen großen Vlätterstock an. aber keine Blüten- stengel, sind jetzt noch schön grün. Was soll ich mit den Pflanzen machen, blühen sie nächstes 3ahr, oder soll ich sie hinaus werfen ? b) Bei mir und auch in anderen Gärten werden jeden Tag einige Asternpflanzen welk. Werden von den Wurzeln aufwärts dürr. Wo liegt da der Fehler? 2. S-Haslau. a) Das Nichtblühen der Campanula (es dürfte sich um Camp. Medium handeln) wird seine Ursache wahrscheinlich darin haben, weil Sie zu spät ausgesät haben, sa daß nicht alle Pflanzen die zur Blüte natwendige Entwicklung erreicht haben. Man sät die Pflanzen im Mai aber Juni ms kalte Mistbeet, pikiert sie, und pflanzt sie schon Ende August bis Anfang September an Ort und Stelle. Die Pflanzen haben auf diese Art Zeit, ordentlich einzuwurzeln und die zur nächstjährigen Blüte notwendige Entwicklung zu erreichen. Die Heuer nicht zur Blüte gelangten Pflanzen werden erst nächstes Jahr blühen. b) Es kann sich um.tierische Schädlinge oder um einen Pilz handeln. Erschöpfende Auskunft könnte nur nach Untersuchung einer erkrankten Pflanze gegeben werden. 350. Frage. Wann kann man Ende Juli, An fang August okulierte Nosenbäumchen ver setzen ? 3st dies im kommenden Herbst schon möglich ohne Gefahr zu laufen, daß die selben dadurch Schaden leiden? Ich möchte den Platz, wo sie jetzt stehen, im Winter zu etwas anderem verwenden, wenn sie versetzt werden können. R. P.-Grllnlas. Sie können die heurigen Rofenokulanten unter Beobachtung der gebotenen Vorsicht Heuer im Herbst versetzen. 35 l Frage Ersuche um Auskunft, warum meine beiden Nosen (Hochstamm), Eugene Fürst und Ferd. Mayer, nicht blühen wollen. Sind schon dos zweite Jahr gepflanzt, der Trieb ist stark, aber von Knospen nichts zu sehen. Was soll ich tun, um es zu er reichen? F. M.-Eger. Um der eigentlichen Ursache des Nichtblllhens der Rosen auf die Spur zu kommen, müßten wir alle näheren Umstände, unter welchen die Rosen kultiviert werden, wie Boden, Abstände, Schnitt usw. näher kennen. Alle diese Faktoren Können mitwirken, daß die Rosen nicht blühen. Rosen auf kaltem Boden z. B. treiben viel, blü hen aber wenig, falscher Schnitt kann die Blüte vollständig verhindern. Auch kann schattiger Stand die Blüte bedeutend beeinträchtigen. Dabei handelt es sich bei Eugene Fürst um eine typisch wenig blühende Sorte. 352. Frage a) Verträgt Abies balsamea Rauch? Und wann ist die beste Pflanzzeit? b) Bon wo kann ich nachfolgendes be ziehen: Abies balsamea, Gleditschia tria- canthos, Syringa persica, Lonieera tar- tarica, Perberis vulg. atropurp. und ja panische Quitte? I. Sch.-Falkenau a. Eger. a) Abies balsamea ist genau so rauchempfind lich wie die anderen Koniferen, deren Nadeln keinen Wachsüberzug hoben. Die geeigneste Pflanzzeit für alle Koniferen ist das Frühjahr bis Mitte Mai oder der Spätsommer von Mitte August an. b) Alle angeführten Gehölze sind in den Vik toriabaumschulen in Schöllschitz bei Brünn oder in den Eisenberger Baumschulen in Eisenberg bei Brüx erhältlich. 353. F r a g e. a) Bitte mir näheres mitzuteilen über die Beschaffenheit und Verwendung von Trüffeln. b) In welcher Nummer haben Sie über lebende, wachsende Häuser aus Obstbäu men geschrieben, oder wo könnte ich das Buch beziehen? R. S.-Nieder-Aderbach. a) Diese Pilzgattung zählt ungefähr 33 euro päische Arten, die besonders auf kalkhaltigem Boden in Deutschland, Frankreich, Italien, Eng land, Rußland usw. zu finden sind. Als Genuß mittel für den Menschen kommen nur zwei Gat tungen in Betracht, die weiße und dieschwarze Trüffel. Die Trüffel wächst herdenweise in der Erde alljährlich an derselben Stelle, jedoch nur dort, wo sich Bäume, u. zw. hauptsächlich Eichen und Hainbuchen, eventuell untermischt mit Ka stanien, Haselsträuchern, Rotbuchen, Birken, Pap peln, Weiden, Weißdorn, Eberesche, Wacholder usw. finden. Der Pilz lebt mit diesen Bäumen in Symbiose, d. h. er umspinnt mit seinem Mycel ihre Wurzeln ohne ihnen jedoch zu schaden, er führt ihnen im Gegenteil organische Nahrung zu. Man bedient sich in Frankreich zum Aufsuchen der Trüffeln abgerichteter Schweine, in Deutsch land Hunde, welche durch ihren Geruch die bis >5 ein tief im Boden befindlichen Pilze entdecken, die dann mittelst eines Messers ausgegrabcu werden. Der Pilz wird auch kultiviert, indem man junge Eichen aus Trllffelreviereu, die an ihren Faserwurzeln das Mycelium tragen, in von Trüffelkolonien noch undurchsetzte Eichcnpflan- zungen verpflanzt, wo sie sich dann vermehren. Bei Aufzucht van Eichensämlingen aus Trllffel- gebieten lassen sich nach verbürgten Angaben in l.0 Jahren gute Trllffelernten erzielen. Man un terscheidet im Handel folgende Wien: Die Win tertrüffel, kugelig, schwarz, auf der Oberfläche mit vieleckigen Warzen, nutz- bis faustgroß, innen schwärzlich aschgrau mit weißen Adern. Die Perigordtrüffel, rötlichschwarz, auf den Warzen rötliche Flecke, das Innere rötlich oder violettschwarz. Die Somme rtrllffel; klein, nach Sauerteig riechend; unregelmäßig, kugelig, schwarzbraun, mit sehr großen Warzen, innen blaßbraun. Die Gekröset rüffel; fchwarz, moschusartiger Geruch, dunkles Fleisch. Die Magnaten trüffel, unförmig lappig mit wurzelartiger Basis und glatten Oberfläche. An fangs weiß, später blaß ockerbraun. Im Handel sind die Trüffeln Verfälschungen durch minder wertige Sorten ausgesetzt. Trüffeln werden in der feineren Küche zu ver schiedenen Speisen, Pasteten, Saucen, Füllen usw. verarbeitet. b) Ueber wachsende Häuser haben wir in der Nummer 8 dieses Jahrganges geschrieben. Das Buch „Wachsende Häuser" van Arthur Wiechula ist im Verlag der „Naturbau-Gesellschaft m. b. H". Berlin-Friedenau erschienen und kann durch jede Buchhandlung oder direkt von dort bezogen werden. 354.Frage Ich habe von einer größeren An zahl edler Rosen Ableger (Stupser) ge macht und zwar im Freiland. Sie gedei hen, wie noch jedes Jahr ganz prächtig;