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Nr. 17 „Der Gartenfreund". Seite 271 Erörterungen folgt die Mahnung, den Frucht knoten möglichst zu schonen, vor allem ihn nicht wegzuschneiden, da wir dadurch uns nur schaden würden. B. C. Stachelbeerstccklinge. Die Stachelbeere ist ein Gehölz, welches zu den ersten gehört, die im Frühjahr ihre Blätter entfalten. Ein verspäteter Winterschnitt wird fast immer grüne Sträucher antreffen und auch mit dem Schneiden der Stecklinge wird man sich be eilen müssen um nicht zu spät zu kommen. Am besten ist es, wenn man sie im Herbst schneidet und auch steckt. Zu diesem Zwecke werden gut ausgereifte Ruten abgeschnitten, ent- gipfelt und in schwa che Bündel (Höch Fig. 3. Die Stachelbeerreiser werden eingeschlagen. stens 10 Stück) ge bunden. Die Bündel werden beiläufig 10 cm tief an einer halbschattigen Stelle aufrecht eingeschla gen. Wenn die Blät ter vertrocknet und abgefallen sind, wer den die Ruten aus dem Einschlag ge nommen und auf die richtige Stecklings länge, das ist 15 bis 20 cm zerschnitten und gleich auf die mit Komposterde verbesserten Beete senkrecht so gesteckt, daß nur das oberste Auge über die Erdoberfläche hervorschaut. Abstand allseitig 15 cm. Die Stacheln werden vorher mit einem scharfen Messer vorsichtig entfernt, damit sie dem ordentlichen Einstecken nicht hinderlich sind. S. Das Beschneiden der Walnutzbäume. Ein zur Unzeit geschnittener Walnußbaum zeigt die Eigentümlichkeit, daß die Wunde eine große Menge von Bildungssaft entläßt, daß sie „blutet." Dieser Verlust an Saft ist zwar für den Baum nicht gerade gefährlich, aber er erleidet dadurch doch eine Schwächung. Daher ist es angezeigt, Walnußbäume zu einer Zeit zu schneiden, wo die Blutung am schwächsten ist, und das ist die Zeit vom Funi bis Oktober u. zw. möglichst vor dem Laubfall. Während andere Bäume in unbe laubtem Zustande geschnitten werden, erfolgt der Schnitt hier im belaubten Zustande. An Walnußbäumen ist eigentlich wenig zu schneiden. Je weniger man daran herum- Fig. 4. Der Nußbaum blutet bei unzeitgemäßem Schnitt. operiert, desto besser. Deshalb gibt man den Bäumen gleich im vorhinein einen Stand ort, der eine freie Entwicklung gewährleistet. Bohnenernte. Um während des Sommers und Herbstes stets frische, grüne Bohnen zu haben, wird in verschiedenen Gartenbüchern angeraten, die Aussaaten der Buschbohnen bis in den Fuli zu wiederholen. Ich erreiche denselben Zweck durch entsprechende Ernte der grünen Bohnen. Die Bohnen werden von mir sehr früh ab genommen, solange die Hülsen noch jung und zart sind. Nach je 3—4 Tagen werden die Bohnen wieder abgesucht und die Hülsen abgenommen, bevor sich noch die Körner in den Hülsen so recht entwickeln können. Da durch werden die Pflanzen angeregt, wieder Blüten anzusetzen und die Blätter bleiben grün. Die Bohnen blühen dann fortgesetzt bis in den Herbst hinein, natürlich müssen sie bei längerer Trockenheit gegossen werden. Das fortwährende Absuchen erfordert zwar mehr Arbeit, aber man hat bis zum ersten Frost stets junge, zarte Hülsen ohne Fäden. Dem Gewichte nach wird man gleich viel oder sogar mehr ernten, als wenn man die Hül sen erst abnimmt, wenn sie schon fadig und zäh sind und die Blätter gelb werden. Im Jahre 1926 habe ich am 5., 12. und 18. Mai Buschbohnen gesät und habe von diesen am 10. Oktober die letzten grünen Bohnen geerntet. I. Kaderschafka.