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Seite 264 „Ler Gartenfreund". Nr. 16 ganger die Obstbäume, als sie jung waren, zu eng gepflanzt haben. In der gleichen Reihe sind mir nämlich schon zwei Kirsch bäume eingegangen. Der in Frage stehende Birnbaum steht zwischen einem Kirsch- u. Apfelbaum und zwar so dicht nebenein ander, datz der Kirschbaum mit seinen Aesten fast durch den Birnbaum zum Apfelbaum reicht. Der Birnbaum dürfte vielleicht auch noch älter sein, ist jedoch in der Entwicklung zurückgeblieben und hat nur sehr spärlich getragen. Nun möchte ich wissen, ob der Baum nicht Schaden leiden würde beim Ueberfetzen, da er doch stark zurückgeschnitten werden müßte. Wann wäre das am besten durch zuführen? b) Ferner habe ich eine Zimmerpflanze, „Auralia" genannt, diese bekommt jetzt auf den Blättern braune Flecken. Ich ver meinte Sonnenbrand. Habe den Stand gewechselt, Halbschatten; hat bis jetzt vor dem Fenster, Westseite, mit Nachmittags sonne gestanden. Wovon sind diese Flek- ken und wie sind diese abzuschaffen resp. wie ist die weitere Behandlung der Auralia? a) Die Uebersetzung eines zwanzigjährigen Birnbaumes ist kein so schwieriges Problem, wenn gewisse Vorsichtsmaßregeln beobachtet wer den. Bor allen Dingen ist es wichtig, das Wur zelwerk so unversehrt als möglich aus der Erde herauszubringen, was bei der Nähe der Nach barbäume nicht ganz einfach sein wird. Die letz teren werden durch das Versetzen der Birne ziemlich leiden, denn sämtliche unter die Birne reichende Wurzeln werden dort, wo sie in das Bereich der Wurzelkrone der Birne eintreten, glatt weggeschnitten werden müssen. Die beste Zeit zum Umpflanzen ist das zeitige Frühjahr. Man entfernt zunächst die Erde bis auf die obersten Wurzeln und schneidet diese dann in einer Entfernung von beil. Meter vom Stamm glatt ab. Durch weiteres Untergraben kommt man schließlich auf die Pfahlwurzeln, die ebenfalls durchhauen werden. Mittlerweile mutz man die neue Grube vorbereitet haben, u. zw. in etwas größerem Durchmesser als der Durchmesser der Wurzelkrone des zu verpflanzenden Baumes beträgt. Auch die Tiefe richtet sich nach der Mächtigkeit des Wurzelwerkes. Die Baumgrube muß so tief sein, das; der Baum ebenso tief zu stehen kommen kann, wie er früher gestanden ist. Der mit seinen Wurzeln losgelöste Baum wird unten am Stamm mit einem Fetzen oder einem Sack umwunden, eine Schlinge aus einer stärkeren Schnur herumgewunden, durch diese Schlinge eine Stange gesteckt und der Baum kann dann durch zwei Personen auf seinen neuen Bestimmungsort transportiert werden. Die in der Grube befindliche Erde wird mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt, und der Baum mit der Wurzelkrone hineiugesetzt. Die restliche Erde wird zwischen die Wurzeln gebrümmelt, die Baum grube ganz zugedeckt und das Ganze dann noch mit recht viel Wasser angegossen, damit die Erde zwischen dieWurzeln geschwemmt werde. EineBe- festigung des Baumes mit Draht wird sich em pfehlen. b) Es handelt sich hier sicher um die bekannte Zimmerpflanze Aralia (nicht „Auralia"). Die braunen Flecke auf den Blättern können von Tropfen herrühren, welche durch ihre Linsenwir kung Brennflecken verursacht haben. Eine Be kämpfung ist natürlich in diesen, Falle ausge schlossen, hier kann sich's nur um die Vorbeugung gegen eine Wiederholung handeln. Es kann auch die Tätigkeit eines Pilzes vorliegen, doch wird diese Blattfleckenkrankheit in den seltensten Fällen eine solche Ausdehnung annehmen, daß man be sondere Bekämpfungsmaßnahmen durchführen müßte. Das Schattigstellen der Pflanzen kann als gute Vorbeugungsmaßnahme bezeichnet.wer den. Nochmals K. Sch.-Wien. Ein Abonnent schreibt uns: Lilium regale ist eine unserer schönsten, groß blumigsten Lilien, glänzend weiß mit ganz schwachem rotem Hauche. Lilium regale Wilson (der Name des Autors) gibt es also. K. L.-Kaitz. Ihre Anfrage konnte noch nicht beantwortet werden, da sie inner halb eines verhältnismäßig kurzen Zeitraumes schon die dritte ist und zahlreiche Fragepunkte umfaßt. Also noch etwas Geduld! 2. F.-Görkau. Marum verum ist in den meisten größeren Gärtnereien zu haben oder durch solche zu bestellen, ebenso Basili- cum. Perser Geranium dürfte nur in großen Gärt nereien Deutschlands, z. B. bei Haage und Schmidt in Erfurt erhältlich sein. A. B.-Äautzen. Säge späneartige Abfälle von gegerbtem Leder find zur Kompostierung gut geeignet, obzwar sie sehr lang sam verwesen. Druckfehlerberichtigung. In der Nr 15 unseres Blattes soll im Artikel „Das Aeugeln (Okulieren) auf das schlafende Auge" Zeile 19 und 20 von unten statt Zentimeter Millimeter stehen. «WM» An unsere Abonnenten! In unserem Berlage wird gegen Ende des Jahres ein reich ausgestatteter, illustrierter Taschenkalender für Gartenfreunde erscheinen, welcher jedem Abonnenten mit der letzten Nummer gegen entsprechende Nachzahlung zugestellt werden wird. Nachdruck sämtlicher Artikel nur mit ausdrück licher Genehmigung des Berlages gestattet. Eigentum, Druck und Verlag der Berlagsanstalt „Moldavia" in B.Budweis. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter Josef Sobischek in B. Budweis. Bewilligung zur Benützung von Zeitungsmarken, Zahl 226.294—25—VI.