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machen. Natürlich ist hier dabei nicht nur rein auf die Schönheit gesehen, sondern auch auf die besonders gute Eignung der Sorten für unseren Garten, Massenwirkung und Schnitt, also auch Einzelwirkung der Blume. Alle unsere Dahlienklassen und Sorten stammen von den verschiedenen in der Hei mat Mexiko wild vorkommenden Arten ab, die jetzt mehr oder weniger alle unter dem botanischen Namen Oaklia variabilw geführt werden. Schon um die Mitte des 16. Jahrhunderts ist die Dahlie als Schmuck- und Iierblume in unseren Gärten zu finden gewesen und Aufzeichnungen zeigen uns schon halbgefüllte Kulturformen, recht viele Varietäten und Spielformen. Durch weitere Züchtung, Kul tur und Auslese sind unsere Gärtner so weit gekommen, uns jetzt mit den Dahliensorten den schönsten Schmuck .für den herbstlichen Garten zu geben. Ich beginne sofort die einzelnen Typen, Klassen und Sorten näher zu besprechen. So wäre als erster Typ, der der einfach blühenden Dahlien zu erwähnen: 1. Kl. Kleinblumige einfache Dahlien: Diese besitzen durch ihre Strahlenblumen noch einige Aehnlichkeit mit den wildvor kommenden Sorten. Die Blume ist nicht über 7 bis 8 cm breit und die Pflanzen erreichen eine Höhe von etwa 50 — Mignon-Dahlien — bis 130 cm. Geschätzt wird im Garten ihre Massen wirkung. Doch auch in der Vase gelangt dieser Typ durch seine Urwüchsigkeit zum vollen Ansehen. In den Sorten:; Apfelblüte: weiß, nach außen hin rosa. Dorfschöne: feuerrot mit weißen Spitzen. Lola: glänzend samtig, schwarzrot. Oven Thomas: purpurbraun mit grün lich goldgelben Spitzen. Lucifer: tief schwarzrot mit schwarzbrauner Belaubung, wäre meine Auswahl für diese Klasse erschöpft. 2. Kl. Niesenblumige einfache Dahlien: In der Blumenbildung der vorhergehenden Klasse gleich, umfassen sie Formen, deren Blumen über 8 cm Breite aufweisen. Sie zeichnen sich durch stilisierte Schönheit der einzelnen Blumen aus, daher würde ich sie hauptsächlich als Schnittblumen anempfehlen, da sie als solche sicherlich ihren größten Reiz und Wert erlangen. Von den wenigen er probten Sorten wären folgende hier einzu reihen : Freudensonne: etwas rötliches Laub, Blume dunkelblutrot mit deutlich gelbem Mittelring. Poinsettia: lebhaft poinsettiarot. 3. Kl. Halskrausen-Dahlien: Die Pflan zen sind ungefähr 80 bis 120 cm hoch, die Blume etwa 7 bis 12 cm breit. Sie zeigen schon den ersten Grad von Gefülltheit und wirken ganz außerordentlich durch ihre orna mentale Schönheit. Es wäre daher zu emp fehlen, sie als Solitärstaude unter anderen zu verwenden, etwa als Eckpslanze etc. Die selbe Wirkung erzielt sie in locker gesteckten Blütensträußen als Vasenblume. Achieoement: tief dunkelbraunrot mit weißer Krause. Diadem: lilakarmin mit weißrot gefranster Krause. Johan Masschaert: orange mit gelber Krause. Praeludium: Bordeaux rot mit hell gelbem Rand und gelber Krause, sind die besten Sorten. 4. Kl. Anemonen-Dahlien: Sind wieder etwas mehr gefüllt als die Halskrausen- Dahlien und wirken durch ihr altmodisches Aussehen, doch werden diese Dahlien nie eine besondere Wirkung erzielen. Hier wäre nur eine Sorte Monsieur C. H. Dupont: lebhaft rosa- purpnr gefärbt, zu erwähnen. Der nächste Typ umfaßt halb gefüllte Dahlien und hier wäre an erster Stelle die 5. Kl. Duplex-Dahlien einzureihen. Der Wert und die Schönheit dieser Typen wird oft und oft unterschätzt, und sie gelten vielfach als nicht gut gefüllte Sorten. Doch wenn wir Anspruch auf ornamentale Wir kung des Blumenantlitzes erheben wollen, so werden wir nur diese Typen verwenden. Die Wirkung ist dieselbe wie bei der Hals- Krausen-Dahlie, doch um vieles erhöht. Zu benützen wäre sie wieder als Solitärftaude in den Slaudenrabatten und als ausgezeich nete Schnittblume. Die Blumen sind etwa 8 bis 15 cm breit, die Pflanzen 75 bis 140 cm hoch. Beethoven: orangegelb. Car! Maria v. Weber: zart lilarosa. Mondscheibe: Kanariengelb, wären die dazugehörigen Sorten. Der Typ der gefüllten Dahlien weist keine freie Scheibe mehr auf. Die Strahlen blüten sind mehr weniger eingedreht, ge lockt oder gebogen, die Blume selbst schweift von ihrer flachen Form ab, ist kugelig, halb kugelig oder gegen die Mitte zu anfgebaut