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Nr. 16 „Der Gartenfreund". Seite 255 ganz kurzen Seitenzweigen. Für die Frucht barkeit ist diese Einrichtung sehr günstig; man kann von jedem Baum, der nur schwachen Wachstumstrieb zeigt, Fruchtansatz erwarten. Binder. sollst Väume pflansen und womöglich ein 5tück Land kultivieren und wäre es nur das Srab eines geliebten Menschen. Jie Hauptformen der Erbse und Erfahrungen mit ihrer Kultur. Von Viktor Pottm'a'nn. 1. Kneifel-, Pahl- oder Schalerbsen, auch Brockel- oder Löufererbsen. i Sie sind die sichersten und reichsten Träger, haben glatte Körner und werden im grünen und trockenen Zustande in der Küche, ver wendet. Um dauernd frische Erbsen zu haben, müssen die Aussaaten in Abständen von 14 Tagen wiederholt werden. Frühe: Buchsbaum Nr. 1 oder de Grace. Wird etwa 20 cm hoch, hat gelbes Korn und ist auch gut zur Treibkultur verwend bar. Heinemanns Vorbote. Zirka 60 cm hoch, mit grünem Korn. Sehr widerstandsfähig, nahezu winterhart. Mittelfrühes Schnabel- oder Säbelerbsen. Höhe 130 cm, gelbes Korn, langschotig und wegen ihres reichen Ertrages eine vorzüg liche Sorte für den Großanbau. Braunschweiger grünbleibende Folgererbsen. Auch für den Großbetrieb und zum Ein machen geeignet. 90 cm hoch, grünes Korn. Späte: Viktoriaerbse. Felderbse mit großen gelben Körnern, zum Trockenkochen. Wird 150 cm hocy. 2. MarLerbsen. Unterscheiden sich von den Kneifel- oder Pahlerbsen durch die großen gerunzelten Körner. Die Bezeichnung „Mark" rührt von dem markartig zarten und feinen Geschmacke der Körner her. Sie sind die feinsten Erbsen zum Verspeisen im grünen Zustande und liefern die besten Einmacheerbsen. Markerbsen sind auch dann noch zart, wenn die Hülsen ihre volle Größe erreicht haben, können da her länger hängen bleiben, ohne überständig zu werden. Frühe: Wunder von Amerika. Eine sehr ertragreiche, nur 20 cm hohe, grünkörnige Erbse, vorzüglich zum Ein machen geeignet. Ideal (Gradus). Eine im Geschmacke sehr feine Erbse, trägt auf 80 cm hohen Stengeln große dunkel grüne, bis 18 cm lange Hülsen. Die Kör ner sind grün und gelb. Mittelfrühe: Telephon. Trägt sehr reich und große Hülsen. Wird 130 cm hoch und hat grüne Körner. Späte: Non plus ultra. Die späteste Erbse, 130 cm hoch, mit grü nen und gelben Körnern. 3. Zuckererbsen. Diese werden jung samt den Hülsen, wel che keinen Bast haben, verspeist. Frühe: Fürst Bismarck. Reichtragend, 60 cm hoch, mit gelben Kör nern. Mittelfrühe: Mohrheims Riesenerbse. Hülsen bis 10 cm lang, sehr fleischig, 150 cm hoch, gelbe Körner. Späte: Ueberfluß. Hülsen werden 9 cm lang, reichtragcnd, 70 cm hoch, Körner gelb. Die Kultur der Erbse ist nicht nur ein fach und sicher, sie bietet auch Interessantes. Gräbt man eine Erbsenpflanze aus, so findet man an den Wurzeln kleine Knöllchen. Diese sind verursacht von Wurzelspaltpilzen, die in der Erde vorkommen, in die feinsten Wurzeln der Erde eindringen und sich dort stark vermehren. Sie entziehen ihr zwar et was Nahrung, den Stickstoff bilden sie aber aus der atmosphärischen Luft, die ja auch in der Erde vorkommt. Er wird zu Eiweiß ver arbeitet. Nach einiger Zeit sterben die Spalt-