Seite 10 „Der Gartenfreund". Nr. 1 Im Frühjahre kaufte ich mir drei Eis blumenpflanzen bei einem Gärtner. Ich pflanzte zwei davon in einen am Kammer fenster stehenden Blumenkasten, die dritte jedoch in einen Blumentopf, den ich ans Zum Artikel: Sind die Tiere unvernünftig? Zimmerfenster stellte. Dieselbe Sorte steht also einmal im Freien und einmal in der Stubenluft. Nun fragt es sich, wo gedeiht sie besser? Man meint im Freien werde sich die Pflanze besser entwickeln. Es kam der Herbst und welche Täuschung! Die Pflanzen im Freien hatten rote Blätter und weiße Flecken erhalten (jedenfalls eine Krankheit) und kaum eine Höhe von 30 cm erreicht: die in der Stube gezogene hatte fette, grüne Blätter und warfast ein Meter hoch geworden. Beide Arten standen in derselben Erdmischung. Eine große, alte Pelargonie hatte ich, aus der ich mir die besten Teile Herausschnitt. Sie war schon fast dem Verkümmern nahe. Die Stecklinge steckte ich in Blumentöpfe, und sie wurzelten sehr bald. Einen davon gab ich in den Blumenkasten. Dieser Steckling blieb den ganzen Sommer und Herbst grün, als ich ihn aber in einenTopf setzen wollte, fand ich den untern Teil faul und unbewurzelt. Den alten Stock setzte ich in den Garten, wo er bald kräftig gedieh und Blüten trug und bedeu tend schöner sich entfaltet hatte als die im Topfe stehenden Stecklinge. Jetzt habe ich niir den alten Stock wieder her eingeholt, wo bereits der erste Frost ihn stark beschädigt hat. Aber trotzdem erwarte ich noch etwas von ihm. Nun stellt sich aber die Frage, warum ändern sich die Pflanzen? Die Antwort ist: Die Pflanzen passen sich dem Standort an, das heißt den Einflüssen des Wassers, des Lichtes und der Wärmen Bruno Herrmann. Herstellung trockener Gartenwege und Plätze im Winter. Nachlässig hergestellte Wege sind auch im Sommer schlecht gangbar und es ist auch das Unkraut auf ihnen schwer zu vertilgen. Die Haupt wege und die Plätze des Gartens sollen stets trocken sein. Das wird nur durch eine Unterlage von Steinen oder Schlacke und durch eine entsprechende Wölbung des Weges erreicht werden können. Der Abfluß muß nach einer bestimmten Richtung erfolgen, die dem Gelände entspricht. Diese Arbeit paßt für den Winter, solange der Boden offen ist und die Witterung die Bearbeitung zuläßt. Die obere Bodenschicht wird abgeho ben und zur Kompostbereitung verwen det oder auf andere Beete verteilt. Ist der Boden besonders locker, entfernt man denselben bis auf festeren Untergrund. Soll ten dann die Wege zu tief zu liegen kommen, gibt man an Stelle des ausgeworfenen Bo dens schlechtes Erdreich oder Sand. Schon der Untergrund wird gewölbt; die Mitte des Weges erhebt sich eine bestimmte Anzahl von Zentimetern über dessen seitliche Kanten. Die Wölbung richtet sich nach der Breite des Weges; bei Wegen von 2 Metern Breite er hebt sich die mittlere Höhe etwa 10 cm über die seitliche. Der Untergrund wird gestampft oder gewalzt, ganz, wie das bei Straßen geschieht, die um so trockener sind, je gewölbter sie gebaut und erhalten werden, weil dann das überflüssige Wasser am besten in den Straßengraben absließt. Fig. 4. Der Kasten mit dem vermauerten Flugloch.