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werden die Gläser herausgenommen. Auch beim Füllen derselben ist Sorgfalt nötig, schlecht gefüllte Gläser zerspringen im Wasser bad leicht, beim Füllen vermeide man große Zwischenräume und drücke die Früchte sanft ein. Man übergießt sie mit dem geläuterten, erkalteten Zucker (1 l Wasser auf V« kg Zucker aufkochen lassen), so daß sie bedeckt sind und setze nach Geschmack Zimmtrinde, Nelken, Zitronenschale hinzu. Sodann wer den die Gläser gut verschlossen und das Sterilisieren beginnt. Um das Obst, das aus diese Weise eingekocht wird, vor einem Gärungsprozeß zu schützen, ist es ratsam, die Oberfläche mit trockener Salicylsäure zu bestreuen, oder mit etwas Rum zu über gießen. Bruno Herrmann. Verwendung der Holunderbeeren. Aus den Beeren bereitet man das Fiieder- mus, indem man sie mit Zucker oder Honig zu einem dicken Brei kocht, der nicht bran dig schmecken darf. Ein Löffel Mus in einem Glas Wasser gelöst, ergibt ein erquickendes, kühlendes Getränk, das auf den Magen von günstigem Einfluß ist. Getrockn.ete Beeren stillen den Durchfall. Vegetarier bereiten aus den Blüten Schnitzel, verzehren. Bereitungsweise wie bei Fleisch schnitzeln. Aus den Blüten, die kurz vor dem Aufblühen zu sammeln sind, bereitet man einen schweißtreibenden Tee, der bei Erkäl tungen vorteilhaft ist. Auf V- l Wasser nimmt man 2—5 Gramm getrocknete Blüten, je nachdem, ob er für Kinder oder Erwachsene bereitet wird, für reizbare oder stärkere Na turen; Nun will ich noch die Bereitungs weise vom Holdersaft geben, der ebenfalls bei Erkältungen vorzügliche Dienste leistet. Man träubelt die Beeren von den Stielen los, wäscht sie in reinem Wasser ab, kocht sie unter geringen Wasserzusatz mit Zimmt rinde und Nelken bis sie fast zerkocht sind, schüttet das ganze noch heiß in ein dünnes Säckchen zum Ablaufen. Das Säckchen darf keine Zipfel haben, da sie beim heraus nehmen der Ueberbleibsel hindern. (Abbil dung.) Dann kocht man den Saft nochmals auf unter Zusatz von Zucker (1 kg Saft— 30 dkg Zucker) füllt ihn erkaltet in Wein flaschen. Nachdem er einen Tag gestanden, gibt man einige Tropfen Rum und eine Messerspitze Salicylpulver darauf und bindet die Flasche mit Pergamentpapier zu. B. H. Fig. 7. die sie mit Vorliebe Verwertung des Einmachobstes. Wenn wir darangehen unser Konservenlager zu be trachten, so werden wir bemerken, daß dies oder jenes verbraucht werden sollte, wenn es nicht verderben soll. Bereiten wir einmal Aepfelreis. Man kocht den Reis mit einer Prise Salz, ein Stückchen Butter, etwas Zucker in Milch weich. Man füllt ihn dann' in eine gebutterte Form gleichmäßig, streut gehobelte Aepfel darüber, Zucker und Zimmt, gibt Reis darüber, ein gut zer- quirltes Ei und läßt das Ganze solange backen, bis das Ei erstarrt ist. Dann wird er mit Zucker und Zimmt bestreut gegessen. Nachdem man in jetziger Zeit keine Aepfel haben wird, so verwendet man die gedörrten Apfelsinen oder Apfelringe. Kocht sie vor Gebrauch, seiht sie ab und gibt sie zwischen den Reis. Zum Wohlgeschmack kann man aber auch Rosinen zusetzen. Nach diesem Rezept läßt sich jede Marmelade oder Gelee verwenden. B. H. ^^iemand lebt so, wie er möchte; Zeder lebt nur, wie er kann, voch wie er aus 5org^ und Muhe Rosensträucher sich ersiehe, Sinnet stets der kluge Mann. Ortlepp. Gartengeräte. Ueber dieses Thema wird in allen ein schlägigen Zeitschriften nur nebenbei geschrie ben, als wenn eine Betrachtung hierüber nebensächlich wäre. Immerhin ist auf diesem Gebiete oft das Wunderlichste zu sehen. Sagt doch schon ein altes Sprichwort: „Wie der Herre, so's Gescherre!" (Mie der Herr, so das Geschirr beim Pferde.) Schlechte, un brauchbare Werkzeuge geben schlechte, mangelhafte Arbeit, halbe oder Mißerfolge. Wie jeder ordentliche Handwerker nur mit einwand freiem Werkzeug brauchbare Ware erzeugen kann, so muß auch der Gärtner und wenn er auch nur Schreber- oder Eigenheimgärtner ist, auf tadelloses Gartenwerkzeug halten.