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Nr. 13 „Der Gartenfreund" Seite 215 Die Sorte „Wunder von Amerika" ist eine der hervorragendsten,teuersten und besten süßschmeckeu- den Konservenerbsen. Diese steht in keinem Ver hältnis zur Biktoriaerbse, die sich zur Konserven- sabrikation überhaupt nicht eignet." Samen-Klenganstalt Iakob S. Schön. G. m. b. H. Brünn. 317.Frage Ich sende Ihnen einige Blätter einer schwarzfrüchtigen Iohannisbeerstaude mit dem Ersuchen mir mitzuteilen, was den Blättern fehlt. Erlaube mir noch zu bemerken, daß die Staude sehr gut ge düngt ist (Mist) und daß sonst kein Strauch diese Krankheit aufweist. H. H.-Eleonorenhaim. Die eingesendeten Blätter zeigen typische Merk male der Gelbsucht, welche bei verschiedenen grünen Gewächsen dann auftritt, wenn entweder Nahrungsmangel im Boden auftritt, oder wenn der Boden zu roh ist, oder wenn schließlich Nahrungsüberfluß im Boden herrscht, also etwa in der Nähe von Ianchegruben nnd Dünger hausen. In Ihrem Falle wird es sich um den letzteren Fall handeln, d. h. der Dünger mit dem dieser Strauch gedüngt wurde, enthielt vielleicht scharfe Bestandteile, oder sind diese durch Gärungen im Dünger entstanden. In diesem Falle wäre eine ausgiebige Kalkdüngung am Platze. 3l8 Frage. In meinem Gemüsegarten wollen Möhren nicht gedeihen, obwohl der Boden tiefgründig (lehmhaltig) und im Herbste jeden Jahres mit Stallmist gedüngt wird, wozu anfangs Winter noch Kainit kam. Voriges Jahr gingen die Möhren wohl auf, verschwanden aber bald bis auf einen kleinen Nest, welchen ich mit Ofenrutz be streut hafte. Heuer sind bloß sehr wenig Pflänzchen sichtbar geworden, obwohl ich, sobald der Samen keimte, mit vergorenem Rußwasser gotz. Was soll ich gegen das Uebel tun? H. F.-Nochlitz. Die Düngung war fehlerhaft. Erstens düngt man Wurzelgemüse nicht mit Stallmist, sonder» mst Kompost. Doch das wäre der geringere Fehler. Der Hauptgrund dürfte in der Verwen dung des Kainits liegen, von welchem Sie wahrscheinlich mehr als notwendig gegeben haben. Gerade Möhren sind gegen Kainit, welches giftige Chlorverbindungen enthält, sehr empfindlich. Es wäre also anzuraten, zur Düngung anstatt Stall mist gut verrotteten Kompost und anstatt Kainit eine Düngermischung, bestehend aus 30 Gramm Suverphosphat, 20 Gramm 40°/„igem Kalisalz und 20 Gramm schwefelsaurem Ammoniak lür 1m? zu geben, jedoch nicht im Herbst, sondern unmittelbar vor dem Anbau. 319.Frage. Müssen kleine Fichten für den Schmuck von Fensterkästen im Winter be sonders präpariert werden oder kann man einfach solche aus Baumschulen beziehen und im Sommer schon in Töpfe pflanzen? Ist etwas besonderes bei der Behandlung zu beachten? Gibt es noch etwas anderes für Fensterkästen im Winter? G. P.-Brand. Fichten, wenn sie als zwei- oder dreijährige Pflanzen im Herbst oder Frühjahr in Töpfe gepflanzt werden, lassen sich sehr gut als Fenster schmuck im Winter verwenden, ohne das beson dere Kulturmaßnahmen nötig wären. Die Erde darf nicht zu leicht sein; eine lehmhaltige Acker erde wird sich zu diesem Zwecke gut eignen. Regelmäßiges und je nach der Jahreszeit abge- siuftes Gießen und rechtzeitiges Umpflanzen wird sich empfehlen. Eine Bepflanzung der Fenster- Kästen im Winter ist eigentlich keine schlechte Idee und es wäre interessant zu wissen, ob jemand in dieser Beziehung über Erfahrungen verfügt. Unseres Erachtens ließe sich auch im Winter ein Fensterschmuck, zumindest an den der Sonne nicht direkt ausgesetzten Seiten Herstellen, u. zw. mit verschiedenen immergrünen, besonders hängenden Sträuchern. Als solche wären zu Nennen: Buxus, Mahonie, Kirschlorbeer, hängen der Evonymus u. a. Wir bitten die gesch. Leser um Mitteilung ev. Erfahrungen. 320.Frage. Habe eine ca. 12jährige Iimmer- tanne, welcher vor 2 Jahren durch irgend einen Zufall der Gipfel abgebrochen wurde, Ich glaube immer, es werde sich wieder ein neuer Gipfel ansetzen, aber ich warte vergebens darauf. Wird die Tanne über haupt Keinen Gipfel mehr ansetzen, oder könnte sie durch irgend ein Mittel dazu bewogen werden? L. Sch.-Antiescnhofen. Die ArauLLna sollte normalerweise oberhalb des obersten Quirls von selbst Ersatztriebe an setzen, von denen man den stärksten als Gipfel trieb wählt und die anderen megschneidet. Da kein Austrieb erfolgt ist, wird es sich um einen Kulturfehler handeln, den wir natürlich so nicht feststellen können. Vielleicht würde Düngung zum Ziele führen, vielleicht Erneuerung der Kul turerde, vielleicht auch Wechsel des Standortes. Erdmischung: Heideerde mit Waldhumus und mildem Wiesenlehm samt Zusatz von reinem Quarzsand. Standort: Im Winter hell mit reich licher Lust, im Sommer halbschattig, am besten im Garten unter reichlicher Bewässerung. 32l.Frage. Ich besitze eine 7vm lange Grenz mauer und will nun neben der Mauer Stachelbeeren, Ribisel und Erdbeeren pflanzen. Wie könnte ich das Unkraut, das neben der Mauer wuchert, ausrotten? Ich wollte den Streifen umgraben und das erste Jahr Erdbeeren pflanzen. Ich glaube, daß diese das Unkraut verdecken und zu Grunde richten werden. I. H.-Luschitz. Das beste Mittel, um hartnäckiges Unkraut auszurotten, ist das Rigolen, welches auch sonst als Einleitung für Kulturen auf bisher unbe bautem Boden eine vorzügliche Maßregel ist. Jede kleinste Wurzel kann dabei blosqelegt und entfernt werden. Es besteht in einem 50—70 cm tiefen Durcharbeiten des Bodens, wobei entweder die untere Schichte an die Oberfläche komm«, oder wenn sie zu unfruchtbar ist, beide Schichten nur um ein Stück vorwärtsgeworfen und dabei zerkrümelt werden. 322. Frage. Ich gestatte mir die Höst. Anfrage, ob Ihnen oder jemandem von Ihren Lesern ein verläßliches Mittel zur Vertilgung von Maulwürfen bekannt, bezw. erprobt ist? Ich habe in einigen Anlagen eine Menge von diesen Schädlingen, habe auch schon die vielfach angepriesenen Gasbom ben angewendet — nach einigen Tagen scheinbarer Ruhe zeigten sich diese Wühler von nenem in ungeschwächter Menge. M. G.-Saaz. Der Maulwurf ist kein absoluter Schädling, er wird im Gegenteil durch Vertilgung des ver schiedensten Erdungeziefers, dessen Vorhandensein eben durch sein zahlreiches Auftreten bewiesen wird, nützlich. Atan tötet ihn daher nur dann,