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dieselbe über die Pflanze und räuchern Sie dar unter mit minderwertigem Tabak durch einige Stunden. Z07. Frag e. Habe voriges Jahr grüne Raupen auf den Ribiselblättern gehabt und die haben sie vollständig abgefressen. Heuer kommen Sie schon wieder. Auf der unteren Seite der Blätter find zuerst die Eier. Bitte, mit welchen Mitteln könnte man die Raupen bekämpfen? H. H.-Reinthal. Es handelt sich hier um die Larven der S t a ch e l b e e r b l a 1 t w e s p e, welche gelegent lich auch auf der Johannisbeere nuftritt. Typisch für diesen Schädling ist die Eierablage auf den Blattnerven der Blattunterseite. Die sehr gefräßi gen Larven fressen im Mai ost die ganzen Sträu cher kahl. Man bekämpft sie durch Bestäuben mit Kalkstaub, Thomasmehl oder Tabnkstaub, sobald man die Larven entdeckt hat. 308.Frage. Kann man gewöhnliche Wildlinge (Obstbäume) auch als Zwergbaumunter lagen benützen? Wenn nicht, was dann für wildwachsende Sträucher usw.? 2. W.-Lauterbach b. L. Nur in besonderen Fällen verwendet man Wildlinge zur Heranzucht von Zwergformen. Zum Beispiel bei Birnen, wenn man Sorten als Spalierbäume ziehen will, die sich mit der ge wöhnlichen Zwergunterlage für Birnen, der Quitte, schlecht vertragen. Man nimmt dann schwach- wüchsige Birnenwildlinge als Unterlage. Gleich wertig ist der Wildling der Zwergunterlagc nicht, denn das feine, aufnahmsfähige Wurzelwerk fehlt ihm. Außer den bekannten Zwergunterlagen Dou- cin, Paradies, Quitte, Mahalebkirsche und Schlehe kennt man bis heute keine weiteren Gehölze, die sich als Zwergunterlagen eignen würden. 309 .Frage. In meinem Hof, Obst- und Ge müsegarten halten sich Dutzende von Spat zen auf, der Lärm, den sie machen, ist einfach neroenzerrüttend. Aber abgesehen davon, sie verwüsten die Gemüsebeete und vertreiben aus dem Obstgarten die Sing vögel. Seit der Ueberhandnahme der Spat zen sind die Singvögel aus dem Garten so ziemlich verschwunden. Bitte mir zu sagen was man gegen diese Plage, welche einem sowohl das ruhige Wohnen, als auch jede Gartenpflege verleidet, tun kann? M. R.-Linz. Da bei dem derart stark auftretenden Schäd ling ein Verscheuchen ganz undurchführbar ist, muß zu Bernichtungsmoßregeln geschritten wer den. Nachdem Sie nicht schießen können — schon nach einigen Schüssen würden die Bögel vorsich tiger werden — müssen Sie eine andere Ber- ntchtungsmethode versuchen, und das ist die Ver nichtung der Bruten. Man gibt zu dem Zwecke den Sperlingen günstige Gelegenheit zum Brut geschäft durch Aushängen von Nistkästen mit einer herausnehmbaren Wand, so daß man leicht ins Innere gelangen kann. Haben nun die Sper linge ihr Gelege beisammen so werden die Kä sten heruntergenommen und die Eier entfernt. Man kann sich solche Kästen aus Brettern selbst Herstellen, in Deutschland werden zu diesem Zwecke eigene Fangnester aus Ton erzeugt. 3l0 .Frage. Rach den starken Frösten der Eismänner ging ich die Obstbäume durch um zu sehen, was noch von den Blüten übriggeblieben ist. Was habe ich gefunden ? Die Apfelknospe macht 4—8 Blüten, dar unter sind Blüten nicht ganz aufgeblüht, jedoch gelb, und darin steckt eine maden ähnliche Raupe von ungefähr 1 cm Länge. Sollten die Maden vom Apfelblütenstecher herstammen, kriechen sie auf andere Blüten über? Bin jetzt ganz ratlos. F. B.-Mähr.-Trllbau. Es ist der Apfelblütenstecher. Da die Blüten schon befallen waren, ließ sich natürlich nichts Vorbeugendes mehr unternehmen. Die Made be fällt nur immer jene Blüte, in welcher sie aus dem Ei gekrochen ist. Zur Bekämpfung kann man in diesem Stadium nichts anderes unter nehmen, als die braun gewordenen Blüten zu sammeln und sie zu verbrennen. Sonst besteht die Bekämpfung des Käfers in Anlegen von Fanggürteln aus Wellpappe oder tzeuseilen um Stamm und Aeste im April und Mai, wieder holtem Abschlltteln und Sammeln der Käfer am frühen Morgen oder bei trübem Wetter auf auf gebreitete Plachen. 311 . Frage. Ich gestatte mir die höfliche An frage, was für eine Krankheit der bei liegende Zweig hat. Ich habe die Apfel bäume den ganzen Winter über mitDendrin behandelt. A. F.-Wurzmes. Die Triebspitze zeigt intensiven Mehltaubefall. Dendrinbespritzungen im Winter helfen gegen die sen Pilz nicht, da sein Nycelium in den Knos pen überwintert. Man bekämpft ihn durch Be stäuben mit Schwefelpulver, sofort nach dem Austrieb im Frühjahr oder durch Bespritzungen mit flüssigen Schwefelpräparaten wie Solbar Mw. Sehr wirksam erweist sich eine sofortige Ent fernung der Triebspitzen nach entdecktem Befall. 312 .Frage. An meinen im vorigen Herbst ge pflanzten zwei Hauszwetschkenbäumchen fangen die Blätter an, sich rostbraun zu färben. Was soll ich dagegen machen? H. H.-Ternitz. Braune Flecken können verschiedene Ursachen haben. Vielleicht ist abnorme Hitze daran schuld, vielleicht auch eiu Pilz. Es wird sich auf alle Fälle empfehlen, abgestorbene Blätter zu sammeln und zu verbrennen. Bespritzungen mit Kupfer vitriolkalkbrühe im Sommer mit Vs "/«iger, im Winter mit 2°/„iger Lösung werden eben falls von Nutzen sein. 313 .Frage. Ersuche höflichst um Aufklärung der Ursache, daß alle Jahre bei der Na poleons Butterbirne die Blätter wie bei liegend fleckig werden und vorzeitig ab fallen. Dasselbe stellt sich auch bei der Druckt ein, die dann faulig wird und hantig (bitter) schmeckt. Wie wäre diese Krankheit zu bekämpfen? Ch. N.-Haag am Hausruck. Es dürfte sich hier um zweierlei Krankheiten handeln. Die Blätter sind von der sogenannten Blattbräune befallen, welche die Birnblätter nach und nach zum Abfallen bringt. Der Pilz auf den Früchten könnte dagegen nach Ihrer Beschreibung der Moniliapilz sein, welcher hauptsächlich Früchte befällt. Die Bekämpfung der Blattbräune geschieht hauptsächlich durch Einsammeln und Vernichten des befallenen Laubes und durch Be spritzungen mit Kupferkalkbrllhe gleich im Früh jahr während der Blätterentfaltung. Gegen Monilia hilft keine Bespritzung, die Bekämpfung muß eine indirekte sein, u. zw. gilt als solche: Lichthalten der Kronen, Bekämpfung des Schorfes (weil er die Früchte aufreißt und der Monilia Eingang verschafft), Sammlung und Vernichtung der hängengebliebenen, eiugetrockneteu „Frucht mumien".