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^Infangen immer und niemals vollenden, Heiße Zeit und Kraft als 1°or ver schwenden. ver Weise erwägt erst seine Kraft, Bevor er etwas beginnt und schasst l Lockert den verkrusteten Boden! Er hemmt die Entwicklung der Pflanzen. Jeder Boden enthält mehr oder weniger Ton, der sich, wenn er durch Wasser erweicht und bald danach an der Luft trocknet, zu einer festen Masse zusammenschließt. Da dies bei dem Gartenboden an der Oberfläche hauptsächlich geschieht, so überzieht sich diese mit einer festen, luftabschließenden Kruste. Wieso wird nun diese Kruste ein Hindernis für das Wachstum der Pflanzen? Im Boden sind Milliarden kleiner Lebewesen von winziger Größe am Werke, den Pflanzen die Nähr stoffe in einer für sie aufnehmbaren Form zuzubereiten und zu vermitteln. Diese uner müdlichen Köche sind die Bodenbakte rien, ihrer Natur nach Pflanzen, von denen alles höhere Leben, auch das unsrige, in letzter Beziehung abhängt. In ihrer Lebens bedingung gehört vor allem Luft und sie stellen ihre Tätigkeit ein, wenn es ihnen daran fehlt. Es ist klar, daß dann auch die Pflanzen, denen es an Baustoffen fehlt, in Mitleidenschaft gezogen werden, sie stehen in ihrem Wachstum still, ähnlich wie der Bau nicht vorwärts schreitet, wenn die Maurer nicht arbeiten. Aber auch dem Boden selbst wird durch den verkrusteten Abschluß seiner Oberfläche erheblich geschadet, mehr als man gewöhn lich glaubt. Durch diese Kruste vermag die Feuchtigkeit des Bodens aus seiner Tiefe ungehindert bis an die Oberfläche zu steigen und hier zu verdunsten. Verkrusteter Boden trocknet daher rascher aus als offen gehaltener Boden. Eine längst durch die Er fahrung bestätigte Tatsache, die namentlich in Trockenperioden nicht genug beherzigt wird. Daher ist nach starken Regengüssen immer wieder die Gartenhacke zur Hand zu neh men und der Boden zu lockern. Dadurch verhindert man auch eine übermäßige Aus breitung des Unkrautes. Die Technik hat uns in neuerer Zeit prak tische Lockerungsgeräte geschenkt, welche die Ar beit gegen früher sehr erleichtern. Das alte „Haindl"hatsehrzweckmäßigeUmwandlungen erfahren u. wir finden auf dem Werkzeugmarkte fastfüralleKulturartenBodenlockerungsgeräte, die zuerst etwas absonderlich anmuten, sich aber nach der ersten Probe als praktisch erweisen. Die wichtigsten Handelsdünger. L) Stickstoffdünger. 1. Chilisalpeter enthält 15^2 °/g reinen Stickstoff und ist im Wasser leicht löslich. Er kommtim nördlichen Chile (Südamerika) in starken Lagern vor, wird dort abgegraben, einem Reinigungsprozeß unterzogen und in ganzen Schiffsladungen nach Europa ge bracht. Der Chilisalpeter wirkt sofort, daher ist bei seiner Anwendung Vorsicht am Platze. Er wird als Kopfdünger verwendet, d. h. man streut ihn bei feuchtem Wetter zwischen die Pflanzreihen, 2—3 dkg auf 1 m^. Auch flüssig (etwa einen Eßlöffel voll auf 10 l Wasser) kann man ihn verwenden. Seit dem Kriege wird an Stelle des Chilisalpeters vielfach der aus der Luft gewonnene Natron salpeter verwendet. 2. Schwefelsaures Ammoniak. Ent hält 20"/g reinen Stickstoff. Der Stickstoff wirkt hier weniger schnell als beim Sal peter, wird aber vom Boden besser festge halten als der Stickstoff des Salpeters. Es eignet sich daher besser zur Düngung vor der Pflanzung. Man verwendet bei Freiland kulturen gern eine Mischung von Salpeter und schwefelsaurem Ammoniak, deren Wir kungen sich ergänzen. 3. Kalkstickstoff mit 20 "/g Stickstoffge halt. Ist ein billiges Düngemittel, daher beachtenswert, wenn auch seine Wirkung nur 70 bis 80 ° g der Wirkung des Chilisal peters beträgt. Er wirkt durch seinen Kalk gehalt stark lockernd. In Säcken verpackt nimmt er Kohlensäure aus der Lust auf, wodurch sich sein Umfang vergrößert und die Säcke platzen können. Daher müssen sie vor der Lagerung gelüftet und trocken aufbe wahrt werden. Die Wirkung des Kalkstick stoffes ist eine langsame, aber lang an dauernde. Am besten wirkt er in Humus-