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der Blüte geschnitten und im Schatten ge trocknet. — Diel gießen, auch leichte Dung- güsse (nicht die Pflanzen benetzen!), geben. — Nach dem Gießen und nach Regen wird bei trockenem Wetter immer gehackt. — An den Tomaten werden alle Seitentriebe aus gebrochen. — Bohnenstangen stecken. — Beete für zweite Bestellungen vorbereiten (Kohlrabi, Salat, später Karfiol, Rosen- und Blätterkohl). — Schnecken und Drahtwürmer bekämpfen. Blumengarten. Von Mehltau befallene Rosen werden mit Schwefelpulver bestäubt. — Rosen von Stamm- und Wurzeltrieben befreien. Abgeblühte Blumen müssen abge schnitten werden. — Pelargonien, die wenig blühen, sind trocken zu halten. — Schling- und Kletterpflanzen mit Bast locker anheften. — Düngung der Topfpflanzen. — Blatt pflanzen häufig abwaschen (Unter- und Ober seite). — Gießen und Lockern der Topf- und- Kastenerde. — Vermehrung der krautigen Pflanzen durch Stecklinge. Jie bismänner. Heuer haben die Eismänner bei uns arg gehaust, dazu sind sie für mich überraschend gekommen. Während am 10. 5. in den Abendstunden noch etwa -st 12° L warm war, zeigte das- Thermometer am 11. 5. vor Sonnenaufgang — 1°L, dabei ein eisiger Nordostwind und wolkenloser Himmel. Ich eilte sofort in den Garten, um eventuell durch Gießen vor Sonnenaufgang zu retten, was noch zu retten war. So wenigstens raten erfahrene Gärtner, da angeblich das Gießwasser den Frost aus den Pflanzen herausziehe, bevor sie die Sonnenstrahlen verbrennen. Zuerst goß ich meinen Wirsing, der im Freien überwinterte und frischaus- gesetzte Karfiolpflanzen, dann Salat, der ebenfalls im Freien überwinterte und nahe zu schnittreif war, darnach kamen die Früh kartoffel dran, deren Keime seit 7. 5. her außen waren. Als ich wieder zum Wirsing kam, sah ich zu meinem Schrecken, daß das Gießwasser auf den Blättern zu Eis erstarrt war. Sollte ich nun weiter gießen oder nicht? Vorläufig behäufelte ich die Kar toffeln, so daß alle Blätter mit Erde be deckt waren. Knapp bevor die Sonnen strahlen meine Beete trafen, goß ich noch mals den Wirsing und den Salat, bis mich die Sonne beschien. Hatte das Gießen sein Gutes oder ist der oben angeführte Rat zu verwerfen? Beinahe möchte ich letzteres an nehmen, denn bei dem begossenen Salat zeigten sich welke Blattränder, während ein nicht begossenes Salatbeet mit allerdings noch nicht soweit entwickelten Pflanzen keine Frostschäden zeigt. Die im Zimmer vorge zogenen und am 7. 5. ausgepflanzten Boh nen waren an dem genannten Morgen noch frisch, ich hatte sie nicht gegossen, am Nach mittag waren schon mehrere Blätter welk; da weiterer Frost in Aussicht war, häufelte ich sie an, so daß die Blätter mit Erde be deckt waren. Das Minimumthermometer zeigte am Morgen des 12. 5. -2° L; 13. 5. — 2°S; 14. 5. — 1°L; 15. 5. — 3°L und 16. 5. -st4°L. Die Herrschaft der Eismänner war vorüber und nun konnte man die tatsäch lichen Frostschäden feststellen. Die angehäufel ten Bohnen sind zu Vg vernichtet; das An häufeln hätte vor dem Frost geschehen sollen, oder das Auspflanzen wäre bis nach den Eismännern zu verschieben gewesen. Die Kartoffel haben einige schwarze Blätter, doch sie erholen sich schon; besser vor dem Frost mit strohigem Dünger bedecken. Der fast schnittreife Salat hat welke Blatt ränder und dürfte deshalb eine Woche später gegessen werden. Ein Teil der Erdbeerblüten hat schwarzen Fruchtboden, da aber der Blütenansatz so reichlich ist, daß sich nicht alle Blüten gut entwickeln können, so dürfte eigentlich ein Verlust durch die Eismänner nicht zu verzeichnen sein. Der Wirsing und Karfiol zeigt keine Frost schäden, bei ihnen war das Gießen vor Sonnenaufgang am Platze, bei anderen Pflanzen möchte ich es niemanden anraten. I. Kch d e r s.ch a f k°a. Nachbars Garten. Der Titel klingt son derbar; jeder meint, er habe sich nur um seinen eigenen Garten zu kümmern. Aller dings geht uns der Nachbar nichts an und wir dürfen ihn nicht bevormunden. Aber es ist für das Wohl und Wehe unseres eige nen Gartens durchaus nicht gleichgiltig, was der Nachbar tut oder unterläßt. Durch be schattende Anlagen am Zaun kann er unseren Beeten Licht und Lust nehmen, unsere Kul turen aber auch vor dem Winde schützen. Wie sehr Baumschatten auf das Gedeihen der Gemüsepflanzen einwirkt, weiß jeder. Ein Gärtner düngte seinen Boden mit teu rem pulverisiertem Kunstdünger. Da kam ein Wind und trug die Hälfte des ausgestreuten Düngers auf die nachbarlichen Gärten. Ein anderer Gärtner war jahrelang aufs eifrigste bemüht, sein Unkraut vor der Samenent wicklung auszurotten. Doch so viel Mühe er sich auch gab — er wurde die Schmarotzer nicht los. Leicht erklärlich! Der bequeme