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beln verwendet werden, weil sie sich schneller entwickeln. Damit die Steckzwiebelchen nicht in Samen schießen und nur kleine Knollen ansetzen, sorge man bei der Anzucht der Steck zwiebeln, daß sie im Sommer rechtzeitig ge erntet werden, das heißt, geerntet werden, sobald die Blätter absterben. Wird aber der Zeitpunkt der Ernte der Steckzwiebeln ver säumt, so treiben sie leicht noch einmal neue Wurzeln aus, machen dadurch eine zweite Entwicklungszeit durch und schießen gerne im folgenden Jahre. Wenn man obige Richtlinien bei der Her- richlung der Gartenbeete für Zwiebelkultur, desgleichen das Setzen der Steckzwiebel be folgt, dann wird man in den Höhenlagen gute Ernten erzielen. Das nächste Mal folgt ein Bericht auf Grundlage meiner langjäh rigen Erfahrungen, wie man sich in Höhen lagen gute Steckzwiebeln selbst heranzieht, damit man nicht jedes Jahr sich dieselben kaufen maß, da man oft mit unrichtigen Sorten bedient wird; denn zu Steckzwiebeln eignen sich nur 2 Sorten, nämlich die „Slutt- garier Riesenzwiebel" und die bekannte „Zit tauer". Professor Fr. Schreiber. billige leicht zu erziehende Gemiise- arten für den Kleingarten. Dem Städter stehen die Gemüsemärkte zur Verfügung und es führen viele Geschäfts leute auch Gemüse. Anders ist das auf dem Dorfe. Hier muß man sich die wichtigsten Gemüsegattungen selbst bauen, sonst muß man auf das so gesunde und bekömmliche Gemüse vielfach verzichten. Spinat steht wegen seines Nährwertes und semer leichten Anzucht an erster Stelle. Im Sommer hat er nur den Nachteil, daß er leicht in den Samen geht. Da kann an Stelle des Sommerspinat aber der Neu seeländer Spinat treten, der auch den ganzen Sommer Gemüse gibt. Im Sommer öfter durchdring nd begießen! Im Frühjahr sät man zeitlich breitwürfig oder in Reihen von 20 Zentimeter Abstand; nachgebaut wird alle 3 bis 4 Wochen; die letzte Aussaat für das Frühjahr kommt im September. Mangold und Sauerampfer lies rn ebenfalls Spinat. Neuseeländer Spinwpflanzen erhält man auch in den Gärtnereien; man setzt sie auf V2 Meter Entfernung. Rettich. Wer Rettich liebt, kann densel ben durch das ganze Jahr haben. Man unterscheidet den kleinen Monatsrettich (Ra dies) und den Sommer- und Winterrettich. Die Aussaat der Radies erfolgt ab März alle 14 Tage, am besten in Reihen von 10 bis 15 Zentimeter Abstand. Dünn säen, reich lich wässern und halbschattig? Lage! Som- merreltich wird im April gesät, wenn zu dicht aufgegangen, gelichtet. Winten ettich ab Juli zu bauen. Kürbisse. Die gewöhnlichen Feldkürbisse sind- weniger schmackhaft, wohl aber die dickfleischigen Speisekürbisse. Im Garten nehmen sie viel Platz ein; auch an den Kom- posthaufen gedeihen sie gut. Die Aussaat erfolgt Ende April in Löcher von großen Abständen. Besonders feines Fleisch haben Cvcozcllo weiße, ohne Ranken und der lange Spargel. Bohnen kann sich ebenfalls jeder zie hen; es gibt niedere (Buschbohnen) und hohe (Stangenbobnen). Elftere brauchen keine Stangen. Bohnen darf man erst an fangs Mai legen, auf dem Beete in Abstän den von 50 Zentimetern. Die Stangen steckt man schief ein und bindet sie dann kreuz weise mit Draht oder Spagat zusammen. Den gleichen Zweck erfüllt auch das Zusam menbinden von 3 und 3 Stangen zu einer Pyramide. In jede kleine Mulde legt man einzeln 4 bis 6 Samen. Die Aussaat der Stangenbohnen, welche Arten empfindlicher sind, soll nicht vor Mitte Mai erfolgen. Die Buschbohnen kommen etwas früher daran. Mitte Mai erfolgt eine zweite und Ende Juni die letzte Aussaat, welche dann bis in den Herbst hinein grüne Hülsen liefert. Zur Zeit der Blüte gibt man bei Regen Dung- güsse. Gurken. Je nach Lage und Klima legt man die Kerne anfangs Mai oder Mitte des Monats. Die Furche in der Mitte des Beetes erkält guten Kompost; die Samen werden in Abständen von 20—30 cm gclcgt. Gut ist das Vorkeimen der Samen. Man gibt sie, mit feuchten Sägespänen vermengt, in einen Blumentopf, den man mit einer Glasscheibe zudeckt und in die warme Küche stellt. Nach 3 bis 4 Tagen sind die Samen vorgeluimt und können ausgelegt werden. Ist der Mai warm, wachsen die Gurken rasch weiter. Gegen Kühle Witterung si d sie sehr empfindlich; in kalten Näch'en decke man sie zu. Die Gurken lieben einen guten lockeren Boden mit verrottetem Dünger; im Sommer sollen sie bei trockener Witterung reichlich mit abgestandenem Wasser begossen werden. Gute Sorten sind in jeder Samen handlung erhäblich. Gurkensamen bleiben mehrere Jahre keimfähig. Weber.