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Seite 130 „Der Gartenfreund". Nr. 8 Haft auftritt "und durch ihre Saugtätigkeit an Blättern und Trieben den Weinstock derart schwächt, daß er zugrunde gehen muß, wenn nicht rechtzeitig eingegriffen wird. Die Milben müssen vor dem Anschwellen der Knospen, also im zeitlichen Frühjahr, durch Bepinseln oder Bespritzen mit Solbar lösung oder verdünnter Schwefelbrühe be kämpft werden. Die Behandlung der völlig angeschwollenen Knospen oder gar erst nach dem Austriebe ist nach den Erfahrungen der Bundesanstalt für Pflanzenschutz nicht zu empfehlen. Also nicht zu spät spritzen! Die Solbarbrühe wird auf folgende Weise hergestellt: 1 kg Solbar wird mit 1 Liter Wasser zu einem Brei gut verrührt i dann werden unter beständigem Umrühren noch 32 Liter Wasser zugegossen, dann läßt man absetzen und verwendet die klare Brühe. Die Solbarbrühe ist ebenso wirksam wie Schwefelkalkbrühe; das Arbeiten mit Sol barbrühe ist bequemer und auch billiger. R. Die Hornissen, aus der Familie der Wespen, welch letztere bekanntlich Bienen- feinde sind, fangen die trachtbeladenen Bie nen von dem Fluge und vor den Stöcken weg, verzehren sie und füttern ihre Brut damit. Sie halten sich gern in der Nähe der Bienenstände auf, wo sie von altem Holze die Fasern abnagen, aus denen sie ihren Bau anfertigen. Hier kann man sie leicht töten. Auch können die Tiere in den Nestern durch Schwefelsäure erstickt werden. Da bei Hornissen und anderen Wespen nur die Mütter überwintern, welche im Früh jahre eine Kolonie gründen, so wird mit jeder Mutier, welche im Frühjahre getötet wird, immer eine ganze Kolonie beseitigt. Schutz gegen Engerlinge. Um Erd beerpflanzen vor Engerlingsfraß zu schützen, hat sich folgendes vielerprobte Mittel be währt. Man säe oder pflanze zwischen die Erdbeeren Salat und hole unter jeder welk werdenden Pflanze den Feind sofort hervor. Obgleich die Engerlinge die Erdbeerpflanzen sehr lieben, so ziehen sie die Salatpflanzen diesen vor. Es tritt bekanntlich ein Welken der Erdbeerpflanzen erst dann ein, wenn der Engerling längst Reißaus genommen hat. 7)stanr^ einen Vaum; und kannst du auch nicht ahnen, wer einst in seinem Schatten tanst, Vedenke, Mensch, es haben deine Nhnen, kh, sie dich kannten, auch für dich gepflanrtl Max Bewer. Nochmals Vitamine. Dr.K.Funk nannte den von ihm gefundenen Nährstoff Vitamin, und leitet den Namen ab von den lateinischen Worten Vi a—Leben, amin^Ammoniakabkömmlinge. Vitamine sind enthalten in allen grünen Pflanzenteilen und in den Schalen der frischen Samen, aber nicht in dem mehl reichen Sameninnern. Vitamine fehlen in den Konserven, da schon gelindes Erhitzen sie zerstört. Dem Japaner Taka Hasli gelang die Her stellung eines sehr reinen Vitaminpräparates aus Reiskörnern. Er gewann durch Ent ziehung des lebenswichtigen Stoffes aus 100 Gramm Vollreis 0.1 Milligramm Vita min. Damit ist uns zum ersten Male die Möglichkeit gegeben, Vitamin stofflich in seiner unendlichen Zartheit richtig zu be urteilen. Die Forschung hat bei Vitamin nicht halt gemacht. Eine ganze Klasse neuer Nährstoffe, ebenso lebenswichtig als die Vitamine, sind bereits erforscht und von dem deutschen Nahrungsmittelforscher Ragnar Berg „Com- pletin" benannt worden. Da es sich um lebenswichtige Ergänzungs stoffe handelt, die nicht stickstoffhältig sind, wurde der Name von dem lateinischen Worte comptetom^-ergänzt, hergeleitet. Es sind bis jetzt vier Arten oder Formen von Cömpletin erforscht, diel die Bezeichnung A, B, C, D tragen. Es handelt sich um in den Pflanzenteilen festgehaltene, durch Son nenkraft erzeugte außerordentlich intensiv wirkende Lebensenergien. Cömpletin A führt den Namen fettlösliches Cömpletin. Es be wirkt hauptsächlich dasWachstum der Knochen. Cömpletin B beeinflußt die Entwicklung der Muskeln und der weichen Gewebe und be wirkt das Wachstum körpereigener Sub stanz. Cömpletin C ist wasserlöslich und hat sich als skorbutheilend erwiesen. Cömpletin D ist wasserlöslich und bewirkt in Verbindung mit Vitamin die Heilung der Nervenentzündungen bei der Mangelkrank heit Beriberi. Wir finden Vitamin zusammen mit A, B, C, D reichlich z. B. in frischen grünen Bohnen, Erbsen, Möhren, fast allen Arten Rüben,