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men, an Stellen, wo für Unterholz zu wenig Sonne hinkommt, am wohlsten. Einige Ar ten werden hier zu mächtigen Ziersträuchern. Manche unschöne, kahle Stelle kann so durch Anpflanzen von Hortensien leicht beseitigt werden. Zn Kübeln gezogene Pflanzen sind vorzüglich zu Treppenschmuck geeignet, nur dürfen sie nicht direkt der Sonne ausge setzt sein. Hortensien gedeihen am besten im Halbschatten. Dec Boden dars nicht zu nahrungsarm, aber auch nicht zu dungreich sein. Man pflanzt Hortensien in große Töpfe mit mittel schwerer Erde, bestehend aus Lauberde (5 Teile), Rasenerde (2 Teile) Mistbeeterde (3 Teile) Sand (1—2 Teile) und Holzkoh len (V2 Teil). Gut ist es, wenn man die Lauberde durch Moorerde ersetzen kann. Ze nachdem man die Blüte wünscht, holt man die Hortensie im Jänner, Feber oder erst im April aus dem kalten Raum an das Licht. Der sogenannte Frühjahrsschnitt un terbleibt. Nur das schwache und dürre Holz darf herausgeschnitten werden. Die kräftigen alten Triebe bleiben stehen, weil sie aus den oberen Augen der Blütendolden treiben. Was das Gießen betrifft, muß man sich stets vor Augen halten, daß die Hortensie eine Wassersreundin ist. . „Wafserstrauch" ist ihr deutscher Name. Es muß also stets für ausreichende Feuchtigkeit gesorgt werden. Durst darf die Hortensie nicht leiden, soll sie uns durch ihre Blütenpracht erfreuen. Int ressant sind die Blüten selbst. Staub und Stempelblllien würde man vergebens suchen. Durch Züchtung hat man aus der Blüte einen „Schauapparat" gemacht. Da dies auch beim Schneeball der Fall ist, wird die Hortensie oft irrtümlicherweise als solcher bezeichnet. Zn der letzten Zeit wurden eine Reihe von Neuheiten auf den Markt gebracht, die sich durch die prächtige Farbe der Blüten auszeichnen. „Helge" blüht leuchtend dunkelrot, „Kriem- hilde" lachsrosa; „Loreley" karminrot; „Nie dersachsen" rosa: „Parsival" dunkelblutrot: „Rheingold" rosa; „Westfalenkind" rosa, gefranst. Blaue Blütendolden erhält man, wenn man zur Kultur eisenhältige Erde verwen det. Man kann der Erde auch Eisenfeilspäne beimischen oder gibt zu 1 kg Erde 15 g Ammoniak-Alaun. Eine neue, niedrigbleibende Kulturform ist H. H mon8trv8L nana. Sie bringt trotz dem viele Triebe mit je einer großen Blume. Nach der Blüte werden die Hortensien bis auf die der Blütendolde nächststehenden kräftigen Augen zurückgeschnitten. Die Ver mehrung geschieht durch Stecklinge aus schwachen Trieben. Wird die Hortensie schon Anfang Feber an das Fenster gestellt, bietet sie bereits im März zur Vermehrung geeig nete Triebe. Zm Winter verlieren die Hortensien die Blätter. Sie müssen während der Ruhe fast ganz trocken gehalten werden. Viktor Pottmann. Sonneublumen niedrig ziehen. Jede Sonnenblumenart läßt sich im Zimmer leicht aus Samen ziehen. Um niedrige Sonnen blumen zu erzielen, ist nur notwendig, die Pflanze fast gar nicht zu betreuen, im Ge genteil ihr fo viel Erde als möglich oben beim Wurzelhals megzunehmen. Ich legte voriges Jahr versuchshalbec einen Sonnen blumenkern in eine Mauerfuge, wo sehr wenig Sonne hinkommt. Während die im Garten stehenden betreuten Sonnenblumen eine Höhe von 3 m und darüber erreichten, kam die in der Mauerfuge nicht höher als 50 cm und trug 3 Blüten, die auch ausreiften. Artur Korngut-Zellerndorf. Bekämpfung der Kräuselkrankheit des Weinstockes. Seit etwa 10 Jahren hat sich in den meisten weinbautreibenden Gegenden eine Krankheit bemerkbar ge macht, die den Weinstock mit der Zeit so ent kräftet, daß er nach einigen Jahren einge hen muß, falls nicht die nötigen Gegenmatz regeln getroffen werden. Das Krankheitsbild ist folgendes: Das Wachstum der Stämme bleibt stark zurück; insbesonders bleiben die Triebe klein, die Glieder kurz und die verkümmerten (ver- kräuselten) Blättchen sind gefaltet. Die schwa chen Triebe entwickeln nur wenig oder gar keine Blütenträubchen, die zumeist abdor ren. Im Sommer kann es zu einem neuer lichen Befall kommen; es findet die Bildung kurzgliedriger Wipfel mit kleinen verkräusel- ten Blättchen statt. Die Wissenschaft hat diese Krankheit des Rebstockes als „Kräuselkrankheit" (^Karino8e) bezeichnet. Die Ursache ist eine kleine, mit freiem Auge nicht sichtbare Milbe, die massen-